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Seite 44, 4/<strong>2022</strong><br />
Fleisch <strong>Markt</strong><br />
Regionales<br />
Fleischrarität: Kitz<br />
<br />
Text & Fotos: Andrea Jungwirth<br />
Wenn früher von der<br />
„Eisenbahnerkuh“<br />
oder „der Kuh der<br />
armen Leute“ die Rede war, ging<br />
es um die genügsame Ziege.<br />
Heutzutage ist sie wieder salonfähig<br />
geworden und wird als<br />
Kitz vermehrt dem Konsumenten<br />
angeboten, wie etwa aus<br />
der Genussregion „Pinzgauer<br />
Kitz“. Das Fleisch ist optisch von<br />
Lamm kaum zu unterscheiden,<br />
schmeckt aromatisch zwischen<br />
Kaninchen und Lamm und hat<br />
nichts mit dem starken Eigengeschmack<br />
eines erwachsenen<br />
Tieres zu tun. Seit Produkte aus<br />
Ziegenmilch boomen, wird auch<br />
vermehrt wieder Kitzfleisch<br />
vermarktet. Denn logischerweise<br />
ist der Viehbestand an die<br />
Größe des Betriebes angepasst<br />
und kann nicht ständig aufgestockt<br />
werden. Ein Teil der Kitze<br />
von Milchbetrieben wird daher<br />
gemästet und das Fleisch vermarktet.<br />
Auch in Almgebieten wird die<br />
Ziege wieder vermehrt gehalten,<br />
denn Ziegen fressen neben<br />
Kräutern und Gräsern bevorzugt<br />
kleine Büsche. Das macht Kitzfleisch<br />
zum Genuss, aber auch<br />
die Ziege zur wertvollen Landschaftspflegerin.<br />
Mit ihrer Lust,<br />
Büsche und Zweige von Bäumen<br />
zu naschen, schützt sie Hochalmflächen<br />
vor der Verbuschung<br />
und damit vor dem Zuwachsen.<br />
Hauptsache von der<br />
Weide<br />
Egal, ob es sich um Ziegen handelt,<br />
die in den Alpen aufgezogen<br />
werden, oder Schafe von<br />
den Salzwiesen an den Küsten<br />
Schottlands, sie sind dank der<br />
Weidehaltung „glückliche Tiere“.<br />
Aber nicht nur das. Die Aromen<br />
im Fleisch sind der natürlichen<br />
Weidehaltung zu verdanken Der<br />
angenehme Nebeneffekt dabei<br />
ist, dass wir so etwas für unsere<br />
Gesundheit tun. Denn Fleisch<br />
von Tieren, die frisches Gras und<br />
Kräuter fressen, hat eine andere<br />
Fettzusammensetzung als das<br />
von Tieren, die im Stall mit herkömmlichem<br />
Mastfutter gefüttert<br />
werden. Wie gesund Fleisch<br />
ist, hängt nicht nur davon ab, wie<br />
viel und was man isst, sondern<br />
auch davon, ob es von Stall- oder<br />
Weidetieren stammt.<br />
Da kann man nicht<br />
meckern<br />
Kitzfleisch ist reich an Eiweiß,<br />
Vitaminen der B-Gruppe, Eisen,<br />
Zink und Niacin. Es weist von<br />
Natur aus eine etwas günstigere<br />
Fettzusammensetzung<br />
als bei anderen Fleischarten<br />
auf. Die Fütterung kann diesen<br />
positiven Effekt noch verstärken.<br />
Wissenschaftliche Studien<br />
zeigen, dass die positiven<br />
Omega-3-Fettsäuren sich bei<br />
Weidehaltung im Vergleich zur<br />
Stallmast nochmals verdoppeln.<br />
Konjugierte Linolsäure oder auch<br />
CLA bezeichnet eine besonders<br />
interessante Verbindung. Es<br />
handelt sich um eine mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäure, die vor<br />
allem in tierischen Produkten<br />
von Wiederkäuern, somit auch<br />
bei der Ziege, zu finden ist. Die<br />
konjugierte Linolsäure soll eine<br />
Reihe von positiven Eigenschaften<br />
auf den Menschen haben.<br />
Dieser Stoff kann den Fett- und<br />
Zuckerstoffwechsel positiv<br />
beeinflussen. Das ist aber noch<br />
nicht alles. Er kann vielleicht<br />
sogar helfen, Arteriosklerose<br />
und Krebs vorzubeugen und soll<br />
sogar das Abnehmen erleichtern.<br />
Und wieder zeigt sich, dass<br />
die Weidehaltung dabei positiv<br />
wirkt. Denn die Ausgangssubstanz<br />
der CLA ist die Linolsäure,<br />
die sich in vielen Gräsern und<br />
Kräutern findet.<br />
Ideal für mediterrane<br />
Rezepte<br />
Die Zubereitung ist das Entscheidende<br />
und die Südländer machen<br />
es vor. Sie setzen auf zwei kongeniale<br />
Partner: Olivenöl und frische<br />
Kräuter. Denn kaum ein Rezept<br />
für Kitz rund um das Mittelmeer<br />
Rezept<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
u 6 Scheiben vom Hals,<br />
Schulter oder Rücken<br />
mit Knochen<br />
u 1 Tasse Couscous<br />
u 2 Karotten<br />
u 4 getrocknete Marillen<br />
Kitz mit Couscous<br />
u 1 Zwiebel<br />
u 4 Knoblauchzehen<br />
u 1/8 l Rotwein<br />
u Rosmarin<br />
u 1 Teelöffel Chilipaste<br />
u Salz und Pfeffer<br />
u Olivenöl zum Anbraten<br />
❱ Zwiebel, Karotten und<br />
Knoblauch schälen, Zwiebel<br />
und Karotten klein würfeln,<br />
Knoblauchzehen halbieren.<br />
❱ Kitzscheiben in Olivenöl<br />
rundherum anbraten,<br />
danach salzen und pfeffern.<br />
Gemüsestücke dazugeben<br />
und mitrösten. Das Ganze<br />
mit Rotwein ablöschen und<br />
mit etwas Wasser aufgießen.<br />
❱ Kitz mit Rosmarinnadeln<br />
und 1 Teelöffel Chilipaste<br />
würzen. Marillen fein hacken und zur Sauce geben. Kitz<br />
zugedeckt auf kleiner Flamme 1,5 Stunden simmern<br />
lassen. Sauce abschmecken.<br />
❱ Couscous mit der doppelten Menge kochendem<br />
Wasser übergießen, Salz dazugeben und zugedeckt 10<br />
Minuten quellen lassen.<br />
❱ Kitz mit Couscous und Sauce servieren.<br />
kommt ohne diese Zutaten aus.<br />
Die frischen Kräuter harmonieren<br />
perfekt mit dem Eigengeschmack<br />
des Fleisches. Rosmarin, Thymian,<br />
Knoblauch, Zitronenschale,<br />
aber auch ein wenig Salbei aromatisieren<br />
das Fleisch. Im Eintopf<br />
passen auch arabische Gewürze<br />
mit Kreuzkümmel, Curcuma oder<br />
Zimt zum zarten Fleisch.<br />
Individuelle Kuttertechnik<br />
Eine große Bandbreite an Kuttern<br />
für Handwerk und Industrie<br />
bietet die MADO GmbH.<br />
Kleinere Betriebe haben die<br />
Möglichkeit, mit dem Standkutter<br />
MSK 761 eine preiswerte Variante<br />
mit 35 Litern Schüsselinhalt zu<br />
erwerben. Bereits in dieser Version<br />
profitiert der Kunde von<br />
einem einzigartigen Maschinenbaukonzept<br />
hinsichtlich höchster<br />
Hygienestandards nach HCCP,<br />
kompletter Fertigung aus rostfreiem<br />
Edelstahl, Verarbeitung<br />
nach höchsten Ansprüchen an<br />
Laufruhe und Geräuschemission<br />
sowie benutzerfreundlicher,<br />
integrierter Bedienoberfläche. Ob<br />
Brühwurst, Rohwurst oder Kochwurst,<br />
die besondere Geometrie<br />
der Schneidhaube gewährleistet<br />
Endprodukte in herausragender<br />
Qualität. Praxisorientiert<br />
lässt sich der Kutter in kurzer<br />
Zeit reinigen und erreicht<br />
eine lange Lebensdauer. Zur<br />
Grundausstattung gehören ein<br />
Messerkopf mit sechs Kuttermessern,<br />
Kutterschüsseln aus<br />
Edelstahl, Schwingmetallfüsse,<br />
eine Schneidhaube aus massivem<br />
Edelstahl sowie einen Digitalthermometer<br />
und die Steuerung<br />
per Touchscreen mit integriertem<br />
Reinigungsprogramm. Die MADO<br />
Kutter sind in verschiedenen<br />
Größen und Ausführungen mit<br />
Schüsselinhalten von 35 bis 220<br />
Litern erhältlich. Die Variante H<br />
Foto: MADO<br />
verfügt über einen Drucktaster<br />
für zwei Geschwindigkeiten der<br />
Messerwelle und Kutterschüssel<br />
sowie digitale Temperaturanzeige<br />
mit Endabschaltung. Die Variante<br />
M besitzt zusätzlich einen Touchscreen<br />
zur Eingabe sämtlicher<br />
Sollwerte, zwei Mischgeschwindigkeiten,<br />
energiesparenden<br />
Sanftanlauf der Motoren, programmierbare<br />
Endabschaltungen<br />
für Temperatur und Schüsselumdrehungen.<br />
Die Variante SL<br />
besticht zusätzlich mit stufenlos<br />
regelbarer Messerwelle von 50 -<br />
5.000 Umdrehungen und einer<br />
frei programmierbaren Steuerung<br />
für homogene Endprodukte.<br />
Info<br />
Peter Schön Ges.m.b.H. -<br />
Fleischereimaschinen<br />
Schlachthausgasse 22<br />
1030 Wien<br />
office@schoen-gmbh.at<br />
www.schoen-gmbh.at<br />
Strasser Ges.m.b.H. & Co. KG<br />
Gewerbestraße 1<br />
Gewerbegebiet Weitwörth<br />
5151 Nußdorf am Haunsberg<br />
office@strasser.co.at<br />
www.strasser.co.at<br />
IFFA: Mado/Vakona Halle 8.0<br />
Stand C40