MAGNIFICAT August 2022

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Thema des Monats
Jesus Christus ist der Herr
Im Neuen Testament, vor allem in der neutestamentlichen
Briefliteratur, wird der Titel „Kyrios“, Herr, auf Jesus übertragen.
„Jesus Christus ist der Herr, / zur Ehre Gottes, des Vaters“,
so bekennt es der alte Christushymnus im Brief des Apostels
Paulus an die Gemeinde von Philippi, eine Gemeinde, der sich
der Apostel durch gegenseitiges „Geben und Nehmen“ (Phil
2, 15) besonders freundschaftlich verbunden fühlte. Kyrios,
Herr, wird in den Briefen zum herausragenden Ehrentitel des
Auferstandenen und zur Rechten Gottes Erhöhten, auch wenn
Jesus schon zu Lebzeiten die ehrenvolle Anrede Kyrie galt, sei
es vonseiten der Jünger oder des Volkes, die damit die Autorität
des Rabbi und Heilers Jesus anerkannten.
Dass es keinen Gott gibt außer dem einen
Im 1. Brief an die Korinther betont Paulus, der aus der jüdischen
Welt des Glaubens an den einen und einzigen Gott in den Resonanzraum
des Vielgötterglaubens hinein die Christusbotschaft
verkündet, dass es „keinen Gott gibt außer dem einen“ (1 Kor
8, 4). Und selbst wenn man die Wirklichkeit, die Wirkmacht,
sogenannter Götter im Himmel oder auf Erden zugestehen
müsse, und solcher Götter und Herren gebe es viele, „so haben
doch wir nur einen Gott, den Vater“, von dem alles stamme und
auf den hin wir lebten. „Und einer ist der Herr: Jesus Christus.
Durch ihn ist alles und wir sind durch ihn.“ (8, 6) Das biblische
Leitwort: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen
Götter neben mir haben“ bleibt für den Völkerapostel, wie für
alle Zeugen und alle Zeugnisse des Neuen Testaments, uneingeschränkt
in Geltung. Gott ist einer und einzig. Und doch ist
hier von zwei Einzigen die Rede, vom einzigen Gott, Theos, und
vom einzigen Herrn, Kyrios!