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Credit Suisse bulletin, 2007/02

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60<br />

Wirtschaft Gender<br />

schaftswachstums sowohl in den Industrieländern,<br />

wo die Nachfrage entsteht, als auch<br />

in den Schwellenländern.<br />

Die Erschliessung der weiblichen Klientel<br />

birgt eine grosse unternehmerische Chance<br />

für die Finanzdienstleister. Neben einer höheren<br />

Anzahl von Frauen, die ihr eigenes<br />

Einkommen verdienen, gibt es vor dem Hintergrund<br />

der veränderten Lebensweise und<br />

der älter werdenden Babyboomer-Generation<br />

auch vermehrt vermögende geschiedene<br />

Frauen und Witwen. 90 Prozent der<br />

Frauen in den Vereinigten Staaten werden<br />

früher oder später ihr Geld selbst verwalten.<br />

Auch Immobilienbesitz wird bei der langfristigen<br />

Finanzplanung immer wichtiger. Nach<br />

Angaben der National Association of Realtors<br />

sind allein stehende Frauen am Markt<br />

für Eigentumswohnungen derzeit das Käufersegment<br />

mit den schnellsten Zuwächsen.<br />

Finanzinstitute, die umfangreiche Beratung<br />

sowie Produkte zur Vermögenssicherung<br />

anbieten, sind gut positioniert, um dieses<br />

wachsende Kundensegment zu bedienen.<br />

<br />

das Wirtschaftswachstum<br />

Wir haben basierend auf einem Panel, das 16 europäische Länder<br />

und Japan sowie Jahresdaten zwischen 1993 und 2003 umfasst,<br />

den Effekt der Veränderung der Partizipationsquote auf das BIP-<br />

Wachstum geschätzt. Ein Panel umfasst sowohl eine Querschnittskomponente<br />

(hier die Länder) als auch eine Zeitreihenkomponente<br />

(hier die Jahresbeobachtungen).<br />

Da sowohl das BIP-Wachstum als auch die Partizipationsquote<br />

zyklischen Schwankungen unterworfen sind, haben wir in der<br />

<br />

jedes Jahr kontrolliert.<br />

<br />

der Veränderung der Partizipationsquote und dem BIP-Wachstum<br />

für die meisten Länder mit einem Erklärungsgehalt der Schätzung<br />

um 75 Prozent.<br />

Wir schätzen den Effekt der steigenden Partizipationsquote aufs<br />

BIP-Wachstum auf durchschnittlich 0,4 Prozent pro Jahr.<br />

Der Effekt in wachstumsstarken Ländern wie Spanien und Irland ist<br />

grösser, in wachstumsschwächeren Ländern wie Deutschland<br />

und Italien geringer.<br />

Unternehmenmüssensichanpassen<br />

Wir rechnen zudem damit, dass Luxusgüter<br />

für Frauen, wie zum Beispiel Kosmetik,<br />

Wellnessprodukte, Kleidung, Accessoires,<br />

Schmuck und Uhren, weiterhin eine positive<br />

Entwicklung verzeichnen werden. Unternehmen<br />

mit starken globalen Marken dürften<br />

davon profitieren. Die Unternehmen müssen<br />

sich insgesamt der veränderten Konsumentenwelt<br />

anpassen, oder sie laufen Gefahr,<br />

die Hälfte des Marktes nicht zu erreichen.<br />

Für die volkswirtschaftlichen Entscheidungsträger<br />

ist es wichtig, die unterschiedlichen<br />

Verhaltensweisen von Männern und<br />

Frauen zu entschlüsseln, insbesondere in<br />

Bezug auf makroökonomische Grössen wie<br />

den privaten Konsum, das Spar- und Anlageverhalten<br />

sowie die Risikobereitschaft.<br />

Frauen geben tendenziell einen grösseren<br />

Anteil ihres Einkommens für Aktivitäten<br />

aus, die dem Haushalt zugutekommen. Sie<br />

sind stärker an effizienten, aber gleichzeitig<br />

risikoärmeren Spar- und Anlagemöglichkeiten<br />

interessiert. Nach Einschätzung des<br />

Internationalen Währungsfonds begünstigt<br />

die Gleichberechtigung das wirtschaftliche<br />

Wachstum, das seinerseits wiederum<br />

die Geschlechterunterschiede verringert.<br />

Die politischen und ökonomischen Entscheidungsträger<br />

müssen dringend die<br />

Geschlechterungleichheiten in Angriff nehmen,<br />

um das zukünftige Wirtschaftswachstum<br />

zu sichern. <<br />

Sparquote der privaten Haushalte<br />

Eine höhere Partizipationsrate der Frauen scheint auch die Ausgabebereitschaft,<br />

bezogen auf ein ganzes Land, zu erhöhen, was in Ländern mit relativ hohen Sparquoten,<br />

wie Deutschland, positiv zum Tragen kommen dürfte. Quelle: OECD<br />

Sparquote der privaten Haushalte in Prozent<br />

26.1<br />

21.1<br />

16.1<br />

11.1<br />

6.1<br />

1.1<br />

30.0 40.0 50.0 60.0 70.0 80.0<br />

1994 2004<br />

Partizipationsrate der Frauen in Prozent<br />

Credit Suisse Bulletin 2/<strong>07</strong>

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