MAGNIFICAT August 2022

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Unter die Lupe genommen
Herrlichkeit
Gott Gewicht geben
Wir genießen unbeschwert die herrliche Aussicht! Gute
Worte auf einer Postkarte (die Älteren von uns erinnern
sich an dieses Medium). Was für eine coole Aussicht, das wäre
evtl. passend für einen Post, spektakulärer Sonnenauf- oder
Sonnenuntergang, fotografiert, als Video geteilt von einem angesagten
Standpunkt aus, von diesem oder jenem Felsen, gerne
in Neuseeland oder Neufundland. Das kommt gut. Das kommt
gut an. Die Bilder sprechen ja für sich, für mich.
Kabod
Das hebräische Wort, das wir ins Deutsche übersetzen mit
„Herrlichkeit“, Kabod, bedeutet ursprünglich „Gewichtigkeit“,
„Masse“ und auch „Macht“. Kabod, die Herrlichkeit, das meint
das, was Gott – und Menschen! – Ansehen, Ehre, Bedeutung
verleiht, und was bei anderen entsprechend Hochachtung und
Verehrung hervorruft. Kabod ist das, was ganz, ganz viele
„Likes“ generiert, würde es heute vielleicht heißen. Oder ist
das eine falsche Fährte? Ist Gottes „Kabod“ im Gegenteil das
Unpopuläre, Unspektakuläre, das, was, in unseren Augen, töricht
und linkisch wirkt?
Gott ist ein Schwergewicht
Die Bibel lässt keinen Zweifel daran: Gott ist ein Schwergewicht.
Schwergewichte haben es aber auch nicht gerade leicht
in unserer Zeit. Sie gelten als undiszipliniert und träge. Jedes
Pfund weniger auf der Waage wird von vielen Zeitgenossen bejubelt,
Zuwächse hingegen lösen bisweilen blankes Entsetzen
aus. Die Pandemie, viele absolvierten ihre Arbeit, sofern sie es