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2-2022

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

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Aktuelles<br />

Think Green – Act Responsible<br />

Wie grüner Strom noch nachhaltiger wird<br />

Die Erzeugung regenerativer Energie soll einen wichtigen Beitrag zur Begrenzung des Klimawandels leisten. Doch<br />

es genügt nicht, den Fokus nur auf die Produktion von „grünem Strom“ zu legen. Auch in diesem Segment gilt es,<br />

mit Ressourcen sparsam umzugehen und Nachhaltigkeit zu fördern.<br />

lung bei den Abnehmern einhellig<br />

befürwortet.<br />

Anwendungsbereich Solar<br />

Autor:<br />

Harry Jacob<br />

freier Journalist aus Augsburg<br />

WECO Contact Gmbh<br />

https://wecoconnectors.com<br />

Wenn Geschäftsführer Detlef<br />

Fritsch von Hanau aus „ins Grüne“<br />

fährt, in Richtung Hoher Vogelsberg<br />

oder Hessischer Spessart, dann<br />

begegnet ihm dort nicht nur grüne<br />

Natur, sondern auch grüne Energie.<br />

Zahlreiche Windräder drehen sich<br />

hier an den Bergrücken. Und dass<br />

diese möglichst problemlos funktionieren,<br />

dazu trägt auch sein Unternehmen<br />

WECO Contact bei.<br />

Regenerative Energie ist ein<br />

wichtiger Einsatzbereich des<br />

Hanauer Herstellers von Verbindungselementen<br />

der Elektronik<br />

und Elektrotechnik geworden.<br />

Dessen Bauteile finden sich beispielsweise<br />

in den Getriebesteuerungen<br />

der Windkraftanlagen, in<br />

Gezeitenkraftwerken, Solaranlagen<br />

und Wärmepumpen. Doch dieser<br />

Beitrag zum Klima schutz bei der<br />

Gewinnung von Öko-Strom ist dem<br />

Geschäftsführer nicht genug. Seit<br />

fast einem Jahrzehnt ist Nachhaltigkeit<br />

ein entscheidender Aspekt<br />

in der Unternehmensstrategie,<br />

getreu dem Motto „think green<br />

– act responsible“. Ressourcenschonende<br />

Prozesse in der Produktion<br />

tragen ebenso dazu bei,<br />

„Green Energy“ noch etwas grüner<br />

zu machen, wie die Langlebigkeit<br />

der Produkte.<br />

Kreislaufwirtschaft beim<br />

Spritzguss<br />

Bereits in der eigenen Produktion<br />

hat das Unternehmen Vorkehrungen<br />

getroffen, mit den eingesetzten<br />

Materialien möglichst sparsam<br />

umzugehen. So werden bei der Herstellung<br />

von Kunststoff-Gehäusen<br />

anfallende Reststoffe – Abfall, Ausschuss<br />

und produktionsbedingter<br />

Überstand – zu Regranulat verarbeitet<br />

und dem Produktionsprozess<br />

kontrolliert wieder zugeführt. Damit<br />

sinkt der Bedarf an neuem Rohstoff,<br />

und es muss weniger wertvolles<br />

Material entsorgt werden.<br />

Diese Umstellung war kein einfacher<br />

Prozess. Faktisch wird der<br />

Kunststoff mit Regranulat-Beimischung<br />

als veränderter Werkstoff<br />

geführt, was neue VDE-, UL- und<br />

CSA-Zertifizierungen nötig machte.<br />

Auch die Kunden wurden über die<br />

veränderte Zusammensetzung<br />

informiert, die zwar keine Veränderung<br />

der Eigenschaften nach<br />

sich zieht, aber eine nachhaltigere<br />

Produktion ermöglicht. Dementsprechend<br />

wurde diese Umstel-<br />

Weniger Wasser rein, weniger<br />

CO 2 raus<br />

Ein weiterer großer Teil der<br />

Produktion ist die Metallver- und<br />

bearbeitung. Hier fallen Späne,<br />

Abschnitte und Stanzreste an. Diese<br />

werden von Ölrückständen und<br />

anderen Verschmutzungen befreit,<br />

sortenrein gesammelt und als wertvoller<br />

Rohstoff an den Lieferanten<br />

zurückgegeben, der diese wieder<br />

zu neuen Produkten verarbeitet.<br />

Darüber hinaus werden auch zur<br />

Herstellung benötigte Zusatzstoffe,<br />

wie Brauchwasser oder Kühlflüssigkeiten,<br />

aufbereitet und wiederverwendet.<br />

Auf diese Weise konnte<br />

der Ressourcenverbrauch in den<br />

vergangenen neun Jahren deutlich<br />

gesenkt werden.<br />

Bezogen auf eine gleichbleibende<br />

Menge vergleichbarer Bauteile hat<br />

sich innerhalb des Unternehmens<br />

in den vergangenen 5 Jahren der<br />

Wasserverbrauch um 25 Prozent<br />

reduziert. Bei der Energie konnten<br />

rund 20 Prozent eingespart werden.<br />

Zusammen mit dem Einsatz<br />

von Kunststoff-Regranulat trägt<br />

dies zu einem CO2-ärmeren Herstellungsprozess<br />

bei, was besonders<br />

für große und internationale<br />

Unternehmen von großer Bedeutung<br />

ist. Denn der Elektro-Konzern<br />

will den CO2-Ausstoß in seiner<br />

gesamten Wertschöpfungskette<br />

in den kommenden fünf Jahren halbieren.<br />

Gemeinsam mit diesem<br />

wichtigen Kunden stellt das Unternehmen<br />

derzeit eine CO2-Bilanz<br />

auf, mit der die Fortschritte hin zu<br />

einer klimafreundlicheren Produktion<br />

dokumentiert werden.<br />

Langlebigkeit versus<br />

Obsoleszenz<br />

Ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

betrifft die Lebensdauer von<br />

Anlagen und Komponenten. So ist<br />

ein Solarpanel, das regenerative<br />

Energie liefert, zwar ein guter Beitrag<br />

zum Klimaschutz. Doch wird der<br />

12 2/<strong>2022</strong>

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