antriebstechnik 12/2021
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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Die zulässige Flächenpressung<br />
in der formend oder<br />
schneidend gefügten Verbindung ist eine Funktion der Fließspannung<br />
des Nabenwerkstoffs<br />
und berechnet sich mit<br />
Gleichung (4) zu:<br />
(4)<br />
Die Ermittlung des maximal übertragbaren Torsionsmomentes<br />
T τS<br />
beruht auf dem Versagenskriterium τ S<br />
. Das maximal übertragbare<br />
Torsionsmoment wird in Anlehnung an die Kerbzahnverbindung<br />
mit Gleichung (5) berechnet. Die kritische Schubspannung<br />
ist die werkstofftechnische Größe für die Rändelverbindung<br />
und wird gemäß der Schubspannungshypothese<br />
nach TRESCA mit Gleichung (6) ermittelt. Die hier vorgestellten<br />
Gleichungen besitzen Gültigkeit für Aluminium-Knetlegierungen<br />
der 6000er Serie. Darüber hinaus kann es aufgrund der Festigkeit<br />
und Verformungsfähigkeit zu Abweichungen kommen, siehe<br />
hierzu [1].<br />
(7)<br />
(8)<br />
(9)<br />
(10)<br />
(11)<br />
LEIDICH et. al. [5] modifizieren die von LÄTZER in [1] abgeleiteten<br />
Gleichungen um den Bereich der dünnwandigen Naben sowie<br />
für Verbindungen mit gerändelter Nabe (Innenrändel). Die<br />
Unterscheidung in Auslegungskriterium T pF<br />
und Versagenskrite-<br />
(5)<br />
05 Charakteristische Torsionsmoment-Verdrehwinkel-Kurve<br />
100Cr6 gehärtet – EN AW-6082-T6 nach [1]<br />
(6)<br />
Die von MÄNZ in [4] angegebenen Gleichungen orientieren sich<br />
an der Tragfähigkeitsberechnung von Zahn- und Keilwellen-Verbindungen.<br />
Eine explizite und einfach handhabbare Gleichung<br />
für das maximal übertragbare Torsionsmoment existiert nicht.<br />
Stattdessen wird bei Vorgabe eines Torsionsmomentes die auftretende<br />
Vergleichsspannung im Zahnfuß der Nabe berechnet, Gleichung<br />
(7). Die dabei erforderlichen örtlichen Spannungen (Umfangsspannung<br />
σ ϕ<br />
, Radialspannung σ r<br />
, Torsionsspannung τ t<br />
und<br />
Schubspannung τ s<br />
) werden mit Hilfe der Nennspannungen und<br />
der Formzahlen ermittelt. Durch Berücksichtigung der Eigenspannungen<br />
und der Vorspannung wird dem formenden Fügevorgang<br />
Rechnung getragen. Die analytischen Gleichungen wurden<br />
anhand von Stahl-Stahl- (18CrNiMo7-6 - C45) und Stahl-Aluminium-Versuchen<br />
(18CrNiMo7-6 - EN AW-5083) validiert.<br />
06 Beanspruchte Rändelgrundfläche A G<br />
und Kontaktfläche für das Auslegungskriterium A PF<br />
bei überstehender Welle (links); beanspruchte<br />
Rändelgrundfläche A G<br />
, Kontaktfläche für das Auslegungskriterium A PF<br />
und Rändelstirnflächen A S<br />
bei überstehender Nabe (rechts)<br />
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