Think globally,act locally!Elma Salo ist Nachhaltigkeitstrainerin und hält Workshopszu Themen wie Klima, Konsum und Umweltschutz.Bio–Eiern. Schritt für Schritt näherte siesich der Idee von einem nachhaltigerenLeben. „Man muss nicht zu 0 % oder 100% nachhaltig leben. Wir alle befindenuns in einem Zwischenbereich und versuchen,so viel zu machen, wie wir können.“Dieses „Alles–oder–nichts“–Denkenhindert viele Menschen überhaupt daran,einen Start in ein nachhaltigeres Lebenzu wagen. Dabei kann man immer kleinanfangen. „Als ersten Schritt kann manProdukte, die man täglich verwendet, mitBio–Produkten ersetzen und schauen,wie einem das gefällt. Ist der Geschmackbesser? Schätze ich meinen Bio-Jogurtmehr? Tut mir das gut? Dann behält mandieses Produkt vielleicht bei und erweitertdas Sortiment.“AUCH DER STAATMUSS ZAHLENUnd trotzdem: Nachhaltiges Lebenkann sehr teuer sein. Nicht jede:r hatdie finanziellen Mittel, um sich Bio–Produktezu leisten oder all seine Reisenauf Zugfahrten zu limitieren. „Es musssich grundsätzlich auch etwas auf derpolitischen Ebene ändern: Wieso ist eineZugfahrt nach Oslo teurer als ein Flugnach Marokko? Wieso ist es teurer, eineBio–Tomate zu kaufen, welche keineSchadstoffe enthält, gesünder ist und derUmwelt nicht schadet? Das ist komplettunlogisch. Hier müssen die richtigenGesetze und Förderungen vom Staateingeleitet werden, um das nachhaltigeLeben leistbarer zu machen – die Verantwortungerfolgt nicht nur auf persönlicherEbene“.Statt übermäßig Produkte einzukaufen,die man bereits in einer ähnlichenVariation hat, kann man sich dieses Geldbeiseitelegen und damit teurere, nachhaltigeProdukte oder Reisen finanzieren.Wiederverwendbare Artikel wie Stofftaschenoder Kaffeebecher sind umweltfreundlichund nützlich. Wie sie selbstbemerkt hat, wird das Umfeld auch vomeigenen Verhalten beeinflusst. „Thinkglobally – Act locally“, erklärt sie mir. „Ichhabe langsam gesehen, dass die Leute,mit denen ich Zeit verbringe, nach einerZeit auch einen wiederverwendbarenKaffeebecher oder einen anderen nachhaltigenArtikel gekauft haben.“ Somithat Salo durch ihre Lebensphilosophiedas Verhalten von anderen Menschenbeeinflusst und in ihrer Umgebung zueinem nachhaltigeren Verhalten beigetragen,der dann auch auf einer größerenEbene Einfluss hat. Sie veranstaltet auchregelmäßig Markt–Touren, wo sie Freundeund Fremde einlädt, sie auf verschiedeneBauernmärkte in Wien zu begleitenund sich direkt mit den Produzentenauszutauschen. „Für mich persönlich istes ein Gefühl der Verantwortung, dasWissen, welches ich habe, an andereweiterzugeben, um der Klimakrise entgegenzusteuern.“Dieses VerantwortungsbewusstseinSalos gibt mir zu denken. Zugreisenwerde ich mir derzeit noch immer nichtleisten können, aber das öffentlicheVerkehrsnetz in Italien - das kann ichnutzen. Trotzdem ist das für mich nochnicht genug. Auch wenn ein großer Teilder Verantwortung auf große Konzerneund Industrien abfällt – als Individuumweiß ich, dass in meinem Leben nochviel mehr Potenzial besteht, um gegendie Klimakrise vorzugehen und einengrößeren Beitrag zu leisten. Eines weißich aber sicher: Auf Salos nächsterMarkttour bin ich definitiv mit dabei. ●40 / RAMBAZAMBA /
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