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KARRIERE & KOHLE
Para gut, alles gut
Von Šemsa Salioski
MEINUNG
Privilegien, Lebensläufe
und „Gutes tun“
Jeder kennt Gap-Year-Leute, die auf Social-
Media präsentieren, wie sie im globalen
Süden Waisenkindern Englisch beibringen,
Häuser bauen oder Ärzt*innen bei Untersuchungen
assistieren. Nach dem Abschluss
wollen sie weit weg #realworldproblems
sehen, (für ein paar Wochen) „Gutes tun“
und polieren dabei den CV auf, denn soziales
Engagement in der Ferne feiert jede HR-
Leitung. Vor allem in sozialen Berufen gelten
Auslandsfreiwilligeneinsätze, so fragwürdig
sie in Reality sind, als Türenöffner. Dass der
Großteil aus privilegierten Verhältnissen mit
Para kommt, weiß intern jeder. Insgesamt
können die Kosten zwischen 1000-3000
Euro für Teilnahmegebühren, Flug, Unterkunft,
Verpflegung und Reiseversicherung
betragen. Erfahrungen wie diese fehlen
Personen aus sozial schwachen Familien auf
dem Lebenslauf. Stipendien bekommt man
nur schwer. Kopf hoch, die Voluntourism-
Industrie ist eh scheiße. Zahlreiche Programme
nehmen locals Arbeitsplätze weg.
Zudem werden Hilfsprojekte vermehrt in
Regionen verlagert, die beliebt bei „Westerners“
sind. Im Grunde werden die Bedürfnisse
der Freiwilligen gedeckt, nicht die der
Communities, die nachhaltige Unterstützung
von Expert*innenteams brauchen, aber
unqualifizierte Teenager bekommen. Das
alles sollte die applaudierende HR-Abteilung
bei kommenden Einladungen zu Bewerbungsgesprächen
vielleicht miteinbeziehen.
salioski@dasbiber.at
Tipp
SINNVOLLES
VOLUNTEERING
IN ÖSTERREICH
„Nightingale“: Schüler*innen-Mentoring
Volksschüler*innen mit Migrationshintergrund
aus Wien, Graz, Salzburg und
Linz treffen sich einmal in der Woche
mit Studierenden. Es geht darum,
dass die Mentor*innen die Kinder mit
österreichischen Kultur- und Bildungsinstitutionen
vertraut machen und einen
Beitrag zur Inklusion leisten. Gern gesehene
Ausflugsziele sind Universitäten,
Museen, Kindertheater oder Tiergärten.
Mehr Infos unter:
https://bib.phwien.ac.at/projekt/nightingale-inklusiv/
Andere Optionen in Österreich unter:
https://www.socialheld.at/
Was ist die Grundidee
von EU FOR YOU?
Jungen Menschen
zeigen, was die EU für
uns macht und machen
kann. Außerdem soll
klar sein, wie wir uns
alle beteiligen können,
um sie positiv zu verändern
und Mitmenschen
in Notsituationen zu
unterstützen. Mehr Leute
sollen wissen, dass
die EU kein unsichtbarer
Betonklotz ist, sondern
aus Menschen besteht,
die wir erreichen können.
Was unterscheidet „EU
FOR YOU“ von anderen
Non-Profit-Nachrichtenplattformen?
Plump gesagt: Wenn die
Leute mit mir schreiben,
3
FRAGEN AN:
MARCOS
MOSCHOVIDIS
von „EU FOR YOU“
FOMO
(„FEAR OF MISSING OUT“)
WAR GESTERN!
Endlich ist es wieder soweit!
Die Tage werden länger, die
Natur blüht auf und immer mehr
Menschen tauchen im Wald auf,
denn die Wildkräuter sind wieder
da! Bärlauch, Knoblauchrauke,
Brunnenkresse und Co. dürfen
im Frühling in der Küche nicht
fehlen. Du willst auch Kräuter
brocken und DIY Pesto & Co.
zubereiten, weißt aber nicht wie?
Bei den Kräuterkursen der Wiener
Volkshochschulen lernst du, wie
du die richtigen Kräuter findest,
was du damit kochen kannst und
wie du damit auch Naturkosmetik
herstellst. Sounds good, oder?
Alle Infos findest du auf
www.vhs.at/kraeuterwanderung
dann schreiben sie mit
einem Typen, der in
Nike-Jogginghose und
AirMax durch die Stadt
läuft. Das ist in der Politikwelt
eher unüblich.
Ansonsten: Die leicht
verständliche Sprache,
die Möglichkeit bei Interviews
mit hochrangigen
Politiker*innen Fragen
zu stellen und die easy
Erreichbarkeit.
Welche Ereignisse
motivieren euch weiterhin
dazu in eurer Freizeit am
Projekt zu arbeiten?
Alles, was Menschenrechte/Demokratie
einschränkt, zeigt, wie
notwendig Aufklärungsprojekte
sind und
bleiben.
© Zoe Opratko, Michalis Mandalenakis
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