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Tätigkeitsbericht 2008-2009 - Technoseum

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2. Neues aus den Sammlungen<br />

Wichtige Neuzugänge:<br />

eine Sammlung von Rechenstäben<br />

und eine<br />

frühe Daguerreotypie-<br />

Schiebekastenkamera<br />

von 1845<br />

ein Materialschrank mit einer Vielzahl von<br />

künstlichen Ersatzzähnen.<br />

Für den Bereich Maschinentechnik konnten<br />

zwei Objekte gesichert werden, die schon<br />

lange auf der Desideratenliste standen: Der<br />

Mehrspindeldrehautomat der Leipziger Werkzeug-Maschinenfabrik<br />

Pittler, 1939 gebaut,<br />

diente zur Massenfertigung von Drehteilen.<br />

Gleichzeitig fünf Werkstücke können darauf<br />

in verschiedenen, aufeinander folgenden<br />

Schritten bearbeitet werden. Die Mehrphasen-Webmaschine<br />

Typ M 8300, 1997 von der<br />

Schweizer Sulzer-Textil AG gebaut, arbeitet<br />

mit Luftdüseneintrag des Schussfadens und<br />

glänzt mit der dreifachen Leistungsfähigkeit<br />

gegenüber herkömmlichen Webautomaten<br />

bei 50 % Energieersparnis. Aufgrund der<br />

komplexen Technik konnte sich die Maschine<br />

dennoch nicht auf dem Markt behaupten;<br />

vor allem in den Schwellenländern, in denen<br />

heute der Schwerpunkt der Webereiindustrie<br />

liegt, fand sie zu wenig Absatz, so dass die<br />

Produktion eingestellt wurde. In das Museum<br />

kam die Maschine vom Institut für Textil- und<br />

Verfahrenstechnik in Denkendorf bei Stuttgart;<br />

dort war sie mehrere Jahre lang weiter<br />

entwickelt worden.<br />

Bemerkenswerte Neuzugänge gab es auch<br />

im Bereich der Sammlung zur Informationstechnologie.<br />

Mit der 1845 von L. F. Colas in<br />

Paris gebauten Daguerreotypie-Schiebekastenkamera<br />

konnte ein frühes Objekt zur Geschichte<br />

der Fototechnik erworben werden.<br />

Ergänzt wird dieser Sektor auch durch eine<br />

1930 von der Berliner Firma Bermpohl gefertigte<br />

Naturfarbenkamera. Es handelt sich<br />

dabei um die erste Strahlenteilerkamera für<br />

Dreifarbfotografi e, die fehlerfrei arbeitete.<br />

Ein wertvoller Großbestand mit über 350<br />

Objekten aus dem Bereich der Zeichen- und<br />

Rechentechnik wurde mit der Sammlung<br />

Jürgen Nestler übernommen. Dazu gehören<br />

auch 30 Ordner mit fi rmen- und produktionsgeschichtlichen<br />

Unterlagen, die der Nachkomme<br />

des Gründers des ehemaligen Lahrer<br />

Weltmarktführers zusammentragen konnte.<br />

Kern des Konvoluts sind mehr als 200 Rechenschieber<br />

und eine Teilmaschine für die<br />

Massenfertigung dieser für Mathematiker<br />

und Ingenieure unentbehrlichen Helfer, die<br />

nach der Einführung des elektronischen Taschenrechners<br />

schlagartig vom Markt verschwanden.<br />

Ein weiteres wertvolles Sammlungsstück<br />

kam von der Fachhochschule Esslingen<br />

ins Haus. Der Hughes-Telegraph wurde<br />

um 1890 von den Deutschen Telefonwerken<br />

Robert Stock & Co. in Berlin gebaut. In großer<br />

Zahl wurden diese Geräte von der Deutschen<br />

Reichpost zur Übermittlung von Telegrammen<br />

eingesetzt. Dabei erfolgte die Schrifteingabe<br />

über eine Klaviatur; am Empfangsgerät wurde<br />

die Nachricht auf einem Papierstreifen in Klarschrift<br />

ausgedruckt, ein Übersetzen wie bei<br />

gemorsten Botschaften war nicht mehr notwendig.

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