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BS 11-2017

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Schiffstechnik<br />

Neue CO 2 -freie Autofähre von Formstaal<br />

Vollelektrisch fährt die neue Doppelendfähre, die Fahrzeuge und Passagiere<br />

über die Mosel bringt. Die Stralsunder Schiffbauer von Formstaal und Ostseestaal<br />

haben damit ein weiteres innovatives Projekt abgeliefert<br />

Von Christian Knoll<br />

Die neue von Formstaal gebaute Autofähre<br />

wird ab November zwei<br />

Länder verbinden. Auf der Mosel wird<br />

sie zwischen den Ortschaften Oberbillig<br />

und Mertert/Wasserbillig, letzteres<br />

liegt in Luxemburg, verkehren. Die alte<br />

Fähre »Sankta Maria« hat seit 1966 die<br />

Menschen und Fahrzeuge über die Mosel<br />

gebracht. Sie wird gemeinsam von<br />

beiden Gemeinden links und rechts der<br />

Mosel betrieben. Ihre Liegeseite ist das<br />

rechte Moselufer am Moselkilometer<br />

206. Durchschnittlich befördert sie jährlich<br />

zirka 143.000 Personen und etwa<br />

66.000 Autos, 1.600 Motorräder und<br />

19.500 Fahrräder. Das alte Schiff ist nun<br />

aber in die Jahre gekommen. Der Unterhaltungsaufwand<br />

ist zu groß, zudem wird<br />

sie die Herausforderungen der Zukunft<br />

nicht mehr leisten können. Deshalb war<br />

der Neubau erforderlich.<br />

Dem Trend zum Einsatz umweltschonender<br />

Verkehrsmittel folgend, ist die<br />

neue Doppelendfähre mit zwei elektrischen<br />

Ruderpropellern je an Bug und<br />

Heck versehen. Die Energie für den Antrieb<br />

kommt aus den 15 Solarmodulen<br />

an Bord sowie aus Landstrom. In den<br />

nächtlichen Liegezeiten werden die Lithium-Polymer-Akkumulatoren<br />

eingespeist<br />

wird. Diese Akkus sind wesentlich<br />

leichter als die herkömmlichen Bleibatterien<br />

und haben eine längere Lebensdauer.<br />

Blei-Akkus werden auf der neuen Fähre<br />

nur für die eventuell mal notwendige<br />

Notstromversorgung vorgehalten.<br />

Durch ihren elektrischen Antrieb spart<br />

die neue Fähre jährlich 14.000l Diesel, die<br />

die alte »Sakta Maria« verbraucht hatte,<br />

auch die CO2-Emissionen fallen dadurch<br />

weg. Zudem wird das Schiff fast völlig geräuschlos<br />

verkehren.<br />

Den europaweit ausgeschriebenen<br />

Konstruktionsentwurf für die Fähre<br />

Thomas Kühmstedt,<br />

Technischer Direktor von<br />

Ostseestaal/Formstaal<br />

Foto: Knoll<br />

hatte die Firma Schiffstechnik Buchloh<br />

erstellt. Sie überzeugte die Gemeindeführungen<br />

beider Gemeinden davon,<br />

den umweltschonenden elektrischen Antrieb<br />

zu wählen.<br />

Der Rumpf der neuen Fähre wird<br />

aus der Halle von Formstaal<br />

zum Kai der MV Werften<br />

Stralsund gefahren<br />

Foto: Thomas Schwandt<br />

34 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. <strong>11</strong>

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