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der motor – Ausgabe 5/21 – Kommunikation für die Branche

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zu Beginn nur in geringen Anteilen fossilen Kraftstoffen beigemischt.“<br />

Durch den Ausbau von Produktionskapazitäten und<br />

wirtschaftlichen Skaleneffekte werden <strong>die</strong> Herstellungskosten<br />

zunehmend sinken. Der Beimischungsanteil <strong>der</strong> E-Fuels<br />

würde allmählich steigen, während auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>die</strong><br />

Produktionskosten stetig sinken. Es ist daher davon auszugehen,<br />

dass Kraftstoffe<br />

mit E-Fuels Beimischungen von Beginn an <strong>für</strong> den Autofahrer<br />

nur einige Cent teurer als rein fossile wären.<br />

Deutliche Mehrheit würde Verbrenner mit E-Fuels vor<br />

Elektroautos vorziehen.<br />

Vor <strong>die</strong> Wahl gestellt, möglichst klimafreundlich Auto zu<br />

fahren und sich da<strong>für</strong> zwischen einem Diesel- o<strong>der</strong> Benzinauto,<br />

dass mit synthetischen Kraftstoffen betankt wird,<br />

o<strong>der</strong> einem Elektroauto zu entscheiden, würden 60 Prozent<br />

auf den mit E-Fuels betriebenen Verbrenner setzen und 27<br />

Prozent auf das Elektroauto. UNITI-Hauptgeschäftsführer<br />

Elmar Kühn resümiert: „Die Zahlen belegen es, <strong>die</strong> Menschen<br />

möchten E-Fuels im Straßenverkehr. Die Politik auf<br />

nationaler und europäischer Ebene spiegelt den Willen<br />

ihrer Bürger bei <strong>der</strong> Defossilisierung des Verkehrs bislang<br />

nicht angemessen wie<strong>der</strong>. Hier sollte dringend nachkorrigiert<br />

werden und <strong>der</strong> Weg <strong>für</strong> den Markthochlauf <strong>der</strong><br />

E-Fuels durch geeignete regulative Rahmenbedingungen<br />

schnell freigemacht werden!“.<br />

6 Fragen zum Thema E-Fuels<br />

Was sind E-Fuels?<br />

E-Fuels („Electric Fuels“) sind flüssige synthetische Kraft- und Brennstoffe, <strong>die</strong> mittels grünen Stroms aus Wasserstoff<br />

und Kohlendioxid hergestellt werden. Da bei ihrer Nutzung nur so viel C02 freigesetzt wird, wie zuvor <strong>für</strong> ihre Produktion<br />

gebunden wurde, sind sie klimaneutral.<br />

Wie werden E-Fuels hergestellt?<br />

Die Grundlage zur Herstellung von E-Fuels sind Power-to-Liquid Pfade, mit denen strombasierte flüssige Kraftstoffe unter<br />

Verwendung erneuerbarer elektrischer Energie gewonnen werden. Zunächst wird aus entsalztem Meerwasser per Elektrolyse<br />

unter Verwendung von erneuerbar erzeugtem Strom (z. B. aus Wind- und Sonnenenergie) Wasserstoff gewonnen,<br />

<strong>der</strong> dann im Fischer-Tropsch-Verfahren o<strong>der</strong> via Methanolsynthese mit Kohlenstoffdioxid zu einem treibhausgasneutralen<br />

flüssigen Kraft- und Brennstoff synthetisiert wird.<br />

Welche Eigenschaften haben E-Fuels?<br />

Die chemischen Eigenschaften von E-Fuels entsprechen denen herkömmlicher (fossiler) flüssiger Kraft- und Brennstoffe.<br />

Sie haben eine hohe Energiedichte und können leicht transportiert sowie gespeichert werden. Diese Eigenschaften<br />

ermöglichen es u. a., preisgünstige erneuerbare Energie aus sonnen- und windreichen Gebieten <strong>der</strong> Welt in Form von<br />

E-Fuels nach Deutschland zu importieren.<br />

Wo können E-Fuels verwendet werden?<br />

E-Fuels können alle gängigen mineralischen Kraft-, Brenn- und Schmierstoffe ersetzen. Sie sind damit einsetzbar in allen<br />

Verkehrsträgern mit Verbrennungs<strong>motor</strong>, in Brennwertheizungen sowie als Rohölersatz in <strong>der</strong> chemischen Industrie. Eine<br />

Umrüstung etwa <strong>der</strong> Fahrzeuge ist da<strong>für</strong> nicht erfor<strong>der</strong>lich. E-Fuels lassen sich als Beimischung in beliebigen Anteilen in<br />

fossilen Kraft- und Brennstoffen o<strong>der</strong> als reine klimaneutrale Energieträger einsetzen.<br />

Sind E-Fuels teuer?<br />

E-Fuels würden zu Beginn nur in geringen Anteilen (z. B. 10 Prozent) fossilen Kraftstoffen beigemischt. Durch den Ausbau<br />

von Produktionskapazität und wirtschaftliche Skaleneffekte würden <strong>die</strong> Herstellungskosten perspektivisch deutlich gesenkt.<br />

E-Fuels wären auch in den Jahren des Markthochlaufes <strong>für</strong> den Autofahrer bezahlbar, denn ihr Beimischungsanteil<br />

würde allmählich steigen, während auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>die</strong> Produktionskosten stetig sinken. Es ist daher davon auszugehen,<br />

dass Kraftsoff mit E-Fuels Beimischung von Beginn an <strong>für</strong> den Autofahrer nur einige Cent je Liter teurer als rein<br />

fossile wären. Experten gehen davon aus, dass <strong>die</strong> Produktionskosten zum Jahr 2050 auf unter einen Euro je Liter sinken.<br />

Welche Rahmenbedingungen sind nötig, damit E-Fuels schnell verfügbar werden?<br />

Wenn <strong>die</strong> Energiewende erfolgreich sein soll, müssen geeignete Anreize <strong>für</strong> Wirtschaft und Verbraucher gesetzt werden.<br />

Unternehmen würden dann in den Ausbau von klimaneutralen synthetischen Kraft- und Brennstoffen investieren und<br />

Verbraucher würden von fossilen auf nichtfossile Kraftstoffe umsteigen. Die Politik müsste mehr auf Technologieoffenheit<br />

setzen, d. h. vor allem, dass <strong>die</strong> Elektromobilität nicht länger einseitig vom Gesetzgeber bevorzugt werden darf.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5/20<strong>21</strong><br />

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