09.12.2021 Aufrufe

antriebstechnik 12/2021

antriebstechnik 12/2021

antriebstechnik 12/2021

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Tabelle: Startwerte für die Auslegung einer<br />

Rändelverbindung mit RAA-Rändel<br />

Rändelverbindung<br />

RPV ϕ = 15°<br />

l F<br />

/D F<br />

= 0,5<br />

0,8 ≥ Q A<br />

≥ 0,5<br />

RSV ϕ = 90°<br />

l F<br />

/D F<br />

= 0,5<br />

0,8 ≥ Q A<br />

≥ 0,5<br />

t = 0,8 mm<br />

(10 mm < D F<br />

≤ 20 mm )<br />

t = 1,0 mm<br />

(20 mm < D F<br />

< 45 mm)<br />

U geo<br />

= 2/3*t<br />

Stahl-Stahl ≈<br />

3:1<br />

Stahl-Aluminium<br />

≈ 2:1<br />

Stahl-Messing<br />

≈ 1,5:1<br />

Geometrie Rändelung Werkstofffestigkeit<br />

Belastung<br />

Fax ≠ 0,<br />

Mt ≠ 0,<br />

Mb = 0<br />

Fax = 0,<br />

Mt ≠ 0,<br />

Mb = 0<br />

onsmomentübertragung besitzt. Die Untersuchungen zeigen,<br />

dass für eine Stahl-Stahl-Paarung idealerweise ein Härteunterschied<br />

von Welle:Nabe ≈ 3:1, für eine Stahl-Aluminium-Paarung<br />

von ≈ 2:1 und für eine Stahl-Messing-Paarung von ≈ 1,5:1 vorliegen<br />

muss.<br />

FÜGEVORGANG<br />

Für die gesicherte Montage einer Rändelverbindung ist eine Fügevorrichtung<br />

zweckmäßig. Auf diese Weise kann die Konzentrizität,<br />

Koaxialität und Rechtwinkligkeit der Verbindung verbessert<br />

werden. Die Wahl des Fügevorganges (Formen oder Schneiden)<br />

ist von folgenden Parametern abhängig: Übertragung axialer<br />

Kräfte – ja/nein, Torsionsmomentübertragung – statisch/dynamisch,<br />

Einpresskräfte, Nabenaufweitung – zulässig ja/nein, Spanbildung<br />

beim Fügen – zulässig ja/nein, Zentrierung und Bauraum,<br />

siehe hierzu auch die Tabelle.<br />

BELASTUNG<br />

Sind hauptsächlich axiale Kräfte zu übertragen, ist eine formend<br />

gefügte RPV mit einem Fasenwinkel von 5°≤ ϕ ≤15° zu verwenden.<br />

Diese Verbindung weist im Mittel eine relative Festigkeit von<br />

R F<br />

= 0,75 auf. Die relative Festigkeit R F<br />

ist das Verhältnis von maximaler<br />

Lösekraft zu maximaler Fügekraft [1]. Liegt eine Anwendung<br />

mit reiner Torsionsmomentübertragung vor, so sind die Kriterien<br />

des Fügevorganges einzubeziehen. Analog zum Füge- und<br />

zum Löseverhalten zeigt sich aber auch bei der Torsionsmomentübertragung<br />

der positive Einfluss des Fasenwinkels auf das übertragbare<br />

Torsionsmoment, [1], [4] und [5]. So können beispielsweise<br />

formend gefügte Stahl-Aluminium-RPV ein um bis zu 40 %<br />

größeres statisches Torsionsmoment als vergleichbare schneidend<br />

gefügte RPV übertragen [1].<br />

SEKUNDÄRE BELASTUNG<br />

Wie die Untersuchungen in [1] und [4] zeigen, muss die Wärmedehnung<br />

im Temperaturfeld von -30°C°< ϑ 60° bildet<br />

sich ein vorwiegend schneidender Fügevorgang aus – RSV. Anschließend<br />

werden die unterschiedlichen Berechnungsalgorithmen<br />

für das übertragbare Torsionsmoment vorgestellt und ein<br />

Überblick zu numerisch und versuchstechnisch erfassten Parametern<br />

gegeben. Ergänzend wird eine erweiterte Guideline zur<br />

Dimensionierung vorgestellt. Die Guideline sieht die Möglichkeit<br />

einer rein analytischen und einer analytisch/experimentellen<br />

Auslegung vor.<br />

Darüber hinaus werden den Anwender*innen Handlungsempfehlungen<br />

für die Auswahl charakterisierender Einflussgrößen<br />

Geometrie, Rändelprofil, Werkstoff, Fügevorgang, Belastung, sekundäre<br />

Belastung und Tribologie in kompakter und übersichtlicher<br />

Form gegeben. Schließlich sind Startwerte für die Auslegung<br />

einer RPV und einer RSV in tabellarischer Form aufgeführt.<br />

Handlungsempfehlungen und Startwerte erlauben eine zielgerichtete<br />

und effiziente Auswahl und Auslegung einer RPV beziehungsweise<br />

RSV bei der Anzahl und Umfang der Iterationsschritte<br />

im Auslegungsprozess minimiert werden.<br />

Teil 1 wurde veröffentlicht in <strong>antriebstechnik</strong> 11/<strong>2021</strong><br />

DIE AUTOREN<br />

Dr.-Ing. M. Lätzer,<br />

Abteilungsleiter Entwicklung<br />

Elektroseilzüge,<br />

ABUS Kransysteme GmbH,<br />

Gummersbach<br />

Dipl.-Ing. Dr. techn. M. Bader,<br />

Institut für Maschinen elemente<br />

und Entwicklungsmethodik,<br />

TU Graz<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>12</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!