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22 Städte Zürich 47°23' N | 8°33' O ZÜRICH Einwohner Stadt Metropolregion 1273 Leichter Leben Index 108,1. Das ist Zürichs Lebensqualität in Zahlen. Damit steht die Stadt zum sechsten Mal in Folge in der Rangliste einer weltweiten Umfrage an erster Stelle. Doch wie fühlt sich hohe Lebensqualität an? Ist diese Stadt wirklich so lebens- und liebenswert? Es kommen sechs Menschen zu Wort, die sich bewusst für Zürich entschieden haben. Text: Regula Gerber Björn Wiese lebt seit bald vier Jahren in Zürich. Und das aus Überzeugung. Täglich pendelt der gebürtige Deutsche, der früher in Berlin gelebt hat, 120 Kilometer an seinen Arbeitsort Bern. Weil ihm Zürich das bietet, was er unter einer «wunderbaren Lebensqualität» versteht. Wiese ist mit dieser Einschätzung nicht allein, wie eine Umfrage der englischen Beratungsfirma Mercer Human Resource Consulting zeigt. Die jährlich in 215 Grossstädten durchgeführte Erhebung versucht den Begriff Lebensqualität mit zehn Hauptkriterien zu erfassen: politisches, ökonomisches und soziales Umfeld, Schule und Ausbildung, öffentlicher Transport, Freizeit und Erholung, medizinische Versorgung, Verfügbarkeit von Wohnraum und Gebrauchsgütern und die natürliche Umgebung. Diese Kriterien sind nicht nur neutral, objektiv und messbar, sondern auch relevant für Einzelpersonen und Familien und unabhängig von einem Lebensstandard. Den Vorsprung von 8,1 Punkten auf New York, das mit dem Index 100 als Basisstadt gilt, macht die Stadt Zürich auch im Jahr 2007 zur Gewinnerin des Rankings – zum insgesamt sechsten Mal (Ranking s. Box auf Seite 25). Meinungsmache und Sicherheit Tatsächlich deckt sich das Ergebnis mit den Ansichten vieler Neuzuzügler. Ying Yang, Elektroingenieurstudentin aus Beijing, und der aus Indien stammende Ingenieur Varun Reddy haben sich Zürich ausgewählt, weil ihnen die Stadt sehr gut gefiel und ein interessanter Job winkte. Der Inder und die Chinesin sind beeindruckt von der strukturierten Organisation und dem friedlichen Umgang in der Schweiz trotz der Viersprachigkeit, aber auch von der Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit der Menschen. «Wo sonst passiert es», meint der 30-jährige Varun Reddy, «dass man seinen iPod im Zug liegen lässt und danach zurückbekommt?» Einen weniger guten Eindruck hinterlässt die Stadt, wenn es um das politische und soziale Umfeld eines Deutschen geht. Björn Wiese: «Einerseits erfahre ich Zuspruch – man ist sich bewusst, dass das Wirtschaftswachstum stark davon beeinflusst wird, ob man qualifizierte Fachkräfte hat oder nicht. Andererseits werde ich damit konfrontiert, dass gewisse politische Lager mit Hilfe einiger Medien mit beschämender Meinungsmache Ängste vor Überfremdung schüren. Ich persönlich leiste ja meinen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und bezahle Steuern; da möchte ich nicht lesen, wie viele es von mir noch sein dürften.» Im Vergleich zum Ausland sei hier das Miteinander trotzdem respektvoller und freundlicher. Für die 23-jährige Chinesin Ying Yang haben die innenpolitische Stabilität und besonders die friedliche Atmosphäre eine grosse Bedeutung: «Ich fühle mich sehr wohl, weil ich hier keine Folgen eines Krieges oder von Rivalitäten mit anderen Ländern erlebe. Das Land ist auch hilfsbereit gegenüber politischen Flüchtlingen und pflegt mit anderen Ländern einen guten Austausch.» Für beson- > Foto: Katharina Lütscher Credit Suisse Bulletin 2/07
Städte Zürich 23 Wohnen Umwelt Politik Wir tschaft Konsum Er holung Kultur Ver kehr Bildung Gesundheitsvorsorge Gabriela Hoffmann Mit 26 Jahren entschied ich mich für einen Umzug in mein Heimatland Schweiz. Mit Zürich habe ich schon immer Internationalität und den Lifestyle einer Grossstadt verbunden. Deshalb war der Entscheid für diese Stadt völlig klar. Inzwischen fühle ich mich hier daheim und weiss: Auch wenn ich wieder ins Ausland gehen sollte, meine Basis ist und bleibt Zürich. Zürich Gabriela Hoffmann
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