antriebstechnik 12/2021
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SPECIAL: HYBRIDE ANTRIEBSTECHNIK<br />
ren Linearsystem-Anbietern angefragt, aber Thomson hatte die passende<br />
Lösung für uns.“<br />
Diese Lösung umfasste eine kleinere, vereinfachte Ausführung des für<br />
die Aktorik der A400 konstruierten Systems, jedoch mit einem völlig andersartigen<br />
Antriebsmechanismus. In einer A400 arbeiten zwei Thomson<br />
2DB-Lineareinheiten, die in einer Kreuzkonfiguration miteinander verschraubt<br />
sind, um die A- und Z-Achse zu betätigen. Die eine Einheit positioniert<br />
den Werkzeugkopf auf der horizontalen Ebene, während die<br />
andere die Schneid-, Markier- und Gravurwerkzeuge auf einer vertikalen<br />
Achse auf- und abbewegt. Betätigt werden die Achsen jeweils von einem<br />
610-mm-Kugelgewindetrieb mit Schrittmotor. Bedingt durch die Länge<br />
der Spindel sind Stützlager an beiden Enden notwendig, während eine<br />
spezielle Kopplung die Verbindung mit dem Schrittmotor herstellt.<br />
VERWENDUNG NUR WENIGER BAUTEILE<br />
Für die neue Dragon A250 begann Thomson mit einer kürzeren Welle: Ein<br />
280-mm-Gewindetrieb mit 152-mm-Antrieb machte die Abstützungen an<br />
beiden Enden überflüssig. Somit konnten die Ingenieure einen Schrittmotor-Linearantrieb<br />
mit angetriebener Spindel (SMLA) spezifizieren,<br />
dessen im Motor integrierte Lager die Last tragen. Und da Spindel und<br />
MLS-Rotor ein und dasselbe Bauteil sind, kann auch die externe Ankopplung<br />
der Spindel an den Motor entfallen.<br />
„Die Art und Weise, wie Thomson die Komponenten konstruiert hat, ist<br />
raffiniert“, sagt Merry. „Sie halten die Kosten im Zaum, indem sie mit<br />
wenigen Bauteilen auskommen. Die Verwendung eines Motors mit<br />
integrierter Spindel anstelle eines Kugelgewindetriebs eliminiert die<br />
Kosten zur Verbindung von Spindel und Motor sowie der zugehörigen<br />
Stützvorrichtungen.“<br />
REDUZIERTE KOSTEN FÜR HOHE<br />
WIEDERHOLGENAUIGKEIT<br />
Im Betrieb ist das Betätigungssystem an einem Windows-PC angeschlossen,<br />
auf dem die CAD/CAM-Software läuft, in der die Konstruktionsparameter<br />
wie Längen, Biegewinkel, Drehungen und Werkstoffeigenschaften<br />
für jeden Anwender abgelegt sind. Das Achssteuerungssystem ruft diese<br />
Informationen ab und führt eine vorprogrammierte Sequenz durch,<br />
sodass sich das Werkzeug automatisch von Plasmaschneiden auf andere<br />
Funktionen der Teilebearbeitung umschalten lässt. Sowohl für die A400<br />
als auch für die A250 müssen alle Schnitte und Markierungen eine Toleranz<br />
von ±0,25 mm einhalten.<br />
Positionssensoren, die einen Nullpunkt festlegen und jede Abweichung<br />
davon erkennen, sorgen für diese hohe Präzision. In der A400<br />
ragten diese Sensoren seitlich aus der Lineareinheit heraus. Die gesamte<br />
Verkabelung befand sich in einem handgriffartig geformten Gehäuse aus<br />
extrudiertem Aluminium, das über die komplette Länge der Einheit verlief.<br />
Demgegenüber hat Thomson im Design der A250 die gesamte Mimik<br />
der Endlagenschalter in die Systemelektronik zusammengeführt, eine<br />
Aufnahmetasche in den Endblock eingearbeitet und eine Gewindebohrung<br />
vorgesehen, in die sich der Sensor einschrauben lässt. Die Realisierung<br />
der geforderten Genauigkeit auf diese Weise ohne externe Anbauten<br />
soll eine weitere Reduzierung der Systemkosten ermöglichen.<br />
Ein weiterer Faktor der laut Merry „punktgenauen“ Zuverlässigkeit ist<br />
die vorgespannte Trapezgewindemutter. Die werksseitige Ausrichtung<br />
der Spindel und der Mutter aus Polymer-Verbundwerkstoff resultiert in<br />
einem deutlich geringeren Axialspiel verglichen mit dem Original-Gewindetrieb,<br />
der eine Standard-Spritzgussmutter verwendet.<br />
Fotos: Thomson<br />
www.thomsonlinear.com<br />
DIE IDEE<br />
„Thomson steht seit Jahrzehnten für<br />
Innovationen und anwendungstechnisches<br />
Know-how in der<br />
Lineartechnik. Unsere vielfältigen<br />
lineartechnischen Lösungen, die aus<br />
einem breiten Sortiment an<br />
Führungs- und Antriebssystemen<br />
bestehen, lassen sich kosteneffizient<br />
konfigurieren und bewähren<br />
sich in rauen Umgebungen, bei<br />
hohen Geschwindigkeiten und in<br />
Systemen mit höchster Präzision.<br />
Dies ermöglicht es uns, unseren<br />
Kunden ein optimales Verhältnis<br />
zwischen Leistung, Lebensdauer und<br />
Betriebskosten für ihre Anwendung<br />
anzubieten.“<br />
Hans Dahlen, Product Line Manager<br />
Systems, Thomson Industries, Inc<br />
34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de