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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2022

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Die Idee, Juice Technology zu gründen,<br />

kam Christoph Erni 2014, als er kein<br />

passendes Ladegerät für sein Elektroauto<br />

finden konnte. Foto: Juice Technology<br />

Garagisten können Kunden die Reichweitenangst nehmen<br />

Mobile Power für unterwegs<br />

Die Juice Technology AG, Herstellerin von Ladestationen und -software, hat sich im Markt stark positioniert.<br />

Gründer Christoph Erni über die Erfolgsfaktoren, die Frage nach den Stromressourcen und die Rolle der Garagisten.<br />

Mike Gadient<br />

Herr Erni, wie schafft es ein einstiges<br />

Start-up wie Juice Technology im Bereich<br />

der E-Mobilität erfolgreich zu sein? Mit welchen<br />

Gedanken blicken Sie auf die seit der<br />

Gründung vergangenen acht Jahre zurück?<br />

Christoph Erni, Gründer und CEO der Juice<br />

Technology AG: Die Zeit kommt mir wie ein<br />

wilder Flug auf einer Kanonenkugel vor. Nach<br />

einem interessanten, aber gemächlichen Start<br />

nahm das Tagesgeschäft rasant an Tempo zu.<br />

Zu Beginn mussten wir jedem erst einmal erklären,<br />

weshalb die Elektromobilität bald Einzug<br />

hält. Heute haben wir mit unseren Produkten<br />

weltweit Erfolg und gehören zu den<br />

Marktführern. Unsere anfängliche Vision ist<br />

mehr als aufgegangen.<br />

Das Timing hat gepasst.<br />

Ja, mit unseren mobilen AC-Ladegeräten wie<br />

dem Juice Booster 2 haben wir den Nerv getroffen.<br />

Wären wir zu früh mit unseren Produkten<br />

auf den Markt gekommen, dann wären<br />

wir verhungert. Wären wir zu spät dran gewesen,<br />

dann wäre der Kuchen schon verteilt gewesen.<br />

Es kommt nicht oft im Leben vor, dass<br />

das Timing zu 100 Prozent stimmt. Wir waren<br />

von Anfang an von unserer Idee überzeugt<br />

und haben mit Lars Thomsen einen Zukunftsforscher<br />

im Verwaltungsrat, der uns ermutigt<br />

hat, vorwärts zu machen. Er sagte zu mir: «In<br />

dem Moment, in dem die Elektrofahrzeuge im<br />

Markt die 1-Prozent-Hürde übersprungen haben,<br />

ist der Trend nicht mehr aufzuhalten.»<br />

Wie wichtig sind die Garagisten für die<br />

Umsatzentwicklung von Juice?<br />

Ich wünsche mir, dass sie noch wichtiger werden.<br />

Für den Garagisten sind Ladeinfrastrukturen<br />

attraktive Zusatzgeschäfte, die fehlende<br />

Einnahmen kompensieren können. Letztlich<br />

fallen bei E-Autos Reparaturerträge weg, weil<br />

der Motor einfacher aufgebaut ist. Das Beratungsgespräch<br />

rund um die Elektromobilität<br />

ist ausserdem ein gutes Instrument, um Kunden<br />

zu binden. Der Autofahrer soll die Produkte<br />

von Juice nicht irgendwo bestellen, sondern<br />

beim Garagisten seines Vertrauens. Der<br />

klassische Garagist muss umdenken. Andererseits<br />

stellen wir auch fest, dass bereits viele<br />

Garagisten den Juice Booster 2 Pro verwenden.<br />

Er ist das Pendant zum Original mit dem Fokus<br />

auf E-Fahrzeugentwicklung, Werkstätten<br />

und gewerbliche Nutzung. Weil das Gerät mobil<br />

einsetzbar ist, kann das Kundenfahrzeug<br />

bereits auf der Hebebühne geladen werden.<br />

Wo genau sehen Sie das Potenzial für<br />

Zusatzgeschäfte?<br />

Die Garagisten haben den Vorteil, dass sie<br />

das Vertrauen ihrer Stammkunden bereits ge-<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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