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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2022

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Fahrwerktuning für Elektroautos<br />

Durch die Absenkung<br />

eines Elektrofahrzeugs<br />

sollte auch der<br />

Luftwiderstand des<br />

Fahrzeugs sinken.<br />

Dies kann sich positiv<br />

auf die Reichweite<br />

auswirken.<br />

Foto: KW Automotive<br />

Mehr Reichweite<br />

durch Tieferlegung?<br />

Beim Tesla Model 3 wurde im Rahmen eines Tests durch den Einbau eines Gewindefahrwerks eine<br />

Reichweitensteigerung von sieben Prozent erreicht <strong>–</strong> was steckt dahinter? Und was ist mit den Autofahrern,<br />

die keine maximale Tieferlegung wollen? Peter Banz, Geschäftsführer bei KW Automotive (Schweiz) AG,<br />

kennt die Antworten. Mike Gadient<br />

Die Mobilität ist ein sehr emotionales Thema.<br />

Eine aktuelle Studie der Universitäten Luzern<br />

und St. Gallen beschreibt dies so: «Die Möglichkeit,<br />

in einen sogenannten ‹Flow› zu kommen,<br />

das heisst das Gefühl zu erleben, beim<br />

Fahren die Zeit zu vergessen sowie das Gefühl,<br />

Kontrolle über die gewählte Mobilitätsform<br />

zu besitzen, sind wichtige Faktoren bei<br />

der Entscheidung für ein Verkehrsmittel.» Die<br />

Befragten verbinden das Erleben eines solchen<br />

Flow-Moments noch tendenziell eher mit<br />

Fahrzeugen, die einen Verbrennungsmotor<br />

besitzen. Wer jedoch bereits ein Elektroauto<br />

fährt, sieht das Bedürfnis nach Spass, Flow,<br />

Macht und Kontrolle dadurch signifikant stärker<br />

erfüllt. Die Studie weist den folgenden Aspekt<br />

zwar nicht explizit aus, aber das Fahrgefühl<br />

inklusive Fahrkomfort bei Elektroautos<br />

dürfte auch durch Tuningmöglichkeiten beeinflusst<br />

werden. Tesla-Besitzer etwa finden<br />

seit längerem Gefallen an den Gewindefahrwerken<br />

von KW Automotive. Nun sind auch<br />

für den neuen Cupra Born (K1) das manuell<br />

einstellbare Gewindefahrwerk KW V3 und<br />

das adaptive «KW DDC plug & play»-Gewindefahrwerk<br />

erhältlich.<br />

«Vor einigen Jahren hiess es bei vereinzelten<br />

Marken noch: ‹Am Elektroauto möglichst<br />

nichts umbauen!›», erinnert sich Peter Banz,<br />

Geschäftsführer bei KW Automotive (Schweiz)<br />

mit Sitz in Rotkreuz ZG. Die Sorge war, dass<br />

die Batterie bei einem tiefergelegten Fahrzeug<br />

den Boden streift und beschädigt wird.<br />

«Nun hat sich diese Haltung verändert, denn<br />

man kann auch bei einem Verbrenner darüber<br />

diskutieren, wie sicher ein beschädigter Tank<br />

ist.» Das meistverkaufte Nachrüstfahrwerk<br />

von KW Automotive ist das KW V3 respektive<br />

die KW Variante 3. Die Dämpfer unterscheiden<br />

sich von herkömmlichen Fahrwerksdämpfern<br />

dadurch, dass KW eine sogenannte<br />

Mehrventiltechnologie nutzt. Das Fahrwerk<br />

kann manuell in der Dämpfung individuell<br />

eingestellt werden.<br />

Die Annahme: Je harmonischer ein Elektroauto<br />

gedämpft wird, umso mehr profitiert die<br />

Reichweite. Bei einem Test im Sommer 2019<br />

wurde ein Tesla Model 3 mit dem KW-Gewindefahrwerk<br />

Variante 3 ausgerüstet und<br />

um 3,5 Zentimeter tiefergelegt. Das Ergebnis:<br />

7 Prozent mehr Reichweite auf der Autobahn<br />

dank tiefergelegtem Fahrwerk und insgesamt<br />

geringerem Luftwiderstand. Die Reichweite<br />

wurde gegenüber dem Serienmodel von<br />

320 Kilometer auf 341 Kilometer verbessert.<br />

Eine Steigerung von 21 Kilometern Reichweite<br />

pro Ladung. Das serienmässige Model<br />

3 verbrauchte 227 Wh/km, und das tiefergelegte<br />

217 Wh/km. «Solche Tests sind bei gleicher<br />

Fahrweise und bei gleicher technischer<br />

Ausstattung sinnvoll», sagt Peter Banz. Beide<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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