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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2022

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AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2022</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Carrosseriearbeiten<br />

Für immer mehr Garagisten ein<br />

wichtiger Teil des Alltags<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 26<br />

Elektromobilität<br />

Gemäss Arnd Franz nicht der<br />

Totengräber, sondern vielmehr<br />

Chance für Garagisten.<br />

Seiten 27 <strong>–</strong> 54<br />

Bildung<br />

So wichtig sind Schnupperlehren<br />

für berufliche Karrieren<br />

in der Automobilbranche.<br />

Seiten 56 <strong>–</strong> 57<br />

Handel & Aftersales<br />

Der abtretende ESA-Präsident<br />

Markus Hutter blickt zurück<br />

und zugleich in die Zukunft.<br />

Seiten 82 <strong>–</strong> 83


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<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 5<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus Carrosserie<br />

8 Wie ein 21-Jähriger seine Garage führt<br />

12 Wechsel des Lack-Lieferanten <strong>–</strong><br />

was beachtet werden muss<br />

14 Kennzahlen-Vergleiche unter Carrossiers<br />

16 Reparieren statt ersetzen: Wie ein Carbon-<br />

Body-Repair-System den Alltag erleichtert<br />

22 Dank erstklassiger Messtechnik wieder<br />

in der richtigen Spur<br />

24 Welche Fahrzeugschäden am häufigsten<br />

auftreten<br />

26 Unterstützung für den freien Garagisten<br />

bei der Diagnose und der Kalibrierung<br />

AUTO<br />

AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2022</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Carrosseriearbeiten<br />

Für immer mehr Garagisten ein<br />

wichtiger Teil des Alltags<br />

Elektromobilität<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 26<br />

Gemäss Arnd Franz nicht der<br />

Totengräber, sondern vielmehr<br />

Chance für Garagisten.<br />

Seiten 27 <strong>–</strong> 54<br />

Bildung<br />

So wichtig sind Schnupperlehren<br />

für berufliche Karrieren<br />

in der Automobilbranche.<br />

Seiten 56 <strong>–</strong> 57<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Handel & Aftersales<br />

Der abtretende ESA-Präsident<br />

Markus Hutter blickt zurück<br />

und zugleich in die Zukunft.<br />

Seiten 82 <strong>–</strong> 83<br />

Titelseite: Carrosserie und E-Mobilität<br />

im Fokus. Foto: Shutterstock<br />

Fokus Elektromobilität<br />

30 Batteriereparaturen werden zu einem<br />

Geschäftsmodell<br />

34 Aufbau einer Ladeinfrastruktur:<br />

Wie ist die Aaretal Garage vorgegangen?<br />

38 Garagisten können Kunden<br />

die Reichweitenangst nehmen<br />

44 Mehr Reichweite dank modifiziertem<br />

Fahrwerk<br />

46 Nationaler Bergungsprozess in der<br />

Schweiz eingeführt<br />

52 Werkstattauslastung mit alternativen<br />

Antriebssystemen<br />

Bildung<br />

56 Die Wichtigkeit von Schnupperlehren<br />

61 Kurs Verkauf- und Beratungskompetenz<br />

von E-Fahrzeugen<br />

62 Business Academy<br />

64 Eine BAZ-Mitgliedschaft beruhigt<br />

66 Regionale Infoveranstaltungen<br />

68 Richtige Leitplanken für Lernende<br />

Verband & Sektionen<br />

69 ETH-Koryphäe unterhält Garagisten<br />

70 Abschied nach 24 Jahren im Jura<br />

Technik & Umwelt<br />

71 Altreifen korrekt entsorgt<br />

72 Neues Zertifikat mit Elektroautovergleich<br />

Handel & Aftersales<br />

74 Neuster Branchenspiegel des<br />

Schweizer Autogewerbes<br />

76 Alles über den Messemonat <strong>Mai</strong><br />

78 Cupra-Designer gewährt exklusiven<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

82 ESA-Präsident Markus Hutter im Interview<br />

88 Garagenwelt<br />

90 Vorschau und Impressum<br />

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VORWORT<br />

Mobility Pricing? So nicht.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Als führender Berufs- und Branchenverband des Schweizer<br />

Autogewerbes liegt es nicht nur in unserem Interesse,<br />

uns zu verkehrspolitischen Fragen zu äussern <strong>–</strong> es ist unsere<br />

Pflicht. Es geht um das Auto und damit um das, was<br />

bei unseren Mitgliedern im Zentrum steht. Deshalb gilt es,<br />

entschieden jenen ideologisch motivierten Kräften entgegenzutreten,<br />

die über die Verkehrs- und Infrastrukturpolitik<br />

versuchen, den motorisierten Individualverkehr einzuschränken<br />

und das Auto faktisch abzuschaffen. Deshalb äussern<br />

wir uns. Auch zu Mobility Pricing, einem Thema, das uns im<br />

laufenden Jahr politisch beschäftigen wird. Vereinfacht<br />

gesagt versteht man unter Mobility Pricing einen Preis pro<br />

zurückgelegten Kilometer, unabhängig des gewählten<br />

Verkehrsmittels.<br />

Die mit Mobility Pricing entstehenden Kosten dürfen nicht zu<br />

bestehenden Abgaben dazukommen. Dass der Datenschutz<br />

gewährleistet sein muss, ist überdies selbstverständlich.<br />

Zusammen mit unseren Partnern werden wir alle verfügbaren<br />

demokratischen und rechtlichen Mittel nutzen, sollte Mobility<br />

Pricing einseitig zu einem Road Pricing umfunktioniert werden.<br />

Uns ist klar, dass das heutige System der Strassenfinanzierung<br />

über die Mineralölsteuer und den Mineralölzuschlag aufgrund<br />

der alternativen Antriebe und einer immer grösseren Energieeffizienz<br />

der Fahrzeuge ein Auslaufmodell ist und mittelfristig<br />

durch ein neues abgelöst werden muss. Aber nicht auf die Art,<br />

wie das jetzt geplant ist.<br />

Wir bleiben dran <strong>–</strong> und halten Sie auf dem Laufenden.<br />

Wir vertreten auch hier einen klaren Standpunkt: Es darf kein<br />

Mobility Pricing geben, das sich einseitig auf den motorisierten<br />

Individualverkehr konzentriert. Es muss ausserdem ein<br />

System sein, das bundesweit und einheitlich etabliert wird,<br />

weil nur dadurch die nötige Transparenz gewährleistet ist.<br />

Und die Steuerneutralität muss gewährleistet sein. Heisst:<br />

Herzliche Grüsse<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Personelle Veränderung<br />

bei DS Automobiles<br />

Agnès Tesson-Faget übernahm<br />

zum 1. April <strong>2022</strong> die Stelle der<br />

Direktorin Produkt von DS Automobiles.<br />

Sie folgt auf Marion<br />

David, die seit 2018 die Position<br />

innehatte. Agnès Tesson-Faget<br />

begann ihre Karriere im Jahr 1996<br />

innerhalb der Groupe PSA.<br />

Agnès Tesson-Faget. Foto: PSA<br />

Neuer Chef bei Skoda<br />

Klaus Zellmer wird per 1. Juli <strong>2022</strong><br />

Mitglied des Vorstands der Skoda<br />

Auto A.S. und im Anschluss zum<br />

Vorsitzenden gewählt. Zellmer folgt<br />

Thomas Schäfer, der seit April <strong>2022</strong><br />

als Chief Operating Officer das<br />

operative Geschäft der Marke Volkswagen<br />

leitet und per 1. Juli <strong>2022</strong><br />

den Vorstandsvorsitz übernimmt.<br />

Gleichzeitig zieht er als Markenchef<br />

in den Konzernvorstand ein und wird<br />

Leiter der Markengruppe Volumen.<br />

Klaus Zellmer. Foto: Skoda<br />

Die Autotechnik Days wurden zum Branchentreffpunkt. Foto: AGVS-Medien<br />

Autotechnik Days stehen vor der Tür<br />

Auf dem Podium der Autotechnik Days, vom 12. bis 14. <strong>Mai</strong> in der Messe<br />

Luzern, diskutiert Moderator Beat Jenny mit Gästen aus der Welt des Automobils,<br />

unter anderen Mario Illien, über spannende Themen: Nebst dem<br />

Blick in die Zukunft sprechen Schweizer Autobauer über ihre Passion und<br />

drei Garagisten diskutieren mit Beat Jenny über die Herausforderungen<br />

im Werkstatt-Alltag. Ausserdem: Was ist bei der Reparatur eines 48-Volt-<br />

Mild-Hybrids-Systems zu beachten? Wie sind AWD-Systeme zu reparieren<br />

und unterhalten? Wie finde ich gutes Personal für meine Werkstatt? Diese<br />

und weitere Fragen werden in spannenden Workshops thematisiert und<br />

beantwortet. Mehr Informationen zum Event online oder in der Technews-<br />

Beilage.<br />

Der Geländewagen Ineos Grenadier kommt in die Schweiz. Foto: Ineos<br />

Ineos Grenadier kommt in die Schweiz<br />

Die Hedin Automotive Schweiz ist offizieller Vertriebs- und Servicepartner<br />

von Ineos Grenadier in der Schweiz. Der erste «Flagship-Store» wird am<br />

Standort in Dielsdorf ZH eingerichtet und die ersten Auslieferungen an<br />

Kunden werden für Q4 erwartet. Der Ineos Grenadier hat permanenten Allradantrieb<br />

und verfügt über eine Anhängelast von 3,5 t <strong>–</strong> und eignet sich so<br />

auch für den Transport von Booten, Pferden oder normalen Anhängern. Die<br />

Motoren kommen von BMW, die Getriebe von ZF, die Achsen von Carraro,<br />

die Sitze von Recaro, und die Technik stammt von Magna.<br />

Neue Direktorin für Mini<br />

Cosima Seibold übernahm per<br />

1. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> als Direktorin Mini für<br />

die BMW Group Switzerland die<br />

Leitung der britischen Traditionsmarke<br />

in der Schweiz. Gleichzeitig<br />

wird sie in die Geschäftsleitung der<br />

BMW AG berufen. Ihr Vorgänger<br />

Timo Di Pardo wechselt zu Financial<br />

Services und wird als Direktor<br />

Vertrieb und Marketing sowie als<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

neue Aufgaben wahrnehmen.<br />

Cosima Seibold. Foto: BMW<br />

Scheider verlässt ZF<br />

Wolf-Henning Scheider hat den<br />

Aufsichtsrat informiert, den im<br />

Januar 2023 auslaufenden Vertrag<br />

nicht zu verlängern. Nach über drei<br />

Jahrzehnten in der Autoindustrie<br />

und Erreichen des 60. Lebensjahres<br />

habe er sich entschlossen, seine<br />

aktive Zeit in der Branche zu beenden<br />

und sich anderen Herausforderungen<br />

zu widmen.<br />

Wolf-Henning Scheider. Foto: ZF<br />

DAS SYMPATHISCHE<br />

GARAGENKONZEPT IHRER ESA.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte im März elf<br />

neue Mitglieder mit insgesamt<br />

78 Mitarbeitenden begrüssen.<br />

Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

Der nächste Auto-Salon soll im Februar 2023 stattfinden. Foto: AGVS-Medien<br />

Das Warten hat ein Ende: Auto-Salon kündigt Rückkehr an<br />

Neues Datum, kürzere Dauer, gleicher Ort: Auf seinen Online-Kanälen verkündet die Geneva International Motor<br />

Show (GIMS): «Wir freuen uns sehr, Ihnen bestätigen zu können, dass die Geneva International Motor Show vom<br />

14. bis 19. Februar 2023 im Palexpo, Genf, stattfinden wird.»<br />

Urs Eggenberger übernimmt<br />

von Martin Erb<br />

Per 1. April <strong>2022</strong> übernahm<br />

Urs Eggenberger die Leitung der<br />

Alphabet Fuhrparkmanagement AG<br />

als Teil der BMW Group Switzerland.<br />

Eggenberger ist seit <strong>2022</strong> CEO der<br />

BMW Financial Services. Er folgt in<br />

dieser Funktion Martin Erb, der das<br />

Unternehmen bis Ende Juni unterstützen<br />

und anschliessend nach<br />

22-jähriger erfolgreicher Tätigkeit<br />

verlassen wird.<br />

Martin Erb (links) und sein Nachfolger Urs Eggenberger. Foto: BMW<br />

Kia EV6 GT im Emil Frey City Store<br />

Als einmalige und exklusive Schweizer Vorpremiere präsentierte Kia das Spitzenmodell Kia EV6 GT im April im<br />

Emil Frey City Store im Zürcher Seefeld. Der GT verbindet Sportlichkeit (in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h) mit<br />

Komfort. Dank der 800-Volt-Betriebsspannung gehören lange Ladezeiten ebenfalls der Vergangenheit an.<br />

MITGLIED<br />

Sektion Aargau<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Franz AG, Wettingen<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Auto Sommer, Remigen<br />

Untergruppe Biel-Seeland<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Garage Jason Mangold GmbH,<br />

Leuzingen<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Monteleone Classic Cars GmbH,<br />

Büetigen<br />

Sektion beider Basel<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Centra-Garage AG, Basel<br />

Sektion Neuenburg<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Automobiles Senn SA, Thielle<br />

Sektion Schaffhausen<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Heubi’s Werkstatt D. Heuberger,<br />

Schaffhausen<br />

Sektion Waadt<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Garage Lebet plus Sàrl,<br />

Chexbres<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Atelier du Garage du Lac<br />

Morges Sàrl, Morges<br />

Sektion Zürich<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Garage Zöllig, Otelfingen<br />

<strong>–</strong><strong>–</strong><br />

Garage Gentile By<br />

Agri Trans GmbH, Adliswil<br />

Schweizer Vorpremiere im Zürcher Seefeld <strong>–</strong> der Kia EV6 GT. Foto: Emil Frey


FOKUS CARROSSERIE<br />

Garagistenzmorge bei der Auto-Moto Nostalgie SA<br />

«Leidenschaft für Autos und die<br />

Unabhängigkeit treiben mich an»<br />

Mit gerade mal 21 Jahren frönt Lucas Jeanneret als Chef seiner eigenen Garage im Kanton Neuenburg seiner<br />

Leidenschaft für Oldtimer. Ab Juli wird ihm die Installation einer Lackierkabine ermöglichen, seinen Kunden<br />

sämtliche Carrosseriearbeiten anzubieten. Der junge Mann beschreibt die Herausforderungen seines Metiers<br />

und seine Vorstellungen von der Entwicklung des Automobilmarkts. Eine Stippvisite. Martin Bernard<br />

«Die Erhaltung eines automobilen Erbes». Dieses<br />

Ziel hat sich die Garage Auto-Moto Nostalgie<br />

in Les Ponts-de-Martel im Kanton Neuenburg<br />

auf die Fahnen geschrieben. Und hiervon<br />

zeugt auch ihr Slogan «Der Vergangenheit<br />

wieder eine Zukunft geben». Der seit 2019<br />

dieses Unternehmen leitende 21-jährige Lucas<br />

Jeanneret ist eine echte Frohnatur. Denn hier<br />

kann er seine Leidenschaft für Oldtimer ausleben<br />

und zusammen mit seinem langjährigen<br />

Weggefährten und jetzigen Partner, Leandro<br />

Santos, seines Zeichens Carrosserielackierer,<br />

sämtliche Carrosseriearbeiten anbieten. Hinzu<br />

kommt die gesamte Leistungspalette einer<br />

modernen Garage wie Pannendienst, Reparatur,<br />

Wartung sowie Kauf und Verkauf jeglicher<br />

Motorfahrzeuge. Lucas Jeanneret interessiert<br />

sich für Oldtimer, seit er denken kann.<br />

Schon mit 14 Jahren stellt er zusammen mit<br />

Leandro Santos eine Reparaturwerkstatt für<br />

Mofas auf die Beine.<br />

Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten.<br />

Parallel dazu erwirbt er ein erstes EFZ als<br />

Carrosseriespengler und betreibt verschiedene<br />

Aktivitäten im Zusammenhang mit Oldtimern.<br />

«Es macht mir Spass, alte Autos zu<br />

neuem Leben zu erwecken. Wenn diese seit<br />

Jahren herumstehen, scheue ich keine Mühen,<br />

um sie wieder zum Laufen zu bringen und verkehrstüchtig<br />

zu machen», erklärt er. Lucas Jeanneret<br />

wird schon seit seinen Anfängen von<br />

seinem Vater Phillipe Jeanneret unterstützt.<br />

Der ausgebildete Mathematiker, der aber auch<br />

auf eine Karriere als Amateur-Rallyefahrer zurückblicken<br />

kann, war Ende der 1970er-Jahre<br />

unter anderem bei der Rallye Monte Carlo, den<br />

24 Stunden von Le Mans und dem 1000-km-<br />

Rennen von Dijon am Start. Seinen Sohn bestärkt<br />

er seit jeher in seiner Leidenschaft für<br />

Motorsport und Autos. «Lucas hat die natürliche<br />

Gabe, alten Autos zu neuem Glanz zu verhelfen.<br />

Es liegt ihm gewissermassen im Blut»,<br />

macht er deutlich.<br />

Die schlagkräftige Truppe der<br />

Auto-Moto Nostalgie SA (von<br />

links nach rechts): Mathematiker<br />

und Garagistenvater Philippe<br />

Jeanneret, AGVS-Garagist<br />

Lucas Jeanneret, Carossier und<br />

Lackierer Leandro Santo sowie<br />

Mechaniker Jacques Haldimann.<br />

Fotos: Auto-Moto Nostalgie SA<br />

8<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Leandro Santos mit einem Renault 4CV von 1953<br />

bei der Teilnahme an der «Landeron Classic».<br />

Der junge AGVS-Garagist Lucas Jeanneret ist auch für den zweiten Standort an der Rue de la Prairie 13 in<br />

Les Ponts-de-Martel verantwortlich.<br />

2019 hilft Philippe Jeanneret seinem Sohn<br />

auch, den ersten Schritt zu machen, und kauft<br />

eine 1962 erbaute Garage im Dorfzentrum.<br />

«Ziel war es, ihm das nötige Rüstzeug für seine<br />

Laufbahn zu geben.» So steht ihm der Papa bei<br />

seinen ersten Gehversuchen als Chef und bis<br />

zum Abschluss seiner zweiten Ausbildung als<br />

Mechatroniker stets zur Seite. 2021 wird eine<br />

zweite Garage am Stadtrand übernommen.<br />

Deren Besitzer ist Jacques Haldimann, der im<br />

neuen Betrieb als Mechaniker und Lehrmeister<br />

von Lucas eingestellt wird. Dieser Bestrieb<br />

wird ab nächstem Juli eine Lackierkabine besitzen<br />

und seinen Kunden folglich sämtliche<br />

Carrosseriearbeiten anbieten können.<br />

Lucas Jeanneret hat sich inzwischen mit Leib<br />

und Seele der Entwicklung seines Betriebs<br />

verschrieben. «Ich werfe selten die Flinte ins<br />

Korn», bekennt er. «Wenn ich ein bisschen<br />

Zeit habe, arbeite ich an meinen eigenen Fahrzeugen.<br />

Früher habe ich mich ein wenig mit<br />

Modellbau befasst, aber seit ich die Garage<br />

habe, fehlt mir dafür die Zeit.» In der Schule<br />

gilt er ein wenig als Sonderling. Schliesslich<br />

ist er bereits Chef seiner eigenen Garage, und<br />

da können seine Kameradinnen und Kameraden<br />

nicht mithalten. «Manche meinen, das<br />

wäre nur ‹Dolce Vita›. Fakt ist jedoch, dass<br />

ich auch viel Verantwortung trage. Nach dem<br />

Unterricht arbeite ich. Am Wochenende kümmere<br />

ich mich bisweilen um die Buchhaltung.<br />

Ferien mache ich nur selten. Das Wichtigste<br />

für mich ist, dass meine Garage floriert»,<br />

unterstreicht Lucas Jeanneret.<br />

Sich als so junger Mensch in das Abenteuer<br />

einer eigenen Garage zu stürzen, verlangt Mut.<br />

Hinzu kommt, dass der Beruf des selbstständigen<br />

Garagisten beileibe kein Zuckerschlecken<br />

ist. «Es ist nicht immer einfach. Die finanzielle<br />

Marge ist gering, und die anfängliche<br />

Investition in die Ausstattung ist gewaltig.<br />

Ebenso braucht man viel Platz. Und das kostet<br />

Geld, genauso wie der ganze Strom, denn<br />

dessen Verbrauch ist ebenfalls hoch.» Apropos<br />

Geld … «Wenn ich reich werden wollte,<br />

hätte ich was anderes gemacht. Doch meine<br />

Leidenschaft für Autos und die Unabhängigkeit<br />

treiben mich jeden Tag an», stellt Lucas<br />

Jeanneret klar.<br />

Da Elektroautos immer weiter auf dem Vormarsch<br />

sind, sorgen sich viele selbstständige<br />

Garagisten um die Zukunft ihres Arbeitsplatzes.<br />

Da ist Lucas Jeanneret keine Ausnahme,<br />

auch wenn er die Zukunft seines Betriebs optimistisch<br />

beurteilt. «Carrosseriearbeiten werden<br />

immer benötigt, und für Oldtimer finden<br />

sich immer Liebhaber und Sammler.» Schon<br />

jetzt kann er auf einen treuen Kreis von Oldtimer-Fans<br />

zählen, die sich bei Problemen mit<br />

ihren Preziosen an Lucas wenden.<br />

Doch auch der Beruf entwickelt sich weiter. So<br />

kommt es, dass angehende Garagisten in der<br />

Schule kaum noch lernen, wie man einen Vergaser<br />

oder Unterbrecher einstellt. Im Unterricht<br />

dreht sich inzwischen alles um Elektronik,<br />

Oszilloskope, Signale und vieles mehr.<br />

Sein Oldtimer-Wissen hat sich Lucas Jeanneret<br />

übrigens selbst angeeignet. Zudem war er<br />

zwei Jahre lang in der Garage Schürch in Chézard-Saint-Martin<br />

NE tätig, die sich ebenfalls<br />

auf die Restaurierung alter Fahrzeuge spezialisiert<br />

hat. Interessant in diesem Zusammenhang:<br />

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />

bietet seit 2021 in der Westschweiz ebenfalls<br />

eine Weiterbildung als Fahrzeugrestaurator/in<br />

an. Bei diesem Lehrgang sollen alte Hasen ihr<br />

Wissen an den Nachwuchs weitergeben. Ziel<br />

ist auch, künftigen Absolventen die Leidenschaft<br />

für aussterbende Berufe mitzugeben.<br />

Der junge Garagist beobachtet die Entwicklung<br />

des Marktes aktuell mit recht sorgenvoller<br />

Miene. «Das Auto wird zu einem Gebrauchsgegenstand,<br />

der beim geringsten Problem einfach<br />

ausgetauscht wird. Ich finde das bedauerlich.»<br />

Dabei hofft er, dass Elektroantriebe nicht<br />

die Automobilnorm der Zukunft sein werden.<br />

Nach seiner Auffassung ist ein solcher Übergang<br />

mit zahlreichen Problemen in Zusammenhang<br />

mit dem Stromverbrauch und den Ladenetzen<br />

verbunden. «Das gilt insbesondere,<br />

wenn man bedenkt, dass Kern- und Kohlekraftwerke<br />

stillgelegt werden sollen.»<br />

Fortsetzung Seite 10<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>9


FOKUS CARROSSERIE<br />

Schlussendlich ist er sich mit anderen Garagisten<br />

darüber einig, dass Elektrofahrzeuge<br />

die Umwelt mindestens genauso belasten wie<br />

ihre benzinbetriebenen Pendants. Das gilt<br />

vor allem dann, wenn sie so wie Teslas auch<br />

für lange Fahrten ausgelegt sind. «Klar ist<br />

ein grosser amerikanischer V8-Motor nicht<br />

sehr umweltfreundlich. Doch die meisten<br />

modernen Benzinfahrzeuge sind mit kleinen<br />

Motoren ausgestattet, die die Umwelt nur<br />

noch ganz wenig belasten. Dagegen wollen<br />

die neuen Elektrofahrzeuge umweltfreundlich<br />

sein, obwohl sie mit GPS-Systemen und<br />

elektronischem Schnickschnack vollgestopft<br />

sind. Gewicht schadet bekanntlich der Leistung,<br />

insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch.<br />

Da frage ich mich wirklich, was<br />

daran umweltfreundlich sein soll.»<br />

Als Lucas Jeanneret auf seine Ziele für die<br />

nächsten Jahre angesprochen wird, gibt er<br />

sich bescheiden. Er räumt ein, nicht viel darüber<br />

nachzudenken und eher jeden Tag zu<br />

geniessen. «Mit den grossen Automobilmarken<br />

kann ich nicht viel anfangen. Ich möchte<br />

lieber, dass unser Unternehmen überschaubar<br />

bleibt, und mit einem eingespielten und motivierten<br />

Team zusammenarbeiten. Für mich ist<br />

am wichtigsten, Menschen aus dem Dorf und<br />

Autofans zu helfen, Oldtimer wieder flott zu<br />

kriegen und zufriedene Kunden zu haben.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

auto-moto-nostalgie.ch<br />

Fahrzeugrestaurator/-in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Dank gemeinsamem Engagement für<br />

die Fahrzeuge von gestern auf den<br />

Strassen von morgen. Der AGVS, der<br />

Schweizerische Carrosserieverband (VSCI)<br />

und die Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren<br />

Schweiz (IgFS) bieten die<br />

modulare Ausbildung zusammen an.<br />

Alle Infos über den Lehrgang<br />

Lucas Jeanneret widmet sich mit viel Herzblut einem<br />

alten Motor. Foto: Auto-Moto Nostalgie SA<br />

AGVS-Delegiertenversammlung am 22. Juni <strong>2022</strong> in Saignelégier/JU<br />

WIR LADEN<br />

SIE HERZLICH<br />

EIN!<br />

Foto: Halle du Marché-Concours<br />

Die Sektion Jura/Berner Jura und der AGVS Schweiz<br />

freuen sich, Sie an der Delegierten versammlung in<br />

Saignelégier begrüssen zu dürfen.<br />

PROGRAMM<br />

ab 08.30 Uhr<br />

Eintreffen der Teilnehmenden<br />

10.00 <strong>–</strong> 12.30 Uhr Delegiertenversammlung<br />

ab 12.30 Uhr<br />

ca. 15.00 Uhr<br />

Apéro und anschliessendes<br />

Mittagessen<br />

Ende<br />

AGVS-Mitglieder haben die Möglichkeit, an<br />

der AGVS-Delegiertenversammlung teilzunehmen.<br />

Für die Teilnahme verrechnen wir einen<br />

Unkostenanteil von CHF 60 (einschliesslich Mittagessen).<br />

Gerne nehmen wir Ihre Anmeldung entgegen:<br />

AGVS, Monique Baldinger<br />

Direktwahl: 031 307 15 26 oder<br />

E-<strong>Mai</strong>l: monique.baldinger@agvs-upsa.ch<br />

ORT<br />

Halle du Marché-Concours, 2350 Saignelégier/JU<br />

10<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


REPARIEREN STATT ERSETZEN<br />

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D Nachweis für Versicherung und<br />

Fahrzeugbesitzer<br />

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Richten von Verformungen<br />

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Reparaturzeiten<br />

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Reparieren statt Ersetzen: Gelebte Nachhaltigkeit und wirtschaftlich attraktiv.<br />

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Fahrzeug- und Industriebedarf Oensingen<br />

Nordringstrasse 1<br />

CH-4702 Oensingen<br />

Tel 062 388 15 70<br />

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CH-1522 Lucens<br />

Tél 021 905 81 11<br />

romandie@carbesa.ch<br />

www.carbesa.ch


FOKUS CARROSSERIE FOKUS<br />

Ablösung Systemanbieter<br />

«Weiterempfehlung<br />

ist die härteste Währung»<br />

Wenn Carrosserie- oder Garagenbetriebe ihren Lack-Lieferanten wechseln, stellen sich tiefgreifendere<br />

Fragen als auf Anhieb erwartet. Ziel muss es sein, nicht nur einen neuen Anbieter zu haben, sondern nach<br />

der Umstellung effizienter arbeiten zu können und damit einen Beitrag zur Gesamtrentabilität zu leisten.<br />

Reinhard Kronenberg<br />

kritisieren lieber zum Erfolg, weil es schlicht keinen Sinn macht, jemanden<br />

in den Konkurs zu loben», sagt Enzo Santarsiero. Für ihn entscheidend<br />

ist es, dass sein Team dem potenziellen Kunden vermittelt,<br />

dass er und seine Anforderungen und Bedürfnisse verstanden werden.<br />

Enzo Santasiero, CEO André Koch AG<br />

«Sein eigenes Lacksystem umzustellen, ist ein wichtiges Projekt. Der<br />

richtige Lack in Kombination mit dem richtigen Lack-Servicepartner<br />

ist entscheidend. Vor einem so wegweisenden Entscheid stellen sich<br />

etliche relevante Fragen», sagt Enzo Santarsiero. Der CEO von André<br />

Koch weiss, wovon er spricht: Seine Firma hilft pro Jahr zwischen 35<br />

und 40 Betrieben, ihr Lacksystem umzustellen. In den vergangenen<br />

neun Jahren wurden über 400 Kunden dazugewonnen <strong>–</strong> und damit<br />

konnten praktisch bereits ein Fünftel aller 2150 Carrosseriebetriebe<br />

in der Schweiz von einem Lacksystem beziehungsweise von dem Konzept<br />

aus dem Hause André Koch überzeugt werden.<br />

Die Komplexität eines solchen Projekts liegt nicht primär in der Umstellung<br />

an sich <strong>–</strong> der Aufwand, der damit verbunden ist, steht nämlich<br />

überproportional zum Verhältnis, das Lacke mit 6 Prozent im <strong>Ausgabe</strong>nbudget<br />

eines Betriebs ausmachen. Die Komplexität liegt vielmehr<br />

im Konzept dahinter, «weil ein neuer Partner mehr bringen muss als<br />

nur ein neues oder anderes Lack-Produkt», sagt Enzo Santarsiero, der<br />

sich genau aus diesem Grund nicht einfach als Lieferanten versteht,<br />

sondern als Entwicklungspartner. Er sagt: Bei einer Umstellung gehe es<br />

nur zu 20 Prozent um das Lackprodukt an sich, aber zu 80 Prozent um<br />

das Paket, das mit der Umstellung verbunden sei. Die Produkte im Premiumbereich<br />

seien mehr oder weniger austauschbar, stellt Enzo Santarsiero<br />

fest. Die Differenzierung finde bei André Koch über den Umstand<br />

statt, «dass wir unsere Aufgabe darin verstehen, einen Betrieb<br />

wirtschaftlich vorwärts zu bringen und eine nachhaltige Entwicklung<br />

sicherzustellen.» Für Enzo Santarsiero ausgeschlossen ist damit auch<br />

«ein Wechsel um des Wechselns willens».<br />

Hier kommt der André Koch AG sicher zugute, dass sie mit knapp<br />

60 Angestellten selbst ein KMU und kein Grosskonzern ist, aber die<br />

Produkte der grossen, führenden Lackhersteller vermarktet und als<br />

Importeur klar in der Verantwortung steht. Mit über 70 Jahre Markterfahrung<br />

kennt man das Business und agiert flexibel.<br />

Erst auf Basis all dieser Vorabklärungen unterbreitet das Team dem<br />

Betrieb dann einen konkreten Vorschlag. Dabei geht es auch um Verbesserungen<br />

in den Prozessen, in die auch und gerade der «Mann mit<br />

der Lack-Pistole in der Hand» miteinbezogen wird. Mit dem Ziel, dass<br />

der Betrieb nach der Umstellung effizienter arbeiten kann. Der Fokus<br />

von André Koch liegt bei jeder Umstellung darauf, dass der jeweilige<br />

Betrieb und dessen Angestellte anschliessend effizienter arbeiten<br />

können und rentabler sind. Die Autobesitzer sind heute anspruchsvoll,<br />

sagt Enzo Santarsiero. Im Schadenfall erwarten sie «Premium»<br />

von der Versicherung und sie erwarten «Premium» vom Carrossier<br />

und vom Garagisten. Im Falle der Lacke von André Koch ist das über<br />

eine Homologisierung der Fahrzeughersteller gewährleistet.<br />

Claude Davet, Geschäftsleiter<br />

der Carrosserie d`Ursy<br />

Stefan Marchesi, Betriebsleiter<br />

bei Büttikofer Automobile AG<br />

Das Team von André Koch geht bei einer Umstellung praktisch vor<br />

wie ein Arzt bei der Anamnese: Es untersucht zuerst den Betrieb, prüft<br />

seine Stellung gegenüber Kunden und anderen Marktteilnehmenden,<br />

analysiert die wichtigsten Kennzahlen, unter anderem auch den Auslastungsgrad.<br />

Dabei gilt die Devise: Ehrlichkeit und Transparenz. «Wir<br />

Aber fragen wir doch jene, die Erfahrungen mit dem Systemwechsel<br />

gemacht haben. Was war der Grund für den Wechsel? Claude Davet von<br />

der Carrosserie d’Ursy in Siviriez im Kanton Fribourg war mit seinem<br />

bisherigen Anbieter nur noch bedingt zufrieden. Die Bütikofer Auto-<br />

12<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


mobile AG in Frauenfeld wollte «ein qualitativ hochstehendes, zeitgemässes<br />

Produkt einsetzen», wie es Stefan Marchesi, Betriebsleiter,<br />

auf den Punkt bringt. Bei der Urfer Group SA waren es laut dem Geschäftsleitungsmitglied<br />

Michaël Dongiovanni mehrere Gründe <strong>–</strong> unter<br />

anderem auch die Möglichkeit, dem Repanet beizutreten. Und bei der<br />

Garage-Carrosserie Dan SA in Goumoens- la-Ville war es der Wunsch,<br />

mit einem Partner zusammenzuarbeiten, «der mehr ist, als nur ein Lieferant<br />

von Farben», wie es Inhaber Dan Cottet formuliert.<br />

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Dan Cottet, Geschäftsführer<br />

Garage-Carrosserie Dan SA<br />

Michaël Dongiovanni,<br />

Geschäftsleitungsmitglied Urfer Group SA<br />

Geringes<br />

Investitionsrisiko<br />

Keine Plastikbehälter<br />

Die Zeit für die Umstellung war bei allen vier befragten Firmen kurz.<br />

Bei der Urfer Group betrug sie bedingt durch räumliche Veränderungen<br />

eine Woche, bei der Bütikofer Automobile gerade einmal zwei<br />

Arbeitstage. «Die Umstellung war speditiv und sehr gut organisiert»,<br />

bestätigt Stefan Marchesi. In Siviriez ging die Umstellung ähnlich<br />

schnell <strong>–</strong> allerdings brauchte man dort noch einige Monate, bis man<br />

sich vollumfänglich angepasst hatte, was je nach Betriebsgrösse und<br />

abzulösende Prozesse auch ganz normal ist. Bei der Dan SA dauerte<br />

der Wechsel einen Monat, um die Maler zu schulen und eine vollständige<br />

Umstellung durchzuführen. Die Voraussetzung dafür sei allerdings<br />

eine gute Vorbereitung vor Ort. Michaël Dongiovanni ergänzt,<br />

dass die Integration aller Beteiligten und deren Integration eine optimale<br />

und schnelle Umstellung unterstützen.<br />

Höchste Produktqualität<br />

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Einfaches Nachfüllen<br />

Schweizer Produkt<br />

Die alles entscheidende Frage aber bleibt: Wurde mit der Umstellung<br />

das Ziel erreicht, dass die Effizienz gesteigert werden konnte? Das wird<br />

von allen Gesprächspartnern vorbehaltlos bestätigt: «Die Umstellung<br />

war ein voller Erfolg», sagt stellvertretend Michaël Dongiovanni. Man<br />

habe an Effizienz gewonnen, sowohl bei der reinen Technik als auch<br />

beim Management. Und Dan Cottet sagt: «Wir haben die Durchlaufzeit<br />

verdoppelt. Das bedeutet eine höhere Produktivität und niedrigere<br />

Kosten für die Nutzung der Anlagen.»<br />

Damit hat auch die André Koch ihr Ziel erreicht: Die Betriebe wirtschaftlich<br />

vorwärts zu bringen und <strong>–</strong> die Weiterempfehlung. Sie ist,<br />

wie es Enzo Santarsiero ausdrückt, «die härteste Währung, die eine<br />

Firma bekommen kann.» <<br />

Alle Infos unter : www.goclear.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />

Weitere Infos unter:<br />

andrekoch.ch<br />

Ein Mehrwert für<br />

Automobilisten,<br />

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und Flottenbetreiber !


FOKUS CARROSSERIE<br />

Neues Dashboard mit Fokus auf Carrosseriebetriebe<br />

Mehr Entscheidungssicherheit<br />

Ein Branchenspiegel mit alleinigem Fokus auf Carrosseriebetriebe ist nicht mehr länger Wunschdenken. Das<br />

IT-Unternehmen GCS Schweiz AG hat dazu ein erstes Kennzahlen-Dashboard entwickelt. In einer Testphase<br />

hat die Carrosserie Frederiksen AG das neue Tool genutzt. Die AGVS-Medien wollten von Geschäftsführer<br />

Lars Frederiksen wissen, welche Erkenntnisse und Erleichterungen er dadurch im Alltag hat. Jürg A. Stettler<br />

Lars Frederiksen, Geschäftsführer und Inhaber der<br />

Carrosserie Frederiksen AG.<br />

Um am Markt bestehen zu können, muss<br />

man sich heute auch als kleines KMU durch<br />

einen immer grösser werdenden Berg von Administrationsaufgaben<br />

quälen. Für einen Garagen-<br />

oder Carrosseriebetrieb nehmen beispielsweise<br />

die Anforderungen seitens der<br />

Versicherungen bezüglich Schadensdokumentation<br />

zu, die exakte Kalkulation eines Schadens<br />

oder auch für die Teilebestellung fressen<br />

weitere Zeit. Da bleibt immer weniger Zeit,<br />

um sich als Garagist oder Carrosserie auf seine<br />

eigentliche Arbeit, die Behebung des Schadens<br />

zu konzentrieren. Oder sich auch um Planung<br />

fürs Team oder der Werkstattressourcen<br />

zu kümmern. Das Schweizer IT-Unternehmen<br />

GCS Schweiz AG hat nun ein erstes Kennzahlen-Dashboard<br />

speziell für Carrosseriebetriebe<br />

entwickelt. «Damit hat ein Kunde<br />

von uns stets die betrieblichen Kennzahlen<br />

im Blick <strong>–</strong> und zwar in Echtzeit», erläutert<br />

Reto Dellenbach, Projektleiter GCS Schweiz<br />

AG. «So kann er jederzeit fundierte organisatorische<br />

und unternehmerischer Entscheidungen<br />

treffen. Durch unsere professionelle<br />

Branchensoftware kann die Werkstatt-Organisation<br />

optimiert werden, Prozesse laufen<br />

runder, das verhilft Carrosserie- und Garagenbetrieben<br />

zu mehr Produktivität.» Das Ganze<br />

klingt fast zu gut, um wahr zu sein.<br />

Vergleich zum Markt bewegt. Bin ich gut aufgestellt?<br />

In welchen Bereichen sind andere vielleicht<br />

besser? Das Dashboard vergleicht nicht<br />

die reinen Geschäftszahlen, sondern stellt<br />

diese in Quoten dar, so dass die Geschäftszahlen<br />

anonym miteinander verglichen werden<br />

können.<br />

Wie funktioniert die Eingabe der eigenen<br />

Betriebsdaten?<br />

Sehr einfach, ich brauche nur vier Kennzahlen<br />

und die Anzahl der produktiven und unproduktiven<br />

Mitarbeitenden einzugeben, der<br />

Rest kommt von der VCS Software.<br />

Welche Kennzahl auf dem Dashboard hat<br />

Sie am meisten überrascht?<br />

Bis jetzt noch keine, da der Branchenspiegel<br />

noch neu ist. Aber wenn die Quoten mit weiteren,<br />

anderen Betrieben verglichen werden<br />

können, dann werde ich wohl durch die eine<br />

oder andere Zahl überrascht werden. Wir stellen<br />

aber jetzt schon in der Testphase fest, dass<br />

der Ersatzteilumsatz eher steigt, obschon wir<br />

mittlerweile sehr viele Teile mit alternativen<br />

Reparaturmethoden «retten» können.<br />

Inwiefern hat die Covid-19-Pandemie die<br />

Zahlen beeinflusst?<br />

Aufgrund der Unsicherheiten waren die Mitarbeitenden<br />

2020 deutlich weniger produktiv.<br />

2021 haben wir dann den Fokus vermehrt auf<br />

die Planung gelegt und haben uns so deutlich<br />

verbessern können, obwohl die Pandemie ja<br />

2021 genauso präsent war.<br />

Welche Schlüsse wollen Sie künftig aus<br />

den Vergleichswerten ziehen?<br />

Ich erhoffe mir, dass wir unsere Arbeitsabläufe<br />

weiter optimieren und wir von anderen Carrosserien<br />

lernen können. Der Austausch unter<br />

Mitbewerbern ist sehr wichtig und spannend,<br />

er bringt uns alle weiter. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gcsag.ch<br />

frederiksen.ch<br />

Herr Frederiksen, welchen Mehrwert hat<br />

das neue Tool für den Carrosserie-Markt?<br />

Lars Frederiksen, Geschäftsführer und Inhaber<br />

der Carrosserie Frederiksen AG in<br />

Goldswil b. Interlaken BE: Für mich ist es<br />

spannend zu wissen, wo sich mein Betrieb im<br />

Das neue Dashboard mit Fokus auf Carrosseriebetriebe ist für den Berner Garagisten sehr hilfreich.<br />

Fotos: Carrosserie Frederiksen<br />

14<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

GARAGENTIPP DES MONATS<br />

Zwei Profis, ein Ziel: Die Carrosserie-Branchenquoten auf Basis der Betriebe darstellen<br />

Glaube nie einer Statistik,<br />

die du nicht selbst erstellt hast<br />

Die GCS Schweiz AG hat mit Ihrer über 30-jährigen Erfahrung in der Carrosserie-Branche und den<br />

BI Profis der Swiss Business Analytics GmbH ein Kennzahlen-/Quoten-System entwickelt. Dieses stellt<br />

Marktquoten und betriebliche Quoten dar und macht so ein Vergleich innerhalb der Branche möglich.<br />

allgemeinen Kosten oder zu den Lohnkosten.<br />

Ebenso herausgelesen werden kann, wieviel<br />

Umsatz ein produktiver Mitarbeiter generiert<br />

oder wie gut das ganze Team arbeitet. Was ist<br />

der Umsatz pro Auftrag oder wie ist das Verhältnis<br />

Umsatz zu Gesamtkosten? Es wird verglichen,<br />

wie sich der Umsatz gegenüber den<br />

Gesamtkosten verhält.<br />

Reto Dellenbach, Projektleiter GCS Schweiz AG.<br />

Wollen Sie sich auch mit Berufskollegen austauschen<br />

und können es nicht, weil Sie Ihre<br />

Umsätze, Lohnkosten und andere wichtige<br />

Werte nicht in Schweizer Franken bekanntgeben<br />

möchten? Genau diesem Thema hat<br />

sich die GCS Schweiz AG angenommen. In<br />

den Carrosserie- und Garagenbetrieben werden<br />

täglich wertvolle Datensätze erfasst und<br />

an Versicherer, Kalkulierer und Grosskunden<br />

weitergeleitet. Eine Auswertung basiert jedoch<br />

immer auf dem Franken und es gibt fast<br />

keine Quoten, die sich nicht darauf beziehen.<br />

Wie genau sind Marktquoten?<br />

Es gibt Zahlen, die im Markt als Benchmark<br />

gelten und einem Betrieb attestieren, ob er<br />

erfolgreich oder weniger erfolgreich arbeitet.<br />

Dies immer im Sinne derjenigen, die den Zahlenwert<br />

festlegen und aufgrund der zur Verfügung<br />

stehenden Zahlen berechnen. Es gibt<br />

keinen besseren Ort, um Betriebszahlen zu erheben,<br />

als im Betrieb selbst. Hier werden sie<br />

auch erfasst. Nur so ist sichergestellt, dass alle<br />

Aufträge in die Auswertungen miteinfliessen.<br />

Das Quoten-Dashboard<br />

Mit dem neu entwickelten Quoten-Dash board<br />

haben wir einen Standard entwickelt, mit<br />

dem jeder Carrossier oder Garagist diese und<br />

weitere Marktzahlen aus seinem System darstellen<br />

kann. Es ist ihm so möglich, jederzeit<br />

seine Zahlen mit den Vorjahren zu vergleichen<br />

oder sich mit seinen Berufskollegen auszutauschen.<br />

Er kann sich auf diese Art und Weise<br />

weiterentwickeln.<br />

In der Standardansicht werden die Quoten so<br />

dargestellt, wie sie von clearcarrep oder Axa<br />

im Bereich Ersatzteil Verkauf zu Spengler oder<br />

Gesamtumsatz berechnet werden. Nebst den<br />

genannten Marktquoten werden noch weitere,<br />

wichtige Quoten berechnet und ausgegeben.<br />

Sie alle sagen aus, wie der Betrieb dasteht.<br />

Mit diesem Vorgehen wird dargestellt,<br />

wie hoch der Lackmaterial-Umsatz zum Umsatz<br />

betreffend verkaufter Lackierarbeiten ist.<br />

Dargestellt wird im Dashboard das Verhältnis<br />

zwischen Umsatz und Warenaufwand zu den<br />

Jahreskennzahlen der Branche<br />

Ab dem vierten Quartal dieses Jahres werden<br />

zum ersten Mal auch Schweizer Marktquoten<br />

verfügbar sein, die in den genannten Bereichen<br />

Auskunft geben, wie es um die Carrosserie-Branche<br />

hierzulande steht. Dieser<br />

nationale Benchmark wird den Betrieben, die<br />

mitmachen, als Vergleichswert dargestellt<br />

und hilft so jedem Unternehmer, Entscheidungen<br />

zu treffen. Die Betriebe können Ihre<br />

Strategie laufend überwachen sowie anpassen<br />

und sind optimal vorbereitet, wenn es in<br />

die Jahresgespräche mit Mitarbeitenden, aber<br />

auch Kunden und Lieferanten geht.<br />

Wir von GCS Schweiz AG sind überzeugt,<br />

mit dieser Lösung der Branche so<br />

zu helfen, damit alle einheitlich in eine<br />

erfolgreiche Zukunft blicken können.<br />

Viel Erfolg mit der GCS Schweiz AG,<br />

Ihr Reto Dellenbach. <<br />

Scannen Sie den QR-Code<br />

und erfahren Sie mehr<br />

über die Angebote der GCS<br />

Schweiz AG.<br />

Weitere Infos unter:<br />

datenanalyse.gcsag.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>15


FOKUS CARROSSERIE<br />

Ein Carrosseriespengler<br />

der Carrosserie Neeser AG<br />

zeigt, wie das «CBR» funktioniert.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

Reparieren statt ersetzen<br />

Wie das mit dem Carrosseriewerkzeug<br />

aus Karbon problemlos gelingt<br />

Das anwenderfreundliche Carrosserie-Reparatursystem «Carbon-Body-Repair-System» (CBR) erleichtert<br />

Garagisten die Arbeit und schafft gleichzeitig einen Mehrwert für Kunden. Wie das geht, hat <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

bei einem Besuch bei der Neeser Carrosserie und Spritzwerk AG im aargauischen Wohlen erfahren. Max Fischer<br />

Die Reparatur von Carrosserie- und Lackschäden<br />

sind das Tagesgeschäft der Neeser Carrosserie<br />

und Spritzwerk AG in Wohlen. In der<br />

grossen Werkhalle stehen Fahrzeuge, die wegen<br />

grossen und kleinen Dellen und Kratzern<br />

liebevolle Zuwendung benötigen. Für diese<br />

Zuwendung braucht es zum einen die Expertise<br />

von Fachleuten und zum anderen gutes<br />

Werkzeug. Zum Werkzeug-Inventar der Firma<br />

Neeser gehört daher auch das «CBR»-System,<br />

das in der Schweiz durch Carbesa, einem führenden<br />

Anbieter von Marken-Verbrauchsprodukten<br />

für Fachbetriebe, verkauft wird. Laut<br />

Geschäftsführer Hansruedi Neeser eine unverzichtbare<br />

Anlage: «Wir arbeiten täglich mit<br />

dem System.»<br />

Vom Eingangsbereich der Neeser Carrosserie<br />

und Spritzwerk AG sieht man durch ein Glasfenster<br />

direkt in die Werkstatt. Dort steht ein<br />

Carrosseriespengler neben einem zerbeulten<br />

Fahrzeug und dem «CBR»-System. Es ist ein<br />

Wagen, der mit allerlei Ausbeul- und Zugwerkzeug<br />

sowie einem automatischen Schweissinverter<br />

ausgestattet ist. Der Fachmann bringt in<br />

einem ersten Schritt das «Line Tool 100»-Ausziehwerkzeug<br />

an Plastik-Bits an, welche vorher<br />

bereits mit speziellem Heissleim auf die Carrosserie<br />

geklebt wurden.<br />

«Alle Komponenten des ‹CBR›-Systems sind<br />

sehr leicht und man kann selbst die grösseren<br />

Komponenten problemlos allein bedienen»,<br />

sagt der Carrosseriespengler und legt<br />

dann los. Zuerst versucht er vorsichtig mit<br />

dem feinverstellbaren «Line Tool 100» und<br />

einem Gummihammer das Blech wieder in<br />

Form zu bringen. Alle Reparaturen, die ohne<br />

Abschleifen des Lacks erfolgen können, seien<br />

in der Regel einfacher und präziser. Im ersten<br />

Schritt wird der Lack noch nicht abgeschliffen,<br />

dadurch könne man Verformungen<br />

im Metall viel besser erkennen und punktuell<br />

ausbessern. «Sobald der Lack abgeschliffen<br />

ist, sieht man die Verformungen auf dem<br />

blanken Blech schlechter», erklärt der Fachmann.<br />

Bis zu 80 Prozent der Deformationen<br />

an Schweller, Seitenwand, Haube oder Heckteil<br />

lassen sich allein mit dieser Klebetechnik<br />

laut Anbieterin Carbesa rückverformen.<br />

Nachdem der Spengler die gröbsten Verformungen<br />

bearbeitet hat, muss er dann doch<br />

den Lack und die Grundierung abschleifen<br />

und auf dem freigelegten Blech Metallhalterungen,<br />

auch «Bits» genannt, zum Ausziehen<br />

des Bleches anbringen. Dieser Vorgang<br />

ist mit dem speziellen «CBR-C1 Power Inverter»<br />

im Vergleich zu anderen Schweissgeräten<br />

einfacher, da auf dem Modul bereits<br />

die Voreinstellungen für die verschiedenen<br />

16<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Schweissvorgänge programmiert sind und per<br />

Knopfdruck ausgewählt werden können.<br />

1 2<br />

Nachdem er die Bits angeschweisst hat, wiederholt<br />

sich der Vorgang von Schritt eins und<br />

mit der Zugeinheit und dem Hammer wird<br />

abermals das Blech bearbeitet. Als dritter<br />

Schritt nimmt der Carrosseriefachmann das<br />

«Easy Tool» zur Hand, welches ebenfalls an<br />

die Schweissmaschine angeschlossen wird.<br />

Dieses kann man sich im weitesten Sinn wie<br />

eine Saugglocke vorstellen, die ohne Vakuum<br />

und stattdessen dank eines Schweisspunktes<br />

funktioniert. Man setzt das Gerät an, platziert<br />

den Schweisspunkt und an diesem wird dann<br />

das Blech ausgezogen. Kleine Unebenheiten<br />

können so begradigt werden. Der Spengler<br />

setzt mehrmals kurz an und bringt das Carrosserieblech<br />

wieder in seine alte Form zurück.<br />

Zum Schluss wird dann alles gereinigt,<br />

gespachtelt und geschliffen, bevor im allerletzten<br />

Schritt frischer Lack aufgetragen wird.<br />

«Wir würden auf keinen Fall mehr auf das Gerät<br />

verzichten wollen», sagt Hansruedi Neeser.<br />

Man könne damit viele Komponenten reparieren,<br />

anstatt sie zu ersetzen. «Das ist speziell<br />

in Zeiten von Lieferengpässen ein wichtiger<br />

Faktor», meint der Geschäftsführer. Reparieren<br />

statt ersetzen, so wie dies auch in der Produktwerbung<br />

für das «CBR»-System der Carbesa<br />

beworben wird, sei neben dem reinen<br />

Nachhaltigkeitsaspekt auch für die eigene Auftragslage<br />

gut und schone den Geldbeutel der<br />

Kunden. «Arbeitsstunden, die der Carrosseriespengler<br />

oder die Garagisten für eine Reparatur<br />

verrechnen, sind in den meisten Fällen für<br />

die Kunden günstiger als der Erwerb und Einbau<br />

eines Ersatzteils. Eine Win-Win-Situation<br />

für alle», erklärt Hansruedi Neeser. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

carbesa.ch/produkte/carbon-cbr<br />

3<br />

1 Das «Easy Tool», um das Blech punktuell auszuziehen.<br />

2 Die Komponenten aus Carbon sind sehr leicht.<br />

3 Bits werden auf dem blanken Blech angebracht.<br />

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FOKUS CARROSSERIE<br />

Die Revolution mit farbigen Flügeln<br />

Hält die Reihe 100,<br />

was sie verspricht?<br />

Sechs Betriebe setzen schon auf das neue Farbsystem des Lacklieferants BASF. Zu den Pionieren gehört die<br />

Carrosserie Soland AG in Luzern. Leiter der Lackiererei, Kilian Sennhauser, verrät, ob sich die Investition in<br />

die Glasurit Reihe 100 lohnt. Und Sebastian Wyder, BASF Coatings Verkaufsleiter für die Schweiz, erklärt die<br />

Vorteile in der Anwendung. Cynthia Mira<br />

In der Schweiz arbeiten bereits sechs Betriebe mit dem neuen System der Reihe 100. Foto: Glasurit<br />

30 Jahre Erfahrung: Das stecke in der neuen<br />

Applikationstechnik der Reihe 100. Das Video<br />

zum Produktelaunch des neuen BASF-Farbsystem<br />

beeindruckt. Die Reihe 100 sei ein revolutionäres<br />

Produkt, das in Sachen Nachhaltigkeit<br />

punktet und die Arbeitsschritte in der<br />

Lackierwerkstatt massiv verringert. Das konkrete<br />

Versprechen: Grosse Materialeinsparung,<br />

mehr Effizienz, mehr Durchlauf und mehr Gewinn.<br />

In Deutschland hat sich die neue Applikationstechnik<br />

bereits etabliert. Dort ist das<br />

Farbsystem seit zwei Jahren auf dem Markt.<br />

«Man wollte aus den Erfahrungen beim Nachbarn<br />

lernen, jetzt profitieren wir dafür umso<br />

mehr», sagt Sebastian Wyder, Verkaufsleiter<br />

von BASF Coatings für die Schweiz. Er war<br />

viele Jahre selbst als Lackierer tätig, bevor er<br />

zur BASF-Marke Glasurit wechselte.<br />

Die Reihe 100 zeichnet sich durch ein neues<br />

Bindemittel und eine neue Pigmenttechnologie<br />

aus. Der MPT (Grundfüller) kommt schon im<br />

Originalton daher. Das ist speziell, denn bei<br />

vielen Produkten braucht es zuerst eine neutrale<br />

Grundierung, bevor eine zweite Schicht<br />

mit der gewünschten Farbe, beispielsweise<br />

rot, aufgetragen wird. Die Ablüftzeit ist kürzer,<br />

denn wenn kein neutraler Grundfüller<br />

18<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


mehr benötigt wird, fallen ganze Arbeitsschritte<br />

weg. Arbeiten, für die gewöhnlich 30<br />

Minuten aufgewendet werden mussten. Zudem<br />

ist der VOC-Gehalt im Produkt gegenüber<br />

seinem Vorgänger, der Reihe 90, und gegenüber<br />

dem Marktstandard, um 40 Prozent reduziert.<br />

«Das ist mit ein Grund, weshalb die<br />

Entwicklung so lange gedauert hat, kein anderes<br />

Produkt erreicht einen solchen geringen<br />

VOC-Gehalt von 250 g/l», sagt Wyder. Dank<br />

diesem Fortschritt senke sich auch die VOC-<br />

Lenkungsabgabe für Garagisten und Carrossiers.<br />

Diese Errungenschaften der Reihe 100<br />

lassen sich mit der Einführung der Reihe 90<br />

vor 30 Jahren vergleichen. Damals war das<br />

Revolutionäre, dass der Lack auf Wasserbasis<br />

hergestellt wurde. Das Angebot der Reihe<br />

90 wird parallel aufrechterhalten. Aber Betriebe,<br />

die auf die Reihe 100 umstellen, erhalten<br />

ein Zertifikat, das deren Nachhaltigkeit<br />

belegt. Denn das zeichne das Produkt auf der<br />

gesamten Lieferkette aus. Und weil man generell<br />

Material spare, reduziere das insgesamt<br />

die CO2-Emissionen.<br />

Ein solches Zertifikat hängt auch in der Carrosserie<br />

Soland AG in Luzern. Seit Oktober haben<br />

sie von der Reihe 90 auf Reihe 100 umgestellt.<br />

«Die Investition rechnen sich allein<br />

dadurch, weil man nicht mehr so viel Farbe<br />

und Lack nachbestellen muss», sagt Kilian<br />

Sennhauser, Leiter der Lackiererei. «Wir haben<br />

es durchgerechnet.» Die Ersparnis an Material<br />

sei enorm und man merke es sofort. Deshalb<br />

lohne sich die Investition und die Einführung<br />

der Reihe 100 auf jeden Fall. Die Umstellung<br />

sei auch keine Hexerei gewesen. Sie hätten die<br />

zweiwöchige Schulung, die Glasurit bei einer<br />

Einführung durchführt, gar nicht bis zum<br />

Ende gebraucht, weil die Handhabung gerade<br />

für langjährige Mitarbeitende schnell klar gewesen<br />

sei. Der Support sei super gewesen.<br />

«Mit der Applikation wurde nicht das Rad neu<br />

erfunden, aber das Produkt ist im Vergleich<br />

zur Reihe 90 wesentlich besser.»<br />

Die neuesten Farben, wie sie sich etwa im<br />

BASF-Color Report jährlich präsentieren, lassen<br />

sich mit der Reihe 100 problemlos mischen.<br />

Wyder betont: «Wir sind mit dem<br />

Markt vertraut, sind bereits involviert, wenn<br />

neue Farben entstehen und deshalb stets am<br />

Puls der neuen Farbtöne.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

glasurit.com<br />

Kilian Sennhauser,<br />

Leiter der Lackiererei, Carrosserie Solang AG.<br />

Sebastian Wyder,<br />

BASF Coatings Verkaufsleiter.<br />

Auf diese Autofarben stehen<br />

die Kunden<br />

Welche Farbtöne auf dem globalen Automarkt<br />

gerade «en vogue» sind, das zeigt<br />

der «Color Report 2021» des Lacklieferants<br />

BASF. Die alten Verdächtigen (Weiss,<br />

Schwarz, Grau) bleiben unantastbar auf<br />

den vordersten Rängen, dennoch erfreuen<br />

sich neue Farbnuancen, gerade in Europa,<br />

grosser Beliebtheit.<br />

Ein olivgrünes Fahrzeug oder eines in<br />

Türkis <strong>–</strong> solche Farben sind im Raum Asien-<br />

Pazifik auf dem Vormarsch. Aber auch mit<br />

Gold und Braun sind dort eher ungewöhnliche<br />

Farben stark vertreten. Allgemein<br />

sind die Farbdimensionen im asiatischen<br />

Raum ausgeprägter als anderswo auf<br />

der Welt. Sogar die Farbe Violett taucht<br />

in der Statistik mit 1 Prozent auf.<br />

Und wie sieht es im Wirtschaftsraum<br />

Europa aus? Mit 27 Prozent <strong>–</strong> Tendenz<br />

steigend <strong>–</strong> liegt auch hier der Wert der<br />

bunten Autos seit 20 Jahren wieder auf<br />

einem Rekordhoch. Die Daten schliessen<br />

den Nahen Osten und Afrika mit ein. Den<br />

ersten Platz belegt Blau (14 Prozent). In<br />

diese Kategorie fallen 180 Nuancen, von<br />

Himmelblau bis Mitternachtsblau. Platz<br />

zwei belegt etwas abgeschlagen Rot.<br />

Europäische Kunden setzen somit eher<br />

auf gewohnte Farbbereiche. Diese bringen<br />

aber mit neuen Effekten, subtilen Farbverläufen<br />

und Glitzerelementen durchaus<br />

Veränderung ins Spiel.<br />

Unantastbar hingegen ist das klassische<br />

und zeitlose Weiss, sowie die Farben<br />

Grau und Schwarz. Global liegen diese<br />

zusammen bei 77 Prozent. Weiss liegt<br />

an der Spitze (37 Prozent), Schwarz<br />

(17 Prozent) verdrängt Grau auf den<br />

dritten Platz (15 Prozent).<br />

Jasa AG<br />

Tel 044 431 60 70<br />

www.jasa-ag.ch<br />

info@jasa-ag.ch<br />

Müslistrasse 43<br />

8957 Spreitenbach<br />

Die revolutionäre<br />

SATAjet X5500.<br />

Das Dream-Team: In Pistole und Düsensatz<br />

neu konzipierte und perfekt<br />

synchronisierte Luftleitgeometrie<br />

für eine perfekte Materialverteilung,<br />

optimierte Zersteubung und präzise<br />

Strahlform. Und all das mit Materialerspranis,<br />

butterweicher und geräuschreduzierter<br />

Applikation.<br />

Zwei Strahlgeometrien sind pro<br />

Düsengrösse verfügbar und erlauben<br />

wahlweise mehr Kontrolle oder<br />

Geschwindigkeit, Anpassung des<br />

Düsensatzes an Temperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />

Mit dem SATA Filter 584<br />

erleben Sie eine<br />

Innovation.<br />

Zu einem gut funktionierenden System<br />

gehört eine Filtereinheit, welche<br />

die Anforderungen einer professionellen<br />

Lackierung erfüllen kann. Je<br />

nach Anwendung und Einsatzbereich,<br />

unterscheiden sich die Anforderungen<br />

an die Luftaufbereitung. Saubere Luft<br />

für ein perfektes Lackierergebnis.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Das Energiemonitoring<br />

von<br />

Sehon ermöglicht<br />

Kostenkontrolle<br />

und Steuerung aller<br />

Energie verbräuche.<br />

Foto: Sehon<br />

Cleveres Energiemanagement<br />

Lackieranlagen für den<br />

grünen Fussabdruck<br />

Lackierkabinen und Trockner sind grosse Energieverbraucher. Nachhaltigkeit ist deshalb auch für Lackierbetriebe<br />

ein zentrales Thema. Es gibt erfolgreiche Ansätze, wie die betrieblichen Energiekosten und damit auch der<br />

CO2-Ausstoss reduziert werden können. Mike Gadient<br />

Energiesparen ist bei neuen und alten Lackieranlagen<br />

möglich. Für bestehende Anlagen<br />

bietet beispielsweise Sehon ein Energiespar-Update<br />

für nahezu alle am Markt<br />

befindlichen Anlagen und Marken an <strong>–</strong> also<br />

nicht nur für Anlagen der Marke Sehon.<br />

«Einen tieferen Energieverbrauch spürt der Betrieb<br />

sofort in seinem Portemonnaie. Energiesparen<br />

bedeutet aber auch, den schädlichen<br />

CO2-Ausstoss entsprechend zu reduzieren»,<br />

erklärt Geschäftsführer Tiemo Sehon.<br />

Bei einem Neubau überzeugen Sehon-Kabinen<br />

und -Trockner durch gleich eine Fülle an intelligenten<br />

Energiespartechnologien. Zu diesen<br />

aufeinander abgestimmten Sparmodulen<br />

gehören eine nach Betriebsart abgestimmte<br />

Energiesteuerung, eine effiziente Ganzjahres-<br />

Wärmerückgewinnung und Filtersysteme, die<br />

eine partikelfreie Abluft garantieren. Auch ist<br />

es möglich, regenerative und alternative Energieformen<br />

zu integrieren, insbesondere Solarthermie,<br />

Photovoltaik und Blockheizkraftwerke.<br />

«Für uns ist ‹Green Technology› seit Jahren<br />

ein zentrales Thema bei Neubau, Umbau oder<br />

Modernisierung», sagt Tiemo Sehon. «Wer<br />

heute auf dem Markt erfolgreich sein will, beschäftigt<br />

sich mit seinem ökologischen Fussabdruck.»<br />

Kunden legen Wert auf Nachhaltigkeit.<br />

Nach einer aktuellen internationalen<br />

Studie der Beratungsfirma Simon-Kucher<br />

geben 74 Prozent der Befragten an, ihr Konsumverhalten<br />

in den vergangenen fünf Jahren<br />

leicht verändert und nachhaltiger gestaltet zu<br />

haben. Nachhaltigkeit ist zur Norm geworden,<br />

nicht mehr die Ausnahme.<br />

Im Bereich Energiemanagement hat Sehon<br />

seine Aktivitäten deshalb auf die ganzheitliche<br />

Energieoptimierung von Lackierbetrieben<br />

ausgeweitet. «Weil nur noch ein minimaler<br />

Anteil der Gesamtenergie zugekauft werden<br />

muss, sparen Lackierbetriebe bis zu 90 Prozent<br />

der gesamten betrieblichen Energiekosten», erklärt<br />

der Geschäftsführer. Die im Betrieb erzeugte<br />

Energie versorgt dabei nicht nur die Lackieranlagen,<br />

sondern zum Beispiel auch das<br />

hauseigene Heizungssystem. Der Grossteil der<br />

Energie wird selbst produziert, mehrfach genutzt,<br />

betreibt die technischen Anlagen und<br />

beheizt angeschlossene Räume und Gebäude.<br />

Dieses geballte Umweltbewusstsein lässt den<br />

Lackierbetrieb auch bei seinen Kunden in<br />

einem positiven Licht erscheinen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

sehon-lackieranlagen.de<br />

20<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


«Versicherungsschutz,<br />

der zu Ihnen passt.»<br />

Konzentrieren Sie sich auf Ihren Betrieb und Ihre Aufträge,<br />

wir kümmern uns um den Rest. Inventar, anvertraute<br />

Fahrzeuge, Cyber-Sicherheit, fest montierte Anlagen oder<br />

Haftpflicht <strong>–</strong> wir sichern Ihren Betrieb und Ihr Personal<br />

umfassend ab.<br />

www.vaudoise.ch/de/unternehmen<br />

Gemeinsam glücklich.


FOKUS CARROSSERIE<br />

Elektronische Carrosserie-Vermessung<br />

Gleiche Technik, neuer Ansatz<br />

Die Richtwinkelsätze finden in einem Carrosserie-Betrieb zwar noch Verwendung, aber für eine schnelle<br />

Analyse ist ein elektronisches Messsystem in der Beliebtheit gestiegen. Mathias Dufaux, Vice Managing<br />

Director Carbesa, zeigt im Interview die aktuellste Entwicklung auf. Mike Gadient<br />

und Ihre Qualitätsarbeit beweist <strong>–</strong> und das alles<br />

als elektronische Datei, die Sie versenden<br />

können.<br />

Mathias Dufaux, Vice Managing Director Carbesa.<br />

Herr Dufaux, warum würden Sie gerne selbst<br />

in einem Carrosserie-Betrieb arbeiten?<br />

Mathias Dufaux, Vice Managing Director<br />

Carbesa: Wegen des Kundenkontakts und der<br />

Freude, ein Auto im perfekten Zustand an den<br />

Besitzer zurückzugeben, nachdem man es mithilfe<br />

geeigneter Werkzeuge und Techniken<br />

repariert hat. Zudem ist es immer noch ein<br />

rentables Geschäft, sofern mit den richtigen<br />

Techniken und Werkzeugen effizient und in<br />

höchster Qualität gearbeitet wird.<br />

Mit der richtigen Messtechnik kann die<br />

aufwendigste Fahrwerkskonstruktion in die<br />

richtige Spur gebracht werden. Wie hat sich<br />

die Technik im letzten Jahrzehnt entwickelt?<br />

Die Technik an sich hat sich nicht stark verändert.<br />

Vielmehr hat sich ihr Ansatz geändert.<br />

Seit etwas mehr als zehn Jahren wird die elektronische<br />

Messung gegenüber der mechanischen<br />

Messung immer mehr in den Vordergrund<br />

gerückt. Mehrere Hersteller empfehlen<br />

sie übrigens bei Richtarbeiten. Die Richtwinkelsätze<br />

existieren noch und sind beim Austausch<br />

von Elementen eine Unterstützung. Für<br />

Richtiges Werkzeug ermöglicht qualitativ<br />

hochwertige Reparaturen und garantiert<br />

gleichzeitig Produktivität und Rentabilität.<br />

Foto: Carbesa<br />

eine schnelle Analyse bei mittleren Schäden<br />

ist ein elektronisches Messsystem jedoch eine<br />

sehr gute und vor allem schnellere Lösung.<br />

Das elektronische Messsystem Naja 3D von<br />

Celette kann beispielsweise absolut alle Messungen<br />

durchführen, die für die strukturelle<br />

Reparatur von Fahrzeugen erforderlich sind.<br />

Wie funktioniert dieses Messsystem?<br />

Nachdem Sie die Informationen über den Besitzer<br />

und sein Fahrzeug eingegeben haben,<br />

können Sie mit Naja 3D einen Eingangsmessbericht<br />

erstellen, der auf den genauen Daten<br />

des Herstellers basiert, und zwar für den<br />

Unterboden und auch für die Oberseiten<br />

und Seiten des Fahrzeugs. Die Genauigkeit<br />

ist um ein Vielfaches höher als das Abrufen<br />

von Daten von einem im Betrieb befindlichen<br />

Fahrzeug. Mit diesem Bericht können<br />

Sie ohne Überraschungen eine Diagnose stellen,<br />

ob das Fahrzeug verformt ist und welche<br />

Teile gerichtet oder ersetzt werden müssen.<br />

Anschliessend können Sie das Richten durchführen,<br />

indem Sie sich mithilfe des Naja 3D<br />

orientieren und kontrollieren. Wenn die Reparatur<br />

abgeschlossen ist, können Sie die Ausgangsmessung<br />

durchführen, welche die korrekte<br />

Ausrichtung des Fahrzeugs kontrolliert<br />

Inwiefern lohnt sich trotzdem der Einsatz<br />

der herkömmlichen Variante mit Celette-<br />

Richtbank und Richtwinkelsätzen?<br />

Die Variante Celette-Richtbank und Richtwinkelsätze<br />

lohnt sich für die Reparatur aller<br />

mittleren bis grossen Schäden. Es ist einfach<br />

eine Entscheidung, die zwischen der elektronischen<br />

Messung und der mechanischen Messung,<br />

Stichwort Richtwinkelsätze, getroffen<br />

werden muss. Ich sehe vor allem beim Austausch<br />

von Elementen einen Vorteil, da man<br />

mit Richtwinkelsätzen mehrere Kontrollpunkte<br />

für die Positionierung und Befestigung<br />

hat. Dies ermöglicht, das Element schneller zu<br />

platzieren und zu halten. Aus diesem Grund<br />

empfehle ich die Anschaffung eines Richtbanks,<br />

des Naja 3D und des Universal-Richtwinkelsatzsystems<br />

Celette Cameleon, um alle<br />

Fahrzeuge in allen Situationen bearbeiten zu<br />

können. <<br />

«Celette Repair Show»<br />

Am 31. August <strong>2022</strong> findet der Event «Celette<br />

Repair Show» statt. Dieser richtet sich an<br />

Carrossiers und die Versicherungen, mit<br />

denen der jeweilige Betrieb zusammenarbeitet.<br />

Ziel dieses Treffens ist, den verschiedenen<br />

Interessengruppen zu zeigen,<br />

dass es Werkzeuge und Techniken gibt, mit<br />

denen jeder seine Anforderungen erfüllen<br />

kann: Qualität, Rentabilität und Produktivität<br />

für die Carrosserien sowie Qualität und<br />

Kostenkontrolle für die Versicherungen.<br />

Mehr Infos über den Event<br />

Das Schulungsprogramm von<br />

Carbesa<br />

22<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Autoglas-Kompetenz<br />

für Garagen<br />

einfach, schnell, professionell<br />

Scheibenersatz | Scheibenreparatur |<br />

Scheibentönung | Mobiler Service<br />

Kalibrierung<br />

Fahrassistenzysteme<br />

DESA AUTOGLASS AG ist dank modernster Diagnose und<br />

Kalibrierungsmitteln sowie gut geschultem und ständig<br />

weitergebildetem Personal in der Lage, die Kalibrierungen<br />

gemäss den Herstellervorgaben durchzuführen, damit<br />

eine korrekte Funktion der relevanten Sicherheitssystemen<br />

gewährleistet werden kann.<br />

desa-autoglass.ch


FOKUS CARROSSERIE<br />

Welche Fahrzeugschäden treten am häufigsten auf?<br />

Reparaturkosten<br />

steigen weiter an<br />

Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender bei CG Car-Garantie<br />

Versicherungs-AG, meint, es sei angesichts der aktuellen<br />

Entwicklungen unwahrscheinlich, dass in den nächsten<br />

Jahren die durchschnittlichen Reparaturkosten sinken<br />

werden. Foto und Grafiken: Car-Garantie<br />

Die jährliche Schadenanalyse von Car- Garantie<br />

zeigt die Entwicklung der Reparaturkosten in<br />

Europa Jahr für Jahr deutlich auf und kommt<br />

zum Schluss, dass die durchschnittlichen<br />

Kosten für Fahrzeugreparaturen weiter ansteigen<br />

werden. Rund 620 Franken müssten<br />

Fahrzeugbesitzer dieses Jahr im Schadenfall<br />

im Schnitt berappen. Im Jahr 2021 stiegen die<br />

Kosten im Vergleich zum Vorjahr bereits von<br />

596 Franken auf 617 Franken. Eine Trendwende<br />

in den kommenden Jahren ist laut den<br />

Experten bei Car-Garantie voraussichtlich<br />

nicht in Sicht. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />

CG Car-Garantie Versicherungs-AG,<br />

sieht die Wurzeln des Problems vor allem im<br />

Bruch globaler Lieferketten und dem Halbleitermangel:<br />

«Zahlreiche Ereignisse aus den vergangenen<br />

zwei Jahren treiben die Preise. Das<br />

spiegelt sich auch in den durchschnittlichen<br />

Reparaturkosten wider, die inzwischen 620<br />

Franken betragen. In der Schadenanalyse von<br />

2016 lag dieser Wert noch bei weniger als 516<br />

Franken.»<br />

Die meisten Schäden bei Neuwagen entstehen<br />

laut Car-Garantie an Kraftstoffanlagen.<br />

Elektrische Anlagen liegen mit nur 0,1 Prozentpunkten<br />

gleich dahinter. Auf dritter und<br />

Jedes Jahr wertet Car-Garantie rund eine Million Garantien über Neuwagen<br />

und Occasionen in Europa aus. Diese Daten und Statistiken<br />

zeigen unter anderem auf, welche Bauteile von Fahrzeugen am meisten<br />

bei auftretenden Schäden betroffen sind und wann diese Schäden<br />

nach Kaufdatum auftreten. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender der<br />

CG Car-Garantie Versicherungs-AG erklärt, wie sich der Bruch von<br />

globalen Lieferketten auf Reparaturkosten auswirkt. Max Fischer<br />

vierter Position befinden sich Komfortelektrik<br />

und Motor. Bei Occasionen sind ebenfalls die<br />

Kraftstoffanlagen am anfälligsten auf Schäden.<br />

Gleich danach kommen die elektrischen<br />

Anlagen und der Motor. Anders als bei den<br />

Neuwagen kommt die Komfortelektrik hier<br />

erst an vierter Stelle. Auffällig ist im Vergleich<br />

beider Statistiken vor allem, dass bei Neuwagen<br />

Karosserie- und Innenraumschäden fast<br />

dreimal so oft Schadenursache sind wie bei<br />

Occasionsfahrzeugen.<br />

Occasionsfahrzeuge haben aufgrund der bereits<br />

bestehenden Abnutzung generell ein höheres<br />

Risiko, Schaden an der Fahrzeugtechnik<br />

zu nehmen. Die häufigsten Schäden bei Gebrauchtwagen,<br />

also etwa 23,2 Prozent, treten<br />

aber erst nach über 360 Tagen auf. Lediglich<br />

7,2 Prozent aller erfassten Schäden traten in<br />

den ersten 30 Tagen nach dem Kauf auf. Etwas<br />

anders sieht es bezüglich Kilometerlaufleistung<br />

bei Occasionen aus: 30,4 Prozent aller<br />

registrierten Schäden traten in den ersten<br />

5000 Kilometern auf, letztes Jahr waren es<br />

noch 29 Prozent. Man kann also sagen, dass<br />

Schäden im Vergleich zum Vorjahr tendenziell<br />

nach etwas geringerer Laufleistung auftraten.<br />

Garantiedienstleister wie die Car-Garantie geben<br />

jährlich eine Gesamtsumme, die sogenannte<br />

«Schadenregulierungssumme», für<br />

die Reparatur von Schäden aus. Dieser Betrag<br />

verteilt sich dann prozentual auf die jeweilige<br />

Schadensarten. Bei Occasionsfahrzeugen<br />

bleibt der Motor mit 23,4 Prozent der gesamten<br />

Schadenregulierungssumme der teuerste<br />

Kostenposten bei Schäden. Dicht gefolgt von<br />

Kraftstoffanlagen mit 19 Prozent. Auf dem<br />

dritten Platz befindet sich das Getriebe. Dieses<br />

ist verantwortlich für 11,5 Prozent aller<br />

Schäden. Hierbei sind die Abweichungen im<br />

Vergleich zum Vorjahr so gering, das sie laut<br />

Car-Garantie allein durch statistische Abweichungen<br />

zu erklären sind.<br />

24<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS CARROSSERIE<br />

Anders sieht es bei Neuwagen aus. Bei diesen<br />

war letztes Jahr der Motor Spitzenreiter<br />

bei der Schadensregulierungssumme und<br />

führte das Feld klar an. Dieses Jahr wurde er<br />

überholt von den Kraftstoffanlagen, welche<br />

mittlerweile 20,5 Prozent aller Schäden ausmachen.<br />

An dritter Stelle mit 12,2 Prozent<br />

wird am meisten Geld für elektrische Anlagen<br />

aufgewendet. Aus diesen Zahlen lässt<br />

sich folgern, dass moderne Kraftstoffanlagen<br />

immer teurer werden und somit den Motor<br />

als kostenintensivstes Bauteil bei Reparaturen<br />

im Fahrzeug bald ablösen könnten.<br />

«Garantie- und Reparaturkostenversicherungen<br />

können in Anbetracht dieser Entwicklung<br />

für den Handel und die Kundschaft<br />

immer wichtiger werden: Kundinnen und<br />

Kunden können sich so gegen unvorhergesehene<br />

finanzielle Belastungen absichern», sagt<br />

Söldner.<br />

SCHADENHÄUFIGKEIT NEUWAGEN<br />

Kraftstoffanlage (inkl. Turbolader)<br />

19,2<br />

Elektrische Anlage<br />

19,1<br />

Komfortelektrik<br />

10,9<br />

Motor<br />

9,4<br />

Karosserie/Innenraum<br />

6,1<br />

Klimaanlage<br />

5,4<br />

Bremsanlage<br />

4,6<br />

Fahrwerk<br />

4,4<br />

Kühlsystem<br />

3,9<br />

Kraftübertragung<br />

3,7<br />

Getriebe<br />

3,6<br />

Abgasanlage<br />

3,3<br />

Sicherheits-Systeme<br />

2,9<br />

Lenkung 1,7<br />

Differential 0,8<br />

Fahrdynamik 0,7<br />

Elektroantrieb 0,2<br />

Hybridsystem 0,1<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Bei Neuwagen nahmen Kraftstoffanlagen 2021 im Schnitt am häufigsten Schaden.<br />

© CarGarantie<br />

Prozent<br />

AGVS-Garagisten können durch kompetente<br />

Beratung rund um Garantieleistungen punkten<br />

und gleichzeitig auch das Vertrauen der<br />

Kundschaft in Occasionen und Neufahrzeuge<br />

steigern. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

cargarantie.com<br />

SCHADENHÄUFIGKEIT OCCASIONEN<br />

Kraftstoffanlage (inkl. Turbolader)<br />

20,3<br />

Elektrische Anlage<br />

18,7<br />

Motor<br />

11,1<br />

Komfortelektrik<br />

10,3<br />

Kühlsystem<br />

7,9<br />

Klimaanlage<br />

6,9<br />

Getriebe<br />

5,3<br />

Abgasanlage<br />

3,8<br />

Kraftübertragung<br />

3,3<br />

Bremsanlage<br />

3,1<br />

Sicherheits-Systeme<br />

2,6<br />

Karosserie/Innenraum<br />

2,2<br />

Lenkung<br />

2,0<br />

Fahrwerk<br />

1,3<br />

Differential 0,6<br />

Fahrdynamik 0,5<br />

Elektroantrieb 0,1<br />

Hybridsystem 0,0<br />

0 5 10 15 20 25<br />

© CarGarantie<br />

Prozent<br />

Auch bei Occasionen entstanden 2021 die häufigsten Schäden bei Kraftstoffanlagen.<br />

Der beste Ort um Ihre<br />

Fähigkeiten aufzufrischen.<br />

knowhow.glasurit.com


FOKUS CARROSSERIE<br />

Gebündelte Kompetenz für Fahrassistenzsysteme und deren Kalibrierung<br />

Hightech-Konzept für Werkstätten<br />

Schweizweit kann die Desa Autoglass AG auf ein Netzwerk von 30 eigenen Filialen und zudem über 100<br />

mobile Werkstätten zurückgreifen. Damit können die Glas- und Kalibrierungs-Experten den Garagisten rasche<br />

und unkomplizierte Hilfe leisten. Nun kommt eine neue Dienstleistung dazu. Jürg A. Stettler<br />

Garagen zudem teils nach neuen Arbeitsabläufen.<br />

Weitere Herausforderungen ergeben<br />

sich bei den Komponentenfreischaltungen und<br />

den ADAS-Kalibrierungen.<br />

Unterstützung für den freien Garagisten bei der Diagnose und der Kalibrierung. Foto: Desa Autoglass AG<br />

Täglich werden Fahrzeugscheiben aller Marken<br />

und Modelle ausgetauscht. Sobald ein<br />

Fahrzeug über Assistenzsysteme verfügt, was<br />

heute bei den meisten Modellen der Fall ist,<br />

ist danach auch eine Kalibrierung nötig. Nur<br />

so können nach dem Einbau beispielsweise<br />

einer Windschutzscheibe auch dahinter liegende<br />

Kameras und Sensoren wieder exakte<br />

Daten liefern und damit wirklich für ein einwandfreies<br />

Funktionieren der Fahrassistenten<br />

und somit Sicherheit sorgen.<br />

Eine exakte Kalibrierung gehört daher zu jedem<br />

Glasersatz automatisch dazu. Doch die<br />

dafür nötigen ADAS-Systeme sind nicht ganz<br />

günstig und trotz heute immer einfacherer<br />

Handhabung sind Know-how und Kompetenzen<br />

bei der Nutzung gefragt, um mit der rasanten<br />

Technologieentwicklung bei kamera-,<br />

radar- und lidargestützten Fahrerassistenzen<br />

oder auch adaptiven Lichtsysteme Schritt zu<br />

halten. Die Herausforderungen vor allem für<br />

kleinere Werkstätten nehmen hier immer<br />

schneller zu.<br />

Die Desa-Glasprofis sind bei dieser Thematik<br />

voll in ihrem Element, schliesslich befassen<br />

sie sich mehrmals täglich damit und nicht<br />

nur ab und zu. Dank modernster Diagnoseund<br />

Kalibrierungsmitteln sowie gut geschultem<br />

und ständig weitergebildetem Personal,<br />

können die Experten eine korrekte Funktion<br />

der relevanten Sicherheitssysteme problemlos<br />

gewährleisten. Neuerungen seitens der Fahrzeughersteller,<br />

wie Diagnoserestriktionen für<br />

nicht autorisierte Personen, verlangen in den<br />

Nicht alle Werkstätten können oder wollen<br />

dies heute noch auf sich nehmen. Darum hat<br />

sich die Desa Autoglas zusammen mit Hella<br />

Gutmann eine neue Dienstleistung für Garagisten<br />

überlegt: das Konzept «CheckPoint powered<br />

by Hella Gutmann». Dieses eröffnet<br />

Werkstätten neue Wege, modernste Hilfsmittel<br />

zu nutzen, sich schnelle Zugänge zu OE-<br />

Daten zu verschaffen und Top-Know-how zu<br />

erschliessen. Anspruchsvolle Aufgaben im Bereich<br />

Kalibrierung werden nämlich von den<br />

Desa-Profis wahrgenommen, die dank Hilfsmittel<br />

wie dem CSC-Tool mit digitalen Kalibriertafeln<br />

für Frontkameras fit sind für Einsätze<br />

selbst an neusten Fahrzeugmodellen.<br />

Sogar noch nicht in der «Mea Macs»-Software<br />

enthaltene Autos können dank einem<br />

Remote-Verfahren trotzdem fachgerecht kalibriert<br />

werden <strong>–</strong> ein klarer Mehrwert für viele<br />

Schweizer Glas-, Karosserie- und Lackspezialisten.<br />

Durch die Gründung mehrerer Check<br />

Points zusammen mit Partnern aus dem Handel<br />

und mit leistungsstarken Werkstätten will<br />

Desa Autoglass ein flächendeckendes Netz<br />

schaffen, das freie Werkstätten auf dem Weg<br />

in die Zukunft begleitet. Für den Know-how-<br />

Transfer, der im «Train-the-Trainer»-Prinzip<br />

vorgesehen ist, werden zudem umfassende<br />

Schulungen angeboten. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

desa-autoglass.ch<br />

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Bestell Geliefert.<br />

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26<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Europäischer Masterplan für Elektro-Infrastruktur<br />

14 000 E-Ladestationen<br />

pro Woche<br />

Elektrische Antriebe sind in der Schweiz und europaweit auf dem<br />

Vormarsch. Von den 54 227 neuen Personenwagen, die im ersten<br />

Quartal auf die Strassen der Schweiz und Liechtensteins gekommen<br />

sind, war jeder vierte übers Stromnetz aufladbar. Bloss, das stellt<br />

auch Ansprüche an die Ladeinfrastruktur. Jürg A. Stettler<br />

Um genügend Ladestationen für alle Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modelle<br />

europaweit zu haben, müssten bis 2030 wöchentlich rund 14 000 öffentliche<br />

Ladesäulen neu in Betrieb genommen werden. Foto: Mercedes<br />

Hierzulande, aber auch in der EU, hat sich der<br />

Übergang zur Elektromobilität beschleunigt.<br />

Mit einem Anteil von fast 20 Prozent an Elektrofahrzeugen<br />

2021 steht Europa an der Spitze<br />

der Elektrifizierung <strong>–</strong> noch vor China und den<br />

USA. Dieser hohe Anteil an Steckerfahrzeugen<br />

ist Fluch und Segen zugleich. «Gemäss<br />

interner Berechnungen gehen wir davon aus,<br />

dass wir 2021 die CO2-Zielwerte erfüllen werden<br />

und somit keine CO2-Sanktionen für die<br />

Schweizer Autoimporteure fällig werden», erklärte<br />

Andreas Burgener, Direktor von Auto-<br />

Schweiz. Dies wohlgemerkt trotz kurzfristiger<br />

Streichung des sogenannten Phasing-ins<br />

und dem Wegfall der Ausnahmeregelung für<br />

Klein- und Nischenimporteuren bei den CO2-<br />

Zielwerten.<br />

Gleichzeitig bedeutet der hohe Anteil an Steckerfahrzeugen,<br />

dass sich die Ladesituation in<br />

der Schweiz weiter verschärfen wird. Ende<br />

2020 kamen noch zwölf Steckerfahrzeuge auf<br />

eine Ladestation, Ende 2021 waren es bereits<br />

17 Stück. «Vom idealen Verhältnis von 1 zu 10<br />

entfernen wir uns damit immer mehr», gibt<br />

François Launaz, Präsident von Auto-Schweiz,<br />

zu bedenken. Die Hürden bei der Erstellung<br />

von privater Ladeinfrastruktur für Mieter und<br />

Stockwerkeigentümer muss abgebaut werden.<br />

«Ohne ein Recht auf Laden wird die Schweiz<br />

als ‹Land von Mietern› grosse Probleme beim<br />

weiteren Wachstum der Elektromobilität bekommen.»<br />

Diese Problematik ist auch der EU bewusst,<br />

daher hat sie den europäischen Masterplan<br />

für E-Infrastruktur vorgelegt. So soll der Energie-,<br />

der Infrastruktur- und der Verkehrssektor<br />

miteinander verbunden werden, Geschäftsmodelle<br />

entlang der Wertschöpfungskette aufgebaut<br />

und ermöglicht sowie neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden. Dabei ist es entscheidend,<br />

die einzelnen Initiativen und Kräfte besser zu<br />

bündeln. Etwa den von BMW, Ford, Hyundai,<br />

Mercedes-Benz und dem VW-Konzern 2017 gegründeten<br />

Schnelladeanbieter Ionity, mit den<br />

Bemühungen des öffentlichen Ladestationsanbieter<br />

Allego zu koordinieren, der kontinuierlich<br />

in den Ausbau seines Netzwerks investiert<br />

und bereits über 26 000 Ladesäulen in 12 europäischen<br />

Ländern installierte. Oder auch Energieanbieter<br />

oder -erzeuger zu verbinden. Und<br />

nicht zuletzt die Investitionen von Privaten,<br />

wie Blackrock, das letztes Jahr 715 Millionen<br />

Franken in Ionity investierte, und einzelnen<br />

Mitgliedstaaten zu koordinieren. Denn Italien<br />

wird voraussichtlich zwischen 2021 und 2030<br />

über 765 Millionen Franken in den Ausbau seiner<br />

Ladeinfrastruktur investieren.<br />

Die erforderliche Ladeinfrastruktur kann aber<br />

nur durch einen branchenübergreifenden Ansatz<br />

erfolgreich eingeführt werden. Bis 2030<br />

müssten nämlich insgesamt bis zu 286 Milliarden<br />

Franken in die Installation öffentlicher<br />

und privater Ladepunkte, die Modernisierung<br />

des Stromnetzes und den Aufbau von<br />

Kapazitäten für die Erzeugung erneuerbarer<br />

Energien gesteckt werden. Aus diesem Grund<br />

wurde der europäische Charging-Masterplan<br />

unter Mitwirkung von Industrieverbänden<br />

aus der gesamten E-Mobilitätslandschaft entwickelt.<br />

Nur so wird es möglich sein, pro 100<br />

Kilometer Strassenlänge, die hier allein für<br />

Autos benötigten 184 Ladepunkte zu schaffen.<br />

Bis 2030 müssen dazu wöchentlich bis zu<br />

14 000 öffentliche Ladepunkte installiert werden<br />

<strong>–</strong> im Vergleich zu den nur 2000 pro Woche<br />

derzeit. Für E-Lastwagen werden bis 2030<br />

weitere bis zu 279 000 Ladepunkte benötigt,<br />

um die gesetzten CO2-Reduktionsziele zu erreichen.<br />

Der Schlüssel zum Erfolg wird <strong>–</strong> sowohl<br />

in Europa wie auch in der Schweiz <strong>–</strong> in<br />

der Zusammenarbeit liegen, denn durch Einzelaktionen<br />

ist dies nicht zu schaffen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

acea.auto<br />

<<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>27


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Wer waren die Gewinner im Autohandel<br />

während der letzten zwei Jahre?<br />

Die Corona-Pandemie, Halbleiter- und Chipmangel und die damit einhergehende Verknappung bei Neuwagen<br />

stellten in den vergangenen zwei Jahren die Garagisten vor grosse Herausforderungen. Der Ukraine Konflikt dürfte<br />

die schwierige Marktlage mittelfristig verlängern. Viele Automobilexperten sprechen von einer noch nie dagewesenen<br />

Situation. Auch wenn Vergleiche schwierig scheinen, sind in puncto Digitalisierung und Betriebserfolg<br />

sehr klare Zusammenhänge festzustellen. Wer sich mit Online Plattformen auseinandergesetzt hat und den<br />

eigenen Betrieb professionalisieren konnte, navigierte deutlich erfolgreicher durch diese aussergewöhnliche Zeit.<br />

Foto: Getty Images<br />

Pierre-Alain Regali, Managing Director des Bereichs<br />

Automotive bei der SMG Swiss Marketplace Group.<br />

Obwohl die Corona-Pandemie die Automobilbranche<br />

vor grosse Herausforderungen gestellt<br />

hat, war das Auto in dieser Zeit für Schweizer:innen<br />

wichtiger denn je <strong>–</strong> galt es doch als<br />

die sicherste Variante, um unterwegs zu sein.<br />

Viele Menschen haben sich während der Pandemie<br />

überlegt, vom öffentlichen Verkehr auf<br />

das Auto umzusatteln. Dass das Auto trotz<br />

Pandemie beliebt war, zeigen auch die Statistiken<br />

von AutoScout24, der grössten Online-<br />

Plattform für Fahrzeuge. «Schaut man sich die<br />

Besucherzahlen von 2019 bis zur Aufhebung<br />

der Corona Massnahmen genauer an, ist zu erkennen,<br />

dass die Leute trotz Krise rege nach<br />

Fahrzeugen stöberten und über die Zeit Kaufentscheidungen<br />

überproportional zugenommen<br />

haben.», sagt Pierre-Alain Regali, Managing<br />

Director des Bereichs Automotive bei der<br />

SMG Swiss Marketplace Group und ergänzt:<br />

«Die Besucherzahlen waren während der ganzen<br />

Pandemie mehr oder weniger auf einem<br />

konstanten Niveau und erreichten teilweise<br />

sogar Höchststände, die in den vergangenen<br />

zehn Jahren sehr selten vorgekommen sind.»<br />

Die zusätzliche Verknappung bei Neuwagen<br />

aufgrund massiver Lieferverzögerungen hat<br />

28<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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nicht nur dafür gesorgt, dass viele Konsumenten<br />

auf Occasionen ausgewichen sind, sondern<br />

führten auch zu einer spürbaren Veränderung<br />

der Rabattpolitik im Handel. «Vergleichen wir<br />

das erste Quartal <strong>2022</strong> mit demjenigen von<br />

2020, so sind die Neuwagenpreise im Durchschnitt<br />

um rund sieben Prozent gestiegen, gebrauchte<br />

Wagen sogar um rund zehn Prozent.<br />

Bei einzelnen Volumenmodellen im Occasionsmarkt<br />

sind Ausschläge von über zwanzig<br />

Prozent feststellbar», fasst Regali die Marktentwicklungen<br />

auf der Online Plattform zusammen.<br />

Es gewinnt, wer Kennzahlen versteht<br />

und Online-Tools konsequent nutzt<br />

Der stationäre Verkauf blieb auch während<br />

des Lockdowns eine unerlässliche Säule im<br />

Autohandel, zumindest was den Vertragsabschluss<br />

und die Fahrzeugauslieferung betreffen.<br />

Der Online Kauf ist nach wie vor eine<br />

exotische Variante im Autohandel und wird<br />

von Autohändlern nicht flächendeckend angeboten.<br />

Anfang April <strong>2022</strong> waren gerade mal<br />

1700 Fahrzeuge auf Autoscout24 online zu<br />

kaufen. Bei über 120 000 inserierten Fahrzeugen<br />

sind das marginale Zahlen, wenn auch<br />

leicht steigende Tendenzen festzustellen sind.<br />

Immerhin sind mittlerweile fast 50 000 Fahrzeuge<br />

mit der Option Heimlieferung kaufbar<br />

<strong>–</strong> ein Komfortmerkmal, das von Automobilisten<br />

rege genutzt wird. Allerdings verschoben<br />

sich Akquisetätigkeiten und Kundenbeziehungen<br />

nochmals stärker in den digitalen<br />

Raum. Der Omnichannel-Vertrieb im Autohandel<br />

ist kein neues Phänomen und doch<br />

sind neue Spitzen bei Online-Aktivitäten erkennbar.<br />

Kaufentscheide werden mehr denn<br />

je online getätigt. «Wir stellen eine Steigerung<br />

bei Kontaktaufnahmen und Kundendialogen<br />

über unsere digitalen Tools fest <strong>–</strong> sei<br />

dies über Chatfunktionen oder beispielsweise<br />

per Videoanruf. Wer diese Kanäle im Sinne<br />

des Kunden beherrscht, hat seine Verkaufserfolge<br />

in den letzten 24 Monaten aufrecht<br />

erhalten», so Regali. Hierbei haben mehrheitlich<br />

diejenigen Betriebe reüssiert, die es verstanden<br />

haben, Kennzahlen im E-Commerce<br />

und Suchalgorithmen für sich zu nutzen.<br />

Digital affine Autoverkäufer setzen auf professionelle<br />

Händler-Dashboard, die sich im Eiltempo<br />

weiterentwickeln. Mit Cockpit sind beispielsweise<br />

Dashboards auf der AutoScout24<br />

Webapplikation gemeint, die einem Verkäufer<br />

sämtliche Kennzahlen liefern, um seine Vertriebsaktivitäten<br />

auf die aktuelle Nachfrage<br />

und auf die Marktlage optimal auszurichten.<br />

Beim Online Kauf über AutoScout24 steht der Kunde stets im Mittelpunkt. Foto: Getty Images<br />

Um nur einige wenige Fragen zu nennen, deren<br />

Beantwortung für den Online-Erfolg unerlässlich<br />

sind: Wie viele Leads und Detailansichten<br />

sind auf Inserate zu verzeichnen?<br />

Welcher Lead ist in einen Verkauf konvertiert?<br />

Bei welchen Fahrzeugen sind Standtage<br />

zu optimieren? Kennzahlen zu interpretieren<br />

und dann die notwendigen Massnahmen zu<br />

ergreifen, gehört mittlerweile nicht mehr zur<br />

Kür, sondern zur Pflicht, will man auch in Zukunft<br />

im Markt bestehen.<br />

Auswertungen der Online Plattform zeigen<br />

auch: wer Fahrzeugdaten auf AutoScout24<br />

konsequent gepflegt und Informationen für<br />

eigene Angebote transparent und vollständig<br />

dargelegt hat, konnte die Erfolgschancen auf<br />

einen Verkauf erhöhen und noch wichtiger,<br />

die Vertriebskosten tief halten. Der höchste<br />

Manager des Schweizer Auto-Marktplatzes<br />

kennt die Gewinner und Verlierer der vergangenen<br />

zwei Jahre: «Wir wissen, dass unser<br />

Portal für die meisten unserer Kunden nach<br />

wie vor der mit Abstand wichtigste und erfolgreichste<br />

Vertriebs- und Marketingkanal<br />

ist. Wir weisen im europäischen Schnitt immerhin<br />

eine der tiefsten Vertriebskosten aus<br />

für Autohändler. Wir sehen aber auch viele<br />

Beispiele von Garagisten in der Schweiz, die<br />

Nachholbedarf haben und weiter in die Digitalisierung<br />

investieren müssen.»<br />

Die Professionalisierung des<br />

Occasionshandels<br />

Mit heruntergefahrenen Produktionen während<br />

Corona und einer Verschärfung des Halbleitermangels<br />

auf Seiten der Hersteller, ist der<br />

Neuwagenmarkt zusammengebrochen. Waren<br />

es 2019 gemäss Auto Schweiz noch über<br />

311 000 Neuimmatrikulationen, sind in den<br />

beiden Folgejahren jeweils unter 240 000 Neuwagen<br />

immatrikuliert worden. Infolgedessen<br />

sind viele Händler im Occasionsmarkt aktiver<br />

geworden. Viele Betriebe haben ihre Gebrauchtwagenabteilung<br />

zusätzlich professionalisiert,<br />

gerade im Einkauf mussten sich je<br />

nach Betriebsgrösse und Möglichkeiten Mitarbeiter<br />

zu Spezialisten wandeln. Bei über<br />

780 000 Halterwechsel in 2021 bewegte sich<br />

der Autohandel trotz Krisenstimmung auf<br />

einem hohen Niveau.<br />

Die Online Plattform AutoScout24 blieb nicht<br />

mehr bloss für Autoverkäufer ein unerlässlicher<br />

Kanal bei der Kundenakquise, sondern<br />

wurde immer attraktiver für die Einkaufsaktivitäten<br />

im Autohandel. Mit Blick in die<br />

Zukunft sieht Pierre-Alain Regali hier noch<br />

weitere Potenziale für Innovationen auf dem<br />

Marktplatz als digitaler Partner von Autohändlern:<br />

«Gerade auf der Suche nach attraktiven<br />

Occasionen greifen Händler immer öfter<br />

auf AutoScout24, bildet der Marktplatz doch<br />

fast den gesamten Schweizer Markt wieder.<br />

Deshalb beobachten wir die Bedürfnisse unserer<br />

Kunden im Bereich von Customer to Business<br />

sehr genau und erarbeiten weitere Lösungen,<br />

die den Prozess zwischen Käufer und<br />

Verkäufer verbessert.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoscout24.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>29


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Dekarbonisierung als Chance<br />

Batterie-Reparatur<br />

wird zu einem<br />

Geschäfts modell<br />

Die Elektromobilität sei der Totengräber der Garagen,<br />

wird gerne behauptet. Arnd Franz, CEO des<br />

Ersatzteilgrosshändlers LKQ Europe, sieht indes auch<br />

Chancen für Garagisten. Sascha Rhyner<br />

Herr Franz, im motorisierten Individualverkehr<br />

gibt es derzeit scheinbar nur eine<br />

Richtung: Elektrifizierung. In Ihrem Referat<br />

am «Tag der Schweizer Garagisten» <strong>2022</strong><br />

erklärten Sie ebenfalls diese Tendenz, blieben<br />

aber technologieoffen. Was ist denn<br />

nun der richtige Weg?<br />

Arnd Franz, CEO LKQ Europe: Nicht alles<br />

auf eine Karte setzen! Wir brauchen batterieelektrische<br />

Fahrzeuge, sogenannte BEV. Aber<br />

wir brauchen auch alternative Lösungen, falls<br />

die BEV nicht 100 Prozent abdecken können.<br />

Sei es wegen der Ladeinfrastruktur, aus Gründen<br />

der Verfügbarkeit von Rohstoffen oder wegen<br />

der Kosten und der Kapazität. Deshalb ist<br />

es sinnvoll, Alternativen zu haben, um CO2-<br />

neutral zu werden. In erster Linie ist das die<br />

Brennstoffzelle mit Wasserstoff. Dabei stellt<br />

sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit und<br />

der Wettbewerbsfähigkeit. Befürworter von<br />

BEV argumentieren, dass es zu aufwendig sei,<br />

auch noch eine Verteilinfrastruktur für Wasserstoff<br />

aufzubauen.<br />

Was auffällt, dass die Diversifizierung<br />

der Antriebsarten im Nutzfahrzeugbereich<br />

ausgeprägter ist.<br />

Das macht auch Sinn! Batterie-elektrische Lösungen<br />

funktionieren bei Nutzfahrzeugen nur<br />

in der mittleren Klasse und im Nahverkehr.<br />

Distanzen von bis zu 1000 km oder mehr,<br />

die in dieser Branche nicht unüblich sind,<br />

sind mit Batterien nicht oder zumindest noch<br />

nicht möglich. Heute bräuchte es für solche<br />

Distanzen eine 6 bis 8 Tonnen schwere Batterie.<br />

Selbst beim Personenwagen stellt sich<br />

die Frage, wie Fahrten über längere Distanzen<br />

zu lösen sind. Im Luxusbereich ist dieses Problem<br />

kleiner, weil hier grosse und teure Batterien<br />

verbaut werden können. Diese Fahrzeuge<br />

haben ohnehin schon ein hohes Eigengewicht.<br />

Herausfordernd ist der «Brot und Butter»-Bereich,<br />

wie ich das einmal nennen möchte. Der<br />

Aussendienstmitarbeiter, der pro Jahr 40 000<br />

bis 50 000 km fährt, kann nicht einfach auf<br />

ein BEV setzen. Und in diesem Langstreckenbereich<br />

könnten wir an den Punkt kommen,<br />

an dem man erkennt, dass BEV nicht die Lösung<br />

sind. Für Fahrten bis 300 km sind BEV<br />

hingegen eine gute Lösung.<br />

Eigentlich passiert im Moment eher das<br />

Gegenteil. Die schweren SUV werden<br />

elektrifiziert und die Kleinwagen erhalten<br />

weiterhin einen Verbrenner …<br />

Das ist eine Folge der aktuellen Regulierungen,<br />

die in der EU und in der Schweiz gelten. Es<br />

30<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Besondere Vorsicht ist in der Werkstatt im Umgang mit Elektrofahrzeugen geboten. Foto: Attraco<br />

Die zunehmende Elektrifizierung<br />

des Fuhrparks sieht Arnd Franz als<br />

Chance auch für freie Garagisten.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

wird der CO2-Ausstoss pro gefahrene Kilometer<br />

über die gesamte Flotte berechnet. Wobei<br />

die schwereren Fahrzeuge einen kleinen Bonus<br />

und die kleineren Fahrzeuge einen kleinen<br />

Rucksack erhalten. Es wird aber nur gemessen,<br />

wie hoch die CO2-Emission direkt am Auto ist.<br />

Wie viel CO2 in die Luft geblasen wird, um das<br />

Fahrzeug, die Batterie und den Strom in der<br />

Batterie zu produzieren, interessiert in diesem<br />

Zusammenhang nicht. Dass nur die Hälfte des<br />

CO2-Fussbadrucks betrachtet wird, ist der Systemfehler<br />

in der Regulierung. Und es ist ein<br />

Nachteil für die E-Fuels, bei denen im Prinzip<br />

ja gleichviel CO2 ausgestossen wird, wie zuvor<br />

für die Herstellung aus der Luft genommen<br />

wird. Es ist also eigentlich ein Nullsummenspiel<br />

und somit eine beinahe CO2-neutrale<br />

Energie, was aber von der Politik nicht oder<br />

nur teilweise so beurteilt wird.<br />

Sie rechnen damit, dass eine Batterie nach<br />

8 bis 12 Jahren das erste Mal repariert<br />

werden muss. Kann der Garagist diese<br />

Reparaturarbeiten vornehmen?<br />

Das ist eine gute Frage und muss je nach Hersteller<br />

unterschiedlich beantwortet werden.<br />

Gewisse Hersteller ersetzen lieber die komplette<br />

Batterie, weil es für sie während der<br />

Garantiezeit die kostengünstigste Lösung ist.<br />

Bisher gab es fast ausschliesslich Batterieausfälle<br />

unter Garantie, die meist für Batterien<br />

bis zu acht Jahren gilt. Das wird sich in Zukunft<br />

ändern. Die BEV werden älter und die<br />

Garantie läuft ab. Dann muss der Endverbraucher,<br />

also der Automobilist, nach einer ökonomisch<br />

attraktiven Lösung suchen, damit sein<br />

Fahrzeug wieder eine Reichweite von 300 km<br />

erreicht. Hier dürfte die Reparatur zu einem<br />

interessanten Geschäftsmodell für freie Garagen<br />

werden. In den nächsten fünf Jahren mag<br />

dies noch eine untergeordnete Rolle spielen,<br />

jedoch rechnen wir damit, dass 2030 rund<br />

1,1 bis 1,4 Millionen Batterien in Europa zu<br />

reparieren sind. Das kann heissen, die komplette<br />

Batterie austauschen oder nur einzelne<br />

Komponenten wie ein ungleichmässig degradiertes<br />

Batteriemodul wechseln. Letzteres<br />

bedeutet: Diagnostizieren, Problem über das<br />

Batterie-Management-System lokalisieren, Batterie<br />

öffnen, Modul tauschen, Batterie wieder<br />

verschliessen, Dichtheit und Funktion prüfen.<br />

Damit kann der Garagist dem Kunden rund<br />

4000 Franken in Rechnung stellen.<br />

In welche Richtung zeigen die Tendenzen<br />

bei Batterie-Reparaturen? Muss ich mich<br />

als Garagist an den Autohersteller oder an<br />

einen Batterieproduzenten wenden?<br />

Es wird Lösungen im freien Markt geben.<br />

Wir haben Betriebe, die Batterien wieder instand<br />

setzen. Wir konzentrieren uns im Moment<br />

auf Metallhydrid aus Vollhybrid-Autos<br />

von Toyota, Honda und Hyundai. Das sind<br />

kleinere Batterien mit einigen kWh Kapazität.<br />

In naher Zukunft werden wir auch Lithium-<br />

Ionen-Batterien instand setzen können. Das<br />

dürfte deutlich kostengünstiger sein, als die<br />

ganze Batterie auszutauschen.<br />

2027 stehen die ersten Batterie-Reparaturen<br />

ausserhalb der Garantie an. Für den Garagisten<br />

bedeutet dies, sich jetzt weiterzubilden,<br />

um im Jahr 2027 bereit zu sein?<br />

Früher! Ein grosser Teil der Garagen in der<br />

Schweiz sind Markenvertretungen. Schon<br />

heute kommen Fahrzeuge mit defekten Batterien<br />

in deren Werkstatt. Da stellt sich die<br />

Frage: Was mache ich mit der Batterie?<br />

Und was mache ich mit dieser?<br />

Man kann das Auto zum Hersteller schicken<br />

oder man bildet sich weiter und hat die notwendigen<br />

Qualifikationen, um die Batterie-<br />

Reparatur selbst vorzunehmen. Dafür braucht<br />

es ein Level-3-Hochvolt-Zertifikat als Mechatroniker.<br />

Die Arbeit an sich ist nicht komplex,<br />

aber es braucht die nötige Ausbildung,<br />

entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und<br />

das passende Werkzeug. Die verbauten Batterien<br />

sind ziemlich gross und bestehen aus<br />

unterschiedlichen Modulen, die wiederum aus<br />

einer grossen Anzahl von Zellen bestehen. Die<br />

Spannung in all diesen Zellen muss ausbalanciert<br />

sein, bevor das Bauteil ausgetauscht<br />

wird. Und das neue Modul, das eingebaut<br />

wird, muss wiederum die gleiche Spannung<br />

aufweisen wie die anderen Module. Dafür<br />

braucht der Garagist ein Gerät, das rund 3000<br />

bis 4000 Franken kostet. Nach dem Zusammenbau<br />

der Batterie ist ein Lecktest respektive<br />

eine Druckdifferenzprüfung nötig. Weil<br />

die Batterie gross ist und sich je nach Temperatur<br />

ausdehnt oder zusammenzieht, sind<br />

Fortsetzung Seite 32<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>31


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

wasserdichte Belüftungsventile nötig. Das sind<br />

Arbeiten, die ein Garagist durchführen kann.<br />

Er muss aber darauf vorbereitet sein und das<br />

entsprechende Werkzeug in der Garage haben.<br />

Ich kann aber verstehen, wenn sich ein Garagist<br />

mit einem Mehrmarkenbetrieb nicht für<br />

jede Marke die entsprechenden Werkzeuge<br />

anschaffen will.<br />

In der Schweiz gibt es nicht wenige freie<br />

Garagen, die teilweise mit einem Garagenkonzept<br />

zusammenarbeiten. Ist die Elektrifizierung<br />

der Autos für diese Betriebe eine<br />

Chance oder eine Gefahr?<br />

Das ist eine Chance! Zwar fallen mit dem Verbrennungsmotor<br />

grosse Teile des Reparaturgeschäfts<br />

wie Abgasanlage, Öl, Filtertausch<br />

etc. weg, aber wir wissen noch nicht genau,<br />

was bezüglich Elektromotor und Leistungselektronik<br />

passieren wird. Wenn jedoch ein<br />

Geschäft wegfällt, muss ich nach neuen Geschäftsfeldern<br />

Ausschau halten. Die Batterie-<br />

Reparatur nach Ablauf der Herstellergarantie<br />

ist ein solches Feld. Und bereits vorher sind<br />

Servicearbeiten wie der regelmässige Wechsel<br />

des Kühlmittels im Batteriekühlsystem durchzuführen.<br />

Bestand der Personenwagen nach Treibstoff<br />

5 000 000<br />

4 500 000<br />

4 000 000<br />

3 500 000<br />

3 000 000<br />

Eine grosse Chance dürfte auch sein, dass<br />

selbst geübte Bastler und passionierte<br />

Handwerker ihr Fahrzeug für Reparaturen<br />

in die Garage bringen müssen.<br />

Ja, basteln geht gar nicht! Man darf das Auto<br />

auf keinen Fall anfassen. Finger weg von allem,<br />

was orange ist. Das sind Hochvoltsysteme.<br />

Es ist lebensgefährlich, wenn man die<br />

falsche Stelle berührt. Selbst nur daran zu<br />

arbeiten, ist strafbar. Das gilt auch in der Garage!<br />

Der Vorgesetzte darf keinem Mitarbeitenden<br />

den Auftrag geben, an einem Elektroauto<br />

unter Spannung zu arbeiten, wenn dieser<br />

kein Hochvolt-Zertifikat besitzt.<br />

Wir können gewisse Ängste der Garagisten<br />

wohl entschärfen, weil der Anteil der<br />

Steckerfahrzeuge bei den Neuimmatrikulationen<br />

zwar Jahr für Jahr zunimmt,<br />

aber in der Gesamtflotte der Verbrennungsmotor<br />

noch auf Jahre dominieren wird.<br />

Im restlichen Europa wird das bestimmt so<br />

sein, aber in der Schweiz dürfte es ein wenig<br />

anders aussehen. Laut einer Studie dürften<br />

2030 bei einem Fahrzeugbestand von rund 5<br />

Millionen rund 1,3 Millionen Fahrzeuge einen<br />

reinen batterie-elektrischen Antrieb haben.<br />

Aber um diese muss sich ja auch jemand kümmern.<br />

Zwar sind das dann noch alles junge<br />

Fahrzeuge. Damit dürfte im Besonderen der<br />

Effekt für freie Garagen bis ins Jahr 2030 noch<br />

nicht spürbar sein, aber danach wird sich die<br />

Situation rasch ändern.<br />

Gibt es schon erste Erfahrungswerte,<br />

in welchem Zustand Batterien sind,<br />

wenn die Autos in die Garage kommen?<br />

Ja, die gibt es. Und es ist ein ganz wichtiges<br />

Thema für den Occasionsmarkt, in welchem<br />

Zustand die Batterie in einem Auto ist, das<br />

vier Jahre gefahren wurde. Ein Kaufinteressent<br />

für ein Occasionselektroauto will wissen,<br />

wie gut die Batterie noch ist. Da hilft<br />

der Blick auf die On-Board-Anzeige des Herstellers.<br />

Das Problem ist, dass diese nicht industrieweit<br />

geregelt sind und die Hersteller<br />

unterschiedlich messen. Das ist derzeit ein<br />

Problem im Occasionshandel und in der Occasionsbewertung<br />

sowie in der Restwertbewertung.<br />

Die Versicherungen sind in der gleichen<br />

Situation und können ihre Tarife nicht<br />

anpassen, weil sie den Kostenfaktor Batterie<br />

nicht einschätzen können. Das ist nun die<br />

Aufgabe der Industrie, hier standardisierte<br />

Messmethoden zu schaffen, damit mit einem<br />

Diagnosegerät herstellerübergreifend der Batteriegesundheitszustand<br />

geprüft und die verbleibende<br />

Lebensdauer prognostiziert werden<br />

kann. Nur so kann dieser qualifiziert und zertifiziert<br />

werden. Das Gleiche gilt übrigens für<br />

Batterien, die ausgebaut werden. Hier muss<br />

man unterscheiden zwischen Batterien, die<br />

als hoffnungsloser Fall der Recyclinganlage<br />

zugewiesen werden, und Batterien, bei denen<br />

es sich lohnt, beispielsweise drei defekte Zellen<br />

auszutauschen, um sie dann zu einem attraktiven<br />

Kostensatz wieder ins Fahrzeug einzubauen.<br />

2 500 000<br />

2 000 000<br />

1500 000<br />

1000 000<br />

500 000<br />

0<br />

2015 2016 2017 2018<br />

Benzin Diesel Hybrid Plug-in-Hybrid<br />

Grafik: AGVS-Medien/Quelle: Bundesamt für Statistik<br />

2019 2020 2021<br />

Elektrisch Andere<br />

Und wer entscheidet letztlich, ob Batterien<br />

repariert oder komplett ausgetauscht<br />

werden? Der Endverbraucher, der Garagist<br />

oder der Hersteller?<br />

Aus unserer Sicht wird die Instandsetzung<br />

einer Batterie oft nicht die Garage machen;<br />

es dürfte sich für eine Werkstatt nicht lohnen,<br />

Module zu öffnen, um einzelne Zellen<br />

auszutauschen. Hierfür gibt es spezialisierte<br />

Fachbetriebe. LKQ prüft derzeit die Logistik<br />

und den Prozess mit den Garagen, damit <strong>–</strong> so<br />

unsere Vision <strong>–</strong> der Garagist in Zukunft die<br />

Batterie ausbaut, uns schickt und am nächsten<br />

Tag das instand gesetzte Modul wieder<br />

verbauen kann. Zu den Arbeiten einer qualifizierten<br />

Garage können indes das Austau-<br />

32<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

schen von Komplettmodulen in der Batterie,<br />

das Balancing, die Kalibrierung, die Dichtprüfung<br />

und der Einbau gehören.<br />

Die BEV werden älter und damit auch<br />

die Batterien. Erhöht dies die Gefahr von<br />

Defekten bei Batterien?<br />

Derzeit wissen wir noch nicht, wie sich damit<br />

die Fehlerhäufigkeit entwickeln wird. Themen<br />

sind sicherlich die Dichtigkeit, die elektrochemische<br />

kalendarische Alterung oder<br />

das Nutzungsprofil. Bei der Nutzung stellt sich<br />

nicht nur die Frage, wie oft jemand sein BEV<br />

im Powermodus fährt, sondern auch, wie oft<br />

der Batterie über Schnellladen Energie zugeführt<br />

wird. Das sind entscheidende Faktoren,<br />

die die Batteriealterung beschleunigen. Als<br />

grobe Regel gilt, dass die Batterie aufgrund der<br />

kalendarischen Alterung in den ersten 10 Jahren<br />

pro Jahr bis zu 2 Prozent Kapazität verliert.<br />

Dazu kommt die Nutzung der Batterie. Wenn<br />

jemand oft Volllast fährt und seinem Auto<br />

häufiges Schnellladen zumutet, also die Batterie<br />

mit 150 kW bis 250 kW auflädt, bedeutet<br />

dies Stress für die Batterie. Das reduziert die<br />

Lebensdauer der Batterie, wobei die Höhe der<br />

Reduktion stark vom Einzelfall abhängig ist.<br />

Elektrofahrzeuge haben deutlich weniger<br />

Bauteile. Wo können neue Geschäftsfelder<br />

für Garagisten sonst noch liegen?<br />

Die Stichworte hier sind Codierung und Kalibrierung.<br />

Die gesamte Thematik der Fahrassistenzsysteme<br />

wie Parksensorik, die Kameras<br />

oder die Lidar-Systeme. Diese werden alle<br />

irgendeinmal nicht mehr funktionieren, weil<br />

beispielsweise die Videooptik nicht mehr so<br />

klar ist. Das kann verschiedene Ursachen haben:<br />

Beeinträchtigung der Optik durch Steinschlag<br />

oder verschmutzte Umgebung, Parkunfälle,<br />

kleine Rempler. Dabei wird es auch<br />

eine Rolle spielen, welche Kamerastrategie ein<br />

Hersteller verfolgt. Ist im Aussenspiegel eine<br />

Kamera verbaut und dieser bleibt irgendwo<br />

hängen, muss er ausgetauscht werden. Für<br />

den Markenvertreter ist es relativ einfach:<br />

Den Originalspiegel bestellen, verbauen, kalibrieren<br />

und aktivieren. Für freie Garagen<br />

sind solche Schäden eine grössere Herausforderung<br />

und hier braucht es die Unterstützung<br />

Neue Arbeiten in der Werkstatt: Austausch von Batterien. Foto: Attraco<br />

der Politik, damit eine diskriminierungsfreie<br />

Reparatur möglich ist. Auch wenn die Dichte<br />

an Markengaragen in der Schweiz noch sehr<br />

hoch ist, werden die Netze auch hierzulande<br />

dünner. Deshalb müssen auch freie Garagen<br />

in der Lage sein, solche Reparaturen ebenfalls<br />

durchzuführen. Ein Automobilist lässt<br />

sein Fahrzeug lieber im Dorf warten, statt<br />

eine halbe Stunde oder mehr zu einem Markenhändler<br />

zu fahren. Wir kennen die Prognose<br />

für Europa: Heute fährt man im Schnitt<br />

50 km bis zum Vertragshändler. 2040 werden<br />

es 100 km sein. Ja, wer fährt denn schon<br />

100 km, um sein Auto warten zu lassen?<br />

Für freie Garagen ist aber nicht nur der<br />

Zugang zu Ersatzteilen wichtig, auch<br />

der Datenzugang muss gewährleistet sein.<br />

Wie sieht es hier aus?<br />

In diesem Bereich machen wir Fortschritte.<br />

Und die freien Garagisten sind entspannt.<br />

Wenn einer einmal wirklich nicht weiterkommt,<br />

schickt er einen Angestellten zum<br />

Markenhändler in der Nähe, der das Problem<br />

lösen kann. Diese kollegiale Hilfe wird sicher<br />

auch in Zukunft stattfinden. Aber es ist natürlich<br />

nicht effizient, wenn ich Personalkapazität<br />

binde, um ein Problem extern zu lösen, das<br />

ich beim entsprechenden Datenzugang auch<br />

in der eigenen Werkstatt beheben könnte. <<br />

Über LKQ Europe<br />

LKQ Europe, eine Tochtergesellschaft der<br />

LKQ Corporation, mit Sitz in Zug ist der<br />

führende Grosshändler von Ersatzteilen für<br />

Autos, Nutzfahrzeuge und Industriefahrzeuge<br />

in Europa. Sie beschäftigt derzeit<br />

rund 26 000 Mitarbeitende und verfügt<br />

über ein Netz von über 1000 Niederlassungen<br />

und circa 6,1 Mrd. Dollar Umsatz<br />

im Jahr 2021. Das Unternehmen beliefert<br />

rund 100 000 freie Werkstätten in über<br />

20 europäischen Ländern. Zur Gruppe gehören<br />

Euro Car Parts, Fource, Rhiag Group,<br />

Elit, Auto Kelly, die Stahlgruber Group<br />

sowie der Recyclingspezialist Atracco.<br />

LKQ hält ausserdem eine Minderheitsbeteiligung<br />

an der Mekonomen Group.<br />

Weitere Infos unter:<br />

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Finish Lackieren Schleifen Kleben


FOKUS TEMPLATES ELEKTROMOBILITÄT LAYOUT<br />

Eine Ladeinfrastruktur, die mit dem technischen Fortschritt Schritt hält<br />

Fokus Netzanschluss: Wie Kosten<br />

reduziert werden können<br />

Wer sich mit der Elektromobilität von Anfang an befasst, wird eher früher als später von ihren Vorteilen<br />

profitieren. Davon sind die Verantwortlichen der Aaretal Garage überzeugt, die seit Neustem über ein<br />

Batterie-Reparaturzentrum und über eine moderne Lade- und Energiemanagementlösung verfügt. Mike Gadient<br />

Um sich als kompetenter Mobilitätsdienstleister zu etablieren, wurde das<br />

Batteriereparaturzentrum errichtet. Entsprechende Schulungen besuchte das<br />

Team der Aaretal Garage bei Volvo und beim AGVS. Foto: Aaretal Garage<br />

Iwan Müller und sein Team reagieren und konzentrieren sich noch stärker<br />

auf die hauseigene Carrosserie-Abteilung. «Diese wird es auch in Zukunft<br />

brauchen.» Aus dem Erbe des bekannten Carrosseriebauers Hermann<br />

Graber wurde als zweites Standbein eine moderne Carrosserie mit<br />

Spritzwerk aufgebaut. Das Hauptgeschäft bildet aber weiterhin der Garagenbetrieb,<br />

der letztes Jahr um ein Batteriereparaturzentrum erweitert<br />

wurde. Am 27. Juli 2021 erhielt dieses das Zertifikat, um sich als Volvo-<br />

Hochvolt-Kompetenz-Center beschriften zu dürfen. Neben dem Aufbau<br />

einer aufwendigen Sicherheitsausrüstung und technischer Infrastruktur<br />

gehört auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden zur Voraussetzung,<br />

um die Zertifizierung zu erlangen. Iwan Müller erklärt: «Automechatroniker<br />

sind sich gewohnt, 12-Voltanlagen immer und jeder Zeit berühren<br />

zu können <strong>–</strong> ohne besondere Schutzmassnahmen. Jetzt sind sie höheren<br />

und lebensgefährlicheren Spannungen ausgesetzt.» Für einen Elektriker<br />

sei der Umgang mit solchen Leistungen alltäglich, für jemanden aus dem<br />

Autogewerbe nach 10 oder 20 Jahren mit Verbrennern in der Werkstatt<br />

eine neue Situation.<br />

Die Aaretal Garage in Münsingen BE geht unermüdlich ihren Weg. Seit<br />

dem Gründungsjahr 1978 wurden die Geschäftsfelder Service, Reparatur<br />

und Handel der Marken Saab und Rover (bis 1990) angeboten. Während<br />

einigen Jahren wurden zusätzlich auch die englischen Edelmarken<br />

Bentley und Rolls-Royce gewartet und verkauft. Nach dem Konkurs<br />

von Saab im Dezember 2011 entschied man sich für eine Mehrmarkenstrategie<br />

<strong>–</strong> verbunden mit Umbauarbeiten. Es galt, die «Next<br />

Face»-Ausstellung von Volvo auf einer Verkaufsfläche von mehr als<br />

500 Quadratmetern umzusetzen und das Lager für die Ersatzteile des<br />

anderen schwedischen Herstellers zu erweitern.<br />

Heute sieht sich das AGVS-Mitglied mit dem nächsten Wandel konfrontiert.<br />

Im März 2021 hat sich Volvo zu einer Zukunft als reiner<br />

Elektroautobauer bekannt. Iwan Müller, Geschäftsführer der Aaretal<br />

Garage, befürwortet diesen Entscheid aus Verbrauchersicht: «Ein elektrisch<br />

betriebenes Fahrzeug ist momentan die sauberste Variante und<br />

in Anbetracht der steigenden Treibstoffpreise auch die günstigste.»<br />

Als Geschäftsführer einer Garage seien seine Gefühle diesbezüglich<br />

gemischt. Der technologische Fortschritt wird einerseits begrüsst, andererseits<br />

wächst gleichzeitig die wirtschaftliche Sorge. «Ein Elektromotor<br />

ist praktisch wartungsfrei, weshalb uns im Aftersales-Geschäft<br />

ein grosser Teil vom Umsatz wegbrechen wird.» Kommt dazu, dass<br />

Volvo bis im Sommer Elektroautos nur noch übers Internet verkaufen<br />

will und nicht mehr über lokale Händler.<br />

Momentan ist das Batteriezentrum noch nicht ausgelastet. Das wird<br />

sich in den nächsten Jahren mit dem Zuwachs an Elektrofahrzeugen<br />

und der Abnutzung der Batterien ändern. Was heute schon gefragt ist,<br />

sind die Ladestationen. «Einerseits haben wir mehrere Testfahrzeuge<br />

und die interessierten Kunden wollen nebst der Probefahrt auch gleich<br />

erklärt haben, wie das Laden funktioniert», sagt Iwan Müller. Der Anteil<br />

an verkauften Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen betrug 2020<br />

bereits 45 Prozent und wuchs innerhalb der nächsten zwölf Monate<br />

auf 63 Prozent an. «Für dieses Jahr erwarten wir einen Anteil um die<br />

70 Prozent», erklärt Iwan Müller.<br />

Damit die Elektroautos stets geladen sind, hat sich der AGVS-Betrieb<br />

nach der passenden Ladeinfrastruktur umgeschaut und wurde bei<br />

The Mobility House fündig. Der Ladelösungsanbieter mit Standorten<br />

in Zürich, München und Belmont (USA) setzt sich zum Ziel, die<br />

Automobil- und die Energiebranche mit ihrer Technologie zu verbinden.<br />

Mittels intelligenten Lade- und Energiemanagementlösungen<br />

werden Fahrzeugbatterien ins Stromnetz integriert. «Damit fördern<br />

wir den Ausbau erneuerbarer Energien, stabilisieren das Stromnetz<br />

und machen Elektromobilität günstiger», sagt Christian Müller, General<br />

Manager Schweiz bei The Mobility House. Projekte wurden mit<br />

namhaften Autoherstellern wie Renault, Audi, Mercedes oder Nissan<br />

umgesetzt <strong>–</strong> und auch mit vergleichsweise kleineren Kunden wie der<br />

Aaretal Garage.<br />

34<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TEMPLATES FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

LAYOUT<br />

Aufmerksam auf die Unternehmung The Mobility House wurde die<br />

Garage in Münsingen vor einem Jahr am ersten Elektroauto-Online-<br />

Kongress der Hostettler Autotechnik AG. «Die Herausforderungen für<br />

Garagisten im Zusammenhang mit der Vielzahl an angebotenen Ladelösungen<br />

sind vielfältig. Eine der wesentlichen Komponenten ist der<br />

im Gebäude bestehende Netzanschluss, der im Normalfall nicht auf das<br />

Laden von Elektroautos ausgelegt ist», erklärt Christian Müller. Mit dieser<br />

Herausforderung müsse man umgehen. Das heisst, entweder die bestehenden<br />

Netzanschlüsse zum Teil der Lösung machen oder in einen<br />

Ausbau investieren. The Mobility House begleitet Garagisten bei solchen<br />

Fragestellungen über die gesamte Projektdauer hinweg.<br />

Einer der Schlüsselmomente für Iwan Müller im Projektverlauf war,<br />

als die Verantwortlichen von The Mobility House im Rahmen der Planung<br />

der optimalen Ladelösung eine Lastganganalyse durchführten.<br />

Von Importeur Volvo aus musste der AGVS-Betrieb eine Bestandesaufnahme<br />

vornehmen und einen Lösungsvorschlag unterbreiten. Dank<br />

der Messung liess sich exakt feststellen, wann der Stromverbrauch<br />

besonders hoch war. Christian Müller: «Die Lastganganalyse ist die<br />

Initialphase und ermittelt die Auswirkungen der geplanten E-Mobility-Lösung<br />

auf das Energieprofil des Standorts. Anschliessend ist das<br />

Projekt in drei bis sechs Monaten realisiert.»<br />

Die ersten Ladestationen konnte die Aaretal Garage nur wenige Wochen<br />

nach der ersten Kontaktaufnahme in Betrieb nehmen. Jetzt werde bereits<br />

an die nächste Ausbaustufe gedacht, sagt Iwan Müller. Im Verlaufe<br />

dieses Jahres werden weitere Ladestationen geliefert. <<br />

Die Aaretal Garage nutzt für den<br />

Betrieb ihrer Ladeinfrastruktur die<br />

Lade- und Energiemanagementlösung<br />

«Charge Pilot». Diese<br />

verteilt die verfügbare Netzanschlussleistung<br />

auf die zu<br />

ladenden E-Autos kostenbewusst<br />

und die Kennzahlen können via<br />

Dashboard analysiert werden.<br />

Fotos: The Mobility House und<br />

Aaretal Garage<br />

Weitere Infos unter:<br />

aaretal-garage.ch<br />

mobilityhouse.com<br />

Die Aaretal Garage hat sich für die Lade- und Energiemanagementlösung<br />

«Charge Pilot» inklusive dynamischer Lastmanagement-Funktion<br />

entschieden. Diese verteilt die verfügbare Netzanschlussleistung in Abhängigkeit<br />

der aktuellen Gebäudelast auf die zu ladenden E-Autos <strong>–</strong><br />

und zwar kostenbewusst. Das empfiehlt sich bereits, wenn zwei oder<br />

mehr Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden müssen. Die Aaretal Garage<br />

kann so die monatlichen Spitzen ihrer Energienutzung verringern<br />

und Stromkosten sparen. «Man hat festgestellt, dass die Autos gar<br />

nicht in Maximalgeschwindigkeit geladen werden müssen. Weil die<br />

Ladeleistung heruntergefahren wurde, wurden die Betriebskosten gesenkt.»<br />

Christian Müller sieht im Elektroauto ein enormes Potenzial,<br />

damit die Branche ihren Beitrag zur Energiewende leisten kann. Mangels<br />

Energiespeicher könne die Batterie des Autos diese Funktion demnächst<br />

übernehmen und Strom sogar wieder ins Netz zurückspeisen.<br />

Das Auto soll also bald die Energie für den Induktionsherd in der Küche<br />

liefern. Noch ist das Zukunftsmusik.<br />

In der Gegenwart können die Mitarbeitenden der Aaretal Garage die<br />

Ladevorgänge dank dem Online-Portal von «Charge Pilot» individuell<br />

steuern und bei Bedarf anpassen. Eine Bildschirmansicht mit Livedaten,<br />

Fehlermeldungen und nützlichen Statistiken ermöglicht ausserdem<br />

eine vertiefte Analyse. Christian Müller erklärt: «‹Charge Pilot›<br />

nutzt den Stromanschluss bestmöglich. Vor allem an Unternehmensstandorten<br />

wie Garagenbetrieben ist eine intelligente und über die Zeit<br />

unabhängig skalierbare Ladelösung wichtig, um langfristig Kosten einsparen<br />

und mit den zukünftigen Anforderungen an das Laden mitwachsen<br />

zu können.» Skalierbarkeit ist ein gutes Stichwort, denn dank<br />

offener Schnittstellen kann «Charge Pilot» mit unterschiedlicher Ladehardware<br />

kombiniert werden, sowohl hersteller- als auch technologieneutral.<br />

Wenn das Ladenetzwerk nachträglich erweitert wird, ist das<br />

kein Problem. «So entstehen nicht laufend neue und unnötige Kosten»,<br />

sagt Iwan Müller. «Wir haben ein Produkt, das mit der technischen<br />

Entwicklung mitwachsen kann. Neue Typen von Wallboxen können<br />

wir stets integrieren.» Man dürfe nicht vergessen: Die Elektromobilität<br />

stehe noch am Anfang.<br />

eine Idee<br />

besser<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>35<br />

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Die Nummer 1 für Fahrzeuggarantien <strong>–</strong> Quality1<br />

Nach der Krönung wird<br />

der Gewinner-Brunch<br />

serviert<br />

Ein reichhaltiger Brunch für das ganze Team mitten unter der Woche? Quality1 hat das möglich gemacht und<br />

bereitete dem Team von Hutter Auto Thomi in Frauenfeld eine grosse Freude. Die Auflösung des Dreikönig-<br />

Wettbewerbs stiess beim Gewinner-Team auf grossen Anklang.<br />

Als die Mannschaft im Pausenraum eintrifft, ist alles bereit. Marc Kessler<br />

gratuliert in einer kurzen Ansprache herzlich zum Wettbewerbssieg<br />

und sagt dann: «En Guete». Das lassen sich die 19 Angestellten des Hutter<br />

Auto Thomi-Teams nicht zwei Mal sagen und essen ihren Preis mit<br />

sichtlichem Genuss. Sie haben ja auch etwas dafür getan. Ihr Aufwand<br />

war erheblich und der Sieg sei nur möglich gewesen, «weil alle dazu beigetragen<br />

haben», sagt Angelica Marsano, Lernende Automobilfachfrau<br />

im 3. Lehrjahr.<br />

Das Siegerbild, mit dem sich das Team einen Brunch holte.<br />

Foto: Hutter Auto Thomi AG<br />

Quality1-CEO Marc Kessler hat gerade keine Hand frei. Zusammen mit<br />

Field Manager Marcus Poisson schleppt er drei Tragtaschen und einen<br />

grossen Karton voller Brunch-Material in den Pausenraum der Hutter<br />

Auto Thomi AG in Frauenfeld. Es ist der Tag der Auflösung <strong>–</strong> der<br />

Auflösung eines Wettbewerbs, der im Januar begann. Unter dem Motto<br />

«20 years with the best clients» verschickte das Quality1-Team rund<br />

2100 Dreikönigskuchen an ihre Kunden <strong>–</strong> mit einem König in jeder Kugel<br />

des Kuchens. Die Botschaft dahinter: «Jeder unserer Kunden ist ein König.»<br />

Mit der Aktion verbunden war die Aufforderung, ein Selfie mit der<br />

Krone zu machen, es auf der Aktions-Landingpage hochzuladen und es<br />

bewerten zu lassen. Der Absender jenes Fotos mit den meisten «Likes»<br />

wird mit einem ausgedehnten Team-Brunch belohnt. Gewonnen hat das<br />

Hutter Auto Thomi-Team aus Frauenfeld, offizielle Vertreterin von Renault<br />

und Dacia, seit neuestem auch für Alfa Romeo und Jeep und Nissan-<br />

Servicepartner.<br />

Salvatore Cosi steht am Fenster des Pausenraums und unterhält sich<br />

derweil mit Marc Kessler. Cosi ist für Quality1 ein alter Bekannter,<br />

er arbeitet seit 12 Jahren mit dem Zürcher Oberländer KMU, auch in<br />

seiner aktuellen Funktion als Betriebsleiter. Er sagt: «Die Zusammenarbeit<br />

hat immer toll funktioniert, es gab nie ein Problem.» Er verkaufe<br />

Kurze Ansprache und dann: «En Guete!» Foto: Quality1<br />

praktisch keine Fahrzeuge ohne Garantie, sagt er, und hinter den Produkten<br />

von Quality1 könne er vorbehaltlos stehen.<br />

Er lobt sowohl die Qualität des Produkts wie auch den Service, zu dem<br />

auch die schnellste Reaktion aller Garantieanbieter in der Schweiz gehört<br />

<strong>–</strong> eine Schadenfreigabe innerhalb von 15 Minuten. Cosi schätzt auch, dass<br />

sich die Firma den Charakter eines KMU bewahrt und er einen persönlichen<br />

Partner habe, «der die Sprache von Garagisten und Händlern und<br />

somit auf Augenhöhe spricht.»<br />

Marcus Poisson (links) und Marc Kessler beim Aufbau des Brunch-Buffets.<br />

Foto: Quality1<br />

Betriebsleiter Salvatore Cosi steht im noch leeren Pausenraum und zeigt,<br />

wo das Quality1-Team den Brunch aufbauen kann. Gipfeli, Brötli, Zopf,<br />

Wurstwaren, Käse, Konfitüre <strong>–</strong> alles da. Marc Kessler und Marcus Poisson<br />

arbeiten schnell und Hand in Hand.<br />

Ebenfalls einen Brunch gewonnen haben die Teams von: Garage<br />

Atlantic AG, Brig-Gamsen, Garage Schmid Waldegg AG, Frutigen,<br />

Garage du Lac SA, Morges, Stadt-Garage Rimini AG, Winterthur,<br />

Gebrüder Matrascia AG, Hägglingen, Autohaus Imholz AG, Ebikon,<br />

Autohaus Küng AG, Gebenstorf, Autopark Chur, Chur, Garage<br />

Planüra AG, Samedan. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

quality1.ch<br />

36<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Die Idee, Juice Technology zu gründen,<br />

kam Christoph Erni 2014, als er kein<br />

passendes Ladegerät für sein Elektroauto<br />

finden konnte. Foto: Juice Technology<br />

Garagisten können Kunden die Reichweitenangst nehmen<br />

Mobile Power für unterwegs<br />

Die Juice Technology AG, Herstellerin von Ladestationen und -software, hat sich im Markt stark positioniert.<br />

Gründer Christoph Erni über die Erfolgsfaktoren, die Frage nach den Stromressourcen und die Rolle der Garagisten.<br />

Mike Gadient<br />

Herr Erni, wie schafft es ein einstiges<br />

Start-up wie Juice Technology im Bereich<br />

der E-Mobilität erfolgreich zu sein? Mit welchen<br />

Gedanken blicken Sie auf die seit der<br />

Gründung vergangenen acht Jahre zurück?<br />

Christoph Erni, Gründer und CEO der Juice<br />

Technology AG: Die Zeit kommt mir wie ein<br />

wilder Flug auf einer Kanonenkugel vor. Nach<br />

einem interessanten, aber gemächlichen Start<br />

nahm das Tagesgeschäft rasant an Tempo zu.<br />

Zu Beginn mussten wir jedem erst einmal erklären,<br />

weshalb die Elektromobilität bald Einzug<br />

hält. Heute haben wir mit unseren Produkten<br />

weltweit Erfolg und gehören zu den<br />

Marktführern. Unsere anfängliche Vision ist<br />

mehr als aufgegangen.<br />

Das Timing hat gepasst.<br />

Ja, mit unseren mobilen AC-Ladegeräten wie<br />

dem Juice Booster 2 haben wir den Nerv getroffen.<br />

Wären wir zu früh mit unseren Produkten<br />

auf den Markt gekommen, dann wären<br />

wir verhungert. Wären wir zu spät dran gewesen,<br />

dann wäre der Kuchen schon verteilt gewesen.<br />

Es kommt nicht oft im Leben vor, dass<br />

das Timing zu 100 Prozent stimmt. Wir waren<br />

von Anfang an von unserer Idee überzeugt<br />

und haben mit Lars Thomsen einen Zukunftsforscher<br />

im Verwaltungsrat, der uns ermutigt<br />

hat, vorwärts zu machen. Er sagte zu mir: «In<br />

dem Moment, in dem die Elektrofahrzeuge im<br />

Markt die 1-Prozent-Hürde übersprungen haben,<br />

ist der Trend nicht mehr aufzuhalten.»<br />

Wie wichtig sind die Garagisten für die<br />

Umsatzentwicklung von Juice?<br />

Ich wünsche mir, dass sie noch wichtiger werden.<br />

Für den Garagisten sind Ladeinfrastrukturen<br />

attraktive Zusatzgeschäfte, die fehlende<br />

Einnahmen kompensieren können. Letztlich<br />

fallen bei E-Autos Reparaturerträge weg, weil<br />

der Motor einfacher aufgebaut ist. Das Beratungsgespräch<br />

rund um die Elektromobilität<br />

ist ausserdem ein gutes Instrument, um Kunden<br />

zu binden. Der Autofahrer soll die Produkte<br />

von Juice nicht irgendwo bestellen, sondern<br />

beim Garagisten seines Vertrauens. Der<br />

klassische Garagist muss umdenken. Andererseits<br />

stellen wir auch fest, dass bereits viele<br />

Garagisten den Juice Booster 2 Pro verwenden.<br />

Er ist das Pendant zum Original mit dem Fokus<br />

auf E-Fahrzeugentwicklung, Werkstätten<br />

und gewerbliche Nutzung. Weil das Gerät mobil<br />

einsetzbar ist, kann das Kundenfahrzeug<br />

bereits auf der Hebebühne geladen werden.<br />

Wo genau sehen Sie das Potenzial für<br />

Zusatzgeschäfte?<br />

Die Garagisten haben den Vorteil, dass sie<br />

das Vertrauen ihrer Stammkunden bereits ge-<br />

38<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

wonnen haben. Diese besuchen seine Werkstatt<br />

erneut, wenn ein neuer Adapter für<br />

das Ladegerät benötigt wird. Bei diesem<br />

Besuch können eventuell noch eine Innenreinigung<br />

angeboten und die Scheibenwischerblätter<br />

ersetzt werden, anstatt, dass<br />

sie der Kunde bei einem Onlinehändler<br />

bestellt werden. Der Lärmpegel während<br />

der Fahrt ist bei Elektrofahrzeugen plötzlich<br />

auch ein Thema, weil das Motorengeräusch<br />

wegfällt. Ich habe zuerst gestaunt,<br />

als mir mein Garagist die teureren «Conti<br />

Silent»-Reifen angeboten hat. Beim Fahren<br />

war der Unterschied aber frappant.<br />

Inspirieren Sie Rückmeldungen der Garagisten<br />

dazu, Ihre Produkte zu verbessern?<br />

Die Rückmeldungen halfen besonders unmittelbar<br />

nach der Firmengründung. Die Garagisten<br />

baten uns, die Produkte so einfach wie ein<br />

Smartphone zu entwickeln, das zum Aufladen<br />

unkompliziert eingesteckt werden kann. Bei<br />

der Lancierung von neuen Produkten dürfe es<br />

ausserdem nicht drei Workshops benötigen,<br />

damit der Garagist seiner Kundschaft überhaupt<br />

erst Empfehlungen geben kann. Wir haben<br />

uns all das zu Herzen genommen.<br />

Was darf der Garagist im Beratungsgespräch<br />

rund um Ladeinfrastrukturen<br />

nicht ausser Acht lassen?<br />

Der Garagist soll den Kunden die Reichweitenangst<br />

nehmen. Diese generelle Urangst bei<br />

neuen Technologien ist tief in uns drin und<br />

hält ein bis zwei Generationen an. Ich erinnere<br />

mich zum Beispiel an meinen Vater, der<br />

mir Anfang der 1980er-Jahre dazu geraten hat,<br />

immer einen Reservekanister mit Benzin im<br />

Auto dabei zu haben. Unsere Juice Booster geben<br />

ein Gefühl der Sicherheit, weil man die<br />

Ladestation immer dabei hat. Steckdosen gibt<br />

es letztlich überall, sogar in einer Berghütte.<br />

Liegt der Hauptgrund für das Wachstum<br />

von Juice Technology darin, dass Sie auf<br />

mobile Ladegeräte statt auf eine klassische<br />

Wallbox gesetzt haben?<br />

Das ist der Grundstein für die weltweite Akzeptanz<br />

unserer Produkte und weshalb wir<br />

von namhaften Youtubern rund um die Elektromobilität<br />

empfohlen werden. Diese Strategie<br />

zwang uns, die verschiedenen Stromnetze<br />

auf der Welt zu verstehen. Sie können<br />

sich nicht vorstellen, wie komplex und unterschiedlich<br />

die sind. Gesetzliche Vorschriften<br />

können sich ändern. Die Netzgegebenheiten<br />

sind ebenso verschieden wie die Netzstörungen<br />

und selbst die Fahrzeuge weisen je nach<br />

Land andere Defekte auf. Der Kunde interessiert<br />

sich aber nur dafür, dass wir unsere Produkte<br />

sein Auto schnell, einfach und sicher<br />

laden. Ein zweiter Schlüsselfaktor ist, dass<br />

unsere Produkte auf derselben Software basieren.<br />

Dadurch sind Ladegerät, Lastmanagement<br />

oder Zahlung mit Kreditkarte untereinander<br />

kompatibel. Die Software macht die<br />

Ladestation dank wiederkehrender Updates<br />

aufrüstbar und somit langfristig nutzbar.<br />

Aufgrund der Softwarelösung beziehen<br />

Sie die Thematik Cybersicherheit in Ihre<br />

Entwicklung mit ein.<br />

Den wenigsten ist bewusst, dass Lastmanagementsysteme<br />

von Ladestationen gehackt werden<br />

können. Wenn jemand über das Lastmanagement<br />

angreift, kann im Haus ein Blackout<br />

verursacht werden <strong>–</strong> oder noch schlimmer:<br />

eine ganze Stadt in Dunkelheit gehüllt werden.<br />

Wir legen Wert auf ein dreistufiges Sicherheitskonzept.<br />

Unsere Produkte sind entsprechend<br />

nach aktuellen Standards zertifiziert. Damit<br />

sie auch künftig sicher vor Hackern bleiben,<br />

befinden wir uns in einen laufenden Optimierungsprozess.<br />

Die News der letzten Monate von Juice<br />

können sich sehen lassen: «Der Juice<br />

Booster 2 kommt jetzt im exklusiven<br />

Mercedes­ Benz-Look», «Juice landet auf<br />

den Britischen Inseln und gründet die<br />

Tochtergesellschaft Juice UK and Ireland»<br />

oder «Juice Charger werden in das portugiesische<br />

Ladenetzwerk Mobi.E aufgenommen».<br />

Wie viel Fleiss steckt dahinter?<br />

Es ist ein «Hosenlupf» im Quadrat. Am Anfang<br />

haben uns alle gesagt, dass wir als kleine<br />

Schweizer Firma keine Chance haben werden.<br />

Die grossen Autohersteller würden nie<br />

bei Start-ups oder mittlerweile Jungunternehmen<br />

einkaufen. Wir haben uns daraufhin gefragt,<br />

was wir machen können, damit sie es<br />

trotzdem tun? Die Antwort war eine enorme<br />

Papierarbeit, die die zahlreichen Zertifizierungen<br />

mit sich brachten. Und natürlich ein gutes,<br />

zuverlässiges Produkt. Schritt für Schritt<br />

haben wir mit einer eigenen Entwicklungsabteilung<br />

im Haus alles unternommen, um<br />

heute so dastehen zu können.<br />

Was braucht es, um von Herstellern wie<br />

Opel, Stellantis, BMW und Mercedes-Benz<br />

berücksichtigt zu werden?<br />

Es brauchte viel Überzeugungsarbeit unsererseits,<br />

um auf dem Olymp anzukommen. Die<br />

Autohersteller mussten bislang das Auto herstellen<br />

und ausliefern. Die Tankstelle fürs<br />

Benzin hat ein anderer Partner zur Verfügung<br />

gestellt. Im Bereich Elektromobilität fehlte uns<br />

demnach zu Beginn ein konkreter Ansprechpartner<br />

auf Seiten der Autohersteller. Mittlerweile<br />

ist diese vorhanden und ein mobiles<br />

Ladegerät wird einer klassischen Wallbox vorgezogen.<br />

So liefert Juice beispielsweise den<br />

Juice Booster 2 deutschlandweit an die Produktionsstätten<br />

der BMW Group und an den<br />

Grossteil der zugehörigen Händler.<br />

Die Politik fördert die E-Mobilität, scheint<br />

aber zu wenig Strom fürs Laden und zu wenig<br />

Ladestationen zur Verfügung zu stellen.<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Zu wenig Strom gibt es nicht auf der Welt.<br />

Wir haben bei Berechnungen festgestellt, dass<br />

wenn alle Fahrzeuge weltweit elektrisch betrieben<br />

werden würden, dann würde der Gesamtstromverbrauch<br />

um nur 9 Prozent steigen.<br />

Ausschlaggebend ist ein intelligentes<br />

Last- und Lademanagement, das einer Netzüberlastung<br />

vorbeugt. Und natürlich kommt<br />

jetzt die Phase des Umbruchs, in welcher<br />

Mietshäuser ausgestattet werden müssen.<br />

Es handelt sich dabei um eine Übergangszeit<br />

von ein bis zwei Jahren. Dies gilt auch für<br />

die öffentlichen Ladestationen. Die Planung<br />

ist schwierig: Wird die Ladeinfrastruktur zu<br />

früh ausgebaut, dann bemängeln alle die noch<br />

zu geringe Anzahl an E-Fahrzeugen. Wenn ich<br />

auf 100 Jahre Benziner zurückblicke, dann reklamiert<br />

niemand mehr, dass es zu Beginn zu<br />

wenig Tankstellen gab. <<br />

Juice Technology AG<br />

Die Juice Technology AG wurde 2014<br />

gegründet und gehört mittlerweile zu den<br />

wenigen Vollsortimentanbietern auf<br />

dem Markt. Das Angebot reicht von mobilen<br />

AC-Ladern wie dem Juice Booster 2 bis<br />

zu grossen Schnellladern, zum Beispiel für<br />

Parkgaragen. Ein wesentlicher Unterschied<br />

gegenüber der Konkurrenz ist die Software-Orientierung.<br />

Die mit «J+» gekennzeichneten<br />

Geräte basieren alle auf dem<br />

selben Prozessor und der gleichen Firmware.<br />

Die Juice-Gruppe ist weltweit präsent mit<br />

eigenen Standorten, Tochter- und Partnerunternehmen.<br />

Insgesamt arbeiten über 200<br />

Personen in den Bereichen Forschung und<br />

Entwicklung, Produktion, Marketing, Administration,<br />

Ein- und Verkauf sowie Logistik.<br />

Weitere Infos unter:<br />

juice-world.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>39


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT FOKUS<br />

Wieviel Restwert hat ein gebrauchtes Elektrofahrzeug?<br />

Experten räumen mit<br />

Irrglauben auf<br />

Täglich finden sich neue Inserate für Elektrofahrzeuge auf den Online-Fahrzeugbörsen. Doch wie wird ein<br />

gebrauchtes Fahrzeug mit Elektroantrieb von Spezialisten beurteilt und was muss man als Kunde beim Kauf<br />

berücksichtigen? Zwei Experten geben Auskunft. Max Fischer<br />

Gebrauchte Elektrofahrzeuge werden in<br />

Zeiten von Lieferengpässen und Bestellstopps<br />

bei Neuwagen immer gefragter. Foto: VW<br />

René Mitteregger, Datenspezialist bei Auto-i-dat.<br />

Markus Peter, Leiter Technik und Umwelt beim AGVS.<br />

Hohe Verkehrsabgaben für Verbrennungsmotoren und Treibstoffpreise,<br />

die durch die Decke schiessen. Für viele Menschen stellt sich bei der<br />

Anschaffung eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs die berechtigte<br />

Frage: Soll es eventuell ein Elektrofahrzeug sein? Die Beschaffung eines<br />

Neuwagens <strong>–</strong> egal ob mit Elektromotor oder mit Verbrennungsmotor <strong>–</strong><br />

ist momentan in einigen Fällen eine Herausforderung. Für gewisse Modelle<br />

gelten sogar Bestellstopps. Die Autoindustrie leidet seit geraumer<br />

Zeit unter Lieferengpässen. Dafür erlebt der Occasionsmarkt gerade<br />

einen Aufschwung. Schnell das Smartphone in die Hand genommen<br />

und in der Filterfunktion der jeweiligen App die Parameter «Elektroantrieb»<br />

und «gebraucht» eingetippt und schon werden Hunderte von<br />

Suchergebnisse angezeigt. Auf der Plattform von Autoscout24 allein<br />

wurde 2021 bei der Treibstoff-Filter-Funktion die Auswahl «Elektrisch»<br />

mit über 5 800 000 Aufrufen insgesamt doppelt so oft angeklickt wie<br />

noch im Jahr 2020.<br />

Doch wie viel Restwert besitzen ältere Elektroautos? Dies ist von vielen<br />

verschiedenen Faktoren abhängig. Eine Firma, deren täglich Brot<br />

solche Restwerte und Fahrzeugbeurteilungen sind, ist Auto-i-dat. Sie<br />

bewerten Fahrzeuge und können dann aufgrund verschiedenster Faktoren<br />

Einschätzungen zu Restwerten und Marktentwicklungen abgeben.<br />

Alles unter der Prämisse: «Relevante Fahrzeugdaten als Basis für<br />

Ihre Entscheide».<br />

40<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Auf die Frage, was das alles genau für Faktoren seien, die in die Fahrzeugbewertung<br />

einfliessen, meint René Mitteregger, Datenspezialist<br />

bei Auto-i-dat, schmunzelnd: «Die spezifischen Faktoren sind natürlich<br />

unser Geschäftsgeheimnis», doch die Basis für Beurteilungen sei<br />

immer dieselbe. Er führt weiter aus: «Aber wir tragen Informationen<br />

vom Markt und dem Bundesamt für Strassen (Astra) zusammen und<br />

beurteilen die Fahrzeuge unter anderem anhand von diesen.» Rund<br />

20 verschiedene Faktoren werden in der Gesamtbeurteilung berücksichtigt.<br />

Auch wie viele Fahrzeuge gerade im Markt gehandelt und wie<br />

schnell diese in und ausser Verkehr gesetzt werden.<br />

Viele Menschen sorgen sich, dass beim Elektroauto, wie dies leider so<br />

oft beim Smartphone oder dem Laptop üblich ist, die Batterie schon<br />

nach wenigen Monaten oder zumindest Jahren massiv an Leistung verliert<br />

und dann teuer ersetzt werden muss. Doch ist diese Sorge berechtigt?<br />

«Nein, das ist grundsätzlich ein Irrglaube», versichert René<br />

Mittereger. Der Datenspezialist veranschaulicht dies anhand einer Modellrechnung:<br />

«Bei Lithium-Akkus wird die Lebensdauer im Schnitt<br />

mit ca. 3000 vollständigen Ladezyklen angegeben. Bei einer Reichweite<br />

von ungefähr 300 Kilometern pro Ladezyklus, wären das über 900 000<br />

Kilometer, bis die Batterie effektiv nur noch eine schlechte Leistung<br />

erbringen kann oder gar wirklich kaputt ist.» Eine solch hohe Kilometerlaufleistung<br />

ist auch bei Autos mit Verbrennungsmotoren eher<br />

die Ausnahme.<br />

Markus Peter, Leiter Technik und Umwelt beim AGVS, gibt sich ähnlich<br />

positiv, was die Lebensdauer und den Restwert von Elektrofahrzeugen<br />

anbelangt: «Elektroauto-Hersteller geben grosszügige Versprechen beziehungsweise<br />

Garantien auf die Lebensdauer der Antriebsbatterien.»<br />

Diverse Praxistests bei E-Autos hätten gezeigt, dass die Abnahme der<br />

nutzbaren Batteriekapazität auf rund 70 Prozent in der Regel erst nach<br />

etwa 200 000 Nutzungskilometern oder rund zehn Jahren eintreffe.<br />

Für den Kauf empfiehlt Peter, sich den Gesundheitszustand der Batterien,<br />

den sogenannten «State of health», von einem Experten ausweisen<br />

zu lassen: «Bei einer Elektro-Occasion, die schon lange auf einen Käufer<br />

wartet, kann eine allfällige Tiefentladung des Akkus heikel werden.<br />

Daher unbedingt nachfragen oder sich sogar schriftlich versichern lassen,<br />

dass die Batterie nicht tiefenentladen war und regelmässig nachgeladen<br />

wurde.» Bei regelmässigen Wartungen und Checks in der Garage<br />

kann auch der Zustand einer Antriebsbatterie überprüft werden.<br />

Dabei können sowohl herstellereigene Prüfprozedere als auch solche<br />

von markenübergreifend tätigen Unternehmen wie zum Beispiel Aviloo<br />

zum Einsatz kommen. In der Schweiz besteht diesbezüglich auch eine<br />

Zusammenarbeit zwischen ACS und Aviloo. Diese Prüfprotokolle können<br />

neben den Einträgen im Serviceheft Aufschluss über den Zustand<br />

einer E-Occasion geben.<br />

Auch wenn der individuelle Restwert eines gebrauchten Elektrofahrzeuges<br />

teils sogar für Spezialisten schwierig zu eruieren ist, sind sich<br />

die beiden Experten einig: Angst um das Geschäft mit gebrauchten<br />

Elektrofahrzeugen brauchen sich Garagisten nicht zu machen. <<br />

DIE VERSICHARGE AC-WALLBOX<br />

Leistungsstark,<br />

vielseitig,<br />

kosteneffizient<br />

VersiCharge Wandladestationen von Siemens<br />

stehen seit mehr als einem Jahrzehnt für<br />

überlegene Qualität, Robustheit und<br />

bewährte Technologie. Die neue VersiCharge<br />

AC-Wallbox der dritten Generation setzt diese<br />

Tradition mit zahlreichen bahnbrechenden<br />

Verbesserungen, einem frischen und<br />

ansprechenden Design und bis zu 22 kW<br />

AC-Ladeleistung fort. Sie eignet sich<br />

sowohl für den Innen- als auch für den<br />

Aussenbereich und besticht durch ihr<br />

hervor ragendes Preis-/Leistungsverhältnis.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Für 18- bis<br />

29-Jährige ist<br />

der Umwelt aspekt<br />

das Kaufargument<br />

schlecht hin, um sich ein<br />

Elektroauto anzuschaffen.<br />

Foto: Cupra<br />

Generali-Umfrage zum Thema Autokauf<br />

Elektroauto geplant, Verbrenner gekauft<br />

200 Autofahrerinnen und 200 Autofahrer nahmen an einer Umfrage des Schweizer Versicherers Generali teil.<br />

Welche Überlegungen finden rund um einen Autokauf statt? Im Interview ordnet René Müller, Head of Product<br />

Management Non Life bei Generali Schweiz, die betreffend Umweltaspekt erwartbaren, jedoch bezüglich<br />

Elektroautos auch überraschenden Ergebnisse ein. Mike Gadient<br />

Herr Müller, was hat Sie am Umfrageresultat<br />

persönlich am meisten überrascht?<br />

René Müller, Head of Product Management<br />

Non Life bei Generali Schweiz: Der Umstand,<br />

dass knapp ein Viertel der Befragten<br />

in den vergangenen 12 Monaten ein Auto gekauft<br />

hat, ist tatsächlich überraschend. Und<br />

dies trotz der mit der Corona-Situation verbundenen<br />

Unsicherheit. Angesichts der gelockerten<br />

Corona-Massnahmen hätte es zudem<br />

nicht überrascht, wenn mehr als nur 8 Prozent<br />

der Befragten planen, in den kommenden<br />

12 Monaten ein Auto zu kaufen.<br />

Was sind die Gründe, weshalb genau zu diesem<br />

Zeitpunkt ein Auto angeschafft wurde?<br />

Ein ähnlicher Effekt ist während der Corona-<br />

Zeit bei Investitionen in Immobilien beziehungsweise<br />

in die eigenen vier Wände zu beobachten:<br />

Man hat mehr Zeit, möchte lieber<br />

nicht den ÖV nutzen und gibt weniger Geld<br />

für Reisen aus. Das bedeutet, dass das Budget<br />

für grössere Anschaffungen <strong>–</strong> wie eben<br />

ein Auto <strong>–</strong> vorhanden ist.<br />

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Der Antriebsmix bei den Neuwagen überrascht<br />

weniger. 46 Prozent der Befragten<br />

haben sich für einen Benziner entschieden,<br />

24 Prozent für einen Hybriden und 17 Prozent<br />

für ein rein elektrisches Auto. Einen Diesel<br />

wählten nur noch 13 Prozent aller befragten<br />

Autokäuferinnen und Autokäufer. Was sagt<br />

die Umfrage in Bezug auf den Zuwachs an<br />

Elektrofahrzeugen konkret aus?<br />

Die Verkäufe rein elektrischer Wagen steigen<br />

zwar, doch die empfundene begrenzte<br />

Reichweite sowie das noch nicht ausgereifte<br />

Ladestationsnetz bleibt das Piece de Résistance.<br />

Dazu schrecken die höheren Anschaffungskosten<br />

eines Elektrofahrzeuges tendenziell<br />

eher ab. Der Diesel scheint aufgrund der<br />

Imageprobleme ein Auslaufmodell zu sein. Allerdings<br />

bleibt es interessant zu beobachten,<br />

wie dieses Verhalten in den nächsten Monaten<br />

durch die jüngsten Versorgungsengpässe<br />

und Preiserhöhungen fossiler Brennstoffe beeinflusst<br />

wird.<br />

Interessant ist, dass während der Planungsphase<br />

eines Autokaufs häufiger mit dem<br />

Gedanken gespielt wird, auf ein Elektroauto<br />

umzusteigen. Effektiv gekauft wurde<br />

von diesen Personen dann aber doch ein<br />

Verbrenner. Wie erklären Sie sich diesen<br />

Sinneswandel?<br />

Elektroautos sind spannend. Es ist etwas<br />

Neues und wird in der Werbung stark gepusht.<br />

Man ist grundsätzlich interessiert, aber<br />

am Ende bleibt der Autokäufer pragmatisch<br />

und wählt etwas aus, dass er bereits kennt.<br />

Welches sind die wichtigsten<br />

Kriterien beim Autokauf?<br />

Das sind die üblichen Verdächtigen: Das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis, die Sicherheit und<br />

die Zuverlässigkeit. Inwiefern der Garagist<br />

beim Autokauf eine Rolle spielt, wurde nicht<br />

erfragt. Wir gehen aber davon aus, dass diese<br />

Rolle zentral bleibt. Interessant ist, dass gemäss<br />

Umfrage die Umweltfreundlichkeit und<br />

ein niedriger CO2-Ausstoss nur von 8 beziehungsweise<br />

4 Prozent der Befragten genannt<br />

werden. Zudem wird öffentlich auch diskutiert,<br />

wie umweltfreundlich Elektroautos<br />

wirklich sind. Da besteht offensichtlich noch<br />

Optimierungspotenzial, um mit transparenten<br />

Informationen das Kaufverhalten beeinflussen<br />

zu können.<br />

Unterscheiden sich die Autokauf-Kriterien<br />

je nach Geschlecht und Alter?<br />

Im Grossen und Ganzen gibt es keine grossen<br />

Unterschiede nach Geschlechtern bei<br />

den Top-Kriterien. Allerdings ist Frauen die<br />

Umweltfreundlichkeit wichtiger. <<br />

Kaufargumente für ein elektrisch betriebenes Auto<br />

Niedriger Geräuschpegel 5%<br />

Zukunftssicherheit (Benzin und<br />

Diesel werden verschwinden) 7%<br />

Staatliche Prämien 10%<br />

Niedrige Verbrauchskosten 11%<br />

Anderes 12%<br />

PRO<br />

René Müller, Head of Product Management<br />

Non Life bei Generali Schweiz.<br />

Umweltfreundlichkeit /<br />

Umweltschutz 40%<br />

Geringere Betriebskosten<br />

(z. B. Wartung, Gebühren, Steuern) 16%<br />

Für 18- bis 29-Jährige ist der Umweltaspekt das deutliche Kaufargument für ein E-Auto (58%).<br />

Personen, die in den letzten zwölf Monaten effektiv ein Auto gekauft haben, bewerten häufiger<br />

staatliche Prämien als Hauptargument (22%). Diejenigen, die im vergangenen Jahr kein Auto gekauft<br />

haben, bewerten häufiger den Umweltaspekt als Hauptkriterium (44%).<br />

Was gegen ein elektrisch betriebenes Auto spricht<br />

Weniger Fahrspass 1%<br />

Kein Motorgeräusch 4%<br />

Lange Ladedauer 7%<br />

Geringe Lebensdauer<br />

der Batterie 13%<br />

Zu wenig Ladesäulen 17%<br />

Anderes 10%<br />

CONTRA<br />

Begrenzte Reichweite 28%<br />

Anschaffungskosten sind höher 20%<br />

Speziell für die 18- bis 29-Jährigen scheinen zu wenig Ladesäulen gegen den Kauf eines E-Autos zu<br />

sprechen (35%).


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Fahrwerktuning für Elektroautos<br />

Durch die Absenkung<br />

eines Elektrofahrzeugs<br />

sollte auch der<br />

Luftwiderstand des<br />

Fahrzeugs sinken.<br />

Dies kann sich positiv<br />

auf die Reichweite<br />

auswirken.<br />

Foto: KW Automotive<br />

Mehr Reichweite<br />

durch Tieferlegung?<br />

Beim Tesla Model 3 wurde im Rahmen eines Tests durch den Einbau eines Gewindefahrwerks eine<br />

Reichweitensteigerung von sieben Prozent erreicht <strong>–</strong> was steckt dahinter? Und was ist mit den Autofahrern,<br />

die keine maximale Tieferlegung wollen? Peter Banz, Geschäftsführer bei KW Automotive (Schweiz) AG,<br />

kennt die Antworten. Mike Gadient<br />

Die Mobilität ist ein sehr emotionales Thema.<br />

Eine aktuelle Studie der Universitäten Luzern<br />

und St. Gallen beschreibt dies so: «Die Möglichkeit,<br />

in einen sogenannten ‹Flow› zu kommen,<br />

das heisst das Gefühl zu erleben, beim<br />

Fahren die Zeit zu vergessen sowie das Gefühl,<br />

Kontrolle über die gewählte Mobilitätsform<br />

zu besitzen, sind wichtige Faktoren bei<br />

der Entscheidung für ein Verkehrsmittel.» Die<br />

Befragten verbinden das Erleben eines solchen<br />

Flow-Moments noch tendenziell eher mit<br />

Fahrzeugen, die einen Verbrennungsmotor<br />

besitzen. Wer jedoch bereits ein Elektroauto<br />

fährt, sieht das Bedürfnis nach Spass, Flow,<br />

Macht und Kontrolle dadurch signifikant stärker<br />

erfüllt. Die Studie weist den folgenden Aspekt<br />

zwar nicht explizit aus, aber das Fahrgefühl<br />

inklusive Fahrkomfort bei Elektroautos<br />

dürfte auch durch Tuningmöglichkeiten beeinflusst<br />

werden. Tesla-Besitzer etwa finden<br />

seit längerem Gefallen an den Gewindefahrwerken<br />

von KW Automotive. Nun sind auch<br />

für den neuen Cupra Born (K1) das manuell<br />

einstellbare Gewindefahrwerk KW V3 und<br />

das adaptive «KW DDC plug & play»-Gewindefahrwerk<br />

erhältlich.<br />

«Vor einigen Jahren hiess es bei vereinzelten<br />

Marken noch: ‹Am Elektroauto möglichst<br />

nichts umbauen!›», erinnert sich Peter Banz,<br />

Geschäftsführer bei KW Automotive (Schweiz)<br />

mit Sitz in Rotkreuz ZG. Die Sorge war, dass<br />

die Batterie bei einem tiefergelegten Fahrzeug<br />

den Boden streift und beschädigt wird.<br />

«Nun hat sich diese Haltung verändert, denn<br />

man kann auch bei einem Verbrenner darüber<br />

diskutieren, wie sicher ein beschädigter Tank<br />

ist.» Das meistverkaufte Nachrüstfahrwerk<br />

von KW Automotive ist das KW V3 respektive<br />

die KW Variante 3. Die Dämpfer unterscheiden<br />

sich von herkömmlichen Fahrwerksdämpfern<br />

dadurch, dass KW eine sogenannte<br />

Mehrventiltechnologie nutzt. Das Fahrwerk<br />

kann manuell in der Dämpfung individuell<br />

eingestellt werden.<br />

Die Annahme: Je harmonischer ein Elektroauto<br />

gedämpft wird, umso mehr profitiert die<br />

Reichweite. Bei einem Test im Sommer 2019<br />

wurde ein Tesla Model 3 mit dem KW-Gewindefahrwerk<br />

Variante 3 ausgerüstet und<br />

um 3,5 Zentimeter tiefergelegt. Das Ergebnis:<br />

7 Prozent mehr Reichweite auf der Autobahn<br />

dank tiefergelegtem Fahrwerk und insgesamt<br />

geringerem Luftwiderstand. Die Reichweite<br />

wurde gegenüber dem Serienmodel von<br />

320 Kilometer auf 341 Kilometer verbessert.<br />

Eine Steigerung von 21 Kilometern Reichweite<br />

pro Ladung. Das serienmässige Model<br />

3 verbrauchte 227 Wh/km, und das tiefergelegte<br />

217 Wh/km. «Solche Tests sind bei gleicher<br />

Fahrweise und bei gleicher technischer<br />

Ausstattung sinnvoll», sagt Peter Banz. Beide<br />

44<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Teslas waren mit einer Geschwindigkeit von<br />

150 km/h unterwegs, hatten einen Reifendruck<br />

von 3.0 bar und die Klimaanlage war<br />

auf 19 Grad eingestellt. Das Fahrverhalten des<br />

Tesla wurde auf «entspannt» gestellt und das<br />

Fahrerassistenzsystem «Autopilot» nur auf<br />

freier Strecke aktiviert.<br />

Zusammenfassend kann laut Peter Banz gesagt<br />

werden: «Wer sein Elektroauto tiefer legt,<br />

der fährt auf jeden Fall weiter. Wenn man<br />

sich noch sicherer sein möchte, dann müsste<br />

bei solchen Tests auch ein Notar dabei sein,<br />

der diese beglaubigt.» Der allerwichtigste Aspekt<br />

bei der Reichweitenthematik um Elektroautos<br />

seien allerdings die Fahrerinnen und<br />

Fahrer selbst. «Schöpfen sie die Rekuperation<br />

bei einem Elektroauto voll aus und fahren sie<br />

zusätzlich vernünftig und vorausschauend?»<br />

Dann lässt sich die Reichweite erhöhen und<br />

der Akku durch Bremsenergierückgewinnung<br />

stets wieder ein wenig aufladen. Auch dem Garagisten<br />

kann dieses Wissen im Gespräch mit<br />

der Kundschaft hilfreich sein. Peter Banz erklärt:<br />

«Wenn ich dank der Tieferlegung 20 Kilometer<br />

mehr Reichweite habe, dann schaffe<br />

ich es neu ohne Zwischenladung in die Bündner<br />

Bergen und wieder zurück.»<br />

Auch die Wochenzeitung «Die Zeit» hat Anfang<br />

dieses Jahres einen Test mit Tesla-Modellen<br />

veröffentlicht. Das Resultat: Durch<br />

die Absenkung des Fahrzeugs sinkt auch der<br />

Luftwiderstand und dies wirkt sich auf die<br />

Reichweite aus. Der Luftwiderstand gewinnt<br />

besonders auf der Autobahn an Relevanz.<br />

Bei der Stichprobe erzielte das Model 3 bei<br />

Richtgeschwindigkeit einen Stromverbrauch<br />

von 20,8 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.<br />

Beim SUV-Model Y stieg der Stromverbrauch<br />

auf 25,2 Kilowattstunden an. Das um rund<br />

19 Zentimeter höher gelegene Fahrzeug benötigte<br />

auf der gleichen Strecke demnach um<br />

die 20 Prozent mehr Leistung.<br />

Ein niedriger Luftwiderstand ist demnach<br />

ein wichtiger Faktor, um mit batterieelektrischen<br />

Autos lange Strecken meistern zu können.<br />

Mercedes forscht deshalb an einem Modell<br />

mit besonders ausgereifter Aerodynamik.<br />

«Für jedes Bedürfnis steht das richtige Fahrwerk zur Verfügung»: Peter Banz, Geschäftsführer bei<br />

KW Automotive (Schweiz) AG. Foto: AGVS-Medien<br />

Der EQXX soll nach Herstellerangaben dereinst<br />

um 1750 Kilogramm leichter sein als vergleichbare<br />

Personenwagen und 1000 Kilometer<br />

Reichweite schaffen. Aber welche Lösung<br />

gibt es für Autofahrer, die nach keiner maximalen<br />

Tieferlegung streben? «Etwas an unseren<br />

Gewindefahrwerken zu verbessern, ist in<br />

all den Jahren nicht einfacher geworden», sagt<br />

Peter Banz. «Man spricht deshalb auch nicht<br />

mehr von einem besseren Fahrwerk, sondern<br />

davon, für jeden Anspruch das richtige Fahrwerk<br />

zur Verfügung zu stellen.»<br />

Auf dem Markt sind aus diesem Grund die<br />

neuen KW-Leveling-Fahrwerke verfügbar. Im<br />

Vergleich zu Sportfahrwerken verfügen diese<br />

über in der Druck- und Zugstufe separat abstimmbare<br />

Dämpfer mit Mehrventiltechnologie<br />

sowie über die Möglichkeit, die Bodenfreiheit<br />

manuell dezent zu nivellieren. Die<br />

KW-Leveling-Fahrwerke eignen sich besonders<br />

fürs Autofahren in der Stadt und sind<br />

momentan noch vermehrt in den Metropolregionen<br />

in Asien sowie Nord- und Südamerika<br />

im Einsatz. Dort verfügt fast jede Kreuzung<br />

in verkehrsberuhigten Zonen über Temposchwellen.<br />

In diesen Märkten bevorzugen<br />

Fahrer daher Nachrüstfahrwerke, die ähnlich<br />

fahrdynamisch und dabei doch komfortabel<br />

wie ein KW-V3-Gewindefahrwerk sind. Aufgrund<br />

der dortigen Strasseninfrastruktur und<br />

den zahllosen Temposchwellen gibt’s in diesen<br />

Märkten dagegen kein grosses Interesse<br />

an einer maximalen Tieferlegung.<br />

Die Garagisten können also auch für Elektroautos<br />

und für jeden Strassenzustand die<br />

passenden Gewindefahrwerke verkaufen <strong>–</strong><br />

individuell einstellbar in Höhe, Härte, Druckund<br />

Zugstufe sowie zertifiziert. Und je nach<br />

Fahrweise und Modell liefert die Batterie sogar<br />

noch einige Kilometer mehr Reichweite. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

kwsuspensions.ch<br />

Der Tesla-Test von 2019 im<br />

Video<br />

Infos rund um die KW-<br />

Leveling-Fahrwerke<br />

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Nationaler Bergungsprozess in der Schweiz eingeführt<br />

Verunfallte Elektroautos in<br />

15 Minuten sicher verpackt<br />

Verunfallte Elektro- und Hybridfahrzeuge stellen für die Interventionskräfte, vor allem für die Feuerwehr und<br />

die Bergungsdienste, eine neue Herausforderung dar. Beschädigte Lithium-Ionen-Batterien können sich<br />

auch Tage später noch selbst entzünden <strong>–</strong> zum Beispiel in der Werkstatt eines Garagisten. Standardisierte<br />

Bergungsprozesse und ein geprüftes textiles Bergungssystem entschärfen die Situation. Mike Gadient<br />

der allen bekannt ist. Es handelt sich überdies<br />

um Richtlinien, die von externer Stelle geprüft<br />

worden sind.» Das Abschleppgebiet des<br />

AGVS-Mitglieds umfasst den gesamten Grossraum<br />

Winterthur, inklusive dazugehörendem<br />

Autobahnschnitt. Nun würden auch die Feuerwehren<br />

und Polizisten wissen, was bei einer<br />

Bergung von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

auf sie zukommt. «Dieser Leitfaden schafft<br />

gegenseitige Akzeptanz für die jeweiligen<br />

Handlungen», sagt Moser, der einen Bergungssack<br />

von Liba Service 24 einsetzt. Dessen Miterfinder,<br />

Viktor Haefeli, hat bei der Erarbeitung<br />

der Checklisten mitgeholfen. Über den<br />

Leitfaden sagt er: «Die Schweiz hat sich als innovative<br />

Vorreiterin der Sache angenommen<br />

und klare, sichere sowie einfache Prozesse zur<br />

Bergung von verunfallten oder defekten Elektroautos<br />

geschaffen.»<br />

Der «LiBa Rescue» ist das einzige mit einem E-Auto geprüfte Bergungssystem für Elektrofahrzeuge. Seit Dezember<br />

2020 wurde es schweizweit über 20 Mal eingesetzt. Die Garage Carrosserie Moser AG nutzt den Sack seit etwas mehr<br />

als einem Jahr. Fotos: Liba Service 24<br />

Kommt es bei einer Lithiumbatterie in einem<br />

Elektroauto zu einer Quetschung oder Überhitzung,<br />

kann sich die Batterie entzünden. Mit<br />

der Zunahme an batterieelektrischen Fahrzeugen<br />

auf den Strassen steigt dieses Gefahrenpotenzial.<br />

Aus diesem Grund hat der Verband<br />

Auto Strassenhilfe Schweiz (ASS) den<br />

Leitfaden für das Bergen, Transportieren, Verwahren<br />

und Entsorgen von Fahrzeugen mit<br />

Elektroantrieb gemeinsam mit Spezialisten<br />

entwickelt und um Checklisten ergänzt. So<br />

kann das Gefahrenpotential von verunfallten<br />

Elektrofahrzeugen eingedämmt und kontrolliert<br />

werden.<br />

Bruno Moser, Geschäftsleiter der Garage Carrosserie<br />

Moser AG, ist vom Leitfaden angetan:<br />

«Es ist wichtig, dass es einen Ablauf gibt,<br />

Um sich ein besseres Bild von der Bergung<br />

machen zu können, hier ein skizzierter Ablauf:<br />

Auf dem Unfallplatz koordinieren Polizei<br />

und Feuerwehr die Unfallstelle und geben<br />

den Auftrag zur Bergung des Elektrofahrzeuges.<br />

«Die Einsatzkräfte sind vor uns vor Ort<br />

und sichern die Unfallstelle. Besonders auf<br />

der Autobahn muss die Bergung noch schneller<br />

gehen als sonst», erklärt Moser. Der Berger<br />

geht nun nach der Checkliste des Leitfadens<br />

vor: Er überprüft das Fahrzeug und stuft<br />

es in die jeweilige Schadensstufe ein. Bei den<br />

Schadenstufen 3 bis 8 wird eine manuelle Notabschaltung<br />

gemäss CRS oder Rettungskarte<br />

durchgeführt.<br />

Das Fahrzeug muss mit einem geprüften<br />

Brandschutzsystem geborgen werden, wenn<br />

die HV-Komponenten und/oder die HV-Batterie<br />

beschädigt oder wenn der Airbag und/<br />

46<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

oder die Pyrosicherung der HV-Batterie ausgelöst<br />

wurden. Bei einer Flutung oder nach<br />

einem Brand muss das Elektroauto ebenfalls<br />

mit einem geprüften Brandschutzsystem geborgen,<br />

transportiert und in Quarantäne gestellt<br />

werden. «Wir haben uns für den Sack<br />

entschieden, weil er einfach zu transportieren<br />

und skalierbar ist. Er lässt sich sowohl auf<br />

einen Kleinwagen als auch auf einen Transporter<br />

anpassen», so Moser.<br />

Zwischen 15 und 20 Minuten dauert es, bis<br />

ein verunfalltes Elektroauto sicher im textilen<br />

Sack von Liba Service 24 eingepackt ist.<br />

«LiBaRescue» nennt sich der Beutel, der die<br />

Fahrzeuge inklusiver Batterie sicher umschliesst.<br />

Eine oder zwei Personen reichen<br />

aus, um ihn anzubringen. Kontaminiertes<br />

Wasser oder eine mehrtägige Beobachtung,<br />

um einer möglichen Reaktion einer Batterie<br />

nach einem Unfall zuvorzukommen, gehören<br />

damit der Vergangenheit an. «Das freut<br />

besonders die Umweltbehörden und erspart<br />

uns den Entsorgungsaufwand des Wassers»,<br />

sagt Moser. Im letzten halben Jahr wurde das<br />

textile Bergungssystem zehn Mal vom AGVS-<br />

Betrieb eingesetzt.<br />

mit mehreren Elektroautos sicher und effizient<br />

lösen kann. Bei Zug wurden damals mehrere<br />

Fahrzeuge durch ein Unwetter geflutet.<br />

Da der Liba-Service-24-Partner vor Ort nur<br />

einen Sack einsetzen konnte, haben seine<br />

Partner ihm unkompliziert mit Personenwagen<br />

zwei weitere zukommen lassen. So<br />

konnten mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig,<br />

korrekt und sicher geborgen werden.<br />

Einige Partner des Netzwerks von Liba Service<br />

24 sind schon heute Garagisten, die wie die<br />

Garage Carrosserie Moser AG neben ihrem<br />

Garagenbusiness auch ein Berge- und Abschleppgeschäft<br />

leiten. «Zudem muss man<br />

wissen, dass Garagenbetriebe, die eine HV-<br />

Batterie über 333 Kilogramm versenden, gemäss<br />

ADR zum Gefahrgut-Absender werden<br />

und nach der Gefahrgutverordnung weitere<br />

Auflagen erfüllen müssen», erklärt Viktor<br />

Haefeli. Er ist dankbar für die wertvollen Inputs<br />

der Experten aus dem Autogewerbe und<br />

sagt: «Anstatt selbst in die teure Technologie<br />

zu investieren, macht es für Garagisten Sinn,<br />

auf unsere schweizweite Dienstleistung zurückzugreifen.<br />

Unser Ziel ist es, auf jeder<br />

Unfallstelle oder bei einem Ereignis in der<br />

Schweiz innert einer halben Stunde auf Platz<br />

zu sein.» Interessierte Betriebe können sich<br />

bei ihm melden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

garagemoser.ch<br />

libaservice24.com<br />

Die Anwendung ist denkbar einfach: Das<br />

Fahrzeug oder die ausgebaute Batterie wird<br />

quasi komplett in den zusammensetzbaren<br />

Sack gepackt. Dank farbcodierten Reissverschlüssen,<br />

Zurrschlaufen, Klettbändern<br />

und einer Rafffunktion ist die Handhabung<br />

effizient. Dazu kommen fixe Zugänge für die<br />

Ladungssicherung. Der Sack braucht wenig<br />

Platz, ist mit 130 Kilogramm verhältnismässig<br />

leicht und kann auf dem Bergelastwagen<br />

jederzeit mitgeführt werden. «Ein paar Mal<br />

üben und dann geht es ganz gut», erinnert<br />

sich Moser an die ersten Einsätze.<br />

Der Sack kann sogar mit praktisch jedem<br />

Auto zur Unfallstelle transportiert werden.<br />

Das hat den Vorteil, wie sich im Sommer<br />

2021 gezeigt hat, dass man auch ein Ereignis<br />

Neuer Leitfaden<br />

Der Leitfaden für das Bergen, Transportieren,<br />

Verwahren und Entsorgen von Fahrzeugen<br />

mit Elektroantrieb kann hier heruntergeladen<br />

werden.<br />

Jetzt anschauen<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT FOKUS<br />

Abag Nutzfahrzeuge AG mit ihren rund 50 Mitarbeitenden<br />

kümmert sich um den Vertrieb und den Service von Man-LKW<br />

sowie Linien- und Reisebusse von Man und Neoplan. Und seit<br />

dem 1. März <strong>2022</strong> gehört nun auch die niederländische Marke<br />

Daf zum Portfolio. Fotos: AGVS-Medien<br />

Die neue Kempower-Ladestation der T-Serie für die Abag Nutzfahrzeuge AG<br />

Voller Power in die E-Ära<br />

Die Berner Bus- und Nutzfahrzeugspezialisten der Abag Nutzfahrzeuge AG stehen bald gewaltig unter Strom und<br />

werden sich im Wochentakt um die Aufbereitung von Man-Elektrobussen kümmern. Dafür darf die passende<br />

Gleichstrom-Ladestation nicht fehlen. Die KSU A-Technik AG hat mit der mobilen Kempower T-Serie genau die<br />

richtige Lösung auf Lager. Jürg A. Stettler<br />

Die Verkehrsbetriebe Zürich haben sich bei<br />

ihrer Elektrobusstrategie unter anderem für<br />

die Man Lion’s City E entschieden. Vier 18 Meter<br />

lange, vollelektrische Gelenkbusse sind bereits<br />

regelmässig auf Regionallinien rund um<br />

Zürich unterwegs. Bald soll die VBZ-Busflotte<br />

weiterwachsen. Für die Wartung und die Betreuung<br />

im Alltag wird sich die Man Truck &<br />

Bus Schweiz AG in Otelfingen ZH verantwortlich<br />

zeichnen. Bei der Bereitstellung helfen<br />

die Abag Nutzfahrzeuge AG in Belp BE aus.<br />

«Wir erwarten von August <strong>2022</strong> bis August<br />

2023 eine ganze Palette an Man-Elektrobusse<br />

zur Aufbereitung», erläutert Jonatan Wenger,<br />

der technische Betriebsleiter der Abag Nutzfahrzeuge<br />

AG. «Wir starten mit einer Tranche<br />

von 15 Zwölfmeter-Bussen mit E-Antrieb, danach<br />

werden 21 Einheiten von 18 Meter langen<br />

Gelenkbussen bei uns eintreffen.»<br />

Der Berner Betrieb ist vor allem im Bereich der<br />

Werkstatteinrichtungen bereits ein langjähriger<br />

Kunde der KSU A-Technik AG, daher lag<br />

es nahe, auch bezüglich Elektroladegeräte bei<br />

der KSU anzufragen. «Mit den mobilen Lademöglichkeiten<br />

des Herstellers Kempower haben<br />

wir genau die richtige Schnelllademöglichkeiten<br />

für Nutzfahrzeuge, aber auch Autos<br />

im Angebot, die sich schon in der Kälte und<br />

dem garstigen Wetter ihrer finnischen Heimat<br />

bewähren mussten», erklärt Mathanaraja Mariampillai,<br />

Key Account Manager und Product<br />

Manager im Bereich Werkzeuge, Ladestationen<br />

und Betriebseinrichtungen bei der KSU<br />

A-Technik AG.<br />

«Wir wollten ein flexibles Schnellladegerät,<br />

das einfach zu handhaben ist und zuverlässig<br />

arbeitet», zählt Wenger seine Anforderungen<br />

ans Gleichstromladegerät auf. «Wir profitierten<br />

zudem von der ausführlichen Evaluierung<br />

der Kollegen in Otelfingen, die ebenfalls auf<br />

ein Kempower der T-Serie setzen und damit<br />

bereits gute Erfahrungen machten.» Produkte<br />

anderer Anbieter sind teurerer, haben<br />

nur eine Ladebuchse und sind teilweise nicht<br />

wetterfest, daher sei ihm die Entscheidung<br />

leichtgefallen. Deshalb steht nun ein rund<br />

120 kg schweres, aber dank seinen sogar demontierbaren<br />

PU-Rädern mobiles Kempower<br />

T800 in der Werkstatt in Belp. Das Gleichstromladegerät,<br />

welches dynamisch maximal<br />

40 kW liefert, kann über ein fünf Meter langes<br />

Kabel an einer 63A- oder 32A-Steckdose<br />

angeschlossen werden. Es startet sich blitzschnell<br />

auf und ist dann schon einsatzbereit;<br />

praktisch auch seine LED-Ladestatusanzeigen<br />

links und rechts. «Drahtlose oder Ether-<br />

48<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

net-Verbindungen ermöglichen nicht nur eine<br />

Fernsteuerung, Software-Updates, sondern<br />

auch Ferndiagnosen», erklärt Mariampillai.<br />

«Dank der integrierten SIM-Karte ist das Gerät<br />

immer online und über seine Seriennummer<br />

auch jederzeit auffindbar.»<br />

1<br />

2<br />

Er weist die Mitarbeitenden der Abag auch<br />

auf den intuitiv zu bedienende 7-Zoll-Touchscreen<br />

des Kempower und die simple Menüführung<br />

hin. «Hier wird alles angezeigt, ob<br />

Lademöglichkeiten oder QR-Code, der zusätzliche<br />

Informationen auch zum Stromverbrauch<br />

gibt. Praktisch für Abrechnungen, die<br />

sich über den Mac-Code oder auch eine hinterlegte<br />

Seriennummer individuell den Fahrzeugen<br />

zuordnen lassen.» Das dürfte vor allem<br />

Betriebsleiter Wenger freuen, der so ab diesem<br />

Sommer einen besseren Überblick über<br />

die ganzen Ladevorgänge der diversen VBZ-<br />

Busse wahren kann.<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1 Das Gleichstromladegerät liefert maximal 40 kW,<br />

ist zwar 120 Kilo schwer, aber mobil und leicht zu<br />

verschieben.<br />

2 Mathanaraja Mariampillai, Key Account Manager<br />

und Product Manager im Bereich Werkzeuge,<br />

Ladestationen und Betriebseinrichtungen bei der<br />

KSU A-Technik AG, …<br />

3 … erläutert die intuitive Handhabung und Bedienung<br />

des wetterfesten Kempower T800<br />

über den 7-Zoll-Touchscreen.<br />

4 Auch knifflige Fragen betreffend Kondensation,<br />

Lastmanagement und V2X-Lademöglichkeiten<br />

werden erörtert.<br />

5 Die beiden Mechaniker Marc Jungi und Stefan<br />

Kaufmann nehmen mit dem technischen Betriebsleiter<br />

Jonatan Wenger das Kempower T800 in<br />

Augenschein.<br />

Vorfreude nach der fundierten Einführung<br />

zur neuen Dual-Ladestation auf deren Einsatz<br />

und die ersten, neuen Man-Elektrobusse<br />

herrscht auch schon bei den beiden Mechanikern<br />

Marc Jungi und Stefan Kaufmann.<br />

Sie sind beide ausgebildete Hochvolt-Experten<br />

und somit bestens gerüstet für die kommenden<br />

Aufgaben. «Wir betreuen bereits seit<br />

2014 Hybrid-Busse mit sogenannten Supercaps<br />

<strong>–</strong> Kondensatoren <strong>–</strong> auf dem Dach. Seit<br />

2020 fahren auch zwei Man Elektro-LKW auf<br />

den Berner Strassen, um die wir uns bei Bedarf<br />

kümmern», erläutert Jungi. Der erfahrene<br />

Mechaniker will vom KSU-Experte nach<br />

den ersten Details zum Kempower-Gerät wissen,<br />

was eigentlich bei einem Stromunterbruch<br />

geschehe. Mariampillai ist auch hier<br />

nicht um eine Information verlegen. «Das ist<br />

etwas abhängig vom Fahrzeug und dessen Lademanagement.<br />

In 50 Prozent der Fälle werden<br />

sie kurz danach einfach wieder Strom<br />

ziehen, die anderen 50 Prozent melden einen<br />

Fehler. Und da das Kempower, solche Fehler<br />

auch an ein Smartphone melden kann, weiss<br />

man sofort, wenn eine Ladevorgang unerwartet<br />

unterbrochen wurde und wird nicht erst<br />

am anderen Morgen vom Fehler und einem<br />

leeren Akku überrascht.»Böse Überraschungen<br />

bei der Stromrechnung kann die Dual-<br />

Ladestation, die es übrigens neben dem auf<br />

die Hochvoltbatterien von LKW, Busse und<br />

anderen schweren Fahrzeugen zugeschnittenen<br />

T800-Modell auch noch als Modell T500<br />

für Personenwagen gibt, ebenfalls verhindern.<br />

«Für uns war dies ebenfalls sehr wichtig, dass<br />

wir so das Laden planen können. Wir zahlen<br />

analog zu unseren Stromspitzen. Laden<br />

wir zum falschen Zeitpunkt, dann packen wir<br />

die Ladeleistung des Kempower von 40 kW<br />

auf unsere Stromspitze drauf und zahlen so<br />

plötzlich 400 Franken mehr im Monat», erklärt<br />

Abag-Betriebsleiter Wenger. «Das gilt es<br />

zu verhindern.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

ksu.ch<br />

abag.ch<br />

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Energieversorgung und Antriebe<br />

«Politiker, macht nicht kaputt,<br />

was heute funktioniert»<br />

Weil auf den Benzinpreis geachtet wird, machen<br />

Garagisten die Beobachtung, dass der Tank nicht<br />

immer ganz aufgefüllt wird. Foto: AGVS-Medien<br />

Der Energiemarkt spielt aus verschiedenen Gründen verrückt, die Preise ziehen an oder gehen gleich ganz<br />

durchs Dach. Das akzentuiert auch eine Frage, die sich aktuell mehr potenzielle Käufer von Neu- und<br />

Gebrauchtwagen denn je stellen: Jene nach dem «richtigen» Antrieb. Es ist Zeit, etwas Ordnung in die<br />

Schlagzeilen zu bringen. Reinhard Kronenberg<br />

«Benzin und Diesel so teuer wie noch nie»: Die<br />

Schlagzeile auf blick.ch von Anfang März vermeldet,<br />

dass die wirtschaftlichen Folgen des<br />

Ukraine-Krieges die Schweiz definitiv erreicht<br />

hätten. Von «einer Sekunde auf die andere» sei<br />

der Benzinpreis in Sphären gestiegen, wie man<br />

sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Konkret:<br />

Zum letzten Mal auf diesem Niveau lag<br />

er 2012. Seit Anfang 2021 übrigens stieg der<br />

Preis kontinuierlich an, das war bisher einfach<br />

keine grosse Schlagzeile wert. Wie die Mechanik<br />

der Medien funktioniert, zeigt sich auch<br />

daran, dass die Ersten bereits beim Bundesamt<br />

für Energie um Tipps zum Energiesparen<br />

bitten, und die Antwort erhalten: Jedes Grad<br />

Raumtemperatur weniger senkt die Heizkosten<br />

um rund sechs Prozent. Wer nicht bereit<br />

ist, mehr zu zahlen, soll halt frieren.<br />

Dennoch: Die Situation, wie sie sich diesen<br />

Frühling präsentiert, hat Potenzial für Fragen.<br />

Zum einen scheint sich eine immer grösser<br />

werdende Anzahl Automobilistinnen und<br />

Automobilisten zu überlegen, ob sie der gestiegenen<br />

Spritpreise wegen beim nächsten<br />

Autokauf auf Elektromobilität umsteigen sollen.<br />

Was viele noch davon abhält, ist die Tatsache,<br />

dass die Ladeinfrastruktur <strong>–</strong> nicht nur<br />

in der Schweiz <strong>–</strong> nicht mit dem Verkaufsboom<br />

Schritt hält. Mehr noch: laufend an Boden verliert.<br />

Das hat Auto-Schweiz unlängst festgestellt:<br />

Ende 2020 kamen noch zwölf Steckerfahrzeuge<br />

auf eine Ladestation, Ende 2021<br />

waren es bereits 17 Stück. Mieter und Laternenparkierer<br />

sind in Sachen Lademöglichkeiten<br />

mehrheitlich ohnehin und im wahrsten<br />

Sinn des Wortes aussen vor. Kommt dazu: Die<br />

Preise fürs Laden sind überall unterschiedlich<br />

und intransparent, der Strompreis steigt aktuell<br />

ebenfalls und am Horizont zeichnen sich<br />

immer stärker die Konturen der drohenden<br />

Stromlücke ab <strong>–</strong> vor allem im Winter. Diese<br />

Lücke wird laut ETH-Professor Andreas Züttel<br />

auch noch «viel grösser sein, als viele heute<br />

glauben». Mit der Krise in der Ukraine wol-<br />

50<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

len linke und grüne Politiker die Abhängigkeit<br />

von russischem Gas verringern und setzen<br />

auf einen sofortigen und staatlich finanzierten<br />

Umstieg auf Wärmepumpen, was die sich<br />

abzeichnende Mangellage noch zusätzlich verschärfen<br />

würde. Die Situation erinnert an ein<br />

Schild, das am Anfang von Strassen steht, an<br />

deren Ende es nicht weitergeht: Sackgasse.<br />

Gestiegene Preise, aber keinen Mangel verzeichnet<br />

dagegen der Mineralölbereich. Natürlich<br />

ist auch hier eine Abhängigkeit gegeben,<br />

zumindest für die Schweiz aber keine<br />

von Russland. Öl ist ein globales Geschäft, lagerfähig<br />

und ohne Leitungsabhängigkeit, die<br />

Pflichtlager sind voll, es herrscht Versorgungssicherheit<br />

und der Wettbewerb spielt. In der<br />

Hierarchie der Prioritäten spielt gerade sie die<br />

wichtigste Rolle <strong>–</strong> noch vor Klima- und Naturschutz<br />

und unbesehen von der Kritik, der<br />

die mineralischen Treibstoffe permanent ausgesetzt<br />

sind. Nur zur Erinnerung: Nach wie<br />

vor beruht über 80 Prozent des Energiekonsums<br />

auf diesem Planeten auf fossilen Treibstoffen.<br />

Dessen Verbrauch hat in den vergangenen<br />

Jahren sogar noch zugenommen, wenn<br />

auch nur leicht.<br />

«Für eine durch schnittliche<br />

Tankfüllung muss man<br />

hierzulande gerade einmal<br />

3,5 Stunden arbeiten.»<br />

Roland Bilang,<br />

Geschäftsführer Avenergy Schweiz<br />

Zurück aber zu den Autokäuferinnen und<br />

Autokäufern, die sich oder dem Garagisten<br />

im Rahmen der Evaluation die Frage stellen:<br />

Bleiben wir beim Benziner oder Dieselfahrzeug<br />

oder sollen wir aufgrund der Entwicklung<br />

nicht doch besser auf die Elektromobilität<br />

setzen, weil man angesichts der aktuellen<br />

Preissprünge nicht weiss, wie sich die Erdölpreise<br />

entwickeln werden? Reichen wir die<br />

Frage weiter an Roland Bilang, den Geschäftsführer<br />

von Avenergy Schweiz, dem Verband<br />

der Treibstoffimporteure. Er sagt, dass man<br />

aktuell gerade am Beispiel von Benzin/Diesel<br />

und Gas/Strom den Unterschied zwischen<br />

Versorgungs- und Preissituation sehe. «Wenn<br />

der Preis eines Energieträgers steigt, werde sofort<br />

befürchtet, dass die Versorgung gefährdet<br />

sein könnte. Das ist im Mineralölbereich ganz<br />

klar nicht der Fall.» Das sei ein fundamentaler<br />

Unterschied zur aktuellen bzw. sich abzeichnenden<br />

Situation bei Gas und Strom.<br />

Roland Bilang weist darauf hin, dass die Preise<br />

am internationalen Markt gemacht werden<br />

und die Schweiz hier, falls überhaupt, nur<br />

einen marginalen Einfluss habe. Wenn der<br />

Rohölpreis durch die Decke gehe, habe das<br />

zwangsläufig Auswirkungen auf den Preis<br />

an der Tankstelle. Allerding verweist Bilang<br />

auch darauf, dass die Situation bei uns auf den<br />

zweiten Blick nicht ganz so dramatisch sei,<br />

wie man aufgrund der Medienberichterstattung<br />

meinen könnte, «auch wenn die aktuelle<br />

Situation für Unternehmer, die viel Treibstoff<br />

kaufen müssen, sicher nicht einfach ist.» Die<br />

Kosten für Energie in einem durchschnittlichen<br />

Haushaltbudget seien in den vergangenen<br />

Jahren, sogar Jahrzehnten bisher im Vergleich<br />

eher tief gewesen. Das gelte auch und<br />

gerade für Benzin. Und, um auch hier das Augenmass<br />

zu wahren, verweist Roland Bilang<br />

auf einen jüngst publizierten Vergleich: «Die<br />

Kaufkraft in der Schweiz führt dazu, dass wir<br />

im Vergleich zum Ausland gut dastehen. Für<br />

eine durchschnittliche Tankfüllung muss man<br />

hierzulande 3,5 Stunden arbeiten. In Deutschland<br />

sind es 7, in Holland 8 und in Griechenland<br />

gar 13 Stunden.»<br />

Bleibt die Frage, welchen Einfluss die aktuelle<br />

Entwicklung auf die Energiewende hat. «Keinen<br />

längerfristigen», ist Roland Bilang überzeugt.<br />

Sein Appell an die Politik ist aus Sicht<br />

einer sicheren Energieversorgung trotzdem<br />

ein einfacher: «Macht nicht das kaputt, was<br />

heute funktioniert: die zuverlässige und resiliente<br />

Mineralölversorgung.» <<br />

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Werkstattauslastung mit alternativen Antriebssystemen<br />

Reparaturmöglichkeiten?<br />

Die alternativen Antriebe fordern die Werkstätten aktuell (Softwareupdates, Rückrufaktionen) aber auch künftig.<br />

Ist die Garantiezeit abgelaufen, entscheidet sich für den Kunden, ob das After-Sales-Geschäft funktioniert.<br />

Können die Komponenten des E-Antriebs nach der Diagnose und Lokalisierung von Schäden sowie Defekten mit<br />

Ersatzteilen der Hersteller und Zulieferer repariert werden? Ein Überblick in die rollenden Planung. Andreas Senger<br />

Gehäuse Oberteil<br />

Zellmodule<br />

Zellmanagement: Temperatursensorik,<br />

Zellspannungsüberwachung, Zellausgleich<br />

Hochvoltverbinder<br />

Steckerleiste<br />

Batteriegehäuse mit Abdichtung<br />

Bodenplatte mit Kühlsystem, Thermomanagement,<br />

Verbindung via kostenintensiver Wärmeleitpaste<br />

Batteriemanagement, Steuergerät<br />

mit Kommunikation zum Bord-Ladegerät<br />

(On-Board-Charger)<br />

Unterbodenschutz<br />

Die Umwälzung im Antriebssektor <strong>–</strong> namentlich<br />

in Europa <strong>–</strong> ist nicht mehr aufzuhalten.<br />

Der Elektroantrieb in Gestalt des batterieelektrischen<br />

Fahrzeuges (BEV), dem Plug-in-Hybrid<br />

oder dem Hybrid stösst bei Käuferinnen und<br />

Käufern auf Anklang. Die Nischenantriebe wie<br />

Gasmotoren (CNG, LNG, LBG) sowie Wasserstoff<br />

(Fuel Cell, Brennstoffzelle) haben es in<br />

Anbetracht der Armada der Elektrifizierung<br />

eher schwer, sich Anteile bei den Verkaufszahlen<br />

zu holen.<br />

Die Garagisten sind aktuell froh, können die<br />

Kunden aus einer breiten Palette von Antrieben<br />

auswählen. Allerdings sind die immer<br />

grösser werdenden Lieferzeiten und Engpässe<br />

bei Elektronikkomponenten der Hemmschuh<br />

für noch mehr Prosperität. Der Neuwagenhandel<br />

wird gebremst durch Herausforderungen<br />

auf der Zuliefererseite und Teilebeschaffung.<br />

Dass schon heute an die Reparatur der elektrifizierten<br />

Antriebe gedacht werden sollte, rückt<br />

dabei in den Hintergrund.<br />

Früher oder später werden aber vermehrt Defekte<br />

bei den elektrifizierten Fahrzeugen auftreten.<br />

Am Beispiel der Hochvoltbatterie zeigt<br />

sich, wie kosteneffizient Reparaturlösungen<br />

sein können. Die Zellen in einem Batteriemodul<br />

und zusammengefügt die Module zur<br />

Hochvoltbatterie stellen nach wie vor den<br />

grössten Kostenpunkt eines BEV dar. Die Zellen<br />

müssen nicht nur in Serie geschaltet sein,<br />

um die gewünschte Hochspannung von aktuell<br />

400 bis 800 Volt zu erreichen. Es müssen<br />

möglichst auch viele Zellen parallel geschaltet<br />

sein, um die Kapazität und damit die Reichweite<br />

zu bieten. Hybridfahrzeuge können den<br />

Verlust an Kapazität eher kaschieren. Bei den<br />

Plug-in-Hybriden und BEV merkt der Kunde<br />

per Reichweitenanzeige selbst, wenn sich die<br />

maximale Fahrdistanz über die Zeit verringert.<br />

Die grösste Herausforderung für das Batteriemanagement<br />

stellt der Zellausgleich dar:<br />

52<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Jede Zelle muss beim Ladevorgang möglichst<br />

gleich viel Energie (kWh) speichern. Durch Alterung<br />

oder Materialprobleme kann die Ausbalancierung<br />

der Zellen über die Zeit differieren<br />

und damit wird die Reichweite aber auch<br />

die maximal zur Verfügung stehende Spannung<br />

geschmälert. Reklamiert der Kunde eine<br />

zu geringe Reichweite, ist nebst Witterungsbedingungen<br />

die Frage, wie fit die Zellen noch<br />

sind. Dies lässt sich durch Auslesen mittels<br />

Diagnosetester bei den meisten Produkten<br />

realisieren. Bei vielen Herstellern lässt sich<br />

ebenfalls mittels Diagnosetester ein Ausbalancierungsvorgang<br />

vornehmen. Ist eine oder<br />

mehrere Zellen defekt oder stark gealtert (kalendarische<br />

Alterung), ist dieses Vorhaben<br />

nicht von Erfolg gekrönt.<br />

Jetzt gilt es zu entscheiden, ob es sich aufgrund<br />

des Fahrzeugzeitwerts noch lohnt, die<br />

Hochvoltbatterie zu ersetzen oder das Fahrzeug<br />

zu entsorgen. Die bisherige Praxis des<br />

Exports funktioniert bei BEV und Hybridfahrzeugen<br />

nicht. Die komplexe Technik ist als<br />

Zweitnutzung in anderen Kontinenten nicht<br />

gewünscht, da zu kompliziert und insbesondere<br />

bei BEV oft die Ladeinfrastruktur fehlt.<br />

Entsprechend müsste es möglich sein, die<br />

Hochvoltbatterie auch zu reparieren und einzelne<br />

Module zu ersetzen. Die Zellen lassen<br />

sich aufgrund der Volumenausdehnung beim<br />

Ausbau nicht ersetzen und wieder einbauen.<br />

Komplette Module können, vorausgesetzt es<br />

sind Ersatzteile erhältlich, von Mitarbeitenden<br />

mit der entsprechenden Ausbildung und<br />

Werkzeug ausgewechselt werden. Der Aufwand<br />

dafür ist aber nicht zu unterschätzen.<br />

Nebst dem Einsatz eines Hubwagens zur Demontage<br />

der Hochvoltbatterie und dem anschliessenden<br />

Öffnen des Gehäuses muss in<br />

umgekehrter Reihenfolge die Abdichtung des<br />

Gehäuses professionell erfolgen. Beim Wechseln<br />

der Module gilt es, bei vielen Herstellern<br />

die Wärmeleitpaste zwischen Modul und Klimaanlagen-<br />

und/oder Kühlflüssigkeits-Wärmetauscher<br />

zu ersetzen, die meist sehr teuer<br />

ist. Wenn das Modul ersetzt ist, die Modulverbinder<br />

und alle Elektronikkomponenten<br />

wieder verbaut sind, ist es notwendig, das<br />

Fortsetzung Seite 54<br />

1 Die Automobilhersteller produzieren wie BMW die<br />

E-Maschinen selbst. Entsprechend ist das Know-how<br />

beim Hersteller und hat die Unterstützung der Garagisten<br />

eine andere Qualität, als wenn alle Bauteile<br />

von Zulieferern eingekauft werden. Foto: BMW<br />

2 Kabelstränge mit grossen Kabelquerschnitte sind<br />

nicht einfach zu reparieren oder zu ersetzen. Kabelstecker<br />

für Hochvoltleitungen müssen mit speziellen<br />

Werkzeugen montiert und die Leitfähigkeit mit möglichst<br />

geringem Übergangswiderstand sichergestellt<br />

werden. Foto: Se<br />

1 2<br />

Lagerschild mit<br />

auswechselbarem<br />

Rotorlager<br />

Kontaktkorrosion bei<br />

Hochvoltanschlüssen.<br />

Kohlebürsten können<br />

gewechselt und die<br />

Rotorlagensensorik<br />

ausgetauscht werden.<br />

Kühlungs- und Schmierungssysteme<br />

diagnostizieren und reparieren<br />

aber auch Undichtigkeiten gehören<br />

zu den künftigen Aufgaben im<br />

Werkstattalltag.<br />

Mechanische Komponenten<br />

wie Ein- und Zweiganggetriebe<br />

sowie die Ausgleichsgetriebe<br />

sind bereits mit dem aktuellen<br />

Wissenstand in Garagen diagnostizier-<br />

und reparierbar<br />

(z. B. Lagerschäden).<br />

Die E-Maschine und das Eingang-Getriebe inklusive Differential sind nicht hochkomplexe<br />

Teile. Die Zerlegung ist dank Verschraubung für Werkstattmitarbeitende<br />

problemlos möglich. Verschleissteile wie Rotorlager, aber auch Kohlebürsten bei<br />

fremderregten Synchronmotoren sowie bei Defekt die Rotorlagensensorik zu wechseln,<br />

ist in der Werkstatt umsetzbar. Auch je nach E-Maschinenbauweise der Wechsel<br />

des Öls oder das Handling des Thermomanagements können die Werkstattmitarbeitende<br />

mit der entsprechenden Ausbildung managen. Allerdings stellt sich die<br />

Frage, ob die Ersatzteile auch von Zulieferern und Hersteller zur Verfügung gestellt<br />

werden. Im Bild: Mögliche Reparaturmöglichkeiten, welche in der Garage künftig<br />

umgesetzt werden müssen, um die graue Energie niedrig zu halten. Foto: BMW<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>53


FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

3 4<br />

5<br />

3 Die Hochvoltbatterie zerlegen stellt für die Werkstatt-Spezialisten ebenfalls keine unüberwindbare Herausforderung dar. Allerdings sind auch hier die Ersatzteile wie Zellmodule<br />

nicht bei allen Herstellern erhältlich. Foto: VW 4 Sobald an Hochvoltkomponenten gearbeitet wird, müssen Sicherheitsvorschriften eingehalten und speziell isoliertes<br />

Handwerkzeug verwendet werden. Die Mitarbeitenden müssen sich entsprechend weiterbilden, um die Herstellervorgaben zu erfüllen. Foto: Mercedes 5 Auch bei den<br />

Batteriemanagementsteuergeräten und Zellüberwachungsmodulen hapert es bei vielen Herstellern bei der Ersatzteilversorgung. Ohne die Ersatzteilversorgung werden BEV,<br />

Plug-in-Hybrid und Hybridfahrzeuge zu Wegwerfprodukten. Foto: Mercedes<br />

Gehäuse sauber abzudichten und danach das<br />

Thermomanagement neu zu befüllen und zu<br />

entlüften respektive die Klimaanlage zu befüllen<br />

und auf Dichtigkeit zu prüfen. Dieser<br />

Vorgang ist zeitintensiv.<br />

Auch bei den Drehstrommotoren werden vermehrt<br />

Ersatzteile lieferbar sein. Aktuell werden<br />

bei vielen Herstellern die Antriebsaggregate<br />

bei Problemen komplett getauscht. Da<br />

eine E-Maschine deutlich weniger Verschleisskomponenten<br />

aufweist, ist es lediglich die<br />

Frage, ob die Ersatzteile wie Rotorlager, Kohlenbürsten<br />

bei elektrisch erregten Synchronmaschinen,<br />

Temperatur- sowie Rotorlagensensorik<br />

verfügbar sind. Auch Undichtigkeiten<br />

des Kühlsystems können künftig auftreten.<br />

Der Inverter, auch als Leistungselektronik bekannt,<br />

steuert die E-Maschine als Antriebseinheit<br />

(Dreiphasenwechselspannung) und<br />

sorgt für die Gleichrichtung im Generatorbetrieb<br />

(Rekuperation). Wenn beispielsweise<br />

ein IGBT-Schaltelement ausfällt, muss aktuell<br />

bei den meisten Marken die komplette Einheit<br />

ausgewechselt werden. Es gibt erst wenige<br />

Automobilhersteller, welche die Leistungselektronik,<br />

also die Schaltplatinen, als<br />

Ersatzteil anbieten, um kostengünstige Reparaturen<br />

zu ermöglichen. Auch hier gilt, wie bei<br />

den Hochvoltbatterien und dem Antrieb: Die<br />

Werkstattmitarbeitenden müssen künftig vermehrt<br />

für diese Tätigkeiten geschult werden.<br />

Der AGVS hat in der Grundbildung entsprechende<br />

Grundmodule im Angebot und Lernende<br />

der Berufe Automobilmechatroniker<br />

wie auch künftig Automobilfachleute werden<br />

im Hochvoltbereich auf die Herausforderungen<br />

des Werkstattalltages vorbereitet.<br />

Auch in der höheren Berufsbildung zum Automobildiagnostiker<br />

und -Werkstattkoordinator<br />

hat der AGVS mit der flächendeckenden Einführung<br />

ab <strong>2022</strong> des neuen Kompetenzbereiches<br />

Z4 «Alternative Antriebe» (Stufe 1) sowie<br />

mit der künftigen Anpassung beim Automobildiagnostiker<br />

der Bereiche P2/N2 «Motor»<br />

(Stufe 2) in diese Richtung gearbeitet. Weiterbildungskurse<br />

der AGVS-Sektion Zentralschweiz,<br />

Autef oder der STF Winterthur sowie<br />

ein Lehrgang «Spezialist/-in Alternative<br />

Fahrzeugantriebe» am wbz Lenzburg ergänzen<br />

die Bildungslandschaft. Für die markenspezifische<br />

Vertiefung sind nach wie vor die<br />

Fahrzeugimporteure zuständig, aber auch freie<br />

Dienstleister (Hostettler, SAG und andere) sind<br />

aktiv und ermöglichen die Weiterbildung auf<br />

breiter Front.<br />

Doch bevor die Reparaturen angeboten werden<br />

können, ist eine flächendeckende Ersatzteilversorgung<br />

aller Komponenten nötig. Hier<br />

hinkt das Angebot der zu erwartenden Nachfrage<br />

noch nach. Sobald aber genügend Stückzahlen<br />

nachgefragt werden, sind die Automobilhersteller<br />

bereit, auch diese Teile ins<br />

After-Sales-Geschäft aufnehmen.<br />

Ein weiteres Hindernis ist die fehlende Standardisierung<br />

der Komponenten: Wie bei den<br />

Smartphones zur Vereinheitlichung der Ladestecker<br />

wird es auch in der Industrie noch<br />

lange dauern, bis Hochvoltmodule genormt<br />

und damit austauschbar werden oder E-Maschinen<br />

standardisiert, um nicht hunderte<br />

von verschiedenen Lagertypen für die Rotorlager<br />

einsetzen zu müssen. Ohne kostengünstige<br />

Reparatur von defekten Komponenten<br />

und damit dem langlebigen Einsatz der Fahrzeuge<br />

bleibt es ein Traum, dass die Elektrifizierung<br />

der Mobilität zur Senkung der CO2-<br />

Emissionen nachhaltig beiträgt. <<br />

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54<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Wasserstoff<br />

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BILDUNG<br />

Für viele beginnt die Karriere<br />

im Automobilgewerbe<br />

mit einer Schnupperlehre.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Startschuss einer Karriere: die Schnupperlehre<br />

Dem Nachwuchs<br />

eine erfolgreiche<br />

Woche bieten<br />

Die berufliche Karriere in der Automobilbranche beginnt für viele junge Menschen mit einer Schnupperlehre.<br />

Der AGVS bietet seinen Mitgliedern diverse Hilfsmittel an und unterstützt die Verantwortlichen, um für eine<br />

geordnete und erfolgreiche Durchführung zu sorgen. Cynthia Mira<br />

«Junge Menschen muss man bereits in der<br />

Oberstufe abholen, um sie für die Automobilbranche<br />

zu begeistern.» Das sagte die 23-jährige<br />

Leonie Zellweger, die auf dem Grundbildungsflyer<br />

des AGVS für Autoberufe wirbt.<br />

In Januar erschien im <strong>AUTOINSIDE</strong> ein Portrait<br />

über die erfolgreiche Studentin, die sich,<br />

wie so viele, für eine Lehre im Autogewerbe<br />

entschied, nachdem eine Schnupperlehre<br />

bei ihr einen positiven Eindruck hinterlassen<br />

hatte. Die Bedeutung einer gelungenen<br />

Schnupperwoche darf nicht unterschätzt werden,<br />

wenn es darum geht, guten und motivierten<br />

Nachwuchs fürs Autogewerbe zu finden.<br />

Der AGVS bietet Garagisten Hilfsmittel an, um<br />

eine solche Schnupperwoche ideal zu gestalten.<br />

Zu den gefragtesten Dokumenten gehört<br />

das Schnuppertagebuch. Es bietet den Jungen<br />

eine Programmcheckliste für die Woche. Zudem<br />

sind tägliche Hausaufgaben integriert. Ein<br />

ähnliches Instrument wird samt einem Leitfaden<br />

den Verantwortlichen zur Verfügung gestellt.<br />

Auch in diesem Dokument ist die Planung<br />

bereits vorgegeben, inklusive Angabe der<br />

verwendeten Checklisten, Bücher, Medien und<br />

Maschinen. Weiter liegt ein Beurteilungsbogen<br />

bei, um eine Einschätzung vorzunehmen, ob<br />

sich die junge Person für einen der zahlreichen<br />

Autoberufe eignet. Dieser Bogen kann auch als<br />

Basis fürs Schlussgespräch dienen.<br />

Der AGVS Eignungstest ist speziell für die<br />

Automobilbranche entwickelt. Er bietet den<br />

Interessenten eine schulische Einstufung, welche<br />

der drei technischen Grundbildungen für<br />

ihn/sie geeignet sind. Die AGVS Betriebe verlangen<br />

das von ihren Bewerbern. Eine Zusatzlehre<br />

bietet zudem immer die Möglichkeit, für<br />

junge Berufsleute auch später noch eine vierjährige<br />

Lehre zum Automobil-Mechatroniker<br />

zu absolvieren. Um generell beim Nachwuchs<br />

die richtige Wahl zu treffen, bietet sich ein<br />

Besuch der diversen AGVS-Didaktikmodule<br />

an, die auf eine gute Selektion bei den Jungen<br />

abzielen. Zum Beispiel das Modul «Lernende<br />

selektieren». Im Kurs lernen die Betriebe, wie<br />

sie den Selektionsprozess gezielt planen und<br />

durchführen oder eben, wie sie ein geeignetes<br />

Programm für die Schnupperlehre zusammenstellen.<br />

Ebenfalls geeignet ist das Modul<br />

«Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden»<br />

und «Instrumente der neuen BiVo<br />

2018 einsetzen». Hier erfahren Garagisten zum<br />

Beispiel, wie sie junge Menschen motivieren<br />

und wie sie mit den Lernenden förderorientierte<br />

Semestergespräche führen können. Für<br />

Diese Weiterbildungen bieten<br />

sich für Berfusbildner an<br />

Erfahren Sie mehr über die drei Didaktikmodule<br />

«Lernende selektieren», «Junge<br />

Erwachsene führen und Krisen überwinden»<br />

und «Instrumente der neuen BiVo 2018 einsetzen».<br />

Der Besuch dieser Weiterbildungen ist für<br />

alle Berufsbildner der technischen Grundbildungen<br />

in den Betriebe obligatorisch, die<br />

über keinen tertiären Abschluss verfügen.<br />

Jetzt informieren!<br />

56<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Garagisten, die eine Schnupperwoche oder<br />

eine Lehre anbieten, lohnt es sich weiter, die<br />

Schnupperplätze neben Informationstagen,<br />

Gewerbeausstellungen, auch auf berufsberatung.ch<br />

oder auf Yousty (yousty.ch) auszuschreiben<br />

und diese zu bewerben. Der AGVS<br />

bietet zusammen mit der Plattform direktes<br />

Lehrstellenmarketing an und führt die Jungen<br />

damit mit einem potenziellen Arbeitgeber zusammen.<br />

<<br />

Hier erhalten Sie Hilfe<br />

Die AGVS-Mitglieder profitieren von kostenlosen Hilfsmitteln und Checklisten,<br />

um den Jungen eine reibungslose Schnupperwoche zu ermöglichen.<br />

Schnuppertagebuch,<br />

praktische Übungen, Leitfaden<br />

Zum AGVS Eignungstest<br />

Wie das Kennenlernen auf beiden<br />

Seiten gelingt <strong>–</strong> zwei Garagisten<br />

berichten über ihre Erfahrungen<br />

Vor drei Jahren entschied sich René Lafontaine,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung in der Schönegg<br />

Garage AG in Spiez BE, die Schnupperlehren im<br />

Betrieb auf maximal drei Tage zu beschränken.<br />

Er hat damit gute Erfahrungen gemacht. «Am<br />

vierten und fünften Tag sind die Jungen meistens<br />

zu müde, um noch richtig zu profitieren», sagt er.<br />

Die Motivation breche ein, weshalb es keinen<br />

Sinn mache, die zwei Tage noch durchzuboxen.<br />

Denn man dürfe nicht vergessen: «Die Umstellung<br />

von der Schule auf die Arbeitswelt ist<br />

für die Jungen gross.»<br />

Wer bei Lafontaines Team schnuppern will,<br />

muss zudem zuerst eine Bewerbung einreichen.<br />

«Erst wenn ich ein Dossier inklusive Motivationsschreiben<br />

erhalte, merke ich, dass ein wirkliches<br />

Interesse vorhanden ist», sagt Lafontaine.<br />

Dann nehme er sich auch Zeit, um das weitere<br />

Vorgehen zu besprechen. «Manchmal geht es<br />

beim ersten Telefon darum, zu erklären, dass<br />

man nicht mit weissen Sneakers erscheinen<br />

soll», erklärt er. Denn beim Schnuppern sei es<br />

wichtig, dass die Jungmannschaft in die Autowelt<br />

eintauche und sehe, wie der Alltag beim<br />

Garagisten wirklich sei. «Ich will den Jungen ein<br />

Erlebnis bieten und vermitteln, wie vielfältig und<br />

spannend die Arbeit ist», sagt er. Sollte kein Lehrstellenplatz<br />

oder Schnupperlehrplatz mehr frei<br />

sein, so gebe er die Bewerbungsdossier nach<br />

Absprache auch gerne an Berufskollegen weiter.<br />

Stefan Schürch,<br />

Werkstattleiter Garage Kunz.<br />

Für die Durchführung geht Lafontaine nach<br />

einem Plan vor. Einzelne Angebote nahm er sich<br />

aus dem Leitfaden des AGVS und adaptierte<br />

diesen auf seinen Betrieb. «Die Checklisten<br />

geben Ideen und liefern Anhaltspunkte, um<br />

die eigenen Schnuppertage zu gestalten.» Je<br />

nach Grösse des Betriebes brauche es dann<br />

eine individuelle Anpassung. Der Bewertungsbogen<br />

diene ihm zudem als Gedankenstütze für<br />

das Schlussgespräch. Das direkte Feedback<br />

sei aber auch im Alltag integriert. «Wir haben<br />

kurze Arbeitswege und ich sehe und frage auch<br />

durch den Tag, ob alles in Ordnung ist.» Es sei<br />

ein Geben und Nehmen, man müsse sich um die<br />

Jungen kümmern. Für ihn bietet die Schnupperlehre<br />

auch die Möglichkeit, Lernende zu finden.<br />

«Wir haben das Glück, dass wir immer Anfragen<br />

bekommen, in diesem Jahr starten wir zum<br />

ersten Mal mit zwei Lernenden, weil beide in<br />

der Schnupperzeit ihre Sache sehr gut gemacht<br />

haben.» Der Teamspirit sei das A und O in der<br />

Garage.<br />

Etwas anders, aber ebenso erfolgreich, handhabt<br />

es die Garage Kunz Automobil AG in<br />

Gümligen BE. Auch dort muss der Werkstattleiter<br />

Stefan Schürch seine Schnupperplätze nicht<br />

René Lafontaine,<br />

Mitglied Geschäftsleitung, Schönegg Garage.<br />

ausschreiben und begrüsst pro Jahr rund ein<br />

Dutzend Schülerinnen und Schüler. «Bei uns<br />

verbringen die Jungen eine ganze Woche im<br />

Betrieb.» Für die fünf Tage übernehme ein Automobil-Mechatroniker<br />

die volle Verantwortung.<br />

Er nehme den Schnupperlehrling bei all seinen<br />

Aktivitäten mit und zeige ihm alles. «So erhält er<br />

den besten Eindruck, was ihn bei einem Stellenantritt<br />

erwarten würde», sagt Schürch. Auch<br />

sei der Altersunterschied meistens nicht allzu<br />

gross zwischen den beiden. Er traue damit auch<br />

seinen Mitarbeitenden mehr zu, die das ebenfalls<br />

schätzen würden. Das Schlussgespräch findet<br />

ebenfalls mit dem Automobil-Mechatroniker<br />

und dem Schnupperlernenden statt. Er würde<br />

es jedem Garagist empfehlen, Schnupperlehren<br />

anzubieten. «Es ist auch für die Gesellschaft von<br />

Bedeutung und eine Verantwortung gegenüber<br />

unserem Gewerbe», sagt er. Die Nachfrage nach<br />

Schnupperlehrstellen sei immer gross.<br />

Weitere Infos unter:<br />

schoenegg-garage.ch<br />

garage-kunz.ch<br />

TBZ<br />

HF<br />

Technische Berufsschule Zürich<br />

Höhere Fachschule HF<br />

Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />

Tel. 044 446 95 11<br />

admin.hf@tbz.zh.ch<br />

www.tbz.ch/weiterbildung<br />

Werkstattkoordinator/in*<br />

mit Zertifikat oder mit eidg. Fachausweis<br />

(*auch als Abendkurs möglich)<br />

Betriebswirt/in HFP<br />

weitere Infos & Anmeldung auf:<br />

www.tbz.ch/weiterbildung<br />

Fragen? Tel. 044 446 95 11<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>57


BILDUNG<br />

Umsetzung der neuen Grundbildungen im Detailhandel<br />

Berufsbildner/-innen stehen<br />

in der Pflicht<br />

Im Sommer starten die revidierten Grundbildungen im Detailhandel. Der AGVS bietet Berufsbildnerinnen<br />

und Berufsbildnern eine umfassende Einführung in die Umsetzung der neuen Bildungsverordnungen an.<br />

Die Schulung informiert über die wichtigsten Neuerungen und über neue Hilfsmittel. Cynthia Mira<br />

Die BDS-Lernmedien auf der<br />

digitalen Plattform «Konvink»:<br />

Jetzt kostenloser Vorab-Zugang<br />

sichern!<br />

Berufsbildner/-innen haben die Möglichkeit,<br />

sich mit der neuen elektronischen Lernplattform<br />

vertraut zu machen. Scannen Sie den<br />

QR-Code und holen Sie sich so den Zugang<br />

zur Demo-Version.<br />

Jetzt informieren!<br />

Für die Umsetzung der neuen Bildungsverordnung (BiVo <strong>2022</strong>) im Betrieb sind die Ausbildungsverantwortlichen<br />

zuständig. Der AGVS bietet einen eintägigen Kurs an, um Berufsbildner/-innen<br />

bestmöglich vorzubereiten. Foto: AGVS-Medien<br />

Im Demo-Packet enthalten sind unter<br />

anderem Schritt-für-Schritt-Anleitungen,<br />

Lerndokumentationen EFZ und EBA sowie<br />

Muster-Handlungsbausteine und Muster-<br />

Wissensbausteine.<br />

Wissen Sie, welche Neuerungen mit der neuen<br />

Bildungsverordnung (BiVo <strong>2022</strong>) einhergehen?<br />

Und was das für Sie als Ausbildungsverantwortliche<br />

bedeutet? Der AGVS bietet eine<br />

Schulung an, mit der Berufsbildner/-innen<br />

eine umfassende Einführung in die Umsetzung<br />

der neuen Grundbildungen im Detailhandel<br />

der Branchen «Automobil Sales» und<br />

«Automobil After-Sales» erhalten. Von Gesetzes<br />

wegen sind die Betriebe verpflichtet, die<br />

Inhalte der neuen Verordnung korrekt umzusetzen.<br />

Umso wichtiger ist es, nicht nur informiert<br />

zu sein, sondern genau zu wissen, was<br />

vom Ausbildungsbetrieb wie vom Lernenden<br />

verlangt wird.<br />

Zum Beispiel gehört die Ausrichtung einer<br />

neuen handlungskompetenzorientierten Lernstrategie<br />

zum Kern der neuen Verordnung.<br />

Der AGVS vermittelt im Kurs, was darunter zu<br />

verstehen ist und welche Hilfsmittel zur Verfügung<br />

stehen. Darunter auch die Lernplattform<br />

«Konvink». Die Dachorganisation für<br />

Berufe im Detailhandel, Bildung Detailhandel<br />

Schweiz (BDS) entwickelte dieses dreisprachige<br />

Tool. Wer <strong>2022</strong> seine Grundbildung im<br />

Detailhandel beginnt, arbeitet mit dieser digitalen<br />

Plattform <strong>–</strong> sowohl in der Schule als<br />

auch im Betrieb. Die Schulung macht die Teilnehmenden<br />

mit dem Aufbau, der Logik und<br />

der Benutzer-/innen-Führung von «Konvink»<br />

vertraut und vermittelt die Grundfunktionen.<br />

Auch im Ablauf der betrieblichen Ausbildung<br />

wird sich einiges ändern. Im Kurs erfahren Berufsbildner/-innen<br />

deshalb mehr zu den Rechten<br />

und Pflichten bezüglich Lerndokumentation,<br />

Bildungsbericht und erfahren, welche<br />

Elemente zum Qualifikationsverfahren zählen.<br />

Auf dem Programm stehen damit weitaus<br />

mehr Inhalte als nur die Vorstellung der<br />

neuen Bildungsverordnung (BiVo <strong>2022</strong>). Die<br />

Schulungen finden Anfang Juni bis Mitte Juli<br />

in Bern, Winterthur und in Horw LU statt.<br />

Noch hat es Plätze frei. <<br />

Jetzt für die Schulung<br />

anmelden!<br />

Der eintägige Kurs richtet sich an Berufsbildner/-innen<br />

im Detailhandel der Branchen<br />

«Automobil Sales» und «Automobil After-<br />

Sales».<br />

Am Ende des Seminars erhalten die<br />

Teilnehmenden eine Kursbestätigung. Mehr<br />

erfahren Sie hier:<br />

Mehr erfahren Sie hier!<br />

58<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Traumberuf Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Werden Sie<br />

Verkaufsprofi!<br />

Können Sie sich vorstellen, als Vertrauensperson<br />

zwischen Garagenbetrieb und Kundschaft zu agieren?<br />

Dann melden sich für das Basisseminar <strong>2022</strong> für<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen oder den Lehrgang<br />

zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in mit eidg.<br />

Fachausweis an. Carla Stampfli<br />

«Der Verkauf eines Autos ist nicht der Abschluss eines Geschäftes,<br />

sondern der Beginn einer Beziehung». Bereits dem US-Automobilpionier<br />

Henry Ford war bewusst, welche Bedeutung Kundenbeziehungen<br />

für den Automobilhandel haben. Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />

und -berater spielen hierbei eine wichtige Rolle. Damit diese in<br />

der Lage sind, als Bindeglied und Vertrauensperson zwischen dem<br />

Garagenbetrieb und der Kundschaft zu agieren, müssen sie seriös eingearbeitet<br />

werden und sich weiterbilden. Ziel ist es, dass das Verkaufspersonal<br />

die täglichen Arbeiten verkaufs- und marktorientiert ausführen<br />

kann und für betriebswirtschaftliches Denken und Handeln im<br />

Garagenbetrieb sensibilisiert wird. Der AGVS bietet hierfür mit branchenspezifischen<br />

Bildungsangeboten Unterstützung.<br />

Die Weiterbildung zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in dauert drei<br />

Semester. Zur Abschlussprüfung wird zugelassen, wer das eidg. Fähigkeitszeugnis<br />

einer Grundbildung oder einen gleichwertigen anderen<br />

Ausweis besitzt; nach der Grundbildung zwei Jahre im Automobilverkauf<br />

in der Schweiz tätig war oder ohne Lehrabschlussprüfung<br />

sieben Jahre Praxis in der Schweiz, davon vier Jahre im Automobilverkauf,<br />

nachweisen kann; und natürlich den Nachweis über acht Modulabschlüsse<br />

erbringen kann. Für Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

mit bis zu maximal einem Jahr Praxiserfahrung sowie Personen, die<br />

in den Automobilhandel einsteigen möchten, bietet sich dagegen das<br />

Basisseminar <strong>2022</strong> für Automobil-Verkaufsberater/-innen an. Während<br />

zehn Tagen werden Grundkenntnisse des Automobilverkaufs<br />

vermittelt, von der Verkaufspsychologie über die Kommunikation bis<br />

hin zur Verkaufsmethodik. <<br />

HERAUSRAGENDE TECHNIK.<br />

INNOVATIONSGEIST.<br />

ENGAGEMENT.<br />

QUALITÄT SETZT SICH DURCH.<br />

Ganzheitliche Schnell-Ladelösungen<br />

für Elektromobilität bei KSU.<br />

Kursanmeldung<br />

Profitieren auch Sie und Ihr Betrieb von einem der Ausbildungsangebote<br />

für Ihr Verkaufspersonal <strong>–</strong> noch hat es Plätze frei!<br />

Jetzt anmelden!<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

KSU A-Technik AG • Lägernstrasse 11 • 5610 Wohlen<br />

T 056 619 77 22 • tools@ksu.ch • ksu.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>59<br />

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Das neueste<br />

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der Schweiz<br />

Informieren Sie sich unter www.certifiedfirst.ch<br />

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BILDUNG<br />

Verkauf- und Beratungskompetenz von E-Fahrzeugen<br />

5 Gründe für einen Kursbesuch<br />

Die Elektromobilität erobert Schritt für Schritt mehr Marktanteile. Die Vielfalt und Komplexität der<br />

unterschiedlichen Antriebssysteme können überwältigend wirken. Nebst einem gezielten Fachwissen ist<br />

es für Garagisten wichtig, die Verkaufs- und Beratungskompetenzen im Bereich der Elektromobilität zu<br />

schulen und zu stärken. Beat Geissbühler leitet dazu <strong>2022</strong> zwei Kurse der AGVS Business Academy und<br />

erklärt in fünf Punkten, warum sich eine Teilnahme lohnt. Max Fischer<br />

Kursanmeldung<br />

Für den Kurs «Verkauf und Beratungskompetenz<br />

von E-Fahrzeugen und deren<br />

Ladeinfrastruktur» am 29. November <strong>2022</strong><br />

im The Valley in Kemptthal sind noch<br />

Plätze verfügbar. Chance nicht verpassen<br />

und Wissens-Akku vollladen! Weitere<br />

Informationen und den Link zur Anmeldung<br />

finden Sie hier:<br />

Jetzt anmelden!<br />

Beat Geissbühler weiss, auf was es bei der Kundenberatung rund um Elektromobilität ankommt. Foto: STFW<br />

Der Kurs «Verkauf- und Beratungskompetenz<br />

von E-Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur»<br />

im März <strong>2022</strong> war ein voller Erfolg. Am<br />

29. November <strong>2022</strong> wird er zum zweiten Mal<br />

dieses Jahr stattfinden. Beat Geissbühler, Leiter<br />

Bildung Fahrzeugtechnik Schweizerisch<br />

Technische Fachschule Winterthur (STFW),<br />

nennt fünf Dinge, die in der Verkaufs- und<br />

Beratungskompetenz essenziell sind und erklärt,<br />

was dabei im Kurs speziell vertieft wird.<br />

1. Ladeinfrastruktur verstehen: Die Ladeinfrastruktur<br />

rund um Elektrofahrzeuge<br />

ist komplex und sehr unterschiedlich.<br />

Händler und Garagisten müssen wissen,<br />

was sie den Kunden für Lösungen verkaufen<br />

und welche Ladeinfrastruktur für<br />

welches Bedürfnis geeignet ist. Am Kurstag<br />

werden die unterschiedlichen Ladelösungen<br />

aufgezeigt und ausserdem Fragen<br />

rund um Ladezyklen und Batteriekapazitäten<br />

der Elektrofahrzeuge geklärt.<br />

2. Beratungskompetenz stärken: Eine<br />

saubere Bedarfsabklärung beim Kunden<br />

ist das A und O. Auch wenn die Elektromobilität<br />

viele Vorteile mit sich bringt,<br />

ist sie nicht unbedingt die perfekte Lösung<br />

für jedermann und jederfrau. Alternativen<br />

zu reinelektrischen Fahrzeugen<br />

sind nebst konventionellen Antrieben<br />

mit Verbrennungsmotoren auch Fahrzeuge<br />

mit Hybrid- und Plug-in-Hybridantrieb.<br />

Bei einer erfolgreichen Beratung<br />

geht es darum, den Kunden abzuholen<br />

und ihm plausible Optionen aufzuzeigen.<br />

Im Kurs wird vertieft auf Vor- und Nachteile<br />

der verschiedenen Antriebe eingegangen<br />

und zugleich die Beratungskompetenz<br />

der Teilnehmenden gestärkt.<br />

3. Kosten einschätzen: Was kostet eine<br />

Batterieladung Strom eigentlich? «Strom<br />

ist günstiger als Benzin und Diesel.»<br />

<strong>–</strong> diese Aussage ist zwar nicht falsch,<br />

kann aber trotzdem in die Irre führen.<br />

Denn öffentliche Ladestationen<br />

sind nicht immer kostenlos und oft sogar<br />

teurer, als viele vermuten. Kostenrechnungen<br />

rund um die Elektromobilität<br />

sind daher auch Teil des Kurses.<br />

4. Energieetiketten erklären: Wie entstehen<br />

Energieetiketten und was für<br />

Faktoren beeinflussen diese? Am Kurstag<br />

wird erklärt, wie die Werte für die<br />

Energieetiketten berechnet werden<br />

und warum der Verbrauch meist höher<br />

liegt, als die Etikette verspricht.<br />

5. Trends auf dem Markt kennen:<br />

Trends auf dem Markt zu kennen und<br />

erkennen, ist ebenfalls wichtig, um<br />

potenzielle Käufer kompetent zu beraten.<br />

Im Kurs werden daher aktuelle<br />

und vergangene Trends rund um<br />

die Elektromobilität besprochen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>61


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

agvs-upsa.ch<br />

AGVS DIDAKTIKMODULE<br />

Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS<br />

vermitteln Berufsbildnern kompaktes Wissen<br />

für die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb<br />

und helfen mit, eine qualitativ hochstehende<br />

und zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />

«LERNENDE SELEKTIEREN»<br />

Das Tagesseminar geht auf verschiedene Themen<br />

ein, darunter Lehrstellenmarketing, Phasen des<br />

Selektionsprozesses und den AGVS-Eignungstest.<br />

04. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>, Bern<br />

08. September <strong>2022</strong>, online<br />

10. November <strong>2022</strong>, online<br />

«JUNGE ERWACHSENE FÜHREN<br />

UND KRISEN ÜBERWINDEN»<br />

21. September <strong>2022</strong>, Lenzburg<br />

11. November <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />

«INSTRUMENTE DER NEUEN BIVO 2018<br />

EINSETZEN»<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt<br />

MAI<br />

OCCASIONSMANAGEMENT<br />

Die Teilnehmenden lernen, wie sie ihre<br />

Occasions fahrzeuge richtig bewirtschaften.<br />

10. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>, Bern<br />

ELEKTRO-INSTRUKTION FÜR<br />

HOCHVOLT-SYSTEME IN ELEKTRO-<br />

UND HYBRIDFAHRZEUGEN<br />

13./14. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>, wbz Lenzburg<br />

15./16. Juni <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

11./12. Juli <strong>2022</strong>, AGVS Horw<br />

12./13. August <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />

27./28. Juni <strong>2022</strong>, AGVS Bern<br />

04./05. Oktober <strong>2022</strong>, AGVS St. Gallen<br />

JUNI<br />

«AUTOMOBIL SALES» UND<br />

«AUTOMOBIL AFTER-SALES»<br />

Mit der Berufsbildungsschulung erhalten<br />

Sie eine Einführung in die Umsetzung<br />

der neuen Grundbildungen im Detailhandel.<br />

02. Juni <strong>2022</strong>, Winterthur<br />

14. Juni <strong>2022</strong>, Bern<br />

15. Juli <strong>2022</strong>, Horw<br />

weitere Daten online!<br />

DAS GOOGLE BASICS TRAINING<br />

FÜR DEN AUTOHANDEL<br />

In diesem Training erfahren Sie, wie Sie «Google<br />

MyBusiness», die «Google Rezensionen» sowie<br />

«Google SEO» zielgerichtet und erfolgreich für Ihr<br />

Autohaus einsetzen.<br />

22./23. Juni <strong>2022</strong>, online<br />

08./15. September <strong>2022</strong>, online<br />

26. Oktober <strong>2022</strong>/02. November <strong>2022</strong>, online<br />

AUGUST<br />

BASISSEMINAR FÜR AUTOMOBIL-<br />

VERKAUFSBERATER/IN<br />

In zehn Tagen werden die angehenden Automobil-<br />

Verkaufsberater/innen im Detail auf ihre tägliche<br />

Arbeit vorbereitet.<br />

22. August <strong>2022</strong> bis 2. September <strong>2022</strong>, Bern<br />

DIALOG <strong>–</strong> DAS NEUE<br />

MITARBEITERGESPRÄCH<br />

Nach dem Kurs sind Sie in der Lage auch heikle<br />

Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />

zum Abschluss zu bringen.<br />

25. August <strong>2022</strong>, Bern<br />

SEPTEMBER<br />

MEINE WIRKUNG ALS<br />

FÜHRUNGSVERANTWORTLICHE/-R<br />

Führungspersonen setzen sich mit ihren aktuellen<br />

Situationen und Rollen konkret auseinander und<br />

erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

06. September <strong>2022</strong>, Bern<br />

BERUFS- UND PRAXISBILDNERSCHULUNG<br />

KAUFMANN/-FRAU EFZ (BIVO 2012)<br />

Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />

der Branche Automobil-Gewerbe.<br />

13. September <strong>2022</strong>, online<br />

NOVEMBER<br />

LEHRGANG DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />

mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />

02. November <strong>2022</strong>, The Valley Kemptthal<br />

MWST-GRUNDKURS<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen.<br />

03. November <strong>2022</strong>, Bern<br />

08. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

MWST-FORTSETZUNGS- UND<br />

VERTIEFUNGSKURS<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />

vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />

aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />

besucht haben.<br />

04. November <strong>2022</strong>, Bern<br />

09. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

VERKAUF- UND BERATUNGSKOMPETENZ<br />

VON E-FAHRZEUGEN UND DEREN<br />

LADEINFRASTRUKTUR<br />

Dieser Kurs richtet sich speziell an die Automobil-<br />

Verkaufsberater und AutomobilServiceberater.<br />

29. November <strong>2022</strong>, The Valley Kemptthal<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

62<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Besonders in der Westschweiz verbesserte sich die Ausbildungslage für den Nachwuchs. Hier im Bild die erste Klasse der angehenden Fahrzeugrestaurator/-innen<br />

mit eidg. Fachausweis in der Romandie. Sie wurden im November 2021 willkommen geheissen durch Georges Tardin (ganz links), Roland Bandieri (hinten links),<br />

Beat Schmid (vorne links), Gilles van Mesdag (hinten rechts) und Thomas Jäggi (vorne rechts). Foto: AGVS-Medien<br />

Höhere Berufsbildung im Wandel<br />

250 Absolventen und jede Menge<br />

Veränderung in der Westschweiz<br />

Ein Rückblick auf die einzelnen Geschehnisse im AGVS-Bildungswesen 2021 beweisen: Der AGVS ist auch in<br />

Sachen Bildung für die künftigen Herausforderungen in der dynamischen Automobilbranche gewappnet.<br />

Cynthia Mira<br />

«Die Branche braucht euch», sagte AGVS-Zentralpräsident Thomas<br />

Hurter den Absolventen, die letzten Herbst das Diplom ihrer zweijährigen<br />

Ausbildung zum/zur diplomierte/n Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe<br />

entgegennahmen. Dieses Zitat gilt allen jungen Menschen,<br />

die sich für einen Beruf in der Automobilbranche entscheiden. Um die<br />

Ausbildung kompetenter Fachkräfte zu gewährleisten, die auch in Zukunft<br />

erfolgreich wirtschaften, wird der Lernstoff stets an die neuen<br />

Gegebenheiten in der dynamischen Automobilbranche angepasst.<br />

Bei der neuen Prüfungsordnung und der dazugehörigen Wegleitung<br />

der totalrevidierten Höheren Berufsbildung «Automobil Serviceberater/-in<br />

mit eidg. Fachausweis» beispielsweise ist die Romandie der<br />

Deutschschweiz einen Schritt voraus. Im November 2021 wurde der<br />

neue Lehrgang in der Westschweiz zum ersten Mal umgesetzt. Ebenfalls<br />

zum ersten Mal startete im Herbst in der Romandie der Lehrgang<br />

Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg. Fachausweis <strong>–</strong> Fachrichtung Automobiltechnik<br />

mit 16 Teilnehmenden. Und im Aufbau für französische<br />

Interessenten befindet sich die Ausbildung zum/zur diplomierte/n Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe. In Lausanne ist mittlerweile mit<br />

dem «Institut 7act Benson» ein Schulungsdienstleister gefunden, mit<br />

dem die Lehrgänge der Höheren Berufsbildung im Automobilgewerbe<br />

neu aufgegleist wird. Die Vision ist es, die Lehrgänge eines Tages mit<br />

dem neuen Anbieter in den neuen Räumlichkeiten der AGVS-Sektion<br />

Waadt in Yverdon anzubieten. Die Qualitätssicherungskommission<br />

des Lehrgangs Automobil-Verkaufsberater/-in mit eidg. Fachausweis<br />

ist hingegen noch auf der Suche nach einem neuen Bildungsanbieter<br />

für den französischsprachigen Lehrgang.<br />

Auch personell gab es im letzten Jahr einige Wechsel: Gleich zwei<br />

Präsidenten gaben das Amt an einen Nachfolger weiter. Bruno Sinzig<br />

übergab nach fünf Jahren das Präsidium der Prüfungskommission<br />

Fahrzeugrestaurator an Marcel Wyler. Und Martin Bächtold übernahm<br />

das Zepter von Peter Baschnagel, der sage und schreibe 31 Jahre lang<br />

Präsident der Kommission Höhere Fachprüfung (HFP) war. Auf Ende<br />

des Jahres 2021 ist zudem Gianfranco Christen nach 30 Jahren als<br />

Kommissionsmitglied der Automobildiagnostiker zurückgetreten.<br />

Insgesamt kann die Branche auch in Zukunft auf gut ausgebildeten<br />

Nachwuchs zählen. Eine besonders erfreuliche Erfolgsquote bei Prüfungen<br />

erreichten 2021 mit je 93 Prozent die Studenten des Lehrgangs<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in mit eidg. Fachausweis und Fahrzeugrestaurator/-in<br />

mit eidg. Fachausweis. Insgesamt haben die Berufsprüfungen<br />

und Höhere Fachprüfungen des AGVS rund 250 Absolventen<br />

gemeistert. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>63


BILDUNG<br />

Die Sicherheit nicht dem Zufall überlassen<br />

BAZ-Mitgliedschaft:<br />

Eine Branchenlösung, die beruhigt<br />

Euromaster, ein internationales Unternehmen der Michelin-Gruppe, übernahm die Verantwortung für Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz im Betrieb und entschied sich daher für eine BAZ-Mitgliedschaft. Besonders der<br />

«schlüsselfertige» Aspekt des Tools habe überzeugt. Cynthia Mira<br />

BAZ ist ihr Partner für die Arbeitssicherheit<br />

und den Gesundheitsschutz: Praxisgerecht,<br />

kompakt und branchenbezogen. Foto: Istock<br />

Rechtliche Absicherung, reduzierter administrativer<br />

Aufwand und gleichzeitig Kostenersparnisse:<br />

Das verspricht die-Branchenlösung<br />

BAZ. Sie unterstützt Betriebe bei der<br />

Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie<br />

6508 in Sachen Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz. Diese einzuhalten, ist<br />

gesetzliche Pflicht. «Unsere Anmeldung bei<br />

der BAZ basiert auf unserem Engagement, sichere<br />

und gesunde Arbeitsplätze gewährleisten<br />

zu wollen, sowie auf der Bereitschaft, die<br />

Vorschriften im Alltag einzuhalten», erklärt<br />

Stephan Mabica, Operations Director bei<br />

Euromaster Schweiz. Die Mitgliedschaft sei<br />

für sie aber kein Ersatz für eine sicherheitsorientierte<br />

Unternehmenskultur und eine<br />

Geschäftsleitung, die Sicherheit als oberste<br />

Priorität ansehe, betont er. Euromaster setze<br />

auf zahlreiche Massnahmen, um die Sicherheit<br />

im Alltag erlebbar zu machen.<br />

Die Branchenlösung BAZ bietet rund 3000<br />

angeschlossenen Betrieben unter anderem<br />

Zugang zum Onlinetool «asa-control». Dieses<br />

beinhaltet die zehn Elemente inklusive<br />

branchenspezifischer Checklisten für die Gefährdungsermittlung<br />

des geforderten ASA-<br />

Konzepts. Der organisatorische Aufwand für<br />

den Betrieb reduziert sich dank solchen, hinterlegten<br />

Vorlagen massiv. Zudem erfüllt es<br />

gleichzeitig die gesetzlich festgelegte Dokumentationspflicht.<br />

«Dieses Online-Tool war<br />

auch ein wichtiger Aspekt, der uns dazu motiviert<br />

hat, uns für diese Branchenlösung zu<br />

entscheiden», so Mabica. «Die Möglichkeit,<br />

sicherheitsrelevante Informationen zentral zu<br />

verwalten, hilft dabei, sie besser zu organisieren,<br />

auf dem neuesten Stand zu halten und jederzeit<br />

darauf zurückgreifen zu können.»<br />

64<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Stephan Mabica, Operations Director<br />

bei Euromaster Schweiz.<br />

Die BAZ wurde für das Auto- und Zweiradgewerbe<br />

jeglicher Betriebsgrösse ins Leben gerufen.<br />

Euromaster ist gleich mit allen Schweizer<br />

Standorten Mitglied geworden, jede Filiale ist<br />

bei der Branchenlösung eingeschrieben. Weil<br />

das Unternehmen aber ein nationales Netzwerk<br />

ist und mehrsprachig wirtschaftet, erfordert<br />

dies eine gute Organisation und genügend<br />

interne Ressourcen, um sich der Aufgabe<br />

der maximalen Arbeitssicherheit zu widmen.<br />

Sie hätten sich so organisiert, dass die Verantwortung<br />

für die Branchenlösung den Zonenleitern<br />

übergeben wurde, also jenen, die für<br />

mehrere Filialen zuständig sind, erklärt Mabica.<br />

Die Implementierung sei noch nicht ganz<br />

abgeschlossen. «Es dauert eine gewisse Zeit,<br />

um das Tool so aufzubauen, dass es unserer<br />

Umgebung entspricht», sagt er. Hilfreich sei<br />

aber, dass die Instrumente der BAZ bereits<br />

für ihren Tätigkeitsbereich gedacht seien. «So<br />

können wir uns auf die Einrichtung der spezifischen<br />

Informationen für unser Unternehmen<br />

konzentrieren.» Dass die Branchenlösung<br />

vom AGVS stamme, sei beruhigend. «So<br />

können wir sicher sein, dass die rechtlichen<br />

Anforderungen, die für unseren Tätigkeitsbereich<br />

spezifisch sind, effizient abgedeckt werden»,<br />

sagt Mabica. Er empfehle eine Mitgliedschaft<br />

auch anderen Betrieben. Besonders der<br />

«schlüsselfertige» Aspekt des Tools habe sie<br />

überzeugt. <<br />

BAZ-Beitritt:<br />

So funktioniert es<br />

Sie wollen mehr über die Mitgliedschaft<br />

erfahren?<br />

Die Branchenlösung unterstützt Betriebe<br />

aus dem Auto- und Zweiradgewerbe bei<br />

der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-<br />

Richtlinie 6508. Die Einhaltung der Richtlinie<br />

ist nicht freiwillig, sondern gesetzliche<br />

Pflicht. BAZ stellt die aktuellen und notwendigen<br />

Hilfsmittel für die Umsetzung<br />

zur Verfügung, beispielsweise branchenspezifische<br />

Checklisten, Kurse und das<br />

Online-Tool «asa-control». Garagisten sollen<br />

die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz<br />

nicht dem Zufall überlassen und<br />

sich unter safetyweb.ch anmelden. AGVS-<br />

Mitglieder profitieren von 25 Prozent Rabatt.<br />

Mehr erfahren!<br />

INFORMATIONSABEND<br />

FAHRZEUG<br />

RESTAURATOR*IN<br />

30. JUNI <strong>2022</strong><br />

23. AUGUST <strong>2022</strong><br />

WANN<br />

18:00 UHR<br />

MIT EIDG. FACHAUSWEIS ODER<br />

VERBANDSZERTIFIKAT<br />

FACHRICHTUNG AUTOMOBILTECHNIK<br />

FACHRICHTUNG CARROSSERIESPENGLEREI<br />

FACHRICHTUNG CARROSSERIELACKIEREREI<br />

JETZT<br />

ANMELDEN<br />

WO<br />

AGVS AUSBILDUNGSCENTER SEKTION SOLOTHURN<br />

GEROLAGCENTER OLTEN<br />

INDUSTRIESTR. 78<br />

4600 OLTEN<br />

ANMELDUNG<br />

PER QR CODE ODER UNTER<br />

WWW.FAHRZEUGRESTAURATOR.CH


BILDUNG<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabend: 14. Juni <strong>2022</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: 07. September <strong>2022</strong><br />

wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/ automobiltechnik/<br />

automobildiagnostiker-mit-eidg-fachausweis<br />

SPEZIALIST/-IN FÜR ALTERNATIVE<br />

FAHRZEUGANTRIEBE MIT ZERTIFIKAT WBZ<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 14. Juni <strong>2022</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: 12. September <strong>2022</strong><br />

wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/ automobiltechnik/<br />

spezialist-fuer-alternative-fahrzeugantriebe-mitzertifikat-wbz<br />

Die Lehrgänge finden am WBZ Lenzburg statt<br />

wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN BP<br />

Start Studienbeginn: 18. August <strong>2022</strong><br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

BP ODER ZERTIFIKAT AGVS<br />

Start Studienbeginn:<br />

Donnerstag, 18. August <strong>2022</strong> (BP)<br />

Freitag, 19. August <strong>2022</strong> (Zertifikat)<br />

gibb.ch<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM AUTOMOBIL-<br />

GEWERBE HFP<br />

Start Studienbeginn: August 2023<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern.<br />

gibb.ch<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Studienbeginn: 27. April 2023<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern.<br />

gibb.ch<br />

FAHRZEUGRESTAURATOR/-IN<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 30. Juni <strong>2022</strong>, 18.00 Uhr<br />

Dienstag, 23. August <strong>2022</strong>, 18.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2022</strong><br />

fahrzeugerestaurator.ch<br />

Ort: Die Informationsveranstaltungen finden im<br />

GerolagCenter Olten statt. gerolagcenter.ch<br />

CHUR/ZIEGELBRÜCKE<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />

ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-<br />

IN BP<br />

Start Vorbereitungslehrgang: August <strong>2022</strong><br />

Ort: AGVS Bildungszentrum Horw<br />

agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

AUS- UND WEITERBILDUNGEN IM<br />

BEREICH ALTERNATIVE ANTRIEBE<br />

12. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>:<br />

Thermomanagement<br />

09. Juni <strong>2022</strong>:<br />

HV Sensibilisierung<br />

13. Juni <strong>2022</strong>:<br />

Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge<br />

14. Juni <strong>2022</strong> und 15. Juni <strong>2022</strong>:<br />

Hochvolt-Spezialisierung EV<br />

30. Juni <strong>2022</strong> und 01. Juli <strong>2022</strong>:<br />

Brennstoffzellenantrieb<br />

06. Juli <strong>2022</strong> und 07. Juli <strong>2022</strong>:<br />

Grundlagen Gasantriebssysteme<br />

agvs-zs.ch/de/news/alternative-antriebe<br />

ST. GALLEN<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 19. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>, 19.00 Uhr<br />

Donnerstag, 23. Juni <strong>2022</strong>, 19.00 Uhr<br />

Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />

agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />

Die Lehrgänge finden am AGVS-Ausbildungszentrum<br />

St. Gallen statt, neu mit Einführungstagen.<br />

agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

AUTOMOBIL-SERVICEBERATER/-IN MIT<br />

EIDG. FACHAUSWEIS<br />

stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/<br />

automobil-serviceberaterin-mit-eidg-fachausweis<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 23. August 2023<br />

stfw.ch/abwa<br />

AUTOMOBILDIAGNOSTIKER/-IN UND<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge/Personenwagen<br />

Start Lehrgang: 07. September <strong>2022</strong><br />

Informationsabend für die Weiterbildungen:<br />

14. Juni <strong>2022</strong>, 19.00 bis 20.30 Uhr<br />

stfw.ch/de/meta/veranstaltungen<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerische<br />

Technische Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

stfw.ch<br />

ZÜRICH<br />

BETRIEBSWIRT/-IN IM<br />

AUTOMOBILGEWERBE<br />

Start Lehrgang: 22. August <strong>2022</strong>,<br />

jeweils montags oder freitags<br />

tbz.ch/weiterbildung-tbz/betriebswirt-in-imautomobilgewerbe-hfp<br />

AUTOMOBIL-WERKSTATTKOORDINATOR/-IN<br />

MIT ZERTIFIKAT AGVS<br />

Start Lehrgang: 19. September <strong>2022</strong><br />

tbz.ch/weiterbildung-tbz/<br />

automobilwerkstattkoordinator<br />

Informationsabende Weiterbildung in der<br />

Automobiltechnik:<br />

Mittwoch, 18. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />

Donnerstag, 16. Juni <strong>2022</strong><br />

Mittwoch, 16. Juli <strong>2022</strong><br />

Jeweils 18.30 Uhr bis zirka 20.00 Uhr.<br />

ZUG<br />

LEHRGANG AUTOMOBILDIAGNOSTIKER<br />

Start Lehrgang: 28. Oktober <strong>2022</strong><br />

kurse-gibz-lqc.ch/ad<br />

Der Lehrgang findet am gewerblich, industriellen<br />

Bildungszentrum Zug statt.<br />

66<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Aus den Sektionen<br />

Hier scannen für weitere Informationen:<br />

autoberufe.ch<br />

FRIBOURG<br />

DIAGNOSTICIEN D’AUTOMOBILES<br />

Localité : UPSA-Section Fribourg<br />

upsafrbrevet.ch<br />

PAUDEX<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

romandieformation.ch<br />

RESTAURATEUR(-TRICE) DE VÉHICULES<br />

Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />

fahrzeugrestaurator.ch<br />

SION<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

COORDINATEUR D’ATELIER AUTOMOBILE<br />

Début de la formation :<br />

Automne <strong>2022</strong><br />

formationcontinuevalais.ch<br />

GENÈVE<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

formation-upsa-ge.ch/web/formations-4-2<br />

YVERDON<br />

DIAGNOSTICIEN-NE D’AUTOMOBILES<br />

Cours: Début en <strong>2022</strong> ou 2023<br />

Centre de formation UPSA Vaud/Yverdon-les-Bains<br />

formation-upsa-vd.ch<br />

ÜBERLASSEN SIE DIE<br />

ARBEITSSICHERHEIT UND DEN<br />

GESUNDHEITSSCHUTZ<br />

IN IHREM BETRIEB NICHT DEM ZUFALL!<br />

Die Branchenlösung unterstützt über 2800 Betriebe aus dem Auto- und<br />

Zweiradgewerbe bei der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-Richtlinie 6508<br />

zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.<br />

Wir stellen Ihnen die aktuellen und notwendigen Hilfsmittel<br />

für die Umsetzung zur Verfügung wie branchenspezifische Checklisten, Kurse<br />

und vieles mehr. Informieren Sie sich jetzt unter www.safetyweb.ch.<br />

AGVS-Mitglieder profitieren von 25% Rabatt auf der<br />

Eintritts- und der Jahresgebühr der Branchenlösung BAZ.<br />

Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, 3006 Bern<br />

Gratisnummer 0800 229 229, Fax 031 307 15 16<br />

E-<strong>Mai</strong>l info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />

be safe!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>67


BILDUNG<br />

Neues Didaktikmodul in der Westschweiz<br />

Mit Wissen und Verständnis<br />

die richtigen Leitplanken setzen<br />

«Junge Erwachsene führen und Krisen überwinden»: Im Kurs der AGVS Business Academy lernen die<br />

Teilnehmenden, Heranwachsende besser zu verstehen und auf schwierige Situationen lösungsorientiert zu<br />

reagieren. Neu wird das eintägige Modul auch auf Französisch angeboten. Cynthia Mira<br />

Christian Schluchter, Referent Didaktikmodul.<br />

Was passiert in der Jugendzeit? Welche Themen<br />

beschäftigen junge Menschen und welche<br />

Prozesse spielen sich im Hirn ab? Antworten<br />

auf diese und weitere Fragen gibt<br />

Christian Schluchter, Gründer und Coach der<br />

Beraterfirma Coaching-Arte, seit März im Didaktikmodul<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden». Am 3. <strong>Mai</strong> findet in Freiburg<br />

der zweite Kurs statt. Der Coachingexperte<br />

sagt, dass man die Jungen zuerst verstehen<br />

muss, um ihnen die Leitplanken zu<br />

setzen, die sie brauchen. Der diplomierte Heilpädagoge<br />

weiss, wovon er spricht. Er ist vierfacher<br />

Familienvater, begleitete Jugendliche<br />

über zehn Jahre im Auftrag der Invalidenversicherung<br />

Solothurn, Bern und Aarau und arbeitet<br />

als Lehrer.<br />

Im eintägigen Kurs gibt er Garagisten diverse<br />

Tools an die Hand, um mit den Jungen kurzfristige<br />

Ziele zu definieren und erfolgsversprechende<br />

Gespräche zu führen. «Ich erlebe es<br />

immer wieder, dass die Ausbildner es so gut<br />

wie möglich machen wollen und eine wohlwollende<br />

Haltung zeigen», sagt er. Ihnen fehle<br />

es aber an geeigneten Instrumenten. Für ihn<br />

sei es deshalb wichtig, dass in den Sitzungen<br />

Übungen mit Praxisbezug besprochen werden<br />

und ein Austausch stattfindet. Die Ideen<br />

und Vorstellungen der Teilnehmenden haben<br />

ebenfalls Platz. Als Einstieg in seinen Kurs<br />

gibt er psychologisches und pädagogisches<br />

Wissen weiter. Zuerst sei es wichtig, ein Verständnis<br />

für die Lebenssituation der Lernenden<br />

zu entwickeln. Es lohne sich zum Beispiel,<br />

den Schlafrhythmus der jungen Menschen zu<br />

verstehen. «Wenn man weiss, was in ihnen<br />

vorgeht, interpretiert man gewisse Situationen<br />

auch anders», sagt Schluchter und gibt<br />

dazu ein Beispiel: «Wenn ein/-e Lernende/-r zu<br />

spät kommt, kann man das so interpretieren,<br />

dass er die ganze Nacht am Handy war oder<br />

man versteht seinen Schlafrhythmus und reagiert<br />

entsprechend anders.»<br />

Zudem lohne es sich, die Verantwortung<br />

teils abzugeben und kleinere Erfolge gemeinsam<br />

mit dem/der Lernenden zu feiern. Etwa<br />

dann, wenn ein Lernjournal an jedem zweiten<br />

oder dritten Tag sauber geführt wird.<br />

Solche kurzfristigen Ziele, die auch der/die<br />

Lernende mitbestimmt, erhöhen die Motivation.<br />

Sein Coachingansatz, der auf die Bedürfnisse<br />

der Teilnehmenden aus der Westschweiz<br />

ausgerichtet ist, kommt gut an. Alle<br />

Teilnehmenden des ersten Kurses gaben im<br />

Bewertungsbogen, den sie für den AGVS ausfüllten,<br />

an, dass sie den Kurs zu 100 Prozent<br />

weiterempfehlen würden. Gelobt wird Referent<br />

Christian Schluchter, der mit seinem<br />

eigenen Coachingansatz die Bedürfnisse abzuholen<br />

weiss. <<br />

Jetzt anmelden!<br />

Der nächste Kurs auf Deutsch findet statt am:<br />

Mittwoch, 21. September <strong>2022</strong>,<br />

8.30 <strong>–</strong>17.30 Uhr,<br />

Lenzburg (noch Plätze frei)<br />

Freitag, 11. November <strong>2022</strong>,<br />

8.30 <strong>–</strong> 17.30 Uhr,<br />

ibW Chur (noch Plätze frei)<br />

Kursleiter: Roland Peter von b-werk-bildung.<br />

Mehr erfahren!<br />

CarNet Management AG <strong>–</strong> Zürcherstrasse 6 <strong>–</strong> CH-8952 Schlieren Tel. +41 44 733 60 10 <strong>–</strong> www.car-net.com <strong>–</strong> info@car-net.com<br />

68<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

ETH-Koryphäe Lino Guzzella<br />

Ab in die Wüste <strong>–</strong> das Geld<br />

und die Sonne wären da<br />

Der Professor für Thermotronik an der ETH Zürich, Lino Guzzella, sprach an der Generalversammlung der<br />

AGVS-Sektion Zürich über die Entwicklungen im Bereich synthetischer Treibstoffe. Die Aufmerksamkeit der<br />

Garagisten war ihm damit sicher. Cynthia Mira<br />

Um übers Potenzial von synthetischen Treibstoffen und E-Fuels im<br />

Mobilitätsbereich zu referieren, müsse er zuerst das globale Energiesystem<br />

erläutern, sagte ETH-Professor Lino Guzzella zum Einstieg. Mit<br />

seinen Fakten und Aussagen, auch über die Schweizer Energiepolitik,<br />

brachte er die Teilnehmenden der AGVS-Zürich-GV zum Nachdenken,<br />

manchmal aber auch zum Lachen und Staunen. Wie gut sein Referat<br />

ankam, bewies die anschliessende Fragerunde.<br />

«Wie realistisch ist es denn, dass in rund 20 Jahren alle Fahrzeuge, abgesehen<br />

von E-Autos, mit synthetischem Treibstoff fahren?», wurde<br />

Guzzella gefragt. Antwort: «Wir müssten riesige Raffinerien in der<br />

Wüste bauen. Das Geld und die Sonne sind da und wenn man gigantische<br />

Investitionen tätigt, könnten substanzielle Anteile mit E-Fuels<br />

betrieben werden.» Für die Herstellung braucht es eine erneuerbare<br />

Energiequelle, um Wasser zu spalten. Die Frage bleibt, woher die Anlagen<br />

in der Wüste dann das nötige CO2 nehmen, das es ebenfalls für<br />

den Herstellungsprozess braucht.<br />

Guzzella führte zudem vor Augen, wie schwierig es ist, Prognosen abzugeben.<br />

Diesel werde bei den Personenwagen in Europa vermutlich<br />

verschwinden und batteriebetriebene Fahrzeuge massiv zunehmen.<br />

«Wenn sich die EU-Pläne durchsetzen, hat ab 2035 keine Neuzulassung<br />

mehr einen Verbrennungsmotor, sondern fährt batterieelektrisch<br />

oder brennstoffzellenelektrisch.» Es komme aber immer schlimmer:<br />

«Russland ist der weltweit grösste Nickel-Lieferant. Wie sollen all die<br />

Batterien produziert werden, wenn mit dem Ukrainekonflikt die Nickelpreise<br />

explodieren?»<br />

Er habe auch Verständnis dafür, dass man den weltweiten Energiebedarf<br />

nicht mit fossilen Energieträgern decken will. Derzeit sind es<br />

über 80 Prozent. Aber: «Bis 2050 CO2-neutral unterwegs zu sein, würde<br />

bedeuten, dass man das in 80 Jahren aufgebaute Energiesystem in 30<br />

Jahren ersetzen könnte.» Mit Technologien, die notabene um einiges<br />

schwieriger seien, als ein Loch zu bohren und Öl oder Gas zu finden.<br />

«Wer kommt auf sowas?», fragte Guzzella rhetorisch. Er dämpfte auch<br />

die Euphorie rund um Photovoltaikanlagen und Windenergie. Diese<br />

seien gut, keine Frage, aber die Dimensionen und die Tatsache, dass<br />

die Anlagen nicht 24 Stunden laufen könnten, schmälern das Potenzial.<br />

Und der Strombedarf in der Schweiz wird trotz sinkendem Energieverbrauch<br />

steigen.<br />

«Diese Berater sind unglaublich, ich beneide sie wirklich» <strong>–</strong> Lino Guzzella<br />

(links) sprach von einem Beratergürtel, den sich die Bundesräte angelegt<br />

hätten. Er zweifle an den Prognosen, die beispielsweise über den künftigen<br />

Schweizer Strombedarf abgegeben wurden. Er sagte: «Ich glaube keiner<br />

Prognose.» Christian Müller (rechts), Präsident der AGVS-Sektion Zürich bedankte<br />

sich herzlich für sein Kommen. Foto: AGVS-Medien<br />

Die Elektrifizierung sei die nobelste Form der Energie, könne aber<br />

nicht gespeichert werden. Es folgte eine simple Dreisatzrechnung, die<br />

alle zum Schmunzeln brachte. Wenn ein noch zu erfindendes E-Flugzeug<br />

nur halb so viel Energie benötigen würde und es 5-Mal bessere<br />

Batterie gäbe, müsste das Flugzeug für die Distanz von Zürich nach<br />

Los Angeles 665 Tonnen Batterien mitnehmen. «Bisschen schwierig,<br />

wenn ein herkömmliches Flugzeug mit 280 Tonnen Startmaterial abhebt.»<br />

Die Speicherung der Energie über chemische Energieträger hingegen<br />

sei optimal. «Synthetischer Kohlenwasserstoff beispielsweise<br />

ist ein extrem guter Energieträger.»<br />

An der GV hatte ebenfalls die Studentin Alexandra Müller einen Auftritt.<br />

Sie ist die Tochter vom Präsidenten der AGVS-Sektion Zürich,<br />

Christian Müller. Sie wurde im Januar am «Tag der Schweizer Garagisten»<br />

<strong>2022</strong> zu ihrer Maturarbeit befragt. Diese hatte die Welt der Garagisten<br />

zum Thema. Auch diesmal beantwortete sie Fragen über die<br />

Erkenntnisse und das Vorgehen ihrer Arbeit. Zuvor wurden von den<br />

Mitgliedern sämtliche Traktanden ohne Gegenstimmen angenommen<br />

und der gesamte Vorstand für die nächste Amtsperiode wieder gewählt.<br />

Der Präsident Christian Müller bedankte sich für das Vertrauen. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>69


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Abschied nach 24 Jahren im Sektionsvorstand<br />

9. GV der AGVS-Sektion Jura und Berner Jura: Bassin bleibt Präsident, Henz verabschiedet<br />

pd/jas. Sektionspräsident Frédéric Bassin<br />

konnte neben den 64 AGVS-Mitgliedern und<br />

den diversen Gästen auch Rosalie Beuret Siess,<br />

Finanzministerin des Kantons Jura, und Didier<br />

Bianchi vom Strassenverkehrsamt zur GV begrüssen.<br />

Beide betonten, dass sie die Zusammenarbeit<br />

mit den jurassischen Garagisten<br />

sehr schätzen. «Nach der GV 2021, die per Post<br />

durchgeführt wurde, freut es mich sehr, sie<br />

wieder persönlich zu treffen», erklärte Bassin.<br />

Er forderte die Mitglieder mit Blick auf Pandemie,<br />

Lieferschwierigkeiten und Ukrainekrieg<br />

auf: «Niemand weiss, was passieren wird,<br />

aber lassen Sie uns diese Herausforderungen<br />

als Chance für den Verkauf von Fahrzeugen<br />

mit alternativen Antrieben nutzen <strong>–</strong> bleiben<br />

wir optimistisch!» Bassin wies zudem auf die<br />

Veränderungen im Berufsbild des Garagisten<br />

hin, der sich immer mehr und schneller zum<br />

kompetenten Mobilitätsdienstleister wandle.<br />

«Ursprünglich für 2020 geplant und mehrmals<br />

verschoben, hat unsere Sektion zudem das Privileg,<br />

die DV des AGVS Schweiz am 22. Juni<br />

<strong>2022</strong> in Saignelégier zu organisieren.» Er und<br />

die Sektion freuen sich, dem Zentralvorstand<br />

sowie gegen 250 Delegierten aus der ganzen<br />

Schweiz einen hoffentlich unvergesslichen<br />

Tag in den Freibergen bieten zu können.<br />

Danach wurde den Vorstandsmitgliedern<br />

für ihre Geschäftsführung durch die GV per<br />

Akklamation Entlastung erteilt, ehe neue Vorstandsmitglieder<br />

gewählt wurden. Mit Hugo<br />

Heyer, Daniel Erard und Claude-Alain Henz<br />

traten gleich mehrere Vorstandsmitglieder<br />

zurück. Michel Jolidon nahm ein neues Mandat<br />

auf unbestimmte Zeit an, bis ein Carrosserie-Mitglied<br />

bereit sein wird, ihn zu ersetzen.<br />

Für eine weitere dreijährige Amtszeit stellten<br />

sich Pascal Favre, Alexandre Gerber, Bastien<br />

Varrin und Hervé Eray zur Verfügung. Bassin<br />

dankte vor allem Claude-Alain Henz für seine<br />

24 Jahren Jahre als Sekretär und Kassierer:<br />

«Ich freue mich auf ein Treffen in einem anderen<br />

Rahmen und wünsche dir einen schönen<br />

Ruhestand bei den Menschen, die du<br />

liebst!» Danach wurden Chantal Jeambrun<br />

einstimmig als Nachfolgerin von Henz und<br />

Frédéric Bassin ebenfalls einstimmig zum<br />

Präsidenten fürs Geschäftsjahr <strong>2022</strong> gewählt.<br />

Den Vorstand der Sektion komplettieren<br />

Charly Rossé (Vizepräsident), François<br />

Beuret und Christophe Vallat. <<br />

Digital Signature von Imaweb<br />

So unterschreibt man heute<br />

Foto:Imaweb<br />

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Mit digitalen Tools innovative Services anbieten und erst noch<br />

Wettbewerbsvorteile sichern: Digital Signature von Imaweb zur<br />

elektronischen Unterzeichnung von Dokumenten erfüllt genau<br />

diesen Zweck.<br />

Heute wünschst sich der Kunde, bei seinem<br />

Garagisten möglichst den gesamten Kaufprozess<br />

digital abwickeln zu können. Weil es für<br />

ihn schnell und einfach geht sowie sicher und<br />

bequem ist.<br />

Vor Ort oder online unterzeichnen<br />

Ob für Fahrzeiug-Bestellung, Probefahrt, Ersatzwagen<br />

oder Reparaturauftrag, mit Digital<br />

Signature lassen sich alle Dokumente, die<br />

eine Kundenbestätigung brauchen, schnell<br />

und einfach elektronisch signieren. Unabhängig<br />

davon, ob vor Ort in der Garage oder online<br />

beim Kunden mit Tablet, Smartphone<br />

oder PC. Der Kunde muss dazu nicht mehr in<br />

die Garage und der Garagist kommt zu schnelleren<br />

Entscheidungen und Verkaufsabschlüssen.<br />

Beispielsweise kann er durch einen digital<br />

signierten Reparaturauftrag sofort mit der<br />

Reparatur starten.<br />

Zeit und Geld sparen dank direktem<br />

Einsatz<br />

Digital Signature ist voll integriert in xDRIVE<br />

und sofort einsatzbereit. Es müssen keine zusätzlichen<br />

Geräte für die biometrische Signatur<br />

angeschafft werden. Gleichzeitig profitieren<br />

Garagisten von Platz- und Geldeinsparung<br />

dank dem Wegfall von Papierdokumenten.<br />

Die elektronische Archivierung und Verwaltung<br />

der Unterlagen erleichtern obendrein deren<br />

weitere Bearbeitung.<br />

Sicher und zuverlässig<br />

Das für alle einfach und intuitiv zu nutzende<br />

Tool ist sicher und gewährleistet den erforderlichen<br />

Datenschutz zur Verarbeitung aller<br />

Dokumente eines Garagisten. Ebenso besteht<br />

Rechtssicherheit bei den mit der Digital Signature<br />

unterzeichneten Dokumenten. Das gilt<br />

sowohl beim Einsatz vor Ort in der Garage,<br />

als auch für die Fernsignatur (SSL-Verschlüsselung,<br />

Verwendung eines Zeitstempels) und<br />

die unterschiedlich zur Verfügung stehenden<br />

Unterschriftsmodi. Imaweb berät umfassend<br />

zur Digital Signature. <<br />

70<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNIK & UMWELT<br />

AGVS-Empfehlung<br />

Korrekte Entsorgung<br />

von Altreifen ist<br />

Vertrauenssache<br />

Eine umweltgerechte und nachhaltige Entsorgung gebrauchter Güter kostet Geld. Das gilt für Batterien,<br />

ausgediente Elektronikgeräte genauso wie auch für Altreifen. Wer diesen Grundsatz missachtet, handelt nicht<br />

nur unsolidarisch einer ganzen Branche gegenüber, sondern macht sich auch strafbar. Markus Peter<br />

Gemäss der Verordnung des UVEK über Listen zum Verkehr mit Abfällen<br />

gelten Altreifen als andere kontrollpflichtige Abfälle. Dabei gilt<br />

es zu berücksichtigen, dass nicht jeder ausgediente Reifen in die Kategorie<br />

Altreifen und somit Abfall fällt. Weist ein Reifen eine einwandfreie<br />

Karkasse sowie mindestens 1,6 mm Restprofil auf, so kann er im<br />

Prinzip noch weiterverwendet bzw. aufgummiert werden und gilt damit<br />

als Gebrauchtware. Dieser Unterschied ist insbesondere für den<br />

Export von ausgedienten Reifen relevant, da für eine Ladung mit als<br />

Abfall deklarierten Altreifen weitaus strengere Vorgaben gelten als für<br />

eine Charge, die vollständig aus Occasionsreifen besteht. Garagisten<br />

haben im «Altreifenlager» meistens eine Mischung aus defekten oder<br />

abgenutzten Altreifen sowie ausgedienten Reifen, die theoretisch noch<br />

als Gebrauchtware verwendet werden können. Da es sich bei einem<br />

solchen Gemisch um kontrollpflichtigen Abfall handelt, darf dieser nur<br />

an Entsorger abgeben werden, die über eine entsprechende Empfängerbewilligung<br />

verfügen. Eine solche Empfängerbewilligung ist für Altreifenentsorger<br />

obligatorisch.<br />

Altreifenentsorgungsfirmen<br />

Ortschaft Telefon Website<br />

AABA AG 5620 Bremgarten 079 207 86 61 aaba.ch<br />

Agir AG 8910 Affoltern a. A. 044 762 44 88 agir.biz<br />

Eurogomma GmbH 3072 Ostermundigen 031 731 22 55 eurogomma.ch<br />

ESA 3401 Burgdorf 034 439 02 04 esa.ch<br />

G. Marelli AG<br />

Pneuhandel<br />

4127 Birsfelden 061 311 61 07 marelli.ch<br />

Häfeli-Brügger AG 5313 Klingnau 056 267 55 55 haefeli-bruegger.ch<br />

Jura-Cement-<br />

Fabriken AG<br />

5103 Wildegg 062 887 76 66 juracement.ch<br />

PM Ecorecycling SA 6826 Riva San Vitale 091 630 27 40 pmecorecycling.ch<br />

Pneus Service Rado 1337 Vallorbe 078 615 46 80 pneusrado.ch<br />

Rizzi Giorgio Sagl 6593 Cadenazzo 091 966 75 14 rizzigiorgio.ch<br />

Rubbertec AG 5053 Staffelbach 062 739 20 15 rubbertec.ch<br />

Der Garagist ist dafür verantwortlich, dass er die zu entsorgenden Reifen<br />

nur an Firmen mit einer solchen Empfängerbewilligung für Altreifen<br />

abgibt. Am einfachsten überprüfen lässt sich dies über die sogenannte<br />

VeVA-Nummer des Altreifenentsorgers. Alle VeVA-Nummern sind zusammen<br />

mit den für den jeweiligen Betrieb bewilligten Abfallarten in<br />

einem Online-Verzeichnis aufgeführt. Unter veva-online.admin.ch lässt<br />

sich dies aufrufen. <<br />

Zimmermann<br />

Umweltlogistik AG<br />

6374 Buochs 041 624 91 94 zimgroup.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>71


TECHNIK & UMWELT<br />

«AutoEnergieCheck»: Neues Zertifikat mit Elektroautovergleich<br />

Energiesparpotential auf einen Blick<br />

Das aktualisierte Zertifikat des «AutoEnergieCheck» (AEC) kann ab sofort erstellt werden und beinhaltet<br />

seit Neuem auch einen Elektroautovergleich. Garagisten können ihren Kunden die jährlich mögliche<br />

Energieeinsparung für ihr Fahrzeug mit dem Zertifikat auf einen Blick präsentieren und dabei auch auf weiteres<br />

Sparpotential hinweisen, das sich beim nächsten Fahrzeugwechsel bietet. Die Weiterentwicklung des AEC<br />

und die Unter stützung der aktiven AEC-Garagisten ist dank der Zusammenarbeit mit «EnergieSchweiz» möglich.<br />

Max Fischer<br />

Mit dem «AutoEnergieCheck» (AEC) können sich<br />

Fahrzeughalter bei den geschulten AEC-Garagisten<br />

Tipps und Tricks rund um das Energiesparpotential<br />

ihres Fahrzeugs geben lassen. Nach<br />

erfolgtem Check zeigt das AEC-Zertifikat auf<br />

einen Blick das Energiesparpotential des Fahrzeugs.<br />

Im oberen Teil des Zertifikats sieht der<br />

Kunde den Normverbrauch sowie die effektiven<br />

Verbrauchswerte des Fahrzeugs. Ergänzend werden<br />

auch die CO2-Emissionen für das Fahrzeugmodell festgehalten.<br />

Diese Angaben werden nach dem «Worldwide harmonized<br />

Light Duty Test procedure» (WLTP) dargestellt und nicht mehr<br />

nach dem «Neuen Europäischen Fahrzyklus» (NEFZ). Die heutzutage<br />

gängigen WLTP-Werte zeigen den Fahrzeughaltern insgesamt realistischere<br />

Verbrauchsangaben an. Für Fahrzeuge, die noch nach NEFZ<br />

geprüft wurden, erfolgt im Hintergrund eine automatische Umrechnung<br />

auf WLTP-Werte.<br />

Im Hauptteil des Zertifikats wird den Kunden aufgezeigt, wo und<br />

wie sie im Alltag effektiv Energie und somit Kosten sparen können.<br />

Nebst einigen optischen Änderungen ist die grösste Anpassung der<br />

neu aufgeführte Elektroautovergleich im unteren Bereich des Zertifikates.<br />

Besitzer eines Fahrzeuges mit Verbrennungsmotor können mittels<br />

der Auswertung auf dem Zertifikat feststellen, wie gross die effektiven<br />

Einsparungen an Energie sind, die sie jährlich mit einem vergleichbaren<br />

Elektrofahrzeug erzielen könnten. Vergleichbar heisst hier, dass ein<br />

Referenzmodell jeweils ein ganzes Segment repräsentiert.<br />

Die Unterteilung erfolgt anhand der Länge,<br />

der Leistung und des Fahrzeuggewichts in die fünf<br />

Segmente Kleinwagen, Mittelklasse, Oberklasse,<br />

Sportwagen und Transporter. Beispielsweise bei<br />

Kleinwagen ist das Elektro-Referenzmodell derzeit<br />

ein Renault Zoe und in der Oberklasse ist es ein Audi<br />

e-tron. Die Angaben in der Rubrik «Gepäckträger und<br />

Ballast» wurden für die bessere Lesbarkeit zusammengeführt.<br />

Zudem erscheint die Darstellung für Plug-in- Hybride<br />

ebenfalls anschaulicher, indem der kombinierte Verbrauch aus Strom<br />

und Treibstoff von den Normwerten her hochgerechnet wird. Dabei<br />

können <strong>–</strong> falls bekannt <strong>–</strong> auch die individuellen Erfahrungswerte des<br />

Kunden im AEC-Rechner eingetragen werden.<br />

Für die Garagisten des AGVS sind der Check und das Zertifikat eine<br />

Möglichkeit, ihren Kunden eine nachhaltige Dienstleistung anzubieten.<br />

Der «AutoEnergieCheck» wird nach wie vor durch das Programm<br />

«EnergieSchweiz» des Bundesamts für Energie (BFE) unterstützt. Dementsprechend<br />

dürfen sich aktive AEC-Garagisten ab Mitte Jahr auf finanzielle<br />

Unterstützungsleistungen freuen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoenergiecheck.ch<br />

Foto: AEC/BMW<br />

72<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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HANDEL & AFTERSALES<br />

Neuster Branchenspiegel des Schweizer Autogewerbes<br />

Wichtige Hilfe für strategische<br />

Weichenstellungen<br />

Kennzahlen sind eine wichtige Grundlage, um ein Unternehmen erfolgreich zu steuern. Diese Kennzahlen bringen<br />

jedoch nur etwas, wenn auch passende Vergleichswerte vorhanden sind. Seit über 25 Jahren können Schweizer<br />

Garagenbetriebe dank des Branchenspiegels der Figas von solchen Referenzwertvergleichen profitieren. Jvan<br />

Hutter, Leiter Business Management und Vizedirektor bei der Figas Autogewerbe-Treuhand der Schweiz AG,<br />

erläutert im Interview Details zum neusten Branchenspiegel. Jürg A. Stettler<br />

Die Figas und der AGVS sorgen dafür, dass<br />

repräsentative Kennzahlen für die Branche<br />

erhoben werden <strong>–</strong> die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> des<br />

Branchenspiegels liegt dieser <strong>AUTOINSIDE</strong>-<br />

<strong>Ausgabe</strong> bei. Dank der Angaben darin erhalten<br />

Unternehmer ein umfassendes Bild von<br />

den wichtigsten finanziellen Kennzahlen, aufgeteilt<br />

nach Betriebsgrössen und den Schweizer<br />

Durchschnittswerten.<br />

Jvan Hutter, Leiter Business Management<br />

und Vizedirektor bei der Figas Autogewerbe-Treuhand<br />

der Schweiz AG.<br />

Jvan Hutter, bevor wir ins Detail gehen,<br />

gleich eine grundlegende Erkenntnis<br />

aus dem aktuellen Branchenspiegel: Den<br />

Schweizer Garagisten scheint es trotz<br />

Corona und Lieferschwierigkeiten gut zu<br />

gehen. Zum Beispiel ist die Eigenkapital-<br />

Rentabilität wieder von 2,6 auf 6,2 gestiegen<br />

und der Cashflow erreicht 2,3 Prozent des<br />

Umsatzes.<br />

Auf den ersten Blick ist ein solcher Sprung bei<br />

der Eigenkapitalrendite natürlich sehr erfreulich,<br />

nur muss man dabei auch berücksichtigen,<br />

dass der Vorjahreswert von lediglich<br />

2,6 Prozent wirklich sehr schlecht war. Auch<br />

der absolute Wert von 6,2 Prozent ist nach wie<br />

vor unbefriedigend. Rechnet man die stillen<br />

Reserven noch zum Eigenkapital dazu, dann<br />

liegt dieser Wert sogar noch deutlich tiefer.<br />

Auch beim Cashflow muss man genauer hinschauen,<br />

denn durch die Lieferprobleme im<br />

Neuwagenhandel hat sich die Umsatzverteilung<br />

gegenüber früheren Jahren verändert.<br />

Insbesondere der Gesamtumsatz ist im Vergleich<br />

zu 2019 und weiteren Corona-Jahren<br />

tiefer ausgefallen, was sich positiv auf die Verhältniszahlen<br />

auswirkt. Insgesamt kann man<br />

sagen, dass in diesem dynamischen und herausfordernden<br />

Marktumfeld das Geschäftsjahr<br />

2021 für das Schweizer Autogewerbe<br />

überraschend erfreulich ausfiel.<br />

Welche Kennzahl im neuen Branchen spiegel<br />

überrascht Sie am meisten?<br />

Die beiden gerade genannten Werte. Dass es<br />

letztes Jahr wieder besser lief, hat sich bereits<br />

früh abgezeichnet. Erfreulich ist sicherlich<br />

das Ausmass der Steigerung. Die Lieferverzögerung<br />

und -problematik bei Neuwagen<br />

haben sich positiv auf die Nachfrage bei den<br />

Gebrauchtwagen ausgewirkt. Viele Händler<br />

haben dies erkannt und konnten von dieser<br />

höheren Nachfrage sowie den gestiegenen<br />

Preisen profitieren. Der Boom dürfte jedoch<br />

voraussichtlich wieder etwas abflachen, sobald<br />

wieder mehr Neuwagen verfügbar sind.<br />

Dennoch gewinnt das Occasionsgeschäft für<br />

Schweizer Garagisten zunehmend an Bedeutung.<br />

Bei den Liquiditätsstufen Quick Ratio als<br />

auch Current Ratio sind die Kennzahlen<br />

deutlich gestiegen, welche Konsequenzen<br />

hat dies und was steckt hinter dieser<br />

Entwicklung?<br />

Gute Geschäftsergebnisse, aber auch die Covid-<br />

19-Unterstützungsmassnahmen des Bundes<br />

und vor allem der Abbau der Lagerbestände<br />

haben dazu geführt, dass die Betriebe aktuell<br />

über eine ausreichende Liquidität verfügen.<br />

Die Liquiditätsplanung selbst ist jedoch sehr<br />

schwierig geworden. Beispielsweise ergeben<br />

sich durch die verzögerten Neuwagenlieferungen<br />

teilweise sehr kurze Vorlaufzeiten, was je<br />

nach Zahlungszielen auch kurzfristig wieder<br />

einen Bedarf für grössere Beträge und somit<br />

eine hohe Liquidität mit sich bringt.<br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Erfreulich ist, dass die Werkstattumsätze<br />

wieder gestiegen sind. Sie sind nun sogar<br />

noch besser als vor der Pandemie <strong>–</strong> und<br />

dies nicht nur bei den grösseren Betrieben,<br />

sondern auch bei kleineren und mittelgrossen.<br />

Bezüglich Werkstatt-Jahresumsatz<br />

pro Mitarbeitende ist exakt das Niveau vor<br />

Corona erreicht worden. Welche Erklärung<br />

haben Sie dafür?<br />

Der Umsatz pro Mitarbeiter liegt auf dem<br />

Niveau von 2019. Da die Verrechnungslöhne<br />

jedoch zugenommen haben, heisst das auch,<br />

dass die verkauften Stunden pro Mitarbeiter<br />

leicht zurückgegangen sind. Die Werkstatt<br />

profitierte zudem davon, dass durch die<br />

schwierigen Liefersituation bei den Neuwagen<br />

das Durchschnittsalter der Fahrzeugflotte<br />

gestiegen ist. Dadurch wurden im Vergleich<br />

zu früher vermehrt Reparaturarbeiten vorgenommen.<br />

Doch sobald sich die angespannte<br />

Situation im Neuwagenhandel entspannt,<br />

könnte sich das wiederum negativ auf den<br />

Aftersales-Umsatz auswirken.<br />

Die Bruttogewinnmarge im Occasionshandel<br />

hat wieder deutlich zugenommen.<br />

Von 5,7 Prozent im Jahr 2017 auf 7,8 Prozent<br />

im Jahr 2021. Fehlt der Gewinn dafür in<br />

einem anderen Bereich?<br />

Er kompensiert zumindest teilweise den fehlenden<br />

Gewinn im Neuwagenhandel. Aber es<br />

muss auch hier davon ausgegangen werden,<br />

dass die Bruttogewinnmargen mittelfristig<br />

wieder sinken, sobald sich die deutlich gestiegene<br />

Nachfrage nach Occasionen wieder<br />

normalisiert. Spannend wird in diesem Zusammenhang<br />

sicherlich die Entwicklung des<br />

Occasionsmarktes für Fahrzeuge mit elektrischen<br />

Antrieben sein. Bis jetzt ist die Nachfrage<br />

nach gebrauchten Elektroautos oder<br />

Plug-in-Hybriden noch relativ bescheiden.<br />

Kommen vermehrt E-Modelle auf den Occasionsmarkt,<br />

könnte dies die Bruttogewinnmargen<br />

drücken.<br />

Die Kennzahlen des Branchenspiegels zeigen, dass das Geschäftsjahr 2021 für das Schweizer Autogewerbe<br />

überraschend erfreulich ausfiel. Foto: AGVS-Medien<br />

Die Lagerdauer bei Occasionen hat deutlich<br />

abgenommen. Kann dies zu einem Problem<br />

werden oder haben sich die Zahlen in den<br />

ersten Monaten von <strong>2022</strong> verändert?<br />

Dieses Problem besteht bereits seit längerer<br />

Zeit. Es ist für Garagisten daher auch zunehmend<br />

schwieriger geworden, «gute» Occasionen<br />

zu vernünftigen Preisen zu finden. Der<br />

Markt ist diesbezüglich inzwischen fast ausgetrocknet,<br />

was dazu führt, dass die Occasionen<br />

ziemlich schnell einen Käufer finden.<br />

Im Jahr 2020 haben die Covid-19-Überbrückungskredite<br />

einen wesentlichen Anteil<br />

zur Verbesserung der Liquidität beigetragen.<br />

Sie sprachen vor Jahresfrist von einem<br />

«trügerischen Bild», denn diese Kredite müssen<br />

in den nächsten Jahren zurückbezahlt<br />

werden. Haben sich die Liquiditätskennzahlen<br />

diesbezüglich bereits verschlechtert?<br />

Nein. Die erste Rückzahlungstranche war<br />

grundsätzlich erst per 31. März <strong>2022</strong> fällig.<br />

Ausserdem kann bei Liquiditätsproblemen die<br />

Rückzahlung in der Regel noch nach hinten<br />

geschoben werden. Mittelfristig werden sich<br />

jedoch die Liquiditätskennzahlen durch diese<br />

Rückzahlungen sicherlich verschlechtern …<br />

Welchen Ratschlag geben Sie den Garagisten<br />

betreffend Finanzen mit auf dem Weg?<br />

Das Bilanzbild sieht Ende 2021 insgesamt gut<br />

aus. Die Herausforderungen sind im Schweizer<br />

Autogewerbe jedoch nicht kleiner geworden.<br />

Besonders die aktuell komfortable Liquiditätssituation<br />

kann sich recht schnell ändern,<br />

wenn die Lager wieder mit attraktiven Neuwagen<br />

oder auch «guten» Gebrauchtwagen gefüllt<br />

werden. Wichtig wird vor allen sein, darauf zu<br />

achten, dass die benötigten Mittel verfügbar<br />

sind, wenn Neuwagen zur Zahlung fällig werden.<br />

Die obligate Frage zum Abschluss: Haben<br />

Sie schon Daten, wie sich die ersten Monate<br />

im Jahr <strong>2022</strong> für die Schweizer Garagisten<br />

entwickeln?<br />

In Anbetracht der schwierigen geopolitischen<br />

Situation, aber auch den ungewissen Auswirkungen<br />

auf Energielieferungen und -preise sowie<br />

der verschärften Zulieferproblematik, sind<br />

Prognosen äusserst schwierig. Erste Daten sowie<br />

auch die Immatrikulationszahlen neuer<br />

Personenwagen zeigen leider eher ein negatives<br />

Bild. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

figas.ch<br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Die internationale Reifenmesse in Köln als Impulsgeber und Katalysator. Foto: «The Tire Cologne»<br />

«The Tire Cologne» in Köln vom 24. bis 26. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />

Die Reifenhersteller betreten<br />

endlich wieder die grosse Manege<br />

«Tire Stage» heisst die Bühne, auf der die branchenrelevanten Themen gespielt werden: An der Reifenmesse<br />

in Köln (D) werden die Themen «Digitalisierung», «Flottenmanagement» oder auch «Recycling» behandelt<br />

und diskutiert. Für das interessierte Schweizer Autogewerbe gut zu wissen: Das gesamte Programm wird live<br />

gestreamt und steht zudem im Nachgang als Video on Demand auf der Webseite zur Verfügung. Mike Gadient<br />

Rund 300 Unternehmen und Marken aus über<br />

30 Ländern werden in Köln erwartet. Continental,<br />

Falken, Hankook, Pirelli und Michelin<br />

haben ihr Kommen bestätigt. «Die ‹The Tire<br />

Cologne› ist die wichtigste Netzwerkmesse für<br />

unser B2B-Geschäft in der Region Europa Nord<br />

und darüber hinaus», erklärt Anish Taneja,<br />

CEO von Michelin Nordeuropa. «Wir schätzen<br />

es hier, alle wichtigen Partner und Händler zu<br />

treffen, um wichtige Themen wie die Zukunft<br />

der Reifen- und Mobilitätsbranche an sich gemeinsam<br />

zu besprechen, Ideen und Visionen<br />

auszutauschen.» Die internationale Reifenmesse<br />

richtet sich an Reifenhersteller, den<br />

Reifenfachhandel, Garagisten, Werkstattausrüster<br />

und Recyclingspezialisten. Inhaltlich<br />

wird sich die «The Tire Cologne» <strong>2022</strong> an die<br />

wachsenden Anforderungen an eine höhere<br />

Nachhaltigkeit orientieren.<br />

Nachhaltigkeit ist daher das zentrale Thema<br />

der Fachmesse, abgebildet durch den erstmals<br />

aufgesetzten «Boulevard of Sustainability».<br />

Der zentrale Messeboulevard, die hoch<br />

frequentierte Verkehrsachse der Messe, dient<br />

als Bühne, um den nachhaltigen Lebenszyklus<br />

des Reifens ins Rampenlicht zu stellen.<br />

Auf verschiedenen Schwerpunktinseln<br />

werden Aussteller die einzelnen Phasen des<br />

Lebenszyklus aufgreifen und Lösungsansätze<br />

vorstellen: innovativste Exponate, aktuellste<br />

Studien und wichtigste Impulse. Abgebildet<br />

wird dabei die umfassende Wertschöpfungskette<br />

eines Reifens <strong>–</strong> von der Rohstoffgewinnung<br />

über die Reifenproduktion, die Altreifensammlung,<br />

bis hin zur Runderneuerung und<br />

der anschliessenden Verwertung. Alle Ansätze<br />

werden sich explizit auf den schonenden Umgang<br />

mit wichtigen Ressourcen fokussieren,<br />

so dass ein stringentes und nachhaltiges Bild<br />

entsteht.<br />

Die Referate stehen auf der Webseite zur Verfügung<br />

und können somit auch aus der Schweiz<br />

aus mitverfolgt werden (siehe Infobox). <<br />

76<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

«The Tire Cologne»<br />

Vom Dienstag, 24. <strong>Mai</strong>, bis Donnerstag, 26. <strong>Mai</strong><br />

Im Rahmen der «Tire Stage» findet am 24. <strong>Mai</strong><br />

die «Tire Fleet Lounge » mit Talkrunden statt.<br />

Hinterfragt wird die Relevanz von Reifen, Handel<br />

und Service für LKW-, Transporter-, Bus- und<br />

PW-Flotten. Referenten aus der Industrie sowie<br />

Experten und Praktiker teilen hier ihr Fachwissen.<br />

Die zweite <strong>Ausgabe</strong> des «Tire Recycling Forum»<br />

findet am 25. <strong>Mai</strong> zwischen 12 und 15 Uhr auf der<br />

«Tire Stage» statt. Es besteht aus zwei Teilen, die<br />

jeweils einen für die weltweite Reifenrecycling-<br />

Gemeinschaft wichtigen Beitrag behandeln.<br />

Session 1 von 12:00 bis 13:20 Uhr trägt den Titel<br />

«Die Rolle des Recyclings bei der Nachhaltigkeit<br />

in der Reifenherstellung» und behandelt die<br />

zunehmende Bedeutung der Nachhaltigkeit für<br />

die Reifenhersteller und die Schlüsselrolle, die<br />

das Recycling in dieser Hinsicht spielt. Session 2<br />

von 13:40 bis 15:00 Uhr steht unter dem Titel<br />

«Neue Technologien und Zukunftsperspektiven<br />

im Reifenrecycling» und wird von Referenten<br />

bestritten, die die Bedeutung der neuesten Entwicklungen<br />

in der Reifenrecyclingtechnologie<br />

für die gesamte Marktlandschaft erörtern.<br />

Das Thema «Zugriff auf Fahrzeugdaten» steht bei<br />

einer Paneldiskussion im Fokus, die am 25. <strong>Mai</strong><br />

von 10.30-11.30 Uhr stattfindet.<br />

Weitere Infos unter:<br />

thetire-cologne.de<br />

Messemonat <strong>Mai</strong><br />

Uniti Expo in Stuttgart<br />

Vom Dienstag, 17. <strong>Mai</strong>, bis Donnerstag, 19. <strong>Mai</strong><br />

Wer sich über die Innovationen zu Autowaschanlagen<br />

informieren will, der ist an der<br />

Leitmesse der Tankstellen- und Carwasch-<br />

Branche in Europa an der richtigen Adresse.<br />

Zu den Themenwelten «Carwash & Carcare»,<br />

«Mineralölunternehmen & Mineralölhandel»,<br />

«Technik, Zahlung und Logistik» sowie «Shop<br />

und Convencience» haben die Organisatoren<br />

ein umfangreiches Programm mit Fachvorträgen<br />

und Präsentationen zusammengestellt.<br />

Die Uniti Expo beinhaltet ausserdem eine Sonderschau<br />

zu alternativen Treibstoffen. Aufgrund<br />

des grossen Besucherinteresses im Jahr 2018<br />

wird diese sogar vergrössert. Auf den rund 200<br />

Quadratmetern Fläche in der Halle 3 erfahren die<br />

Fachbesucher alles zu LPG, CNG, LNG, Wasserstoff,<br />

Bio-Kraftstoffen, E-Fuels und E-Mobilität.<br />

«Unser Ziel ist es, immer am Puls der Zeit zu<br />

sein, wenn es um Veränderungen in der Branche<br />

geht», sagt Elmar Kühn, Geschäftsführer der<br />

Uniti-Kraftstoff GmbH, welche die Uniti Expo veranstaltet.<br />

Einer der Schwerpunkte werde deshalb<br />

auf neue Technologien gesetzt, «die in jüngster<br />

Zeit sowohl das Verbraucherverhalten als auch<br />

die Geschäftsstrategien nachhaltig verändert<br />

haben».<br />

Weitere Infos unter:<br />

uniti-expo.de<br />

Autopromotec in Bologna<br />

Vom Mittwoch, 25. <strong>Mai</strong>, bis Samstag, 28. <strong>Mai</strong><br />

Unternehmen wie Aquarama, Bosch, Brembo<br />

oder Osram werden in Italien ihre Produkteneuheiten<br />

präsentieren. Auch Workshops werden<br />

durchgeführt, unter anderem darüber, wie der<br />

Zugang der Werkstätten zu den Fahrzeugdaten<br />

sichergestellt werden kann.<br />

Weitere Infos unter:<br />

autopromotec.com<br />

Kärcher wird an der Uniti Expo ausstellen.<br />

Foto: Uniti-Kraftstoff GmbH<br />

EINLADUNG ZUR ORDENTLICHEN GENERALVERSAMMLUNG<br />

DONNERSTAG, 19. MAI <strong>2022</strong> | CASINO KURSAAL INTERLAKEN<br />

Tagesprogramm<br />

Ab 13.30 Uhr<br />

Statutarischer Teil<br />

Punkt 15.00 Uhr<br />

Rahmenprogramm<br />

Eintreffen der Mitinhaber und Gäste im<br />

Kursaal Interlaken, wo Kaffee und Gebäck<br />

serviert werden<br />

Beginn der Generalversammlung im<br />

Kongress-Saal Interlaken gemäss Traktandenliste<br />

Ab ca. 16.45 Uhr Auftritt von Oesch’s die Dritten<br />

Ab 17.45 Uhr Apéro riche<br />

18.45 Uhr Beginn Nachtessen<br />

21.45 Uhr Schluss der Veranstaltung<br />

Traktandenliste für die ESA-Generalversammlung<br />

1. Eröffnung der Generalversammlung durch den Präsidenten<br />

2. Ehrung der verstorbenen Mitinhaber<br />

3. Protokoll der Generalversammlung vom 1. Juni 2021<br />

4. Vorlage und Genehmigung des Jahresberichts, der statutarischen Jahresrechnung,<br />

der Konzernrechnung sowie der Berichte der Revisionsstelle<br />

5. Verwendung des Jahresergebnisses<br />

6. Entlastung der verantwortlichen Organe<br />

7. Mutationen<br />

7.1. Demissionen<br />

7.2. Wahl des ESA-Vorstandes <strong>2022</strong><strong>–</strong>2025<br />

7.3. Wahl des ESA-Präsidenten <strong>2022</strong><strong>–</strong>2025<br />

7.4. Wahl der Revisionsstelle für das Jahr <strong>2022</strong><br />

8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge gemäss Art. 15 der ESA-Statuten<br />

9. Varia<br />

esa.ch


HANDEL & AFTERSALES<br />

Sportliche Linien und Nachhaltigkeit im Design kombinieren<br />

1<br />

Wie Cupra zum<br />

eigenständigen<br />

Auftritt kommt<br />

Cupra, die Sportmarke von Seat, hat in der Schweiz rasch Fuss gefasst<br />

und ist sehr beliebt. Cupra-Designer Alberto Torrecillas erklärt, wie er<br />

den Fahrzeugen auch mit Elektroantrieb zu einem dynamischen Auftritt<br />

verhilft und ob er beim Design auch bereits an den Garagisten in der<br />

Werkstatt denkt. Seine Kollegin Amanda Gomez erläutert zudem neuste<br />

Trends betreffend nachhaltiger Rohstoffe für Autoteile. Jürg A. Stettler<br />

Bis vor vier Jahren waren Cupra-Modelle<br />

schlicht besonders leistungsstarke und dynamischer<br />

gezeichnete Seat-Modelle. Dann entschloss<br />

sich der VW-Konzern, aus Cupra eine<br />

eigene Automarke zu machen. Und dieser Ansatz<br />

funktioniert, besonders in der Schweiz,<br />

wo die beiden spanischen Marken letztes Jahr<br />

insgesamt 12 786 Fahrzeuge auf die Strassen<br />

brachten. «Wir haben im letzten Jahr ein<br />

Plus von 13,6 Prozent verbuchen können»,<br />

erläutert Sandra Grau, Markenverantwortliche<br />

von Seat/Cupra bei der Amag zufrieden.<br />

«Trotz Lieferfristen, Corona und Chipkrise ist<br />

dies sehr erfreulich. Seat und Cupra ergänzen<br />

sich und können gemeinsam wachsen.» Daher<br />

hat sich Sandra Grau auch zum Ziel gesetzt,<br />

dieses Jahr alleine 5180 Cupra-Modelle<br />

zu verkaufen. Helfen werden dabei sicherlich<br />

auch die neugestalteten Showrooms, die in<br />

fünf Schweizer Betrieben (Biel, Gossau, Lyssach,<br />

Noranco und Pratteln) bereits umgesetzt<br />

wurden. Sie erstrahlen in der jugendlich, unkomplizierten<br />

und dennoch sehr stylischen<br />

Unternehmensidentität der Marke <strong>–</strong> weitere<br />

Showrooms werden folgen.<br />

Die Erfolgsgeschichte von Cupra ist auch eng<br />

mit dem Design der Modelle verbunden. Anhand<br />

des Conceptcars Tavascan, einem vollelektrischen<br />

SUV-Coupé, erklärt Exterieur-Designer<br />

Alberto Torrecillas, den AGVS-Medien,<br />

auf was es beim Entwurf eines neuen Autos<br />

zu achten gilt: «Wir kommen aus Barça, das<br />

muss man einem Cupra ansehen. Zudem lieben<br />

unsere Kunden sportliche Autos und fahren<br />

diese auch gerne. Wir wollen Emotionen<br />

wecken, aus der Masse herausstechen und suchen<br />

die Herausforderung, das alles müssen<br />

die Formen eines Cupra-Modells vermitteln<br />

können.» Für Torrecillas ist es dabei ein Vorteil,<br />

dass Cupra noch keine Markengeschichte<br />

besitzt. Dies verschafft ihm mehr Freiheiten<br />

für die Gestaltung. Aber denkt er dabei<br />

eigentlich auch schon an den Garagisten, der<br />

sich irgendwann ebenfalls um seine Kreationen<br />

kümmern muss? «Ja, vom ersten Entwurf<br />

bis zur Produktion vergehen sicher drei<br />

bis vier Jahre. Es geht immer wieder darum,<br />

möglichst viel des Conceptcar-Designs auch in<br />

die Produktion zu ‹retten›. Dabei müssen Sicherheits-,<br />

Produktions- und schliesslich auch<br />

Reparaturanforderungen berücksichtigt werden»,<br />

erläutert Torrecillas. «Der Tavascan verfügt<br />

beispielsweise noch nicht über die bald<br />

für alle Cupra-Modelle typischen Dreiecks-<br />

Leuchten, das kommt sicher noch. Auch im<br />

Interieur werden wir diese Formen noch zusätzlich<br />

aufnehmen. Alle diese Anforderungen,<br />

auch spätere Reparaturmöglichkeiten,<br />

müssen beim mehrjährigen Designprozess,<br />

der schliesslich im Serienfahrzeug mündet,<br />

berücksichtigt werden.»<br />

Im Innern achten der Spanier und sein Team<br />

darauf, dass die für die junge Kundschaft so<br />

entscheidende Vernetzung sicher nicht zu kurz<br />

kommen wird. «Zudem wollen wir auch im Interieur<br />

Karbonelemente nutzen, um den sportlichen<br />

und zugleich technisch hochstehenden<br />

Aspekt der Modelle zu unterstreichen», erläutert<br />

Torrecillas. «Licht ist ein weiterer, sehr<br />

wichtiger Punkt für unser Design; denn Licht<br />

und seine unterschiedlichen Farben sehen wir<br />

als Verbindung zur virtuellen Welt und als<br />

Symbol der Vernetzung.» Äusserlich ist es dem<br />

Cupra-Designer wichtig, dass alle Linien und<br />

Details zusammenpassen und vor allem die<br />

Proportionen stimmen. «Bei uns haben Teile<br />

und Formen auch immer eine Funktion und<br />

sind nicht nur zur Show <strong>–</strong> wir sind ehrlich<br />

zu unseren Kunden», erläutert er. Sein Ziel:<br />

Nichts am Cupra-Modell soll maschinengefertigt<br />

aussehen: Anbauteile sollen vielmehr wie<br />

Muskeln aus der Karosserie hervorragen und<br />

die Silhouette des SUV-Coupés Tavascan definieren,<br />

was wiederum den Windwiderstand<br />

verringert und so die Reichweite des Elektro-<br />

Concepts erhöht.<br />

Ein wichtiges Merkmal für das sportliche Design<br />

der Cupra-Modelle sieht Alberto Torrecillas<br />

78<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

1 Mit wenigen Strichen und Schattierungen<br />

kreiert Designer Alberto Torrecillas die sportliche<br />

Cupra-Optik. Fotos: AGVS-Medien/Seat<br />

2 Gute Proportionen, helmartige Fensterform und<br />

markante Lichtdetails sorgen für viel Dynamik.<br />

3 Sandra Grau, Markenverantwortliche von<br />

Seat/Cupra bei der Amag.<br />

4 Der Cupra-Designer Alberto Torrecillas vor dem<br />

Conceptcar Tavascan und dem E-Flitzer Born.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

im Fensterdesign, das von der Seite betrachtet<br />

einem Helmvisier ähnlichsieht: «Was natürlich<br />

ausgezeichnet zum Motorsport passt, der immer<br />

<strong>–</strong> und zwar auch mit Elektroantrieb <strong>–</strong> zur<br />

DNA von Cupra gehören wird.» Die unkonventionelle,<br />

spanische Marke beschleunigt ihre<br />

Kadenz der Einführung elektrifizierter Fahrzeuge,<br />

denn bereits 2024 wird ein völlig neues<br />

Modell lanciert. Der rund 4,50 Meter lange<br />

«Bei uns haben<br />

Teile und Formen<br />

auch immer eine<br />

Funktion und<br />

sind nicht nur zur<br />

Show <strong>–</strong> wir sind<br />

ehrlich zu unseren<br />

Kunden»<br />

Alberto Torrecillas,<br />

Exterieur-Designer<br />

Kompakt-SUV wird als Mild- sowie in Plugin-Hybridversionen<br />

vorfahren und dank einer<br />

neuen Generation der PHEV-Technologie, werden<br />

letztere eine rein elektrische Reichweite<br />

von bis zu 100 Kilometern aufweisen können.<br />

Und dieses neue SUV-Modell dürfte anders als<br />

das jetzige Conceptcar Tavascan dann auch<br />

bereits die neuen Cupra-Scheinwerfer aufweisen,<br />

denn der Exterieur-Designer verrät zum Fortsetzung Seite 80<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>79


HANDEL & AFTERSALES<br />

Abschluss: «Künftig werden wir mehr mit<br />

Dreiecken spielen und ein Erkennungsmerkmal<br />

werden die Scheinwerfer mit ihren dreieckigen<br />

Elementen sein.»<br />

5<br />

Nicht nur mit ihrem Design will die Marke<br />

Cupra bei den Kundinnen und Kunden punkten,<br />

sondern auch mit dem heute so wichtigen<br />

Thema Nachhaltigkeit. Das hat Auswirkungen<br />

bis hin zu den Materialien fürs Interieur der<br />

Modelle. Amanda Gómez, bei Cupra zuständig<br />

für den Bereich Color & Trim, verrät: «Wir wollen<br />

im Innern unserer Modelle Sportlichkeit<br />

ausdrücken, aber nicht mit den standardisierten<br />

Ideen und immer auch mit einem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

dahinter.» Daher nutzen<br />

die Spanier nun beispielsweise für die Polster<br />

ihrer Sitze ein sogenanntes Upcycling-Material.<br />

Dieses ist das Resultat einer Kooperation<br />

mit Fischern, verschiedenen NGOs und lokalen<br />

Gemeinschaften unweit von Barcelona.<br />

Das Gemeinschaftsprojekt mit der «Seaqual<br />

Initiative» basiert auf einer Kreislaufwirtschaft<br />

und trägt zur kontinuierlichen Säuberung der<br />

Meere und Flüsse bei, indem Plastik aus diesen<br />

Gewässern gesammelt und zu einem Garn<br />

verarbeitet wird, das wiederum wie herkömmliche<br />

Garne zur Polsterhersteller genutzt werden<br />

kann.<br />

«Die neuen Produkte müssen zum einen die<br />

ganzen Qualitätsstandards, die wir an herkömmliche<br />

Materialen stellen, bezüglich Haltbarkeit<br />

oder auch Optik erfüllen. Zum anderen<br />

denken wir logischerweise auch hier wieder<br />

nicht nur bis zum Kunden, sondern auch bis<br />

zum Garagisten, der ebenfalls in der Lage sein<br />

muss, mit diesen Materialien problemlos zu<br />

arbeiten», erläutert die Spanierin. Und sie ergänzt.<br />

«Wir investieren viel Zeit und Aufwand<br />

in die Suche und die Auswahl von nachhaltigen<br />

Materialien. Zudem müssen wir uns auch<br />

versichern, dass Rohstoffe und Materialien<br />

auch wirklich nachhaltig sind. Nicht jede Lösung<br />

ist für uns auch umsetzbar, weil es Auswirkungen<br />

auf andere Bereiche haben kann,<br />

und schliesslich wollen wir keine Überraschungen<br />

in der Serienproduktion erleben!». <<br />

Weitere Infos unter:<br />

cupraofficial.ch<br />

5 Amanda Gómez, bei Cupra zuständig für den Bereich<br />

Color & Trim, sucht nach stylischen und zugleich<br />

nachhaltigen Rohstoffen für die Innenräume der<br />

spanischen Modelle.<br />

6 AGVS-Redaktor Jürg A. Stettler im Gespräch mit<br />

Curpa-Designer Alberto Torrecillas.<br />

6<br />

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80<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

«Oesch’s die Dritten» als Stargäste bei der ESA-GV in Interlaken<br />

Ein wichtiges Wahljahr steht bevor<br />

«Oesch’s die Dritten» gehören zu den erfolgreichsten Schweizer Musikgruppen<br />

überhaupt und werden an der diesjährigen ESA-GV in Interlaken für Stimmung<br />

sorgen. Foto: Oesch’s die Dritten<br />

jas. Während der Pandemie kam der sonst rege gepflegte Austausch<br />

zwischen den Mitinhaberinnen und Mitinhabern der ESA, der Einkaufsorganisation<br />

des Schweizerischen Automobil und Motorfahrzeuggewerbes,<br />

aus offensichtlichen Gründen zu kurz. Sogar das 90-Jahr-Jubiläum<br />

der ESA wurde dadurch tangiert. Zudem mussten die letzten<br />

beiden Generalversammlungen auf schriftlichem Weg stattfinden.<br />

«Umso mehr freut es uns, dass wir nun am 19. <strong>Mai</strong> wieder zu einer<br />

ordentlichen GV einladen können und den rund 7000 Genossenschaftern<br />

und Mitinhabern sowie den geladenen Gästen in Interlaken wieder<br />

die Gelegenheit geben können, sich physisch zu treffen», erklärt<br />

Matthias Krummen, Leiter Management Services und Kommunikation<br />

bei der ESA. Neben dem Jahresbericht, der statutarischen Jahres- und<br />

Konzernrechnung sowie dem sicherlich für alle ESA-Mitinhaberinnen<br />

und -Mitinhaber wichtigen Entscheid, wie hoch dieses Jahr die Verzinsung<br />

der Anteilsscheine ausfallen wird, stehen auch wichtige Erneuerungswahlen<br />

an. Markus Hutter, Präsident des ESA-Verwaltungsrates,<br />

wird sein Amt altershalber abgeben und auch der ESA-Vorstand für<br />

die nächsten vier Jahre wird gewählt. Zu einer echten ESA-GV gehört<br />

natürlich auch das traditionelle Essen danach. Dieses Mal wartet als<br />

Appetitanreger niemand anderer als die erfolgreiche Schweizer Musikgruppe<br />

«Oesch’s die Dritten» auf die GV-Teilnehmenden. Eine einzigartige<br />

Gelegenheit, das sympathische Volksmusiksextett, das dieses<br />

Jahr sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feiert und bereits über 1600 Konzerte<br />

in 14 Ländern gegeben hat, live zu erleben. Eine Chance, die man<br />

nicht verpassen sollte, daher unbedingt noch zur ESA-GV am 19. <strong>Mai</strong><br />

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HANDEL & AFTERSALES<br />

Interview mit ESA-Präsident Markus Hutter<br />

«Für Leistung, Wahrnehmung<br />

und Image verantwortlich»<br />

Markus Hutter präsidierte in den vergangenen sechs Jahren die Einkaufsgenossenschaft des Schweizerischen<br />

Auto- und Motorfahrzeuggewerbes. Jetzt tritt er altershalber zurück. Sein Präsidium fiel in eine herausforderungsreiche<br />

Zeit <strong>–</strong> aus der die ESA sogar noch gestärkt hervorging. Wie war das möglich? Reinhard Kronenberg<br />

Nach sechs Jahren als Präsident der ESA tritt Markus Hutter (Mitte.) zurück. Foto: ESA<br />

Markus Hutter, zwischen Ihrer Wahl zum<br />

ESA-Präsidenten und Ihrem gemäss Statuten<br />

altersbedingten Rücktritt im Jahr <strong>2022</strong><br />

hat die ESA trotz Pandemie ihre Erfolgsgeschichte<br />

weitergeschrieben. Wie gross<br />

ist der Einfluss des Präsidenten auf die<br />

Geschäftspolitik und den Geschäftsgang<br />

der Einkaufsgenossenschaft?<br />

Markus Hutter, ESA-Präsident: Als Präsident<br />

und Kopf einer Organisation ist man für Leistung,<br />

Wahrnehmung und Image des Unternehmens<br />

verantwortlich. Das heisst einerseits,<br />

für eine zweckmässige und zielgerichtete<br />

Führung zu sorgen, und andererseits Kunden<br />

und Mitarbeitende zu motivieren, mit ihrem<br />

Einsatz und ihrer Treue die ESA zum Erfolg<br />

zu bringen. Der Einfluss des Präsidenten auf<br />

die Geschäftspolitik und den Geschäftsgang<br />

der ESA ist sicher gross, aber gleichzeitig beschränkt,<br />

weil der Erfolg nicht allein vom Präsidenten,<br />

sondern vielmehr vom Zusammenspiel<br />

der Teams und der verschiedenen Player<br />

abhängt.<br />

Wie stark prägt der Präsident die Kultur der<br />

ESA <strong>–</strong> und mit welchen Attributen würden<br />

Sie Ihren Einfluss versehen?<br />

Die Kultur der 91-jährigen ESA ist gefestigt<br />

und mit über 7000 Mitinhabern breit abgestützt,<br />

unabhängig davon, wer gerade als Präsident<br />

an der Spitze steht. Der Präsident kann<br />

persönlich dafür sorgen, dass weder Inkompetenz<br />

noch Übermut herrscht. Er muss deshalb<br />

bodenständig sein, das Unternehmen gut<br />

kennen und eine klare, vorausschauende Sicht<br />

des Marktes sowie dessen Umfeld haben, um<br />

zu erkennen, welche Risiken man eingehen<br />

kann und welche nicht.<br />

In Ihrer ersten Ansprache als ESA-Präsident<br />

an der GV vom 18. <strong>Mai</strong> 2017 bezeichneten Sie<br />

das vorangegangene Jahr als «wenig<br />

spektakuläres Jahr». Wären Sie rückblickend<br />

froh, Sie hätten die vergangenen zwei Jahre<br />

ebenfalls «unspektakulär» nennen können?<br />

Vom guten Geschäftsergebnis her gesehen:<br />

Nein, weil die ESA gestärkt aus der Pandemie<br />

hervorgeht. Von den Risiken her gesehen: Ja,<br />

weil Krisen zu grosser Unsicherheit und kurzfristigerer<br />

Führung zwingen. In diesem Sinn<br />

sucht die ESA nicht das Spektakel, sondern<br />

82<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


klare, berechenbare Verhältnisse, selbst wenn<br />

das etwas langweilig scheint.<br />

Wie haben Sie als Präsident der ESA die<br />

Pandemie-Jahre 2020, 2021 und <strong>2022</strong> erlebt?<br />

Die Corona-Pandemie hat die ESA gut gemeistert,<br />

indem auf allen Ebenen die Zusammenarbeit<br />

intensiviert wurde, die Geschäftsleitung<br />

ihre Führung auf die einzelnen, völlig unterschiedlich<br />

betroffenen Geschäftsstellen angepasst<br />

hat, sowie mit dem Verwaltungsrat Lösungen<br />

getroffen hat, welche einerseits unsere<br />

Kunden und Mitarbeitenden geschützt und andererseits<br />

auch die betriebliche Fortführungsfähigkeit<br />

zu jeder Zeit gewährleistet hat. Die ESA<br />

hat sich dadurch nicht nur aus eigener Kraft erholt,<br />

sondern ist während der Pandemie sogar<br />

noch gewachsen und stärker geworden.<br />

Wie war das möglich?<br />

Der Erfolg der ESA ist zunächst auf ihr breites<br />

Sortiment an Produkten und Dienstleistungen,<br />

eine gute Positionierung von Preis/<br />

Leistung sowie auf eine zweckmässige Verfügbarkeit<br />

in einem intakten Markt mit anhaltend<br />

hoher Nachfrage zurückzuführen.<br />

Der permanente Ausbau unserer Logistik und<br />

zusätzliche Digitalisierungsschritte haben zu<br />

einer noch besseren Dienstleistungsqualität<br />

geführt. Vor allem aber ist der Erfolg der<br />

ESA der hohen Treue und Verbundenheit der<br />

Mitinhaber und Kunden sowie dem Engagement,<br />

der Identifikation und der Professionalität<br />

der Mitarbeitenden und Kader auf allen<br />

Stufen zu verdanken.<br />

In welcher Form werden Sie der ESA<br />

verbunden bleiben?<br />

In erster Linie natürlich als Kunde und Mitinhaber.<br />

Darüber hinaus aber auch aus Überzeugung,<br />

weil ich vom Auftrag, der Struktur,<br />

vom Geschäftsmodell, vor allem aber von<br />

den 7000 Gesellschaftern und deren Bedeutung<br />

für unser ganzes Land überzeugter bin<br />

denn je. Es sind auch die vielen Erinnerungen<br />

an gute Menschen und schöne Geschichten,<br />

die mich auch künftig mit der ESA verbinden.<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft<br />

der ESA? Mehr Schnee im Winter?<br />

Das auch. Aber der Erfolg darf nicht nur vom<br />

Wetter abhängen, sondern vor allem von einer<br />

überzeugenden Leistung mit viel Kundennähe,<br />

guten Produkten und Dienstleistungen sowie<br />

einer optimalen Logistik <strong>–</strong> dies mit einem vorteilhaften<br />

Preis-/Leistungsverhältnis. Die zukünftige<br />

ESA braucht auch weiterhin einen guten<br />

«Riecher» für Entwicklungen im Schweizer<br />

Autogewerbe und eine geschickte Hand in der<br />

Auswahl und der Betreuung von guten Mitarbeitenden.<br />

Sie befassen sich als Präsident der ESA<br />

genauso wie als Garagist mit der Frage<br />

nach der Zukunft des Autogewerbes. Lassen<br />

Sie uns bitte für einen Moment teilhaben<br />

an Ihren Gedanken.<br />

Der Wandel in der Autobranche ist gigantisch:<br />

Neue Antriebsformen der Automobile,<br />

neue Vertriebswege der Hersteller, neue Herausforderungen<br />

der Politik und neue Bedürfnisse<br />

der Kunden. Braucht es in Zukunft überhaupt<br />

noch Garagen oder läuft der gesamte<br />

Fahrzeughandel künftig digital und online?<br />

Wird das Auto aus unseren Städten verbannt<br />

und als Sündenbock für die Klimaerwärmung<br />

hingestellt, ohne dessen Vorteile und Nutzen<br />

zu berücksichtigen? Wie diese Fragen beantwortet<br />

werden, ist ungewiss, aber es braucht<br />

unser Engagement und die Stimmen der Direktbetroffenen<br />

nun noch mehr. Was zweifellos<br />

bleibt, ist der Bedarf nach zuverlässiger Beratung<br />

und gutem Service für den immer noch<br />

hochattraktiven Individualverkehr, ohne den<br />

die steigende Mobilität in unserer Gesellschaft<br />

nicht bewältigt werden kann.<br />

Auf welchen Gebieten sehen Sie die<br />

grössten Herausforderungen auf die<br />

Garagisten zukommen? Und wie bereiten<br />

Sie sich als Garagist darauf vor?<br />

Indem ich mich in erster Linie auf unsere Kunden<br />

konzentriere, mich nach ihren Bedürfnissen<br />

orientiere und alles tue, um neue Kunden<br />

zu gewinnen und bestehende Kunden zu<br />

halten. Zusätzlich suche ich nach neuen Tätigkeitsfeldern,<br />

neuen Angeboten und Produkten,<br />

mit denen ich mich auf dem Markt<br />

entwickeln kann. Das braucht neben einer<br />

aufmerksamen Beobachtung des Marktes und<br />

der Kunden auch Zeit, weil es nur mit einer<br />

langfristigen Perspektive funktionieren wird.<br />

Neue Ideen, Bodenständigkeit und Risikobereitschaft<br />

sind die Stichworte, mit denen ich<br />

mich auf die Herausforderungen der Zukunft<br />

vorbereiten möchte. <<br />

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86<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>87


GARAGENWELT<br />

Beissbarth Q.Lign<br />

gassnerag.ch<br />

Gassner AG präsentiert das innovativste Lenkgeometriegerät der Welt<br />

pd. Als Marktführer im Bereich Lenkgeometrieanlagen präsentiert<br />

Gassner AG die neueste Innovation der Firma Beissbarth: Q.Lign ist<br />

das erste web-basierte Lenkgeometriegerät der Welt. «Dies ist<br />

wohl das beste Lenkgeometriegerät, das der Markt je hergegeben<br />

hat», sagt Thomas Küderli, Geschäftsführer der Gassner AG. Q-Lign<br />

benötigt nur wenig Platz, ist mobil und lässt sich somit an jedem Ort<br />

in der Werkstatt einsetzen.<br />

Die zwei Messköpfe sind selbstnivellierend und sind durch ein Referenzsystem<br />

permanent mit einander verbunden. Ein aktives Referenzsystem<br />

ist das Erfolgsrezept für gerade Lenkräder. Spur und Sturz-<br />

Werte lassen sich jederzeit direkt am Messwertaufnehmer ablesen<br />

und erleichtern die Einstellarbeiten unter dem Fahrzeug enorm.<br />

Mit Q.Lign setzt Beissbarth dabei auf eine komplett neue Hard- und<br />

Softwarearchitektur und stellt dabei Geschwindigkeit und Connectivity<br />

an erste Stelle. Der web-basierte Ansatz verlagert die gesamte<br />

Bildverarbeitung und Rechenleistung in den Messwertaufnehmer<br />

und ersetzt den gesamten Fahrwagen. Messwerte können dabei auf<br />

jedem browser-basierten Endgerät angezeigt werden, egal ob TV,<br />

Tablet, Smartphone oder doch der klassische PC (Stream-to-X).<br />

Beissbarth Q.Lign im Einsatz. Foto: Gassner AG<br />

Neben Q.Lign führt Beissbarth auch Q.Grip ein, die wohl schnellste<br />

Lösung, die Messtafeln am Rad zu befestigen <strong>–</strong> komplett ohne<br />

Kontakt zur Felge. Das ausgeklügelte Spannprinzip ermöglicht die<br />

sekundenschnelle Anpassung an verschiedene Radgrössen und<br />

sorgt dabei für einen sicheren Halt und wiederholgenaue Messergebnisse<br />

<strong>–</strong> in gewohnter Beissbarth-Qualität. Wegen dem zunehmenden<br />

Zusammenspiel komplexer Fahrwerke, verbauter Kameraund<br />

Radarsensoren sorgt Beissbarth mit Q.Lign für permanenten<br />

Platz vor der Bühne, welcher bekanntlich für die Fahrerassistenzsystem-Kalibrierung<br />

benötigt wird. <<br />

Motiondata Vector<br />

motiondata-vector.ch<br />

App in die Zukunft <strong>–</strong> so geht Garagenbetrieb heute<br />

pd. Apps sind die Zukunft für jeden modernen Garagenbetrieb.<br />

Deswegen hat die Motiondata Vector Gruppe als IT-Softwarekomplettanbieter<br />

App-Lösungen geschaffen, die direkt mit den beiden<br />

Dealer-Management-Systemen Motiondata DMS und CDP verbunden<br />

sind. Sie ermöglichen Effizienzsteigerung in vielen Arbeitsprozessen<br />

und bieten innovativen Kundenservice. Die komfortable<br />

orts- und zeitunabhängige Bedienung auf allen Devices ist ein<br />

grosser Vorteil, denn so erreicht man die Kunden genau dort, wo<br />

sie sich am häufigsten aufhalten: am Smartphone oder Tablet.<br />

Die Parts Stock App ist der mobile Arbeitsplatz im und rund ums<br />

Lager. Die Basisfunktionen decken die Bereiche Wareneingang,<br />

Warenausgang, Bestandsabfrage, Lagerumbuchung, Lagerfachänderung,<br />

Warenbestellung, Etikettendruck und Inventur ab. Die<br />

Einstellungen kann man direkt im DMS setzen und diese werden<br />

dann einfach mit der App synchronisiert. So einfach, intuitiv und<br />

übersichtlich war Lagerlogistik noch nie!<br />

Alles vernetzt dank Motiondata Vector. Foto: Motiondata Vector<br />

Die Photo App ermöglicht den Garagenbetrieben, schnell und einfach<br />

Fotomaterial zu erstellen, zu markieren, entsprechend zu beschriften<br />

und im Kundenstamm oder in einen beliebigen Werkstattauftrag<br />

des DMS abzulegen. Die übersichtliche Benutzeroberfläche<br />

gewährleistet eine schnelle und einfache Bedingung.<br />

Mit dem Motiondata DMS und dem CDP sind Garagen zusammen mit<br />

diesen App-Lösungen optimal für den digitalen Alltag ausgestattet. <<br />

88<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Bosch<br />

boschaftermarket.com/ch/de/index<br />

Kalibrierung Lidar-Sensor mit DAS 3000 von Bosch<br />

pd. Für zukünftige Fahrtechnologien ist der Lidar-Sensor, eine Art<br />

Infrarot-Radar, unverzichtbar. Zusammen mit dem Radar, GPS-Daten<br />

und sehr sensiblen Kameras befähigt der Lidar-Sensor das Auto,<br />

seine Umgebung zu erfassen. Wenn der Sensor beispielsweise<br />

wegen eines Unfalls neu ausgerichtet werden muss, braucht die<br />

Werkstatt die entsprechende Ausrüstung.<br />

Mit der computergesteuerten Kalibrier- und Justagevorrichtung<br />

DAS 3000 von Bosch kann der Fachmann den Lidar-Sensor einfach,<br />

schnell und präzise kalibrieren. Die neue Kalibriertafel CTA 150-1<br />

der VW-Gruppe ist ab sofort über den Grosshandel unter der Artikelnummer<br />

1688132052 bestellbar. Für die Kalibrierung am Fahrzeug<br />

ist ausserdem der Laserentfernungsmesser GLM 120 von Bosch<br />

erforderlich.<br />

Für die professionelle Justage und Sensorkalibrierung bietet Bosch<br />

den Werkstätten ein aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem<br />

bestehend aus der Diagnosesoftware Esitronic 2.0 Online, Diagnosetestern<br />

der KTS-Reihe und unterschiedlichen Kalibriervorrichtungen<br />

rund um den DAS 3000.<br />

Die Kalibrierungslösungen von Bosch erfüllen die Anforderungen<br />

der Originalhersteller. <<br />

Kalibrieren mit modernster Bosch-Technologie. Foto: Bosch<br />

Driv<br />

driv.com<br />

Innovative Technologien für verbesserte Fahrwerke<br />

pd. Mit cleveren Lösungen wie der Hybrid-Core- Lagertechnologie<br />

und Korrosionsschutz verlängert Moog die Lebensdauer stark<br />

belasteter Fahrwerke.<br />

Gegen Verschleiss und abnehmende Leistung: Die Hybrid-Core-Technologie<br />

setzt auf verbesserte, karbonverstärkte Materialkomposition,<br />

um Lenksysteme widerstandsfähiger zu machen. Per Induktionshärtung<br />

wird die Festigkeit der Kugelzapfen verdoppelt und so für mehr<br />

Sicherheit gesorgt.<br />

Tests zeigen: Die Kugelgelenke mit Hybrid-Core-Technologie sind<br />

dem Wettbewerb weit voraus. Sie senken den Verschleiss und setzen<br />

auf induktiv gehärteten Stahl und CFK-Verstärkung, um ein feines und<br />

präzises Lenkgefühl auch bei anhaltender Beanspruchung zu gewährleisten.<br />

Widerstandsfähiger dank Hybrid-<br />

Core-Technologie. Foto: Driv<br />

Neben der Hybrid-Core-Technologie glänzt Moog mit weiteren Innovationen:<br />

Der Moog-Korrosionsschutz sorgt für eine höhere Beständigkeit<br />

stark beanspruchter Kugellager und Spurlenker. Das zugehörige<br />

synthetische Fett erleichtert zudem die Montage und schützt<br />

zusätzlich vor Verschleiss. Diese und weitere Innovationen sind das<br />

Ergebnis der Entwicklungskompetenz von Moog, die im Montagewerk<br />

in Barcelona, Spanien, umgesetzt wird. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>89


APERÇU<br />

84 114 km<br />

L’infrastructure de transport de la Suisse occupe un peu plus de 2 %<br />

de la superficie totale du pays et près d’un tiers de la surface<br />

urbanisée. En 2021, le réseau routier s’étendait sur 84 114 km, dont<br />

1544 km d’autoroutes. Le réseau ferroviaire mesurait 5317 km en<br />

2020, date du dernier recensement.<br />

Photo : Istock<br />

APERÇU D’<strong>AUTOINSIDE</strong> 06 <strong>–</strong> JUIN <strong>2022</strong><br />

Le prochain numéro paraîtra le 2 juin <strong>2022</strong> et abordera les thèmes suivants :<br />

Photo : médias de l’UPSA<br />

Photo : Istock<br />

Laver, c’est prendre soin de ses clients<br />

Poussière du Sahara, pollen, insectes <strong>–</strong> une voiture<br />

doit toujours être soignée et entretenue. Une bonne<br />

station de lavage professionnelle est donc un<br />

élément important pour les garagistes, y compris<br />

pour prendre soin de sa clientèle.<br />

Rencontre au Palais fédéral<br />

Ils sont des compagnons de route dans la Berne<br />

fédérale et s’engagent pour la mobilité : Thomas<br />

Hurter, président central de l’UPSA, et Jürg<br />

Röthlisberger, directeur de l’Office fédéral des<br />

routes, s’expriment sur des sujets d’actualité.<br />

Photo : médias de l’UPSA<br />

La branche se rencontre<br />

On se rencontre à nouveau avec plus d’insouciance.<br />

Nous revenons sur les Autotechnik Days de<br />

Hostettler AG, l’AG de l’ESA et Uniti à Stuttgart.<br />

Retrouvez dans le prochain numéro les meilleures<br />

photos et histoires de ces événements.<br />

Le magazine spécialisé au plus fort tirage de la branche automobile suisse<br />

94 e année, 11 numéros en allemand et en français.<br />

Tirage septembre 2021 certifié REMP : 12 367 exemplaires dont 9351 en allemand et 3016 en français.<br />

Éditeur<br />

Union professionelle suisse de<br />

l’automobile (UPSA)<br />

upsa-agvs.ch<br />

Éditions<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, CH-3006 Berne<br />

Téléphone : +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, autoinside.ch<br />

Administration et gestion des abonnements<br />

Abonnement annuel<br />

CHF 110.<strong>–</strong> (TVA incluse)<br />

Numéro à l’unité<br />

CHF 11.<strong>–</strong> (TVA incluse)<br />

Contact : Serina Danz<br />

Téléphone : +41 (0)31 307 15 43<br />

serina.danz@agvs-upsa.ch<br />

agvs-upsa.ch<br />

S’abonner maintenant !<br />

agvs-upsa.ch/fr/abo<br />

Rédaction<br />

Supports médiatiques de l’UPSA<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zurich<br />

Téléphone : +41 (0) 43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Rédaction : Reinhard Kronenberg (kro,<br />

responsable journalisme), Jürg A. Stettler<br />

(jas, rédacteur responsable mobilité),<br />

Max Fischer (mfi, rédacteur mobilité), Mike<br />

Gadient (mig, rédacteur mobilité), Cynthia<br />

Mira (cym, rédactrice mobilité), Sascha<br />

Rhyner (srh, rédacteur mobilité), Andreas<br />

Senger (se, domaine technique), Raoul<br />

Studer (rst, domaine politique).<br />

Autres contributions : Martin Bernard,<br />

Markus Peter.<br />

Conception : Robert Knopf,<br />

Phutsadee Phoojaphon, Corinna Vogt.<br />

Commercialisation<br />

Supports médiatiques de l’UPSA<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zurich<br />

Contact : Erich Schlup, Key Account Manager<br />

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Portable : +41 (0) 79 256 29 23<br />

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Responsabilité générale<br />

Rédaction et commercialisation<br />

Georg Gasser<br />

Supports médiatiques de l’UPSA<br />

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galledia.ch<br />

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Téléphone : +41 (0)58 344 97 44<br />

michael.rottmeier@galledia.ch<br />

Réimpression ou reproduction d’articles,<br />

même partielle, uniquement avec l’accord<br />

des médias de l’UPSA. Nous déclinons toute<br />

responsabilité pour les manuscrits et les<br />

photos envoyés spontanément. L’administrateur<br />

des pages auxquelles renvoient les liens<br />

est seul responsable de leur contenu.<br />

90<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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