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MAGNIFICAT August 2022

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Singt dem Herrn ein neues Lied 354<br />

Umkehr zum Leben<br />

Der Text des Liedes „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ (GL<br />

468; EG 432) stammt von Eckhart Bücken, geboren 1943,<br />

evangelischer Diakon und Textautor zahlreicher Neuer Geistlicher<br />

Lieder. Die Melodie steuerte Fritz Baltruweit bei, geboren<br />

1955, evangelischer Pfarrer, Dozent und bekannter Komponist<br />

im Bereich des Neuen Geistlichen Liedes. 1982 entstanden,<br />

wurde „Gott gab uns Leben“ schon ein Jahr später, auf dem<br />

20. Kirchentag in Hannover, zu einem veritablen „Hit“. „Umkehr<br />

zum Leben“ lautete das Motto dieses Kirchentages. Der<br />

„Konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung<br />

der Schöpfung“ hatte gerade begonnen. Da traf „Gott gab uns<br />

Atem“ einen Nerv. Es wurde zum Lied der Stunde. Aber auch<br />

vierzig Jahre später sagt es uns, was die Stunde geschlagen hat.<br />

Gott gab uns Atem, damit wir leben<br />

Das dreistrophige Lied verheißt Leben, es verkündet Gottes<br />

Lebensverheißung. Diese ist unlösbar verknüpft mit der biblisch<br />

bezeugten Gabe des göttlichen Lebenshauchs. „Gott gab<br />

uns Atem, damit wir leben“, so beginnt die erste Strophe. Im<br />

zweiten Kapitel des Buches Genesis lesen wir: „Da formte Gott,<br />

der HERR, den Menschen, Staub vom Ackerboden, und blies in<br />

seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen<br />

Wesen.“ (Gen 2,7) Im Hebräischen klingen die Worte<br />

Mensch (adam) und Erdboden (adama) ähnlich. Der Mensch<br />

wird vom Schöpfer aus dem feuchten Erdboden (adama) geformt<br />

(Gen 2,6–7), und dieser „Erdling“ (adam), der zuerst nur eine<br />

Lehmfigur ist, wird dadurch zu einem lebendigen Wesen, dass<br />

Gott selbst ihm durch Anhauchen Anteil an seinem göttlichen<br />

Lebenshauch gibt: „Gott gab uns Atem“. Der hebräische Wortlaut<br />

ist hier durchaus aufschlussreich. „So wurde der Mensch<br />

zu einer lebendigen nefesch.“ Das Wort nefesch wird oft mit<br />

„Seele“ übersetzt, zunächst bedeutet es „Kehle“, „Schlund“,

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