14 Gesellschaft NACHGEFRAGT „VIELFALT SOLLTE GELEBTER ALLTAG SEIN.“ FOTOS: GRÜNE NRW Mona Neubaur, Landesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen NRW und Spitzenkandidatin für die Landtagswahl <strong>2022</strong>, im Interview. Wie und warum sind Sie in die Politik gekommen? Mir gingen Ungerechtigkeiten, Diskriminierung und Intoleranz schon immer massiv auf die Nerven. Wenn ich mitbekomme, dass Menschen gemobbt, nieder- oder angemacht wurden, nur weil sie vermeintlich „anders“ sind, muss ich mich einmischen. Zu den GRÜNEN kam ich unter anderem auch deshalb, weil sie für mich immer die waren, die sich wie keine andere Partei den Kampf für echte Selbstbestimmung auf die Fahnen geschrieben haben. Deshalb war schnell klar, wohin die Reise politisch für mich ging. Heute würde man sagen: It‘s a match. Auf Bundesebene gibt es einen riesigen Strauß an Maßnahmen für LGBTIQ*s im Koalitionsvertrag. Was bleibt auf Landesebene zu tun? Nach 16 Jahren unionsgeführter Bundesregierungen tut sich gesellschaftspolitisch endlich etwas – und das ohne, dass das Bundesverfassungsgericht oder die Opposition antreiben muss. Es gibt aber noch immer viel zu tun, auch hier in NRW. Vielfalt sollte eigentlich gelebter Alltag in unserem Land sein. Aber auch wenn die vielen CSDs und Pride-Demonstrationen längst einen festen Platz in unserer Gesellschaft haben, gehören Ausgrenzung und Diskriminierung für viele queere Menschen zu ihren alltäglichen Erfahrungen. Das muss ganzheitlich angegangen werden und nicht nur mit schönen Worten und punktuellen Programmen. Wie unterscheiden sich die Forderungen Ihrer Partei vom Wettbewerb? Gibt es etwas, das keine andere Partei bietet? Keine andere Partei denkt LSBTIQ*-Politik so konsequent als Querschnittthema wie wir GRÜNE. Wir streiten seit unserer Gründung dafür, dass Lesben, Schwule, bisexuelle, trans*, inter*, nicht binäre und queere Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte in NRW selbstbestimmt, diskriminierungsfrei und ohne Angst leben können. Deshalb werden wir Betroffenen und Verbänden das Recht geben, rechtlich gegen Diskriminierung vorzugehen. Das werden wir in einem Landesantidiskriminierungsgesetz festschreiben. Darüber hinaus bauen wir das Angebot niedrigschwelliger und intersektionaler Beratung, Koordination, Kinder- und Jugendarbeit, Senior*innenarbeit, psychosozialer Beratung und Selbsthilfegruppen aus und stärken es. Und das auch jenseits der Ballungsräume. Außerdem legen wir ein wirksames Konzept für die Bekämpfung von Hasskriminalität vor. Dazu gehören fachlich qualifizierte und lokal verankerte Kontaktstellen für LSBTIQ*, die Opfer von Hasskriminalität und Gewalt geworden sind, und verpflichtende Fortbildungen in der Polizei zur Sensibilisierung zu LSBTIQ*-Themen und Hassverbrechen. Warum sollen <strong>rik</strong> Leser*innen speziell Ihnen und Ihrer Partei die Stimme geben? Die Leser*innen der <strong>rik</strong> sind klug genug, sich ein eigenes Bild zu machen. Deshalb möchte ich in erster Linie dafür werben, einen Blick in unser Wahlprogramm zu werfen und sich mit unseren Inhalten auseinanderzusetzen. Da kann man nachlesen, dass wir Grüne nicht nur im LSBTIQ*-Bereich wichtige Projekte anstoßen und umsetzen wollen, sondern in vielen anderen auch. Wir wollen Nordrhein- Westfalen durch den massiven Ausbau der Erneuerbaren zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Uns liegt eine echte Mobilitätswende am Herzen, die Teilhabe in allen Regionen NRWs schafft. Und wir nehmen endlich ausreichend Geld in die Hand, um in die öffentliche Infrastruktur unserer Städte und Gemeinden zu investieren. Um es auf den Punkt zu bringen: Meine Partei, und ich als Spitzenkandidatin, wir wollen nicht nur eine andere Politik, wir wollen auch Politik anders machen. www.gruene-nrw.de
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