AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2022
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BILDUNG<br />
Garagisten, die eine Schnupperwoche oder<br />
eine Lehre anbieten, lohnt es sich weiter, die<br />
Schnupperplätze neben Informationstagen,<br />
Gewerbeausstellungen, auch auf berufsberatung.ch<br />
oder auf Yousty (yousty.ch) auszuschreiben<br />
und diese zu bewerben. Der AGVS<br />
bietet zusammen mit der Plattform direktes<br />
Lehrstellenmarketing an und führt die Jungen<br />
damit mit einem potenziellen Arbeitgeber zusammen.<br />
<<br />
Hier erhalten Sie Hilfe<br />
Die AGVS-Mitglieder profitieren von kostenlosen Hilfsmitteln und Checklisten,<br />
um den Jungen eine reibungslose Schnupperwoche zu ermöglichen.<br />
Schnuppertagebuch,<br />
praktische Übungen, Leitfaden<br />
Zum AGVS Eignungstest<br />
Wie das Kennenlernen auf beiden<br />
Seiten gelingt <strong>–</strong> zwei Garagisten<br />
berichten über ihre Erfahrungen<br />
Vor drei Jahren entschied sich René Lafontaine,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung in der Schönegg<br />
Garage AG in Spiez BE, die Schnupperlehren im<br />
Betrieb auf maximal drei Tage zu beschränken.<br />
Er hat damit gute Erfahrungen gemacht. «Am<br />
vierten und fünften Tag sind die Jungen meistens<br />
zu müde, um noch richtig zu profitieren», sagt er.<br />
Die Motivation breche ein, weshalb es keinen<br />
Sinn mache, die zwei Tage noch durchzuboxen.<br />
Denn man dürfe nicht vergessen: «Die Umstellung<br />
von der Schule auf die Arbeitswelt ist<br />
für die Jungen gross.»<br />
Wer bei Lafontaines Team schnuppern will,<br />
muss zudem zuerst eine Bewerbung einreichen.<br />
«Erst wenn ich ein Dossier inklusive Motivationsschreiben<br />
erhalte, merke ich, dass ein wirkliches<br />
Interesse vorhanden ist», sagt Lafontaine.<br />
Dann nehme er sich auch Zeit, um das weitere<br />
Vorgehen zu besprechen. «Manchmal geht es<br />
beim ersten Telefon darum, zu erklären, dass<br />
man nicht mit weissen Sneakers erscheinen<br />
soll», erklärt er. Denn beim Schnuppern sei es<br />
wichtig, dass die Jungmannschaft in die Autowelt<br />
eintauche und sehe, wie der Alltag beim<br />
Garagisten wirklich sei. «Ich will den Jungen ein<br />
Erlebnis bieten und vermitteln, wie vielfältig und<br />
spannend die Arbeit ist», sagt er. Sollte kein Lehrstellenplatz<br />
oder Schnupperlehrplatz mehr frei<br />
sein, so gebe er die Bewerbungsdossier nach<br />
Absprache auch gerne an Berufskollegen weiter.<br />
Stefan Schürch,<br />
Werkstattleiter Garage Kunz.<br />
Für die Durchführung geht Lafontaine nach<br />
einem Plan vor. Einzelne Angebote nahm er sich<br />
aus dem Leitfaden des AGVS und adaptierte<br />
diesen auf seinen Betrieb. «Die Checklisten<br />
geben Ideen und liefern Anhaltspunkte, um<br />
die eigenen Schnuppertage zu gestalten.» Je<br />
nach Grösse des Betriebes brauche es dann<br />
eine individuelle Anpassung. Der Bewertungsbogen<br />
diene ihm zudem als Gedankenstütze für<br />
das Schlussgespräch. Das direkte Feedback<br />
sei aber auch im Alltag integriert. «Wir haben<br />
kurze Arbeitswege und ich sehe und frage auch<br />
durch den Tag, ob alles in Ordnung ist.» Es sei<br />
ein Geben und Nehmen, man müsse sich um die<br />
Jungen kümmern. Für ihn bietet die Schnupperlehre<br />
auch die Möglichkeit, Lernende zu finden.<br />
«Wir haben das Glück, dass wir immer Anfragen<br />
bekommen, in diesem Jahr starten wir zum<br />
ersten Mal mit zwei Lernenden, weil beide in<br />
der Schnupperzeit ihre Sache sehr gut gemacht<br />
haben.» Der Teamspirit sei das A und O in der<br />
Garage.<br />
Etwas anders, aber ebenso erfolgreich, handhabt<br />
es die Garage Kunz Automobil AG in<br />
Gümligen BE. Auch dort muss der Werkstattleiter<br />
Stefan Schürch seine Schnupperplätze nicht<br />
René Lafontaine,<br />
Mitglied Geschäftsleitung, Schönegg Garage.<br />
ausschreiben und begrüsst pro Jahr rund ein<br />
Dutzend Schülerinnen und Schüler. «Bei uns<br />
verbringen die Jungen eine ganze Woche im<br />
Betrieb.» Für die fünf Tage übernehme ein Automobil-Mechatroniker<br />
die volle Verantwortung.<br />
Er nehme den Schnupperlehrling bei all seinen<br />
Aktivitäten mit und zeige ihm alles. «So erhält er<br />
den besten Eindruck, was ihn bei einem Stellenantritt<br />
erwarten würde», sagt Schürch. Auch<br />
sei der Altersunterschied meistens nicht allzu<br />
gross zwischen den beiden. Er traue damit auch<br />
seinen Mitarbeitenden mehr zu, die das ebenfalls<br />
schätzen würden. Das Schlussgespräch findet<br />
ebenfalls mit dem Automobil-Mechatroniker<br />
und dem Schnupperlernenden statt. Er würde<br />
es jedem Garagist empfehlen, Schnupperlehren<br />
anzubieten. «Es ist auch für die Gesellschaft von<br />
Bedeutung und eine Verantwortung gegenüber<br />
unserem Gewerbe», sagt er. Die Nachfrage nach<br />
Schnupperlehrstellen sei immer gross.<br />
Weitere Infos unter:<br />
schoenegg-garage.ch<br />
garage-kunz.ch<br />
TBZ<br />
HF<br />
Technische Berufsschule Zürich<br />
Höhere Fachschule HF<br />
Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />
Tel. 044 446 95 11<br />
admin.hf@tbz.zh.ch<br />
www.tbz.ch/weiterbildung<br />
Werkstattkoordinator/in*<br />
mit Zertifikat oder mit eidg. Fachausweis<br />
(*auch als Abendkurs möglich)<br />
Betriebswirt/in HFP<br />
weitere Infos & Anmeldung auf:<br />
www.tbz.ch/weiterbildung<br />
Fragen? Tel. 044 446 95 11<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
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