MAGNIFICAT August 2022

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Singt dem Herrn ein neues Lied
Qualität zugeschrieben, man verstand ihn als Grundlage für
alle weiteren Gebote einer „Sittenlehre“, die in kasuistischer
Form entwickelt wurde. Der Dekalog wurde damit mehr als
Basis eines Beichtspiegels verstanden. Das trifft nicht seinen
eigentlichen Hintergrund. Er ist vielmehr Zeugnis und Grundlage
für ein positives Vertrauensverhältnis zwischen Gott und
Mensch. Der Dekalog steckt die Grenzen ab, innerhalb derer
sich die von Gott dem Menschen geschenkte Freiheit verwirklichen
kann.
Marc Witzenbacher
Gott gab uns Atem, damit wir leben
Umkehr zum Leben
Den Text des Liedes finden Sie auf Seite 147.
Wirklich atemberaubend! Das war atemberaubend schön!
So würdigen wir einen begeisternden, alle Sinne ansprechenden
und die Seele erfüllenden Anblick, Ausblick, Augenblick.
Es gibt aber auch Anblicke und Augenblicke, die uns den
Atem nehmen, ohne schön zu sein, die einfach nur nehmen,
ohne zu geben. „Couper le souffle“, heißt es im Französischen
noch plastischer, den Atem abschneiden. Dann wird der Lebensstrom,
der Atem, nicht durch ein Übermaß der Freude
unterbrochen, aus dem Takt gebracht, sondern abgeschnitten
durch ein Übermaß an Schmerz, das uns den Atem verschlägt.
Ich denke dabei nicht an den letzten Atemzug, der sanft und
ruhig sein möge, sondern an Erfahrungen mitten im Leben, bei
denen uns der Atem stockt: der Tod eines geliebten Menschen,
eine Untreue, ein plötzlicher Verlust, ein Verrat.