der motor – Ausgabe 5/21 – Kommunikation für die Branche
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ce-Based-Targets Berechnungsmethode).<br />
Angesichts <strong>der</strong> Tatsache, dass wir ein begrenztes, kumuliertes<br />
Budget <strong>für</strong> Treibhausgas-Emissionen haben, um <strong>die</strong> globale<br />
Erwärmung deutlich unter 2 °C o<strong>der</strong> vorzugsweise 1,5 °C gegenüber<br />
<strong>der</strong> vorindustriellen Zeit zu halten, spielen verbrennungs<strong>motor</strong>basierte<br />
Anwendungen eine Schlüsselrolle beim<br />
Erreichen <strong>der</strong> Klimaziele. Off-Highway-Transport (6 %) sowie<br />
Strom- und Wärmeerzeugung (42 %) sind <strong>für</strong> fast 50 Prozent<br />
<strong>der</strong> globalen CO 2<br />
-Emissionen aus <strong>der</strong> Verbrennung fossiler<br />
Energieträger im Jahr 2020 verantwortlich. Deshalb muss <strong>der</strong><br />
Einsatz von rein mit fossilen Kraftstoffen betriebenen Motoren<br />
drastisch reduziert werden, und damit müssen Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />
o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong>en Alternativen letztendlich CO 2<br />
-neutral<br />
o<strong>der</strong> CO 2<br />
-frei sein.<br />
Die Verbesserungen <strong>der</strong> Kraftstoffeffizienz und Reduzierungen<br />
<strong>der</strong> Abgasemission des Verbrennungs<strong>motor</strong>s, wie sie von<br />
immer strengeren Emissionsvorschriften (eingeführt z.B. durch<br />
IMO, EPA) gefor<strong>der</strong>t werden, haben in den letzten Jahren signifikante<br />
Fortschritte gebracht. Jedoch sind <strong>die</strong>se Fortschritte<br />
bei weitem nicht genug <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erfüllung <strong>der</strong> Ambitionen zur<br />
Treibhausgasreduzierung bis 2030 und damit <strong>der</strong> Klimaneutralität-Ziele<br />
bis 2050, um unter dem Erwärmungsszenario von<br />
2 °C zu bleiben. Aus <strong>die</strong>sem Grund müssen neue Technologien<br />
entwickelt und eingesetzt werden, um den fossil befeuerten<br />
Verbrennungs<strong>motor</strong> allmählich zu ersetzen.<br />
Was sind potentielle Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft?<br />
Mehrere technologische Prinzipien sind im Sinne einer Emissionsreduzierung<br />
vorstellbar:<br />
a. Fortsetzung des Einsatzes fossil befeuerter Motoren, Erfassung<br />
<strong>der</strong> Treibhausgas-Emissionen am Abgasaustritt, d.h. Abscheidung<br />
und Speicherung <strong>der</strong> Emissionen, so dass sie nicht<br />
in <strong>die</strong> Erdatmosphäre emittiert werden.<br />
b. Betrieb von Verbrennungs<strong>motor</strong>en mit nachhaltigen, d.h.<br />
nicht-fossilen Kraftstoffen (synthetische Kraftstoffe o<strong>der</strong><br />
e-Fuels, <strong>die</strong> oft unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Power-to-X“ (PtX)<br />
zusammengefasst werden, wie e-Diesel, e-Wasserstoff usw.,<br />
aber auch Biokraftstoffe <strong>der</strong> 2. Generation). Dabei besteht<br />
das Ziel, einen CO 2<br />
-neutralen Betrieb von Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />
zu erreichen. Je nach Kraftstoffart bedeutet <strong>die</strong>s, dass<br />
ein Kraftstoff bei <strong>der</strong> Erzeugung so viel CO 2<br />
bindet wie beim<br />
Betrieb des Verbrennungs<strong>motor</strong>s freigesetzt wird. Zu <strong>die</strong>sem<br />
Zweck kann CO 2<br />
aus <strong>der</strong> Luft aufgenommen, aus biogenen<br />
Quellen gebunden o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Kraftstoffproduktion von an<strong>der</strong>en<br />
CO 2<br />
-Emittenten gewonnen werden. O<strong>der</strong> es handelt sich<br />
um Kraftstoffe, z.B. Wasserstoff, <strong>die</strong> überhaupt kein CO 2<br />
am<br />
Auspuffrohr emittieren.<br />
c. Umstellung auf Alternativen zu Verbrennungs<strong>motor</strong>en. Je<br />
nach Anwendung kann ein Elektro<strong>motor</strong> <strong>die</strong> Alternative sein,<br />
wenn mechanische Rotationsenergie benötigt wird, o<strong>der</strong> eine<br />
statische Lösung in Form einer Brennstoffzelle o<strong>der</strong> Batterie.<br />
Produkte und Infrastrukturen mit Nutzung von Sonnen- und<br />
Windenergie, um Batterien zu laden o<strong>der</strong> grünen Wasserstoff<br />
zu erzeugen, sind bereits verfügbar, obwohl <strong>der</strong>en Menge und<br />
Zugänglichkeit sehr stark vom jeweiligen Land und Standort<br />
abhängig ist.<br />
Unter Berücksichtigung technischer, kaufmännischer und regulatorischer<br />
Randbedingungen <strong>–</strong> neben den wichtigen ökologi-<br />
<strong>Ausgabe</strong> 5/20<strong>21</strong><br />
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