2-2022
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Titelstory<br />
Erweiterte Software nimmt thermische<br />
Herausforderungen ins Visier<br />
6SigmaET ist eine CFD-Software für die Entwicklung von elektronischen Geräten. Nun liegt Release 16 vor.<br />
Alpha-Numerics GmbH<br />
info@alpha-numerics.de<br />
www.alpha-numerics.de<br />
Die neue 6SigmaET ermöglicht<br />
es dem Entwickler, von der PCB-<br />
Konzeptionierung über die CADbasierte<br />
Gehäusekonstruktion bis<br />
hin zum virtuellen Prototyp die<br />
thermischen Herausforderungen<br />
vorherzusagen und die resultierenden<br />
Lösungskonzepte simulativ<br />
zu überprüfen.<br />
Ständig im Fluss<br />
Solche Spezial-Software entwickelt<br />
sich durch jährliche Releases<br />
immer weiter. Meist sind Funktionswünsche<br />
der Kunden oder<br />
Funktions anforderungen neuer<br />
Märkte die Innovationstreiber für<br />
den Software-Hersteller.<br />
Das Release 16 fokussiert auf den<br />
Flaschenhals jeder CFD-Software<br />
auf dem Markt: Geschwindigkeit<br />
ohne Qualitätseinbußen am Simulationsergebnis!<br />
6SigmaET hatte bisher schon<br />
das Alleinstellungsmerkmal, einen<br />
sehr großen Detailreichtum (bis zu<br />
700 Mio. Lösungszellen möglich)<br />
an CAD-Daten und PCB-Details<br />
in seinen Simulationen auf normalen<br />
Windows-Workstations handhaben<br />
zu können.<br />
Auch bisher war – neben der<br />
Leichtigkeit, solche Modelle zu<br />
erstellen – die Geschwindigkeit beim<br />
Solver sehr beeindruckend. So ist es<br />
nicht selten der Fall, dass der CFD-<br />
Solver 80 Mio. Zellenprojekte über<br />
Nacht bis zur Konvergenz berechnet<br />
(das Temperaturverhalten auf<br />
Basis von Wärmeleitung, Konvektion<br />
und Wärmestrahlung im eingelaufenen<br />
Zustand) und dem Ingenieur<br />
am nächsten Arbeitstag die<br />
Ergebnisse bereitstellt.<br />
Doch die Aufgabenstellungen sind<br />
in den letzten Jahren in ihrer Komplexität<br />
stark gewachsen. So müssen<br />
neue Elektronikgeräte nicht<br />
nur mehr und mehr Funktionen<br />
auf engeren Einbauraum beinhalten.<br />
Nein, sie müssen auch höhere<br />
Umgebungstemperaturen, hohe IP-<br />
Schutzklassen und eventuelle integrierte<br />
Energiekonzepte in unterschiedlichsten<br />
Extrembedingungen<br />
meistern.<br />
So bietet eine Standardsimulation<br />
mit klaren Verlustleistungsträgern<br />
auf einer Leiterplatine und einem<br />
simulierten Ergebnis im eingelaufenen<br />
Zustand nicht genügend aussagekräftige<br />
Details für die Beurteilung<br />
eines erfolgreichen Kühlkonzepts.<br />
Der neue Schritt nach vorn<br />
Neue Faktoren und Details wurden<br />
daher in den letzten Jahren vermehrt<br />
in den Simulationsmodellen<br />
verarbeitet. Hierzu zählen:<br />
• detaillierte Abschattungssituationen<br />
für die Wärmestrahlung<br />
in den Geräten (Hotspot durch<br />
Strahlungsübertragung mit Teilabschattung)<br />
• neben thermischen Vias durch<br />
das PCB nun spezielle Raster<br />
von Micro-Vias oder Bured-Vias<br />
zwischen definierten Innenlagen<br />
• volldetaillierte Leistungskomponenten<br />
mit Bonding und echten<br />
CAD-Gehäusegeometrie und Pin-<br />
Anbindung an das PCB<br />
• bestromte Leitungsstrukturen, etwa<br />
mehrlagige PCBs oder Kupfer-<br />
16 2/<strong>2022</strong>