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Fairnessbericht 2021

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fair-finance – <strong>Fairnessbericht</strong> <strong>2021</strong><br />

Best-In-Class-Kriterien für Unternehmen<br />

Governance<br />

Transparenter Umgang und lückenlose Aufklärung von Vorwürfen in Zusammenhang mit Korruption, Bilanzfälschung,<br />

Wettbewerbsverstößen (z.B. Preisabsprachen, Kartellrecht) sowie sonstigen rechtlich relevanten Verdächtigungen<br />

(z.B. Betrug, Insider-Geschäfte, Geldwäsche, Umweltvergehen, massive Arbeitsrechtsverletzungen)<br />

Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung<br />

Personelle Stabilität, sowie langfristige Führungs- und Branchenerfahrung im Topmanagement<br />

Aufsichts- und Kontrollorgane können jederzeit Einblick in alle relevanten Prozesse erhalten und auf diese Einfluss nehmen<br />

Die Mehrheit des Aufsichtsrates ist in ihren Entscheidungen unabhängig<br />

Die Vergütungspolitik von Vorstand und Aufsichtsrat ist auf den langfristigen Unternehmenserfolg ausgelegt<br />

Die Vergütung des Managements ist an das Erreichen von CSR-/Health & Safety-/Nachhaltigkeitszielen geknüpft<br />

Die wichtigsten Eigentümer:innen sind langfristig engagiert und sind aktiv an der Unternehmenspolitik beteiligt<br />

Das Unternehmen lässt sich extern für CSR-/Health & Safety-/Nachhaltigkeitsberichte auditieren. Berücksichtigt werden<br />

externe Audits der CSR- und Nachhaltigkeitsdaten des Unternehmens und Berichte über extrafinanzielle Informationen<br />

in Form eines Reviews durch z.B. akademische Einrichtung oder externe Gremien, extern auditierte web- basierte<br />

CSR-Berichte und integrierte Jahresberichte mit extern auditierten Abschnitten zu CSR- und Nachhaltigkeitsdaten.<br />

Best-In-Class-Kriterien für Länder*<br />

Grundschulausbildung für alle Menschen<br />

Gleichstellung der Geschlechter und Empowerment von Frauen<br />

Reduktion von Kindersterblichkeit<br />

Gesundheit von Müttern<br />

Nachhaltigkeit in der Umweltpolitik<br />

Eindämmung und Reduktion von Umweltbelastungen, Klimaschutz<br />

Nachweisliche Reduktion des CO2-Ausstoßes zur Erreichung des deutlich unter 2-Grad-Klimazieles<br />

Armutsbekämpfung durch Unterstützung des Gesundheits- und Bildungswesens<br />

Ernährungssicherheit und nachhaltige ländliche Entwicklung<br />

Aufbau institutioneller Kapazitäten für verantwortungsvolles Regieren und Rechtsstaatlichkeit<br />

Chancengleichheit: Die Politik orientiert sich daran Menschen gleiche Chancen und Möglichkeiten zu verschaffen, am<br />

ökonomischen und gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und sich selbst zu verwirklichen.<br />

Verfahrensgerechtigkeit: Die verwendeten staatlichen Verfahren schaffen aufgrund der Gleichbehandlung aller keine<br />

Ungerechtigkeit.<br />

Verteilungsgerechtigkeit: Die Verteilung (insbesondere die Einkommens- und Vermögensverteilung) soll im Ergebnis<br />

gerecht sein. Dies betrifft vor allem das Gewähren von Sozialleistungen, ökonomische Umverteilung mittels Steuern<br />

(Steuerprogression) und Transferleistungen.<br />

Best-in-Class-Kritertien für Immobilien**<br />

Gute Infrastruktur im Nahbereich<br />

Hohe Gesamtenergieeffizienz und niedriges Treibhauspotenzial<br />

Hohe energetische Qualität der Gebäudehülle und Chancen für nachhaltige Sanierung<br />

Hoher Anteil erneuerbarer Energie<br />

Gute ökologische Bewertung der Baustoffe und Konstruktionen<br />

Gute Qualität und geringe Schadstoffbelastung der Innenraumluft<br />

Vermeidung kritischer oder problematischer Stoffe oder Altlasten<br />

Beachtung des gesamten Lebenszyklus und gute Entsorgungseigenschaften<br />

Geringe bzw. keine Gefährdungen durch Naturgefahren und Immissionen<br />

Geringe Lärmbelastung<br />

Hohe Mobilität für die Bewohnerinnen und Bewohner (Fahrradabstellplätze, Infrastruktur im Nahbereich)<br />

Barrierefreier Zugang zu den Wohnungen<br />

Gute Drittverwendungsfähigkeit<br />

Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner bei der Vermeidung negativer Umwelteinflüsse (Reduktion von<br />

Energie- und Wasserverbrauch, Mülltrennung und die anschließende Wiederverwertung von Abfällen<br />

Vermeidung negativer Umwelteinflüsse. Minimierung von Bodenversiegelung. Maßnahmen zur Vermeidung von<br />

Überhitzung und Verbesserung des Mikroklimas. Stärkung von Grünräumen und Biodiversität.<br />

Beachtung ethischer Grundsätze (Corporate Governance) und hoher Transparenz<br />

SDGs<br />

SDGs<br />

SDGs<br />

Engagement<br />

Der Duden definiert Engagement [ɪnˈɡeɪdʒmənt] als „persönlichen<br />

Einsatz aus Verbundenheit.“ Dieser persönliche<br />

Einsatz aus Verbundenheit zu mehr Nachhaltigkeit und zur<br />

Verantwortung zukünftigen Generationen gegenüber nimmt<br />

bei fair-finance einen ganz besonderen Stellenwert ein.<br />

Denn letztlich kann jede Verbesserung nur dadurch erzielt<br />

werden, dass man sich ganz gezielt einem bestimmten<br />

Thema widmet und entsprechende Schritte setzt, um Veränderungen<br />

anzustoßen. Engagementmaßnahmen sind daher<br />

auch fixer Bestandteil unseres Veranlagungsprozesses.<br />

Am Anfang des Investmentprozesses steht unsere Nachhaltige<br />

Veranlagungsrichtlinie, die als Filter für das Investmentuniversum<br />

den weiteren Engagement-Prozess festlegt.<br />

Alle Investmentprodukte sollen dabei Träger des<br />

Österreichischen Umweltzeichens bzw. zumindest danach<br />

zertifizierbar sein. Die Richtlinie ist in der jeweils aktuell<br />

gültigen Fassung im Downloadbereich unserer Homepage<br />

www.fair-finance.at veröffentlicht.<br />

Am Ende steht immer der Dialog mit Emittenten, die gegen<br />

unsere Ausschlusskriterien verstoßen. Mit dem Ziel, eine positive<br />

Veränderung zu mehr Nachhaltigkeit am Kapitalmarkt<br />

zu erreichen, wobei der Grundsatz der Nachhaltigkeit als<br />

verbindliche Vorgabe an das Asset Management definiert<br />

ist. Werden also bei unserer quartalsweisen Portfolioprüfung<br />

Verstöße gegen unsere Nachhaltige Veranlagungsrichtlinie<br />

festgestellt, wird das Fondsmanagement oder das jeweilige<br />

Unternehmen zu einer Stellungnahme und zur Verbesserung<br />

des Portfolios bzw. der Nachhaltigkeitsleistung aufgefordert.<br />

Bei keiner merklichen Verbesserung wird bei Fremdfonds<br />

eine Überprüfung und Verbesserung angeregt und bei Eigenfonds<br />

der Divestment-Prozess eingeleitet. Werden Maßnahmen<br />

gesetzt, die zu einer Verbesserung der Nachhaltigkeitslage<br />

führen, ist ein neuerliches Investment allerdings möglich.<br />

Unsere Vorstellung von Engagement im Sinne von Dialogsuche,<br />

die zu einer Verbesserung führt, umfasst aber deut-<br />

lich mehr als nur den Bereich Asset Management. So stehen<br />

wir auch im Austausch mit kapitalmarktrelevanten Unternehmen<br />

und Organisationen, mit unseren Kund:innen oder mit<br />

Partner:innen, um deren ökologische, ethische und soziale<br />

Verantwortung einzufordern und zu stärken. Stets unter<br />

Verweis auf Nachhaltigkeitsthemen im Allgemeinen und die<br />

Kriterien unserer Veranlagungsrichtlinie im Speziellen.<br />

Mitgliedschaften bei Plattformen oder Organisationen, die<br />

sich der Kapitalanlage unter Berücksichtigung ethischer,<br />

nachhaltiger und sozialer Werte verschrieben haben, ermöglichen<br />

uns, deren Initiativen zur Beseitigung von Missständen<br />

hinsichtlich der genannten Werte zu unterstützen. Beispiele<br />

in diesem Bereich sind CRIC (Corporate Responsibility<br />

Interface Center), der Verein zur Förderung von Ethik und<br />

Nachhaltigkeit bei der Geldanlage oder unsere Mitgliedschaft<br />

bei Shareholders für Change. In diesem europäischen<br />

Engagement Netzwerk nehmen wir als Gründungsmitglied<br />

und Österreich-Repräsentant an verschiedenen Engagement-<br />

Aktivitäten teil. Sei es in Form von Engagement-Briefen oder<br />

dem abgestimmten Vorgehen bei Hauptversammlungen von<br />

Unternehmen, bis hin zur Veröffentlichung der aufgezeigten<br />

Missstände bzw. der Engagement-Aktivitäten und Engagement-Dialoge<br />

in eigenen Engagement-Reports.<br />

Parallel dazu definieren wir einmal pro Jahr in Abstimmung<br />

mit unserem Kundenbeirat ein Engagement-Schwerpunktthema.<br />

Entweder in der Form, dass Unternehmen, die gegen<br />

ein gemeinsam definiertes Kriterium verstoßen, zu mehr Nachhaltigkeit<br />

angehalten werden oder es werden Emittenten mit<br />

generell schlechter Nachhaltigkeitsleistung in den Mittelpunkt<br />

von Engagementmaßnahmen gerückt. Für <strong>2021</strong> wurde<br />

Arbeitsrecht als Schwerpunkt ausgewählt.<br />

Der jährliche Engagement-Report wird auf unserer Homepage<br />

www.fair-finance.at veröffentlicht.<br />

Beachtung von Leistbarkeit und langfristiger Nutzungsperspektiven (z.B. Minimierung befristeter Mietverträge)<br />

* fair-finance investiert vorrangig in Länder (Staatsanleihen, Anleihen von Bundesländern), deren Politik und Einflussnahme national und international einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Erreichung nachhaltiger Ziele leisten und in deren Gesellschaft soziale, ökologische und kulturelle Aspekte im internationalen Vergleich einen hohen Stellenwert<br />

haben.<br />

** fair-finance investiert vorrangig in Immobilien, die hohe Umwelt- und Sozialstandards erfüllen. Der Erhalt und die Sanierung bestehender Bausubstanz wird gegenüber<br />

Neubau bevorzugt, wobei der Fokus auf Wohnimmobilien und Sozialimmobilien, wie Pflegeheimen, Schulen oder Studenten- und Sozialwohnungen liegt. Zudem trachtet<br />

fair-finance danach, die Nachhaltigkeit der sich in ihrem Besitz befindlichen Immobilien, kontinuierlich zu verbessern. Die Beurteilung von Wohnimmobilien erfolgt von<br />

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Kriterien, deren Operationalisierung und Bewertung in der Richtlinie „Erläuterungen fair- finance-rating nachhaltige Immobilien“ idgF. dokumentiert ist.<br />

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