»feine adressen – finest« – Edition Stuttgart I/2022
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
18 a | finest culture<br />
Ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk<br />
Mit diesen Worten wird das »Triadische Ballett« oftmals<br />
bezeichnet. Es ist eine Kombination aus bildender Kunst,<br />
aus Tanz und aus der Kostümbildnerei. Der »Tanz der<br />
Dreiheit« ist ein Tanz der Stimmungen, die sich vom »Heiter-<br />
Burlesken« über das »Festlich-Getragene« bis zum »Mystisch-<br />
Fantastischen« steigern. Genau diese Emotionen werden von<br />
den drei Künstlerinnen Ulla von Brandenburg, Haegue Yang<br />
und Kalin Lindena aufgefangen und zur Grundlage ihrer<br />
jeweiligen Installationen gemacht. Doch es handelt sich nicht<br />
um eine bloße Wiedergabe: Jede Künstlerin reagiert auf die<br />
Schlemmersche Emotion, bringt ihre eigenen Konzepte,<br />
Gedanken und Fragen mit ein und aktualisiert das jeweilige<br />
Gefühl, bringt es in das Hier und Jetzt.<br />
Aktuell und fortschrittlich ist auch das Ausstellungskonzept<br />
© Foto: Staatsgalerie <strong>Stuttgart</strong><br />
der Staatsgalerie <strong>Stuttgart</strong>: Es gibt ein umfassendes Begleitprogramm<br />
und vielfältige Kooperationen, um einer möglichst<br />
großen und diversen Anzahl von Besuchern ein atemberaubendes<br />
Erlebnis zu gewähren. »Kulturvermittlung muss<br />
auf Teilhabe zielen« kommentiert die Staatssekretärin Petra<br />
Olschowski das moderne Konzept des Museums.<br />
Die Ausstellung wird voraussichtlich bis zum 9.10.<strong>2022</strong> in<br />
der Staatsgalerie <strong>Stuttgart</strong> verbleiben.<br />
Moved by Schlemmer<br />
The exhibition »Moved by Schlemmer. 100 Jahre Triadisches<br />
Ballett« celebrates the centennial anniversary of Oskar<br />
Schlemmer’s legendary costume ballet in the Staatsgalerie<br />
<strong>Stuttgart</strong>. Schlemmer (1888 - 1943) used lifelike figurines<br />
to demonstrate the spatial aspects of his unique costumes. The<br />
original pieces are set into three large-scale installations by<br />
female artists Ulla von Brandenburg, Haegue Yang and Kalin<br />
Lindena. Centerpoint is the question of how Schlemmers philosophy<br />
of art influences contemporary movements and styles.<br />
Born in 19th centuries’ <strong>Stuttgart</strong>, Schlemmer became one<br />
of the most influential sculpturers, painters and performance<br />
artists of the Bauhaus movement in the 1920s. He put the<br />
spotlight on humanity itself instead of individual people, preferring<br />
»types of men« over »portraits«. His style combined<br />
the idea of the human being with the spatial arrangement<br />
of its surroundings, creating a revolutionary new sub-movement,<br />
which culminated in the development and release of his<br />
»Triadisches Ballett« in 1925. It unites sculpture, dance and<br />
costume-design into a breathtaking experience that follows<br />
an emotional development starting at the stage of »cheerful<br />
burlesque« and moving through »festive solemnity« towards<br />
»mystical fantasy«.<br />
<br />
www.staatsgalerie.de<br />
Kalin Lindena<br />
Die Karlsruher Professorin für Malerei und Grafik nutzt ihre installativen<br />
Werke, um die Bewegung der menschlichen Figur im Raum zu betrachten.<br />
So komponiert sie filigrane Metallskulpturen aus den abstrakten Schemata<br />
der menschlichen Physiognomie, wobei sie oft popkulturelle Referenzen<br />
einwebt.<br />
»Ich glaube, es gibt Zeiten, in denen man sich total ins Gestirn schmeißt<br />
und dann wieder welche, in denen man ganz zurückgezogen sein will.<br />
Die eigensinnige Mischung macht es wohl aus? Der Mensch will immer<br />
zum Mensch«.<br />
Kalin Lindena<br />
© Foto: Klaus Staffa<br />
Professor Karin Lindena uses her installations to showcase the movements of human<br />
bodies in space. Her pieces are elegant metal sculptures, which are based on abstract schematics<br />
of the body, often containing pop cultural allusions.<br />
016-018_MovedBySchlemmer.indd 4 20.09.22 12:56