2-2022
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Der Ablauf ist nun wie folgt:<br />
1. Eine Befehl/Instruktion wird in<br />
das IR geladen.<br />
2. Durch den geladenen Befehl/<br />
Instruktion des IR Register,<br />
werden die Daten in und aus<br />
dem entsprechenden DR<br />
geschoben.<br />
Der komplette Aufbau des JTAG/<br />
Boundary-Scan-Systems ist im<br />
Boundary-Scan-Standard (IEEE Std.<br />
1149.1) definiert und als Blockdiagramm<br />
in Abbildung 6 dargestellt.<br />
TDI<br />
Core<br />
Logic<br />
BYPASS<br />
ID REGISTER<br />
INSTRUCTION REG.<br />
TAP Controller<br />
TMS TCK TRST* TDO<br />
Abbildung 6: Boundary-Scan-Logik in einem Chip<br />
Beachten Sie, dass die TAP-Schnittstelle um ein<br />
fünftes optionales Signal, genannt Test ReseT<br />
(TRS*), erweitert wurde. Das active-low Signal<br />
TRST* kann zum Reset des TAP-Controllers<br />
verwendet werden. Da dieser Reset auch<br />
erreicht werden kann, indem TMS fünf<br />
TCK-Perioden lang auf High gehalten wird, ist<br />
das TRST*-Signal optional.<br />
In Abbildung 6 sind noch zwei<br />
weitere Datenregister dargestellt,<br />
die ebenfalls im IEEE 1149.1-Standard<br />
definiert sind: das Bypass-Register<br />
und das Device IDentification-<br />
Register bzw. ID-Code-Register.<br />
Das Bypass-Register kann<br />
verwendet werden, um die Gesamtkettenlänge<br />
zu verkürzen und einen<br />
schnelleren Zugriff auf nur die<br />
ICs und Register zu ermöglichen,<br />
die für einen bestimmten Test<br />
oder eine bestimmte Aktion<br />
relevant sind. Das ID-Register eines<br />
Bausteins kann gelesen werden, um<br />
den Bausteintyp, seinen Hersteller<br />
und seinen Revisionsstand zu<br />
überprüfen.<br />
Abbildung 7 veranschaulicht die<br />
Anordnung für eine Anzahl von<br />
Bausteinen auf einem PCBA, die<br />
über einer seriellen Scan-Kette<br />
verbunden sind.<br />
TAP<br />
TDI<br />
TMS<br />
TCK<br />
TDO<br />
IC 1 IC 2 IC 3 IC 4<br />
Abbildung 7: Boundary-Scan-Kette auf einer PCBA<br />
BSDL-Datei<br />
Die Boundary-Scan-Logik eines<br />
Bausteins wird in einer einzigen<br />
Modelldatei beschrieben, die<br />
als BSDL-Datei (Boundary-<br />
Scan Description Language)<br />
bezeichnet wird und ebenfalls<br />
Teil des IEEE 1149.1-Standards<br />
ist. Für jeden Bausteintyp muss<br />
der Hersteller dieses Bausteins<br />
eine BSDL-Datei bereitstellen.<br />
Anhand der Beschreibung in<br />
dieser Datei können Software-<br />
Tools die Boundary-Scan-Logik in<br />
einem Baustein analysieren und<br />
automatisch Tests oder andere<br />
Boundary-Scan-Anwendungen, wie<br />
z. B. die Bausteinprogrammierung<br />
für ein PCBA generieren.<br />
Anwendungen<br />
Die Boundary-Scan-Logik auf<br />
einer PCBA kann zum Testen<br />
von Verbindungen verwendet<br />
werden. Es können nicht nur<br />
direkte Verbindungen zwischen<br />
Bausteinen getestet werden,<br />
sondern auch Verbindungen durch<br />
transparente Bausteinen wie z. B.<br />
Serienwiderstände und Puffer sowie<br />
Verbindungen durch Logikgatter.<br />
Auch das Vorhandensein von Pull-upund<br />
Pull-down-Widerständen sowie<br />
Verbindungen zu Speicherbausteinen<br />
und Mikroprozessorperipherie<br />
können geprüft werden.<br />
Aber nicht nur das Testen ist mit<br />
Boundary-Scan möglich, auch die<br />
Programmierung von Bausteinen wie<br />
cPLDs und FPGAs sowie von Flash-<br />
Speichern erfolgt über die JTAG-<br />
Schnittstelle. Software-Debugging<br />
ist eine weiterer Anwendungsfall,<br />
welcher die JTAG-Schnittstelle<br />
nutzt. In den meisten heutigen<br />
Mikrocontrollern und DSPs wird<br />
auch die Debug-Logik für das<br />
Software-Debugging über den TAP<br />
angesprochen und gesteuert.<br />
Weitere Standards<br />
Der IEEE Std. 1149.1, der erstmals<br />
1990 veröffentlicht wurde, definiert<br />
den TAP und deckt die digitalen<br />
I/O-Pins eines Bausteins ab. Auf<br />
Basis dieses ersten Standards<br />
wurden weitere Standards<br />
entwickelt, um die Logik für weitere<br />
Arten von I/O-Pins zu definieren.<br />
IEEE Std. 1149.4 definiert die Logik<br />
für analoge Bausteinpins.<br />
IEEE Std. 1149.6 definiert die<br />
Logik für kondensatorgekoppelte<br />
High-Speed-I/O-Pins. Diese drei<br />
Standards werden manchmal<br />
auch kurz als Dot 1, Dot 4 und Dot<br />
6 bezeichnet. Der TAP, wie er in<br />
Dot 1 definiert ist, wird auch als<br />
Schnittstelle zum Zugriff auf die in<br />
Dot 4 und Dot 6 definierte Logik<br />
verwendet. Des Weiteren wurden<br />
noch weitere Standards veröffentlicht,<br />
die Logik definieren, auf<br />
welche über die TAP-Schnittstelle<br />
von Dot 1 zugegriffen werden kann,<br />
z.B. 1532 für die Programmierung<br />
von cPLDs und FPGAs sowie 1687<br />
für den Zugriff auf Embedded-<br />
Instrumente.<br />
Die JTAG-Schnittstelle in Mikrocontrollern<br />
und DSPs<br />
Eine beträchtliche Anzahl von<br />
Mikroprozessoren und DSPs<br />
verfügt über eine JTAG-Schnittstelle<br />
für den Software-Debug,<br />
einige haben jedoch kein<br />
Boundary-Scan-Register. Bei diesen<br />
Bausteinen kann die Debug-Logik<br />
des Mikroprozessors verwendet<br />
werden, um „JTAG“-Tests und<br />
andere Anwendungen wie die<br />
Flash-Speicherprogrammierung<br />
durchzuführen.<br />
Hierzu wird die Debug-Logik<br />
der eingebetteten Peripherie<br />
konfiguriert und angesteuert. Es<br />
werden somit die verfügbaren<br />
Möglichkeiten des Bausteins<br />
genutzt, um die Verbindungen zur<br />
Außenwelt zu testen - typischerweise<br />
umfassen diese Peripherien<br />
den Speicher-Controller,<br />
ADCs und DACs, Steuer- und<br />
Kommunikationsschnittstellen wie<br />
PWMs und PHYs.<br />
Hardware und Software<br />
Hardware und Software werden<br />
benötigt, um die Boundary-Scan<br />
Logik zu steuern und Daten durch die<br />
TAP- und Boundary-Scan-Ketten zu<br />
treiben.<br />
Zum Beispiel für<br />
das Hardware-<br />
Debugging bei<br />
der Inbetriebnahme<br />
von<br />
Prototypen,<br />
Testen und<br />
Programmieren<br />
von Bausteinen<br />
in der Produktion oder die Reparatur<br />
und Neuprogrammierung von<br />
Bausteinen für Produkt-Upgrades im<br />
Service.<br />
Für weitere Informationen besuchen<br />
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Autor<br />
Peter van den Eijnden<br />
Managing Director<br />
www.jtag.com<br />
germany@jtag.com<br />
+49 971 69910-64<br />
<br />
Wir sind überzeugt, dass Boundary-Scan eine überlegene Technologie ist, um<br />
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