AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2022
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Sportliche Linien und Nachhaltigkeit im Design kombinieren<br />
1<br />
Wie Cupra zum<br />
eigenständigen<br />
Auftritt kommt<br />
Cupra, die Sportmarke von Seat, hat in der Schweiz rasch Fuss gefasst<br />
und ist sehr beliebt. Cupra-Designer Alberto Torrecillas erklärt, wie er<br />
den Fahrzeugen auch mit Elektroantrieb zu einem dynamischen Auftritt<br />
verhilft und ob er beim Design auch bereits an den Garagisten in der<br />
Werkstatt denkt. Seine Kollegin Amanda Gomez erläutert zudem neuste<br />
Trends betreffend nachhaltiger Rohstoffe für Autoteile. Jürg A. Stettler<br />
Bis vor vier Jahren waren Cupra-Modelle<br />
schlicht besonders leistungsstarke und dynamischer<br />
gezeichnete Seat-Modelle. Dann entschloss<br />
sich der VW-Konzern, aus Cupra eine<br />
eigene Automarke zu machen. Und dieser Ansatz<br />
funktioniert, besonders in der Schweiz,<br />
wo die beiden spanischen Marken letztes Jahr<br />
insgesamt 12 786 Fahrzeuge auf die Strassen<br />
brachten. «Wir haben im letzten Jahr ein<br />
Plus von 13,6 Prozent verbuchen können»,<br />
erläutert Sandra Grau, Markenverantwortliche<br />
von Seat/Cupra bei der Amag zufrieden.<br />
«Trotz Lieferfristen, Corona und Chipkrise ist<br />
dies sehr erfreulich. Seat und Cupra ergänzen<br />
sich und können gemeinsam wachsen.» Daher<br />
hat sich Sandra Grau auch zum Ziel gesetzt,<br />
dieses Jahr alleine 5180 Cupra-Modelle<br />
zu verkaufen. Helfen werden dabei sicherlich<br />
auch die neugestalteten Showrooms, die in<br />
fünf Schweizer Betrieben (Biel, Gossau, Lyssach,<br />
Noranco und Pratteln) bereits umgesetzt<br />
wurden. Sie erstrahlen in der jugendlich, unkomplizierten<br />
und dennoch sehr stylischen<br />
Unternehmensidentität der Marke <strong>–</strong> weitere<br />
Showrooms werden folgen.<br />
Die Erfolgsgeschichte von Cupra ist auch eng<br />
mit dem Design der Modelle verbunden. Anhand<br />
des Conceptcars Tavascan, einem vollelektrischen<br />
SUV-Coupé, erklärt Exterieur-Designer<br />
Alberto Torrecillas, den AGVS-Medien,<br />
auf was es beim Entwurf eines neuen Autos<br />
zu achten gilt: «Wir kommen aus Barça, das<br />
muss man einem Cupra ansehen. Zudem lieben<br />
unsere Kunden sportliche Autos und fahren<br />
diese auch gerne. Wir wollen Emotionen<br />
wecken, aus der Masse herausstechen und suchen<br />
die Herausforderung, das alles müssen<br />
die Formen eines Cupra-Modells vermitteln<br />
können.» Für Torrecillas ist es dabei ein Vorteil,<br />
dass Cupra noch keine Markengeschichte<br />
besitzt. Dies verschafft ihm mehr Freiheiten<br />
für die Gestaltung. Aber denkt er dabei<br />
eigentlich auch schon an den Garagisten, der<br />
sich irgendwann ebenfalls um seine Kreationen<br />
kümmern muss? «Ja, vom ersten Entwurf<br />
bis zur Produktion vergehen sicher drei<br />
bis vier Jahre. Es geht immer wieder darum,<br />
möglichst viel des Conceptcar-Designs auch in<br />
die Produktion zu ‹retten›. Dabei müssen Sicherheits-,<br />
Produktions- und schliesslich auch<br />
Reparaturanforderungen berücksichtigt werden»,<br />
erläutert Torrecillas. «Der Tavascan verfügt<br />
beispielsweise noch nicht über die bald<br />
für alle Cupra-Modelle typischen Dreiecks-<br />
Leuchten, das kommt sicher noch. Auch im<br />
Interieur werden wir diese Formen noch zusätzlich<br />
aufnehmen. Alle diese Anforderungen,<br />
auch spätere Reparaturmöglichkeiten,<br />
müssen beim mehrjährigen Designprozess,<br />
der schliesslich im Serienfahrzeug mündet,<br />
berücksichtigt werden.»<br />
Im Innern achten der Spanier und sein Team<br />
darauf, dass die für die junge Kundschaft so<br />
entscheidende Vernetzung sicher nicht zu kurz<br />
kommen wird. «Zudem wollen wir auch im Interieur<br />
Karbonelemente nutzen, um den sportlichen<br />
und zugleich technisch hochstehenden<br />
Aspekt der Modelle zu unterstreichen», erläutert<br />
Torrecillas. «Licht ist ein weiterer, sehr<br />
wichtiger Punkt für unser Design; denn Licht<br />
und seine unterschiedlichen Farben sehen wir<br />
als Verbindung zur virtuellen Welt und als<br />
Symbol der Vernetzung.» Äusserlich ist es dem<br />
Cupra-Designer wichtig, dass alle Linien und<br />
Details zusammenpassen und vor allem die<br />
Proportionen stimmen. «Bei uns haben Teile<br />
und Formen auch immer eine Funktion und<br />
sind nicht nur zur Show <strong>–</strong> wir sind ehrlich<br />
zu unseren Kunden», erläutert er. Sein Ziel:<br />
Nichts am Cupra-Modell soll maschinengefertigt<br />
aussehen: Anbauteile sollen vielmehr wie<br />
Muskeln aus der Karosserie hervorragen und<br />
die Silhouette des SUV-Coupés Tavascan definieren,<br />
was wiederum den Windwiderstand<br />
verringert und so die Reichweite des Elektro-<br />
Concepts erhöht.<br />
Ein wichtiges Merkmal für das sportliche Design<br />
der Cupra-Modelle sieht Alberto Torrecillas<br />
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<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>