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MAGNIFICAT August 2022

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Zum Titelbild<br />

Verklärung Jesu<br />

Fra Angelico, Fresko in einer Zelle des Dominikanerklosters San<br />

Marco, um 1439–1446, Museo di San Marco, Florenz<br />

© bpk / DeA Picture Library / G. Nimatallah<br />

Fra Angelico wurde um 1395–99 in der Nähe von Florenz als Guido di Pietro<br />

geboren. Frühe Dokumente bezeugen ihn bereits als Maler. Vor 1423 trat er in<br />

Fiesole bei Florenz dem Dominikanerorden bei. Seitdem führte er den Ordensnamen<br />

Fra Giovanni da Fiesole. Aufgrund seiner innigen, mystischen Malweise<br />

wurde er schon zu Lebzeiten Beato Angelico genannt, obwohl er offiziell erst<br />

1982 von Johannes Paul II. seliggesprochen wurde.<br />

Zunächst scheint er zum Buchmaler ausgebildet worden zu sein (im ehemaligen<br />

Dominikanerkonvent von San Marco in Florenz werden einige Manuskripte<br />

aufbewahrt, die ihm zumindest teilweise zugeschrieben werden). Doch<br />

schon bald erhielt er bedeutende Aufträge für große Altarretabel, vorwiegend<br />

im Umfeld des Dominikanerordens.<br />

Ab 1436 lebte er längere Zeit im Konvent von San Marco in Florenz. 1439<br />

erhielt er von Cosimo de’ Medici den Auftrag, die Klosterzellen und Kreuzgänge<br />

mit Fresken zu bemalen. Die Einfachheit und Innigkeit dieser Bilder, zu denen<br />

auch unser Titelbild zählt, beeindrucken die Betrachter im zum Museum umgewandelten<br />

Kloster bis heute.<br />

Fra Angelico knüpfte in seiner Kunst an Masolino und Masaccio an und gehört<br />

damit zu den bedeutendsten Vertretern der italienischen Frührenaissance.<br />

1455 starb er in Rom, wo er in der Dominikanerkirche Santa Maria sopra Minerva<br />

begraben liegt.<br />

Sein Fresko der Verklärung Christi zeigt den verklärten Herrn als Zentrum<br />

des Bildes mit Mose, Elija, Maria und Dominikus als Zeugen des übernatürlichen<br />

Geschehens. Unter dem Felssockel aber sind die Jünger zu Boden gesunken<br />

und wenden den Blick vom gleißenden Licht der Verklärung ab.<br />

Heinz Detlef Stäps

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