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HANSA 12-2017

BBC Chartering | Jones Act | Glory Amsterdam | Hellespont | CMA CGM & LNG | Multimodalität | X Freight | Lübeck | Rostock | Hamburg | Neue Katamarane | MSC denkt neu

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Häfen | Ports<br />

Hamburg will mit Hinterland punkten<br />

Die großen europäischen Konkurrenten des Hamburger Hafens ziehen beim Umschlag<br />

davon, während dieser an der Elbe stagniert. Der Hafen setzt derweil auf gute<br />

Hinterlandverbindungen, hier gibt es noch Potenziale<br />

Mit einem stabilen Ergebnis habe man<br />

gerechnet, erklärte der Vorstand<br />

von Hamburg Hafen Marketing (HHM)<br />

bei der Präsentation für die ersten neun<br />

Monate des Jahres <strong>2017</strong>. Der Seegüterumschlag<br />

belief sich auf 104,3 Mio.t (-0,5%).<br />

Der Containerumschlag befindet sich mit<br />

6,8 Mio. TEU wieder auf Wachstumskurs<br />

(+0,4%). Der Massengutumschlag blieb<br />

mit 34,1 Mio.t indes knapp unter dem<br />

Vorjahreswert (-1,0%). Stabil war das Ergebnis<br />

auch angesichts der Rahmenbedingungen<br />

– Umstrukturierungen von<br />

Containerlinien-Allianzen, Schließung<br />

des Buss-Terminals, Personalknappheit<br />

beim Zoll, Tiefgangsbeschränkungen<br />

auf der Elbe.<br />

Stabil kann aber auch als Stagnation<br />

interpretiert werden. Denn sichtbar fällt<br />

Hamburg mit den jüngsten Zahlen hinter<br />

den Wettbewerbern Rotterdam (+10%<br />

in TEU) und Antwerpen (+3% in TEU)<br />

zurück.<br />

Wichtig bleibt für den Hafen der Hinterlandverkehr.<br />

Von Januar bis September<br />

wurden in Hamburg 34,4 Mio.t auf bzw.<br />

von der Bahn umgeschlagen, 2,9% weniger<br />

als im Vorjahreszeitraum. In Standardcontainern<br />

gemessen gab es mit 1,76 Mio. TEU<br />

einen Rückgang um 2,0%. Im dritten<br />

Quartal wurden dafür etwas mehr als<br />

611.000 TEU per Eisenbahn transportiert<br />

– ein Rekordergebnis. Gegenüber<br />

dem zweiten Quartal war das ein Plus von<br />

8,8%. Damit liegen die Bahnverkehre nun<br />

wieder auf dem Niveau von 2015 (2016:<br />

1,8 Mio. TEU). Um mehr Bahnladung zu<br />

bekommen, würden derzeit unter anderem<br />

intensive Gespräche mit der neuen Regierung<br />

in Nordrhein-Westfalen geführt, so<br />

HHM-Vorstand Ingo Egloff. Viele Regionen<br />

dort seien ohnehin eher nach Norden<br />

als zu den Westhäfen hin ausgerichtet, davon<br />

wolle man profitieren.<br />

Probleme bei Straßentransporten<br />

Neben der Konkurrenz aus dem Westen<br />

kostet aber auch die Infrastruktur den<br />

Hafen Ladung. So lag der nicht-containerisierte<br />

Stückgutumschlag in den ersten<br />

neun Monaten mit insgesamt 1,1 Mio. t<br />

(-9,4%) deutlich unter dem Vorjahresergebnis.<br />

HHM-Vorstand Axel Mattern<br />

sieht neben dem Trend zur Containerisierung<br />

die schlechte Erreichbarkeit Hamburgs<br />

per Schwertransport über die Straße<br />

als einen der Gründe: »Sie haben heute<br />

schon Probleme, ein 40 t-Stück per Lkw<br />

nach Hamburg zu bekommen. Insgesamt<br />

leiden die deutschen Seehäfen unter der<br />

schlechten Erreichbarkeit per Straße.«<br />

Zwar sei das »natürliche Mittel« für den<br />

Transport sperriger oder schwerer Lasten<br />

das Binnenschiff, dennoch müssten Straßen<br />

ertüchtigt werden, schließlich kämen<br />

30% des Ladungsaufkommens aus der<br />

Region. Da sei der Lkw oft das geeignete<br />

oder einzige Transportmittel.<br />

Im Modal Split waren im vergangenen<br />

Jahr 43,2% der Hinterlandtransporte<br />

auf die Bahn entfallen, 2% aufs Binnenschiff,<br />

der Rest auf den Lkw, also mehr als<br />

die Hälfte. »Mit 2% Containeranteil beim<br />

Binnenschiff ist sicher noch viel Luft nach<br />

oben«, meint Egloff. Hier liegt ihm vor<br />

allem die Verlässlichkeit der Transporte<br />

im Elbehinterland auf Elbe-Seitenkanal<br />

52 <strong>HANSA</strong> International Maritime Journal – 154. Jahrgang – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>12</strong>

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