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AUTOINSIDE Ausgabe 5 – Mai 2022

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FOKUS ELEKTROMOBILITÄT<br />

Energieversorgung und Antriebe<br />

«Politiker, macht nicht kaputt,<br />

was heute funktioniert»<br />

Weil auf den Benzinpreis geachtet wird, machen<br />

Garagisten die Beobachtung, dass der Tank nicht<br />

immer ganz aufgefüllt wird. Foto: AGVS-Medien<br />

Der Energiemarkt spielt aus verschiedenen Gründen verrückt, die Preise ziehen an oder gehen gleich ganz<br />

durchs Dach. Das akzentuiert auch eine Frage, die sich aktuell mehr potenzielle Käufer von Neu- und<br />

Gebrauchtwagen denn je stellen: Jene nach dem «richtigen» Antrieb. Es ist Zeit, etwas Ordnung in die<br />

Schlagzeilen zu bringen. Reinhard Kronenberg<br />

«Benzin und Diesel so teuer wie noch nie»: Die<br />

Schlagzeile auf blick.ch von Anfang März vermeldet,<br />

dass die wirtschaftlichen Folgen des<br />

Ukraine-Krieges die Schweiz definitiv erreicht<br />

hätten. Von «einer Sekunde auf die andere» sei<br />

der Benzinpreis in Sphären gestiegen, wie man<br />

sie schon lange nicht mehr gesehen habe. Konkret:<br />

Zum letzten Mal auf diesem Niveau lag<br />

er 2012. Seit Anfang 2021 übrigens stieg der<br />

Preis kontinuierlich an, das war bisher einfach<br />

keine grosse Schlagzeile wert. Wie die Mechanik<br />

der Medien funktioniert, zeigt sich auch<br />

daran, dass die Ersten bereits beim Bundesamt<br />

für Energie um Tipps zum Energiesparen<br />

bitten, und die Antwort erhalten: Jedes Grad<br />

Raumtemperatur weniger senkt die Heizkosten<br />

um rund sechs Prozent. Wer nicht bereit<br />

ist, mehr zu zahlen, soll halt frieren.<br />

Dennoch: Die Situation, wie sie sich diesen<br />

Frühling präsentiert, hat Potenzial für Fragen.<br />

Zum einen scheint sich eine immer grösser<br />

werdende Anzahl Automobilistinnen und<br />

Automobilisten zu überlegen, ob sie der gestiegenen<br />

Spritpreise wegen beim nächsten<br />

Autokauf auf Elektromobilität umsteigen sollen.<br />

Was viele noch davon abhält, ist die Tatsache,<br />

dass die Ladeinfrastruktur <strong>–</strong> nicht nur<br />

in der Schweiz <strong>–</strong> nicht mit dem Verkaufsboom<br />

Schritt hält. Mehr noch: laufend an Boden verliert.<br />

Das hat Auto-Schweiz unlängst festgestellt:<br />

Ende 2020 kamen noch zwölf Steckerfahrzeuge<br />

auf eine Ladestation, Ende 2021<br />

waren es bereits 17 Stück. Mieter und Laternenparkierer<br />

sind in Sachen Lademöglichkeiten<br />

mehrheitlich ohnehin und im wahrsten<br />

Sinn des Wortes aussen vor. Kommt dazu: Die<br />

Preise fürs Laden sind überall unterschiedlich<br />

und intransparent, der Strompreis steigt aktuell<br />

ebenfalls und am Horizont zeichnen sich<br />

immer stärker die Konturen der drohenden<br />

Stromlücke ab <strong>–</strong> vor allem im Winter. Diese<br />

Lücke wird laut ETH-Professor Andreas Züttel<br />

auch noch «viel grösser sein, als viele heute<br />

glauben». Mit der Krise in der Ukraine wol-<br />

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<strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>

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