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Bajour Magazin #2

Unsere journalistischen Perlen des letzten Jahres zusammengefasst in einem Magazin.

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Rechnen mit Sämi<br />

Herzlich willkommen in der Rätselecke von <strong>Bajour</strong>!<br />

Weil ich neidisch auf «Baseldytsch mit Ina» bin, kommt hier<br />

Ausgabe 1 von «Rechnen mit Sämi»! Mit diesem Satz wurde die<br />

von Anfang an sehr beliebte Rubrik geboren. Einen Auszug der<br />

Rätsel zum Nachlösen haben wir dir hier zusammengestellt.<br />

Rätsel<br />

Nr. 1<br />

Rätsel<br />

Nr. 2<br />

Rätsel<br />

Nr. 3<br />

Rätsel<br />

Nr. 4<br />

Der Grosse Rat entscheidet über 460 Millionen Franken, damit die IWB ihr Fernwärmenetz ausbauen<br />

können – von aktuell 30 Prozent der Gebäude sollen bis 2035 70 Prozent über diesen<br />

potenziell CO 2<br />

-neutralen Weg beheizt werden können. Auf Stadtgebiet gibt es total 19’000 Gebäude,<br />

und nehmen wir an, jede*r vierte der neu angeschlossenen Hauseigentümer*innen steigt<br />

um und bezieht künftig Fernwärme: Wie viele Ster Holz könnte der Kanton mit den 460 Millionen<br />

bei der Bürgergemeinde beziehen (Kosten pro Ster: 120 Franken in 1-Meter-Stücken offen<br />

ab Werkhof, je kürzer, desto teurer wirds) respektive, weil es bei «Rechnen mit Sämi» immer<br />

kurz vor dem Ziel noch einen Schlenker gibt: Wie viele Jahre könnte die Basler Regierung die<br />

neu angeschlossenen Gebäude mit kostenlosem Bürgergemeinde-Brennholz versorgen, wenn<br />

ein Gebäude mit 50 Ster Holz durch den Winter kommt?<br />

Es wird politisch, denn es geht um Rüebli und Parkplätze. Im September haben wir über die Initiative<br />

«für erschwingliche Parkgebühren» abgestimmt. Die wollte, dass die Anwohner*innenparkkarten<br />

wieder so günstig wie vor der Preiserhöhung von 140 auf 284 Franken pro Jahr werden<br />

(und die zu viel eingezogenen Gebühren rückwirkend zurückbezahlt werden). Um einzuschätzen,<br />

ob 140 Franken viel oder wenig sind für das Anrecht, mit seinem Auto ein Jahr lang rund<br />

10 Quadratmeter Allmendboden zu belegen, folgende Rechnung eines Gemüsebauern (oder<br />

vielleicht eher Urban Farmer). Wie viel würde ein Kilo Rüebli kosten, wenn es auf einem Basler<br />

Parkplatz angebaut würde? Annahme: 140 Franken für eine Anbaufläche von 2 x 5 Metern, was<br />

einem durchschnittlichen Parkplatz in der blauen Zone entspricht. Die Rüebli werden in Reihen<br />

gesät mit jeweils fünf Zentimetern Abstand, von Reihe zu Reihe beträgt der Abstand 20 Zentimeter.<br />

Die Urban-Farming-Welt ist idealistisch, für Arbeit und Material fallen keine Kosten an<br />

und sämtliche Rüebli gedeihen prächtig und bringen je 80 Gramm auf die Waage. Was kostet<br />

also das Kilo, um die Parkplatz-Jahresgebühren einzuspielen?<br />

Bei dieser Aufgabe geht es um Lärmkontingente. Die Konzertreihe «Summersprosse» musste<br />

ihre vier Konzerte umfassende Reihe gemäss Auflagen des Amts für Umwelt um eine halbe<br />

Stunde reduzieren, sie dauern nun nur noch von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr statt bis 22.00 Uhr. Die<br />

Bands werden entsprechend weniger Songs spielen können – oder aber, und hier beginnt die<br />

Aufgabe: Sie spielen sie schneller, mit mehr «Beats per Minute» (bpm). Ich habe keinen Aufwand<br />

gescheut und mit dem «Beats per Minute Calculator» beim Song «If I was a Man» von<br />

Little Chevy mitgeschnippt und bin auf 144 bpm gekommen; mit wie viel bpm müsste die Band<br />

diesen Song heute performen, um das ganze Set den Auflagen des Amts entsprechend in 120<br />

statt 150 Minuten durchzubringen?<br />

Bei dieser Aufgabe geht es ums Hochwasser im Rhein. In der «bz» habe ich nämlich gelesen, dass<br />

das Kraftwerk Birsfelden maximal 1500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde «verstromen» kann,<br />

wie es offiziell heisst. In den vergangenen 30 Tagen betrug der Abfluss jedoch immer (und teilweise<br />

deutlich) über 2000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Nehmen wir vereinfacht an, dass<br />

während 30 Tagen durchschnittlich 1000 Kubikmeter Wasser ungenutzt abgeflossen sind, das<br />

Kraftwerk bei Vollbetrieb 100 Megawatt Leistung bringt und ein durchschnittlicher 4-Personen-<br />

Haushalt in der Schweiz pro Jahr 4000 Kilowattstunden Strom verbraucht. Für wie viele zusätzliche<br />

Haushalte hätte das Kraftwerk Birsfelden im vergangenen Monat Strom produzieren<br />

können, wenn das ganze Rheinwasser verstromt geworden wäre?<br />

<strong>Bajour</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>#2</strong> | 2021<br />

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<strong>Bajour</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>#2</strong> | 2021

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