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Prophylaxe für jedes Lebensalter

Ausgabe 10/2021

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10/2021<br />

ahn<br />

ärzte<br />

blatt<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Informationen<br />

» aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der<br />

Kieferheilkunde<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

LEITARTIKEL<br />

Mehr Prävention <strong>für</strong><br />

vulnerable Zielgruppen<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Prophylaxe</strong> <strong>für</strong> <strong>jedes</strong><br />

<strong>Lebensalter</strong><br />

BERUFSPOLITIK<br />

Dialoggespräch im Vorfeld<br />

der Bundestagswahl<br />

FORTBILDUNG<br />

Modernes<br />

Kariesmanagement


Letzte Ausstellung<br />

vor der mehrjährigen Sanierungsphase!<br />

Pflanzen in der Kunst<br />

24.7. – 31.10.2021<br />

#inventingnature<br />

kunsthalle-karlsruhe.de<br />

Ilkka Halso, Kitka River (Detail), 2004, aus der Serie: Museum of Nature © Ilkka Halso, Courtesy: Kunststiftung DZ BANK, Frankfurt a. M.


Editorial 3<br />

Foto: IZZ<br />

Foto: Potente<br />

Gesunde<br />

Zähne sind in jedem Alter wichtig und jede Altersgruppe<br />

hat besondere Anforderungen hinsichtlich der<br />

Erhaltung der Zahn- und Mundgesundheit. Die ZBW-<br />

Redaktion hat den diesjährigen Tag der Zahngesundheit<br />

am 25. September zum Anlass genommen, sich<br />

diesem umfangreichen Thema zu widmen.<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW) und<br />

Vorsitzender des Vorstands der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V.<br />

(LAGZ), hebt die „langjährige hervorragende Arbeit“<br />

der LAGZ hervor, die „von Erfolg gekrönt ist“. Lesen<br />

Sie in seinem Leitartikel (Seite 7) auf welche Patientengruppen<br />

es zukünftig den Blick besonders zu richten<br />

gilt und wo weiterer Handlungsbedarf besteht.<br />

Obwohl die öffentlichkeitswirksame Präsenzveranstaltung<br />

zum Tag der Zahngesundheit pandemiebedingt<br />

nicht stattfinden konnte, ist es der Zahnärzteschaft<br />

Baden-Württemberg gelungen, den Blick der<br />

Presse und Öffentlichkeit mit zahlreichen öffentlichkeitswirksamen<br />

Aktionen auf das Thema Zahn- und<br />

Mundgesundheit zu lenken. Lesen Sie auf den Seiten<br />

12 ff. über die Aktionen der LAGZ und der regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit und über die<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Informationszentrums<br />

Zahn- und Mundgesundheit (IZZ) mit dem Videoclip<br />

zum Tag der Zahngesundheit 2021 auf YouTube<br />

und weiteren Social-Media-Kanälen sowie die Neuauflage<br />

des zahnärztlichen Kinderpasses.<br />

Um den Austausch und Dialog mit der Politik zu<br />

intensivieren, lud das IZZ im Namen der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW) und Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung Baden-Württemberg<br />

(KZV BW) die gesundheitspolitischen Sprecher*innen<br />

der Landtagsfraktionen anlässlich des Tags der Zahngesundheit<br />

zum Parlamentarischen Frühstück. Die<br />

Resonanz war äußerst positiv und zeigte, wie groß<br />

das Interesse der Politik an zahnärztlichen Themen ist<br />

(Seite 8 ff.).<br />

Weitere Themenfelder sind die zusätzlichen Früherkennungsuntersuchungen<br />

ab dem sechsten<br />

Lebensmonat (Seite 16 f.) und die Gruppenprophylaxe<br />

unter Coronabedingungen (Seite 18 f.). Dr. Elmar<br />

Ludwig berichtet auf Seite 20 f. über den Expertenstandard<br />

zur Förderung der Mundgesundheit in der<br />

Pflege und im Interview mit Dr. Katharina Brase-Mitsch<br />

erfahren Sie mehr über die Aufgaben einer Zahnärztin<br />

im Pflegealltag. Die neuen zahnärztlichen Leistungen<br />

<strong>für</strong> pflegebedürftige Menschen und Menschen mit<br />

Behinderungen werden auf Seite 24 f. beleuchtet.<br />

Karies im<br />

Milchgebiss, aber auch schwere Formen der MIH<br />

mit hypersensiblen Zähnen, stellen eine enorme Herausforderung<br />

<strong>für</strong> (Kinder-)Zahnärztinnen und -zahnärzte<br />

dar, insbesondere bei gering kooperativen oder<br />

sehr ängstlichen Kindern. Erfahren Sie im zweiten Teil<br />

des Beitrags von Dr. Julian Schmoeckel et. al, Abt.<br />

<strong>für</strong> Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde,<br />

Universitätsmedizin Greifswald, (Seite 33 ff.) mehr<br />

über Kariesinaktivierung, Kariesbehandlung ohne vollständige<br />

Kariesentfernung sowie ECC-Prävention von<br />

Anfang an.<br />

Deutschland hat gewählt.<br />

Nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen<br />

mit der Union konnte die SPD die Bundestagswahl<br />

mit 25,7 Prozent der Stimmen <strong>für</strong> sich entscheiden.<br />

Damit lösen die Sozialdemokraten mit ihrem Kanzlerkandidaten<br />

Olaf Scholz die CDU/CSU als stärkste<br />

politische Kraft nach 16 Regierungsjahren ab. CDU<br />

und CSU kamen gemeinsam auf 24,1 Prozent und<br />

erreichten damit einen historischen Tiefstand. Die<br />

Grünen erzielten mit 14,8 Prozent das beste Ergebnis<br />

ihrer Geschichte und wurden drittstärkste Kraft. Die<br />

FDP verbesserte sich auf 11,5 Prozent. Die AfD erreichte<br />

10,3 Prozent und die Linke scheiterte an der<br />

Fünf-Prozent-Hürde, konnte jedoch drei Direktmandate<br />

gewinnen. Erste Sondierungsgespräche haben begonnen<br />

und es werden mögliche Koalitionen ausgelotet.<br />

Welche Parteien sich zur Regierungsbildung zusammenfinden<br />

bleibt abzuwarten.<br />

Gabriele Billischek<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


4<br />

Inhalt<br />

Frühkindliche Karies vermeiden<br />

Schutz vom ersten Milchzahn an<br />

Dr. Torsten Tomppert<br />

Mehr Prävention <strong>für</strong> vulnerable Zielgruppen<br />

Kinder- und Zahngesundheit in Pandemiezeiten<br />

Gruppenprophylaxe startet wieder<br />

Expertenstandard zur Förderung der<br />

Mundgesundheit in der Pflege<br />

Schnittstellen zwischen Zahnarzt und<br />

Unterstützungsumfeld<br />

Parlamentarisches Frühstück anlässlich<br />

des Tags der Zahngesundheit<br />

Genussvoller Zündstoff<br />

Zahnärztin Dr. Katharina Brase-Mitsch versorgt<br />

pflegebedürftige Menschen<br />

„Essenziell <strong>für</strong> die Patientinnen und<br />

Patienten im Heim“<br />

Tag der Zahngesundheit 2021<br />

<strong>Prophylaxe</strong> lebt – digital und vor Ort<br />

Barrierearmer Zugang zur PAR-Behandlung<br />

Neue zahnärztliche Leistungen<br />

<strong>für</strong> vulnerable Gruppen<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum<br />

Tag der Zahngesundheit 2021<br />

Parodontitis und Gruppenprophylaxe<br />

Neuauflage des zahnärztlichen Kinderpasses<br />

Dokumentierte Zahngesundheit<br />

Dialoggespräch im Vorfeld der Bundestagswahl 2021<br />

Intensiver Austausch mit der Politik –<br />

auch in Zukunft<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Inhalt 5<br />

ZäPP mit neuer Datenerhebung gestartet<br />

Fakten <strong>für</strong> wirksame Verhandlungen<br />

KFO-Gutachtertagung Baden-Württemberg im Juli 2021<br />

Einheitliche Entscheidungshilfen und Lösungen<br />

Urteil des Bundeverwaltungsgerichts zu Fixretainern<br />

Linke Tasche, rechte Tasche<br />

Neues Kommunikationsmittel<br />

Kammer legt Podcast-Reihe auf<br />

„BEMA mit Biss“<br />

Neuer Abrechnungspodcast der KZV BW online<br />

PRAXIS-Handbuch: Schaltfläche 3<br />

Die Dokumentendatenbank<br />

Reduktion von Narkosen <strong>für</strong> Zahnbehandlungen<br />

bei Kindern (Teil 2)<br />

Modernes Kariesmanagement<br />

LZK-Mitglieder-Fachexkursion 2022<br />

Helsinki und Baltikum – wilder Meeresstrand<br />

und Hauptstädte von Weltrang<br />

Venia Legendi <strong>für</strong> PD Dr. Andreas Bartols M.A.<br />

Die endodontische Therapie des<br />

Frontzahntraumas<br />

3 Editorial<br />

43 Buchtipps<br />

52 Namen und<br />

Nachrichten<br />

53+66 Termine<br />

»<br />

Internet<br />

53 Amtliche<br />

Mitteilungen<br />

62 Personalia<br />

67 Zu guter Letzt/<br />

Impressum<br />

KFO-Fortbildung beim Forum Rottweil<br />

Progenie gestern – heute – morgen<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


Kursprogramm Oktober / November 2021<br />

Frühkindliche <strong>Prophylaxe</strong>konzepte<br />

(Kurs-Nr.: 21FKT31216)<br />

Dr. Elfi Laurisch, Korschenbroich<br />

5 Fortbildungspunkte<br />

(<strong>für</strong> das Praxisteam)<br />

€ 185.-<br />

Praktisch fitter in der <strong>Prophylaxe</strong> - Ein Refresher-Kurs<br />

<strong>für</strong> <strong>Prophylaxe</strong>helfer*innen, ZMPs und ZMFs<br />

(Kurs-Nr.: 21FKM31220)<br />

Christina Bregenhorn und Iris Karcher,<br />

Freiburg<br />

(<strong>für</strong> Zahnmedizinische Fachangestellte)<br />

€ 225.-<br />

Zahntrauma: Aktuell - effektiv - praxisbezogen<br />

(Kurs-Nr.: 21FKZ30425)<br />

Prof. Dr. Andreas Filippi, CH - Basel (<strong>für</strong> Zahnärztinnen / Zahnärzte)<br />

€ 335.-<br />

8 Fortbildungspunkte<br />

Parodontologie von A bis Z - Ein Konzept <strong>für</strong> die Praxis<br />

(Kurs-Nr.: 21FKZ31110)<br />

Prof. Dr. Peter Eickholz, Frankfurt a. M. (<strong>für</strong> Zahnärztinnen / Zahnärzte)<br />

€ 395.-<br />

9 Fortbildungspunkte<br />

ONLINE-Seminar: Social Media - Neue Wege, Patientinnen und Patienten zu gewinnen<br />

(Kurs-Nr.: 21FKT29901)<br />

Sabine Nemec, Langenselbold<br />

(<strong>für</strong> das Praxisteam)<br />

€ 155.-<br />

4 Fortbildungspunkte<br />

Refresh your Dental English<br />

(Kurs-Nr.: 21FKT20102)<br />

Sabine Nemec, Langenselbold<br />

7 Fortbildungspunkte<br />

Aufschleifen der PAR-Instrumentariums<br />

(Kurs-Nr.: 21FKM31121)<br />

Andrea Geugelin, Efringen-Kirchen<br />

(<strong>für</strong> das Praxisteam)<br />

€ 225.-<br />

(<strong>für</strong> Zahnmedizinische Fachangestellte)<br />

€ 95.-<br />

20.10.2021<br />

22.10.2021<br />

23.10.2021<br />

23.10.2021<br />

29.10.2021<br />

30.10.2021<br />

8.11.2021<br />

Strukturierte Fortbildung: PARODONTOLOGIE & PERIIMPLANTÄRE THERAPIE, Teil 1-3<br />

(Kurs-Nr.: 21FKZ40301) 24.-27.11.2021<br />

Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Freiburg<br />

101 Fortbildungspunkte<br />

(<strong>für</strong> Zahnärztinnen / Zahnärzte)<br />

€ 3.400.-<br />

26.-29.01.2022<br />

18.-19.02.2022<br />

FFZ Fortbildungsforum<br />

Zahnärzte<br />

Merzhauser Straße 114-116<br />

79100 Freiburg<br />

Fon: 0761 4506-160/-161<br />

Fax: 0761 4506-460<br />

Mail: info@ffz-fortbildung.de<br />

Web: www.ffz-fortbildung.de


Leitartikel 7<br />

Mehr Prävention <strong>für</strong> vulnerable Zielgruppen<br />

Keine Frage: Die langjährige hervorragende Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Zahngesundheit Baden-Württemberg e.V. (LAGZ) ist von Erfolg gekrönt. Durch die<br />

flächendeckenden Maßnahmen der Gruppenprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen<br />

in Baden-Württemberg sind wir bei der Kariesprävention der 12-Jährigen europaweit<br />

Spitze. Allerdings gilt es, den zahnärztlich-präventiven Blick auch auf bisher zu wenig<br />

berücksichtigte Patientengruppen zu richten. Wo besteht weiterer Handlungsbedarf<br />

und welche Intensionen verfolgt die Kammer?<br />

Inklusion in der Zahnmedizin. Das diesjährige LAGZ-<br />

Forum in Stuttgart stand Mitte Juli mit der Thematik<br />

„Inklusion in der Zahngesundheitsförderung“ ganz im<br />

Zeichen vulnerabler Zielgruppen. Dabei kristallisierte<br />

sich heraus, dass <strong>für</strong> Menschen mit körperlichen, geistigen,<br />

seelischen oder Sinnesbeeinträchtigungen in allen<br />

Altersgruppen Präventionskonzepte entwickelt werden<br />

müssen, weil diese bisher im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt<br />

nach wie vor eine schlechtere Mundgesundheit<br />

aufweisen. Die Tatsache, dass in Baden-<br />

Württemberg derzeit rund eine Million Menschen mit<br />

Unterstützungsbedarf leben (Stand 2019) sowie auch<br />

die Zahl der rund 400.000 Pflegebedürftigen im Land,<br />

die mit zunehmendem Alter ansteigen wird, verdeutlicht<br />

den dringenden Handlungsbedarf.<br />

Berufsethische Verpflichtung. Eine stärkere Berücksichtigung<br />

dieser Hochrisikogruppen muss <strong>für</strong> die<br />

Zahnärzteschaft im Land berufsethische und berufspolitische<br />

Verpflichtung zugleich sein. Dabei bedeutet<br />

„Inklusion“ von Menschen mit Unterstützungsbedarf in<br />

einer inklusiven Gesellschaft, dass deren Bedürfnisse<br />

nicht an die Gegebenheiten angepasst werden, sondern<br />

die Gegebenheiten auf ihre besonderen Bedürfnisse<br />

zugeschnitten werden. Dieser Anspruch sollte auch im<br />

beruflichen Praxisalltag „gelebt“ werden.<br />

Zwar hat der Gesetzgeber seit Juli 2018 mit dem Versorgungsstärkungsgesetz<br />

zur Verhütung von Zahnerkrankungen<br />

hauptsächlich <strong>für</strong> Menschen mit einem<br />

Pflegegrad endlich eine erweiterte Bandbreite an Präventions-<br />

und Therapieleistungen ermöglicht. Deren<br />

Zahl liegt aber nur bei rund 800.000, während bundesweit<br />

jedoch etwa 7,1 Millionen Menschen mit einer Behinderung<br />

nicht berücksichtigt werden. Deshalb muss<br />

auch ihr Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung flächendeckend<br />

– und unabhängig von ihrer finanziellen<br />

Situation – verbessert werden.<br />

Langjährige Kammerexpertise. Die Kammer ist<br />

im Bereich der Alters- und Behindertenzahnheilkunde<br />

dank ehrenamtlich hochengagierter Kammerreferentinnen<br />

und -referenten sehr gut aufgestellt. So wurde<br />

zum Beispiel im betreffenden Arbeitskreis zur Wissensvermittlung<br />

an Pflegekräfte ein Aus- und Fortbildungskonzept<br />

zur Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege<br />

entwickelt, das stetig zielgerichtet verbessert wird. Die<br />

langjährige Kooperation mit den privaten Altenpflegeschulen<br />

des Landes zur Vermittlung von Informationen<br />

der Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege im Rahmen der<br />

Altenpflegeaus- und Fortbildung oder die Vermittlung<br />

praxisnaher Schulungen <strong>für</strong> Pflegepersonal durch rund<br />

40 bestellte Senioren- und Behindertenbeauftragte in<br />

den Kreisvereinigungen belegen die Expertise. Zudem<br />

stellt die Kammer auf ihrer Homepage umfangreiches<br />

Informationsmaterial in Form von Flyern, Formularen<br />

und Schulungsmaterialien zu allen Fragen rund um die<br />

Alters- und Behindertenzahnheilkunde bereit – und das<br />

als erste Kammer bundesweit auch mit eigenem Webbereich<br />

in leichter Sprache.<br />

Kooperation mit dem Sozialministerium. Mit Vertreterinnen<br />

und Vertretern der entsprechenden Fachabteilung<br />

des Ministeriums <strong>für</strong> Soziales, Gesundheit<br />

und Integration des Landes wurden bereits Gespräche<br />

geführt, um im Pflegebereich bei vom Ministerium geplanten<br />

Maßnahmen die bisher fehlende zahnärztliche<br />

Expertise mit einzubringen, interdisziplinäre Synergiepotentiale<br />

auszuloten und die Praktikabilität und den<br />

Nutzen tele(zahn)medizinischer Möglichkeiten projektorientiert<br />

zu prüfen. Zudem soll auf Wunsch des Ministeriums<br />

die Kammer auch beim Landespflegekongress<br />

verantwortungsvoll eingebunden werden.<br />

Netzwerkaktivitäten. Weitere Aktivitäten sind in<br />

konzeptioneller Planung, um ein Netzwerk <strong>für</strong> pflegebedürftige<br />

Menschen mit Unterstützungsbedarf zu<br />

etablieren, bei dem alle pflegerisch relevanten Gesundheitsinstitutionen<br />

im Land mitwirken sollen. Dabei<br />

kann der vom LZK-Referenten <strong>für</strong> Alterszahnheilkunde<br />

mitentwickelte neue Expertenstandard zur Förderung<br />

der Mundgesundheit in der Pflege <strong>für</strong> ein wissenschaftlich<br />

interprofessionell abgestimmtes Leistungsniveau<br />

als sehr geeignete Grundlage dienen.<br />

Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


8<br />

Titelthema<br />

Parlamentarisches Frühstück anlässlich des Tags der Zahngesundheit<br />

Genussvoller Zündstoff<br />

Im vergangenen Jahr wurde das Format des Parlamentarischen Frühstücks anlässlich des Tags der<br />

Zahngesundheit aus der Not heraus entwickelt, da coronabedingt auf eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung<br />

zum landesweiten Aktionstag verzichtet werden musste. Da man den Dialog mit der Politik<br />

jedoch trotzdem führen wollte, lud das IZZ im Namen der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

(LZK BW) und Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) die gesundheitspolitischen<br />

Sprecher*innen der Landtagsfraktionen zu einem Frühstück ein. In diesem Jahr konnte der<br />

Einladungskreis erfreulicherweise etwas erweitert werden und daher freuten sich die Verantwortlichen<br />

über weitere Zusagen von Vertreter*innen des Landkreistags Baden-Württemberg und verschiedener<br />

Krankenkassen.<br />

„Jetzt nach Corona schauen wir<br />

mit großer Sorge auf die nächsten<br />

Studienergebnisse, denn viele<br />

Kinder, die daheim nicht täglich<br />

zur Zahnpflege angeleitet werden,<br />

wurden ohne die Gruppenprophylaxe<br />

nicht mehr erreicht“,<br />

äußerte Dr. Torsten Tomppert<br />

seine Bedenken. Als Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg (LZK BW) und als<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong><br />

Zahngesundheit Baden-Württemberg<br />

e. V. (LAGZ) war es Dr.<br />

Tomppert wichtig, dass der Tag<br />

der Zahngesundheit neben dem<br />

bundesweiten Thema „Parodontitis“<br />

in Baden-Württemberg mit<br />

der „Gruppenprophylaxe unter<br />

Coronabedingungen“ einen weiteren<br />

Schwerpunkt erhält.<br />

Appell an Politik. Zwar kann<br />

die Gruppenprophylaxe schrittweise<br />

unter Beachtung spezieller<br />

Hygienekonzepte wieder<br />

durchgeführt werden. „Aber wir<br />

dürfen uns nichts vormachen:<br />

Der durch die fehlenden Präventionsmaßnahmen<br />

entstandene<br />

Schaden wird zukünftig sichtbar<br />

werden“, ist sich Dr. Tomppert<br />

sicher und richtete einen wichtigen<br />

Appell an die anwesenden<br />

Landtagspolitiker*innen: „Eine<br />

regelmäßige und damit wirkungsvollere<br />

Kariesprophylaxe könnte<br />

erfolgen, indem das tägliche<br />

Zähneputzen mit fluoridierter<br />

Zahnpasta in Kindergärten, Kitas<br />

und Grundschulen verbindlich im<br />

Dialog auf Landesebene. Das Parlamentarische Frühstück bietet eine gute Plattform, um auf die verschiedenen Tätigkeitsfelder und<br />

Aufgabenschwerpunkte der Zahnmedizin im Land aufmerksam zu machen.<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 9<br />

Implementierung PAR-Richtlinie. Für<br />

Dr. Ute Maier ein weiterer Schritt in Richtung<br />

systematische Behandlung von Parodontitis.<br />

Stellenwert Zahngesundheit. PD Dr.<br />

Yvonne Wagner wollte es wissen: Ist die<br />

Zahngesundheit wichtiger als ein Auto?<br />

Systemwettbewerb erhalten. Die Dualität<br />

von GKV und PKV muss erhalten bleiben,<br />

betonte Dr. Torsten Tomppert.<br />

Fotos: J. Potente<br />

Kinderschutzgesetz des Landes<br />

Baden-Württemberg verankert<br />

werden würde.<br />

Priorität Zahngesundheit.<br />

Mit ihrem Vortrag lieferte PD Dr.<br />

Yvonne Wagner, Direktorin des<br />

Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums<br />

Stuttgart (ZFZ), gleich<br />

zu Beginn verbalen Zündstoff:<br />

Mit den Fragen „Was <strong>für</strong> ein Auto<br />

fahren Sie?“ und „Wieviel Zeit und<br />

Geld investieren Sie in Ihr Fahrzeug?“<br />

stellte sie auf eindrucksvolle<br />

Weise die Leidenschaft der<br />

Automobilisten der Zahngesundheit<br />

gegenüber. Ist das Auto <strong>für</strong><br />

die einen ein geliebtes Statussymbol,<br />

das gehegt und gepflegt wird,<br />

nutzen es die anderen lediglich da<strong>für</strong>,<br />

um von A nach B zu kommen<br />

und ignorieren Brezelreste und<br />

Bonbonpapiere auf der Rückbank.<br />

Ähnlich verhalte es sich mit der<br />

Zahngesundheit: Bedeutet es <strong>für</strong><br />

die einen ein strahlendes Lächeln,<br />

begnügen sich die anderen damit,<br />

Nahrung aufzunehmen. Äußerst<br />

eloquent führte Dr. Wagner diesen<br />

Vergleich fort und sorgte damit<br />

nicht nur <strong>für</strong> Schmunzeln im Publikum,<br />

sondern auch <strong>für</strong> zustimmendes<br />

Nicken.<br />

Aussagekräftig zog Dr. Wagner<br />

verschiedene Vergleiche<br />

hinsichtlich untersuchter Putzzeit<br />

bei Kleinkindern und dem<br />

bundesweiten Verbrauch von<br />

Zahnbürsten und Zahnseide.<br />

Dabei stellte sie die Frage, von<br />

wem unsere Kinder eine umfassende<br />

Zahn- und Mundhygiene<br />

lernen und kritisierte in diesem<br />

Zusammenhang das Ausbleiben<br />

der Gruppenprophylaxe und die<br />

zahlreichen verschobenen Präventionstermine<br />

aufgrund der<br />

Coronapandemie.<br />

Parodontitistherapie. Ein Ansatz,<br />

den Dr. Ute Maier aufgriff und<br />

fortführte. Dabei verwies die Vorsitzende<br />

des Vorstands der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung<br />

(KZV BW) zunächst auf Untersuchungen,<br />

die den Krankheitsverlauf<br />

von Coronapatienten*innen<br />

mit deren Mundgesundheit in Zusammenhang<br />

brachten und eine<br />

deutliche Beziehung zwischen<br />

Allgemein- und Zahngesundheit<br />

herstellten. „Eine gute Mundhygiene<br />

stabilisiert das Immunsystem,<br />

nicht nur mit Blick auf schwere<br />

COVID-19-Verläufe.“<br />

Die Implementierung der neuen<br />

PAR-Richtlinie ist <strong>für</strong> Dr.<br />

Maier deshalb auch ein weiterer<br />

wesentlicher Schritt in Richtung<br />

systematische Behandlung<br />

von Parodontitis. „Damit wird es<br />

Versicherten im GKV-Bereich<br />

erstmalig ermöglicht, eine konsequente<br />

Nachsorge in Anspruch<br />

zu nehmen und den Behandlungserfolg<br />

zu sichern.“ Die unterstützende<br />

Parodontitistherapie (UPT)<br />

hat damit hinsichtlich der neuen<br />

Behandlungsstrecke einen immensen<br />

Stellenwert und wird sich, da<br />

ist sich Dr. Maier sicher, auf lange<br />

Sicht auch monetär <strong>für</strong> die Kassen<br />

auszahlen.<br />

Dialogpartner. Unter den Gästen<br />

waren die gesundheitspolitischen<br />

Sprecher*innen beziehungsweise<br />

deren Vertreter*innen aus<br />

allen im Landtag vertretenen Parteien.<br />

Für Bündnis 90/Die Grünen<br />

war Norbert Knopf MdL anwesend,<br />

die CDU vertrat Dr. Michael<br />

Preusch MdL, Florian Wahl MdL<br />

repräsentierte die Sozialdemokraten,<br />

Jochen Haußmann MdL die<br />

FDP und Carola Wolle MdL und<br />

Bernhard Eisenhut MdL von der<br />

AfD vervollständigten die Riege<br />

der Landtagsabgeordneten.<br />

Ebenfalls unter den Frühstücksgästen<br />

waren Dr. Tim Gerhäusser<br />

vom Landkreistag Baden-Württemberg,<br />

Jürgen Graf (AOK BW),<br />

Inga Junge vom Verband der Ersatzkassen<br />

e. V. (vdek) und Carolin<br />

Scheib, kommissarische Geschäftsführerin<br />

der LAGZ.<br />

Die KZV BW vertraten Dr. Hans<br />

Hugo Wilms, Referent <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

und Dr. Holger<br />

Simon-Denoix, Leiter der Stabsstelle<br />

Kommunikation und Politik.<br />

Die LZK BW wurde durch den<br />

stellvertretenden Präsidenten Dr.<br />

Bert Bauder, den Vorsitzenden des<br />

<strong>Prophylaxe</strong>ausschusses Dr. Bernd<br />

Krämer, Direktor Axel Maag und<br />

Andrea Mader, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit<br />

repräsentiert.<br />

Cornelia Schwarz<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


10<br />

Titelthema<br />

Fachlicher Austausch. Jürgen Graf (AOK), Inga Junge (vdek) und Norbert Knopf MdL (Bündnis 90/Die Grünen) (v. l. n. r.) genossen<br />

die Kommunikation mit den Vertreterinnen der zahnmedizinischen Selbstverwaltung PD Dr. Yvonne Wagner (l.) und Dr. Ute Maier.<br />

Impulse und Statements. Dr. Bert Bauder platzierte wesentliche<br />

Ansätze und Argumente der Zahnärzteschaft.<br />

Denkanstöße aus der Standespolitik. Aufmerksam<br />

verfolgte Jochen Haußmann MdL (FDP) den Vortrag.<br />

Gesundheitspolitische Standpunkte. Carola Wolle MdL (AfD) und<br />

Dr. Bert Bauder erörterten die jeweiligen Ansätze.<br />

Raum <strong>für</strong> Dialog. Inga Junge (vdek) nutzte das Parlamentarische<br />

Frühstück <strong>für</strong> ein Gespräch mit Dr. Ute Maier.<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 11<br />

Kollegiale Debatte. Dr. Hans Hugo Wilms (l.) und Dr. Bernd<br />

Krämer beim Gespräch unter Kollegen.<br />

Kommunikative Atmosphäre. Dr. Bert Bauder (l.) und Axel Maag<br />

nutzten die Gelegenheit, aktuelle Kammerthemen anzusprechen.<br />

Diskussionsrunde. Jürgen Graf (AOK) im intensiven<br />

Austausch mit Dr. Torsten Tomppert.<br />

Einblick in die Praxis. Dr. Michael Preusch MdL (CDU) (l.) und Dr. Tim<br />

Gerhäusser (Landkreistag BW) stimmten dem Gesagten vielfach zu.<br />

Intensive Gespräche. Florian Wahl MdL (SPD) (r.) und Dr. Hans Hugo Wilms<br />

nutzten die Möglichkeit des Austausches im Anschluss an die Ansprachen.<br />

Fokussiert. Bernhard Eisenhut MdL (AfD) (l.)<br />

unterhielt sich mit Dr. Bernd Krämer.<br />

Fotos: J. Potente<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


12<br />

Titelthema<br />

Tag der Zahngesundheit 2021<br />

<strong>Prophylaxe</strong> lebt – digital und vor Ort<br />

Foto: LAGZ BW<br />

Die große Präsenzveranstaltung, die den Tag der Zahngesundheit<br />

in Baden-Württemberg jährlich im September öffentlichkeitswirksam<br />

feiert, musste pandemiebedingt leider erneut ausfallen. Da die<br />

Landesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Zahngesundheit Baden-Württemberg<br />

e. V. (LAGZ) auch während der Coronapandemie auf die Bedeutung<br />

der Gruppenprophylaxe aufmerksam machen möchte, hat sie mit<br />

viel Kreativität und Engagement ein digitales Programm <strong>für</strong> Kinder<br />

und Erwachsene aufgestellt. Zusätzlich boten die regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

Zahngesundheit (AG) eigenen Aktionen an.<br />

3D-Gebiss. Mit dem Bastelbogen, der im Zahnkalender der LAGZ zum Tag der Zahngesundheit<br />

enthalten war, konnten Kinder sich eine tolle 3D-Pop-up-Karte zusammenbasteln.<br />

Die Gruppenprophylaxe lebt am<br />

Tag der Zahngesundheit normalerweise<br />

von der persönlichen<br />

Begegnung mit Kindern, Jugendlichen,<br />

Eltern, Lehrerinnen und<br />

Lehrern sowie Erzieherinnen<br />

und Erziehern. Die landeszentrale<br />

Auftaktveranstaltung, die<br />

vom Informationszentrum Zahnund<br />

Mundgesundheit (IZZ) <strong>jedes</strong><br />

Jahr in einer anderen Stadt in<br />

Baden-Württemberg organisiert<br />

wurde, bot dazu immer die beste<br />

Gelegenheit. Leider durfte das<br />

bekannte weiße Pagodenzelt in<br />

diesem Jahr wieder nicht seine<br />

Pforten öffnen, sodass die LAGZ<br />

andere Wege beschreiten musste,<br />

um in der Öffentlichkeit <strong>für</strong> die<br />

Gruppenprophylaxe zu werben.<br />

Schwerpunkte. Bundesweit<br />

wurde zum Tag der Zahngesundheit<br />

das Motto “Gesund beginnt<br />

im Mund – Zündstoff“ ausgelobt.<br />

Damit wollte man den Fokus auf<br />

die parodontalen Erkrankungen<br />

richten, die durch eine sorgfältige<br />

Mundhygiene – am besten schon<br />

in jungen Jahren – eingedämmt<br />

werden können. Durch die Coronapandemie<br />

kamen die gruppenprophylaktischen<br />

Maßnahmen in<br />

Kitas und Schulen in den letzten<br />

18 Monaten nahezu zum Erliegen.<br />

Es ist zu be<strong>für</strong>chten, dass sich die<br />

Mundgesundheit von Kindern<br />

und Jugendlichen während der<br />

Schul- und Kita-Schließungen<br />

verschlechtert hat. Daher wurde<br />

in Baden-Württemberg das Motto<br />

um den Aspekt „Gruppenprophylaxe<br />

unter Coronabedingungen“<br />

erweitert, um die Öffentlichkeit<br />

zu sensibilisieren, wie wichtig<br />

eine gute Mundhygiene, Fluoride,<br />

zahngesunde Ernährung und regelmäßige<br />

Zahnarztbesuche von<br />

klein auf sind. Gerade auch während<br />

der Coronapandemie.<br />

Umsetzung. Carolin Scheib,<br />

kommissarische Geschäftsführerin<br />

der LAGZ, konnte den erweiterten<br />

Schwerpunkt zum Tag der<br />

Zahngesundheit aufgrund ihrer<br />

übergreifenden Erfahrung in der<br />

Gruppenprophylaxe mit vielen<br />

kreativen Ideen erfolgreich umsetzen.<br />

Denn die 37 regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit,<br />

die <strong>für</strong> die flächendeckende<br />

gruppenprophylaktische<br />

Betreuung von Kindern und Jugendlichen<br />

von 0 bis 16 Jahren<br />

in Baden-Württemberg zuständig<br />

sind, arbeiten unter dem Dach<br />

der LAGZ. Hier laufen alle Fäden<br />

zusammen, hier wird der Erfahrungsschatz<br />

aller AGs zusammengeführt<br />

und Unterstützung geleistet.<br />

Digitales Programm. Zum Tag<br />

der Zahngesundheit hat die LAGZ<br />

ein Hörspiel <strong>für</strong> Grundschulkinder<br />

produziert und einen Zahnkalender<br />

mit verschiedenen Inhalten<br />

<strong>für</strong> Kinder von drei bis zwölf<br />

Jahren zusammengestellt, der in<br />

der Aktionswoche 38 über die<br />

Homepage der LAGZ Tag <strong>für</strong> Tag<br />

abgerufen werden konnte. Das<br />

Hörspiel „Fussels kleines Abenteuer<br />

mit dem Backenzahn“ ist<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 13<br />

ein Original-Hörspiel, das professionell<br />

eingesprochen und abgemischt<br />

wurde. Die Texte wurden<br />

mit Unterstützung von Dr. Bernd<br />

Krämer, <strong>Prophylaxe</strong>-Referent der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg (LZK BW), eigens<br />

verfasst. Zum Zahnkalender gehört<br />

auch ein Bastelbogen zum<br />

Ausdrucken, mit dem man ein<br />

3D-Gebiss zum Aufstellen basteln<br />

kann.<br />

Resonanz. Der Vorstandsvorsitzende<br />

der LAGZ und Präsident<br />

der LZK BW, Dr. Torsten Tomppert,<br />

betrachtete das digitale Angebot<br />

als gut gelungen: „Das komplette<br />

Paket soll ein Schritt sein,<br />

im Zuge der Digitalisierung mit<br />

virtuellen Inhalten die Einrichtungen<br />

zu erreichen.“ Das digitale<br />

Aktionspaket wurde den regionalen<br />

AGs zusätzlich <strong>für</strong> ihre<br />

eigenen Aktionen zur Verfügung<br />

gestellt. Das IZZ nahm das Aktionspaket<br />

der LAGZ in die eigene<br />

Pressemappe zum Tag der Zahngesundheit<br />

mit auf und ergänzte<br />

es noch durch ein koloriertes<br />

Wimmelbild und Suchbild. Viele<br />

AGs nahmen dieses Angebot dankend<br />

an. Die Resonanz auf den<br />

Zahnkalender der LAGZ rund um<br />

den Tag der Zahngesundheit war<br />

überaus positiv. Insbesondere das<br />

liebevolle Hörspiel wurde von vielen<br />

Kindern sehr gelobt. Carolin<br />

Scheib freut sich über die gelungene<br />

Produktion: „Das Hörspiel<br />

soll Kinder ermutigen, sich gut<br />

die Zähne zu putzen und regelmäßig<br />

zum Zahnarzt zu gehen.“<br />

Aktionen der AGs. Viele regionale<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

Zahngesundheit organisierten<br />

zum Tag der Zahngesundheit eigene<br />

Aktionen, um die Kinder,<br />

Eltern, Lehrerinnen und Lehrer<br />

sowie Erzieherinnen und Erzieher<br />

zum Thema Zahn- und Mundgesundheit<br />

zu motivieren. Diese<br />

vielfältigen Aktionen rund um die<br />

Tage der Zahngesundheit gab es<br />

auch schon vor der Coronapandemie.<br />

Doch in diesem Jahr war es<br />

den AGs zusätzlich ein Bedürfnis,<br />

eine weitere wichtige Botschaft<br />

nach außen zu tragen: Wir sind<br />

wieder <strong>für</strong> euch da und besuchen<br />

euch gerne in den Kitas und Schulen!<br />

Folgende Aktionen wurden u.<br />

a. durchgeführt:<br />

AG Heilbronn. Da in Heilbronn<br />

keine Publikumsaktionen planbar<br />

waren, hat sich die AG <strong>für</strong> einen<br />

Mal- und Collagenwettbewerb<br />

entschlossen, zu dem alle Kindertageseinrichtungen<br />

im Stadt- und<br />

Landkreis Heilbronn eingeladen<br />

wurden. Die Kinder sollen bis<br />

Mitte Oktober ihr persönliches<br />

Kunstwerk schaffen, das zeigt,<br />

welche Eindrücke von den letzten<br />

<strong>Prophylaxe</strong>besuchen im Gedächtnis<br />

geblieben sind. Prämiert werden<br />

die besten 24 Einsendungen,<br />

die dann in einem virtuellen Adventskalender<br />

auf der Homepage<br />

der AG zu sehen sein sollen. Darüber<br />

hinaus erhalten diese Kinder<br />

einen personalisierten Jahreskalender<br />

2022 mit den Bildern aus<br />

dem Adventskalender.<br />

AG Main-Tauber-Kreis. Das<br />

<strong>Prophylaxe</strong>team hat zum Tag der<br />

Zahngesundheit einen Malwettbewerb<br />

in den Kitas ausgelobt.<br />

AG Rastatt. Das Team der AG<br />

Rastatt hatte die Erstklässler der<br />

Grundschule im Visier. Unter<br />

dem Motto „Gesund beginnt im<br />

Mund – Genuss bewusst“ gab es<br />

an der Gustav-Heinemann-Schule<br />

in Rastatt Ende September einen<br />

ganz besonderen Tag der Zahngesundheit<br />

mit kreativen Spielen<br />

rund um die Ernährungspyramide.<br />

Zusätzlich wurde eine Lunchbox-Parade<br />

veranstaltet, bei der<br />

das gesunde Frühstück in einer<br />

tollen Vesperdose im Vordergrund<br />

stand.<br />

AG Göppingen. Der Tag der<br />

Zahngesundheit wurde hier mit<br />

Schülerinnen und Schülern der<br />

dritten Klassen aus den Schulen<br />

des unteren Filstals verbracht. Ziel<br />

war es, gemeinsam ein Rezeptbuch<br />

zu gestalten, das später gedruckt<br />

und an die Teilnehmenden<br />

überreicht werden sollte.<br />

AG Heidenheim. Das Team<br />

besuchte anlässlich des Tags der<br />

Zahngesundheit ein städtisches<br />

Kinderhaus in Heidenheim und<br />

führte ein Kasperletheater auf.<br />

Rund 80 Kinder haben in mehreren<br />

Runden teilgenommen. Anschließend<br />

wurde das gesunde Frühstück<br />

thematisiert.<br />

AG Lörrach. Dem Team der AG<br />

Lörrach war zum Tag der Zahngesundheit<br />

die persönliche Begegnung<br />

wichtig. Ende September gab<br />

es am Familienzentrum Lörrach<br />

<strong>für</strong> Eltern und werdende Mütter<br />

verschiedene Infoveranstaltungen<br />

und Elternberatungen in Präsenz.<br />

AG Hohenlohekreis. Das <strong>Prophylaxe</strong>team<br />

der AG hat zum Tag<br />

der Zahngesundheit eine Gemeinschaftsschule<br />

besucht und verschiedenen<br />

Klassen ein Informationsangebot<br />

gemacht.<br />

AG Pforzheim. Zum Tag der<br />

Zahngesundheit bot die AG sowohl<br />

ein digitales als auch ein<br />

analoges Programm. Es gab einen<br />

Live-Chat mit der Zahnärztin<br />

des Teams. Zusätzlich wurden<br />

Büchertische zum Thema Zahngesundheit<br />

in den Büchereien<br />

zusammengestellt. Die AG war<br />

außerdem mit einem Infostand in<br />

der Innenstadt präsent, um vor Ort<br />

zu beraten.<br />

AG Tübingen. In verschiedenen<br />

Grundschulen waren in den ersten<br />

zwei Oktober-Wochen Programme<br />

rund um die Zahngesundheit zusammen<br />

mit den BeKi-Fachfrauen<br />

mit dem Schwerpunkt zahngesunde<br />

Vesper vorgesehen. In der<br />

dritten Oktober-Woche sollen Erzieherinnen<br />

und Erzieher an einer<br />

Berufsschule in Tübingen im Zähneputzen<br />

geschult werden.<br />

AG Ostalbkreis. Da im Ostalbkreis<br />

keine Veranstaltungen zum<br />

Tag der Zahngesundheit in Präsenz<br />

durchgeführt werden konnten, hat<br />

die AG einen Wettbewerb ins Leben<br />

gerufen. Dazu wurden 242<br />

Schulen und 111 Kitas angeschrieben<br />

und eingeladen, sich an der<br />

Challenge „Vier Schulwochen –<br />

gesundes (zuckerfreies) Frühstück<br />

in der Schule“ mitzumachen. Die<br />

besten Klassen und Gruppen sollen<br />

mit Preisen belohnt werden.<br />

Claudia Richter<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


14<br />

Titelthema<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum Tag der Zahngesundheit 2021<br />

Parodontitis und Gruppenprophylaxe<br />

In diesem Jahr steht das Thema Parodontitis im Mittelpunkt des<br />

bundesweiten Aktionstages. Das Motto lautet daher: „Gesund beginnt<br />

im Mund – Zündstoff!“. Im Land Baden-Württemberg setzen die Verantwortlichen<br />

mit der „Gruppenprophylaxe unter Coronabedingungen“<br />

einen zusätzlichen Schwerpunkt. Bedauerlicherweise konnte auch in<br />

diesem Jahr keine öffentlichkeitswirksame Präsenzveranstaltung ausgerichtet<br />

werden. Dennoch sollte der Blick der Presse und Öffentlichkeit<br />

durch verschiedenen Angebote auf diese Themen gelenkt werden.<br />

Die Zahnärzteschaft im Land weiß es<br />

zur Genüge: Das Thema Parodontitis<br />

birgt auf vielen Ebenen Zündstoff. Dass<br />

mit <strong>Prophylaxe</strong>maßnahmen bei Karies<br />

und Zahnfleischentzündungen durch<br />

Eigeninitiative viel zu erreichen ist, soll<br />

auf charmante Weise ein Kurzclip vermitteln.<br />

Entsprechend der Devise „Wir<br />

alle putzen und beugen<br />

damit schon<br />

heute<br />

Karies und Parodontitis<br />

vor“, zeigen Kinder lachend und mit<br />

viel Spaß, was zu einer dauerhaften<br />

Zahn- und Mundgesundheit beitragen<br />

kann. Der Clip ist auf der Homepage<br />

des Informationszentrums Zahn- und<br />

Mundgesundheit Baden-Württemberg<br />

unter www.izzbw.de, aber auch auf<br />

YouTube und den Social-Media-Kanälen<br />

zu sehen.<br />

Bogen gespannt. Nicht nur in<br />

diesem Clip spannen die Verantwortlichen<br />

den Bogen vom bundesweiten<br />

Thema zu dem zusätzlich gewählten<br />

Schwerpunkt in Baden-Württemberg.<br />

LZK-Präsident Dr. Torsten Tomppert<br />

möchte bewusst da<strong>für</strong> sensibilisieren,<br />

„dass sich die weitreichenden Absagen<br />

der Maßnahmen zur Gruppenprophylaxe<br />

aufgrund der Coronapandemie<br />

negativ auf die Zahngesundheit von<br />

Kindern und Jugendlichen auswirken“.<br />

Ein Standpunkt, den auch Dr. Bernd<br />

Krämer, <strong>Prophylaxe</strong>referent der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

teilt: „Die frühe Gesundheitserziehung<br />

durch<br />

Gruppenprophylaxe in Gemeinschaftseinrichtungen<br />

wie Kindergärten, Kitas<br />

und Schulen spielt bei der <strong>Prophylaxe</strong><br />

eine wesentliche Rolle“.<br />

Kurzclip. Unter www.izzbw.de und auch auf YouTube findet sich der Spot zum Tag der Zahngesundheit 2021.<br />

Volkskrankheit. Mit der Implementierung<br />

der neuen PAR-Richtlinie<br />

gelang es, eine wissenschaftlich<br />

basierte Behandlungsstrecke in eine<br />

eigene Richtlinie zu überführen. Dr.<br />

Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands<br />

der Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Baden-Württemberg betont in<br />

der Pressemitteilung zum Tag der<br />

Zahngesundheit 2021, dass mit diesen<br />

neuen Leistungen und Abläufen<br />

das Angebot im Bereich der gesetzlichen<br />

Versorgung im Bezug auf die<br />

Volkskrankheit Parodontitis erweitert<br />

und deutlich verbessert wird.<br />

Zusammenarbeit mit den RAGZ.<br />

Da coronabedingt weder die landeszentrale<br />

Auftaktveranstaltung zum Tag<br />

der Zahngesundheit stattfinden konnte,<br />

noch einzelne regionale Veranstaltungen<br />

geplant sind, ist bei den regionalen<br />

Arbeitsgruppen Zahngesundheit<br />

(RAGZ) erneut Engagement und<br />

Kreativität gefragt, um die notwendige<br />

<strong>Prophylaxe</strong> wieder verstärkt ins Bewußtsein<br />

der Öffentlichkeit zu rücken.<br />

Zur Unterstützung der Bemühungen<br />

übersandte das IZZ BW den insgesamt<br />

37 regionalen Arbeitsgruppen in Baden-<br />

Württemberg eine Mappe mit verschiedenen<br />

digitalen Materialien.<br />

Darin unter<br />

anderem<br />

ein Wimmelbild<br />

mit dazu passenden Aufgaben sowie<br />

ein Suchbild zum kostenfreien Einsatz<br />

in den zu betreuenden Einrichtungen.<br />

Alle Arbeitshilfen sind aufeinander<br />

und auf ein Hörspiel abgestimmt, das<br />

die LAGZ anlässlich des bundesweiten<br />

Aktionstages erstellen ließ. Zudem<br />

enthielt die Mappe den Kurzclip, die<br />

diesjährige Pressemitteilung und verschiedene<br />

Bilder zur Verwendung im<br />

Dialog mit der lokalen Presse.<br />

Pressearbeit. Darüber hinaus erreichte<br />

das IZZ in Zusammenarbeit<br />

mit einzelnen Medien zahlreiche Veröffentlichungen<br />

und konnte zudem ein<br />

dpa-Interview mit Dr. Torsten Tomppert<br />

platzieren.<br />

Cornelia Schwarz<br />

Info<br />

Abbildungen: IZZ<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 15<br />

Neuauflage des zahnärztlichen Kinderpasses<br />

Dokumentierte Zahngesundheit<br />

Bereits im Jahr 2008 wurde der erste zahnärztliche Kinderpass in<br />

Baden-Württemberg durch das Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit<br />

Baden-Württemberg (IZZ BW) herausgegeben. In enger<br />

Zusammenarbeit mit den Experten*innen der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung (KZV BW) und der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg (LZK BW) wurden die Inhalte damals erarbeitet und<br />

aufbereitet. Die aktuelle 8. Auflage entstand in Zusammenarbeit mit<br />

PD Dr. Yvonne Wagner, Direktorin des Zahn me di zi nischen Fort bildungs<br />

zentrums Stuttgart (ZFZ), und erscheint noch im Herbst 2021.<br />

in der zahnmedizinischen Gesundheitsversorgung.<br />

Dieser Entwicklung<br />

zollt auch der zahnärztliche<br />

Kinderpass Tribut. Mit der Senkung<br />

der Karieslast innerhalb der Bevölkerung<br />

über alle sozialen Schichten<br />

hinweg hat die Zahnärzteschaft<br />

einen wichtigen Grundstein gelegt,<br />

um mit entsprechender Vorsorge<br />

möglichst alle sozialen Milieus zu<br />

erreichen. Der zahnärztliche<br />

Kinderpass ist ein Baustein<br />

dieser Bemühungen. Auf insgesamt<br />

20 Seiten informiert er<br />

Eltern und Betreuungspersonen<br />

über wesentliche Aspekte wie<br />

Fluoridprophylaxe, die richtige<br />

Zahnpflege der ersten Zähnchen,<br />

eine gesunde Ernährung<br />

und anstehende Vorsorgetermine.<br />

Neuauflage. Der zahnärztliche Kinderpass in neuer Optik und mit aktuellen Informationen.<br />

Der zahnärztliche Kinderpass erfreut<br />

sich seit seiner ersten Auflage einer<br />

großen Beliebtheit. Kaum gedruckt,<br />

waren die Exemplare stets rasch vergriffen.<br />

Bislang wurde die Finanzierung<br />

der Druckkosten durch einen<br />

Sponsor aus der zahnmedizinischen<br />

Fachwelt getragen. Mit der aktuellen<br />

Ausgabe hingegen übernehmen<br />

die Körperschaften die Druckkosten<br />

und signalisieren damit deutlich ihren<br />

unabhängigen Stand.<br />

Hintergrund. Nicht nur optisch<br />

wurde die aktuelle Auflage des<br />

Kinderpasses neu erarbeitet, sondern<br />

auch inhaltlich aktualisiert.<br />

Das Team, bestehend aus PD Dr.<br />

Yvonne Wagner <strong>für</strong> den fachlichen<br />

Teil, Cornelia Schwarz, Leiterin des<br />

Informationszentrums Zahn- und<br />

Mundgesundheit BW (IZZ BW),<br />

<strong>für</strong> den redaktionellen Part und Armin<br />

Fischer, Grafiker im IZZ und<br />

verantwortlich <strong>für</strong> die Neugestaltung,<br />

orientierte sich dabei an den<br />

Entwicklungen und Gegebenheiten<br />

der Zielgruppe. Ein ständig wachsendes<br />

Mundgesundheitsbewusstsein<br />

und das steigende Angebot an<br />

<strong>Prophylaxe</strong>maßnahmen erfordern<br />

eine professionelle Begleitung seitens<br />

der Zahnärzteschaft.<br />

In der Rangliste der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) der<br />

Behandlungskosten <strong>für</strong> chronische<br />

Erkrankungen steht Karies weltweit<br />

an vierter Stelle. Die Ergebnisse<br />

der Fünf ten Deut schen Mundgesundheitsstudie<br />

(DMS V) zeigen<br />

mit „vorsorgen statt versorgen“ die<br />

Erfolge des Paradigmenwechsels<br />

Abbildungen: IZZ<br />

Was ist neu? Die Neuauflage<br />

macht ihrem Namen alle Ehre,<br />

denn sie ist wirklich komplett<br />

neu. Neben zahlreichen elementaren<br />

Informationen rund um die<br />

Zahn- und Mundgesundheit der<br />

Jüngsten werden Eltern und Betreuungspersonen<br />

zudem darüber<br />

aufgeklärt, dass ihre Sprösslinge<br />

zwischen dem 6. und dem vollendeten<br />

33. Lebensmonat Anspruch<br />

auf mehrere Früherkennungsuntersuchungen<br />

haben. Ähnlich wie<br />

das Kinderuntersuchungsheft ist<br />

der Zahnärztliche Kinderpass nach<br />

dem Prinzip der Dokumentation<br />

der Zahngesundheitsbiografie<br />

gestaltet und konzipiert. Eine lückenlose<br />

Dokumentation baut eine<br />

Zahnarzt-Patienten-Bindung auf,<br />

die in regelmäßige Besuche mündet<br />

und das Bewusstsein <strong>für</strong> eine umfassende<br />

Zahn- und Mundhygiene<br />

schafft. Cornelia Schwarz<br />

Info<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


16<br />

Titelthema<br />

Frühkindliche Karies vermeiden<br />

Schutz vom ersten Milchzahn an<br />

Foto: shutterstock.com/alekso94<br />

Die ersten Zähnchen sind da! Von nun an ist die Devise, auf die richtige<br />

Mundhygiene und auf eine sehr gute zahnärztliche Versorgung<br />

zu setzen, um die Zähne vom ersten Tag an gesund zu erhalten.<br />

Die Erfolge in der <strong>Prophylaxe</strong> bei Kindern und Jugendlichen in den<br />

letzten Jahren und Jahrzehnten sind vielfach beschrieben worden. Mit<br />

der Aufnahme von zusätzlichen Früherkennungsuntersuchungen ab<br />

dem sechsten Lebensmonat wurde zum 1. Juli 2019 zudem eine<br />

entscheidende Versorgungslücke geschlossen. Seitdem profitieren<br />

auch Kinder unter drei Jahren von zahnärztlichen Präventionsleistungen.<br />

Regelmäßige Untersuchung. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass Eltern die zusätzlichen<br />

Untersuchungen mit ihren Kindern regelmäßig wahrnehmen“, so Dr. Ute<br />

Maier, Vorstandsvorsitzende der KZV BW.<br />

Zuvor waren zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen<br />

erst<br />

<strong>für</strong> Kleinkinder ab dem 30. Lebensmonat<br />

vorgesehen gewesen.<br />

Mit der Verabschiedung der<br />

Richtlinie zur zahnärztlichen<br />

Früherkennung im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss und den dazugehörenden<br />

Leistungen im Bewertungsausschuss<br />

wurde das von<br />

KZBV und Bundeszahnärztekammer<br />

(BZÄK) gemeinsam mit dem<br />

Bundesverband der Kinderzahnärzte<br />

(BuKiZ), dem Deutschen<br />

Hebammenverband (DHV) und<br />

unter wissenschaftlicher Begleitung<br />

der Universität Greifswald<br />

bereits im Jahr 2014 entwickelte<br />

Versorgungskonzept „Frühkindliche<br />

Karies vermeiden“ (ECC-Konzept)<br />

weitestgehend umgesetzt.<br />

Um Karies so früh wie möglich zu<br />

vermeiden, die ersten Zeichen <strong>für</strong><br />

eine beginnende Karies zu erkennen<br />

und schädliche Verhaltensweisen<br />

auf den Prüfstand zu stellen,<br />

müssen verschiedene Berufsgruppen<br />

intensiv zusammenarbeiten.<br />

Neben den Zahnärzt*innen<br />

sind auch die Gynäkolog*innen,<br />

Kinderärzt*innen, Hausärzt*innen<br />

und Hebammen gefordert. Zeitlich<br />

sind deshalb die Früherkennungsuntersuchungen<br />

und die sogenannten<br />

„U-Untersuchungen“ beim<br />

Kinderarzt oder der Kinderärztin<br />

aufeinander abgestimmt.<br />

Untersuchung und Beratung.<br />

Neben der eingehenden Untersuchung<br />

auf Zahn-‚ Mund- und Kieferkrankheiten<br />

stehen bei der Beratung<br />

der Eltern die Aufklärung<br />

über die Zahnpflege und den Einsatz<br />

von Fluoridierungsmitteln sowie<br />

die Aufklärung zur Ernährung<br />

im Mittelpunkt. Die Anwendung<br />

von Fluoridlack zur Zahnschmelzhärtung<br />

kann vom 6. bis zum vollendeten<br />

33. Lebensmonat zweimal<br />

erbracht werden. Bei hohem<br />

Kariesrisiko ist diese Leistung<br />

darüber hinaus auch zwischen<br />

dem 34. bis zum vollendeten 72.<br />

Lebensmonat – ebenfalls zweimal<br />

je Kalenderhalbjahr – vorgesehen.<br />

Regelmäßigkeit. Da die <strong>Prophylaxe</strong>leistungen<br />

<strong>für</strong> Säuglinge<br />

und Kleinkinder ganz wesentlich<br />

dazu beitragen können, frühkindliche<br />

Karies zu vermeiden, ist es<br />

umso wichtiger, dass Eltern die<br />

zusätzlichen Untersuchungen mit<br />

ihren Kindern regelmäßig wahrnehmen<br />

und u. a. auch von der<br />

Kinderärztin oder dem Kinderarzt<br />

immer wieder auch auf diese Möglichkeiten<br />

hingewiesen werden.“<br />

Inanspruchnahme. Zwei Jahre<br />

nach Einführung der neuen Leistungen<br />

stellt sich die Frage, ob die<br />

neuen Leistungen tatsächlich von<br />

den Eltern mit ihren Kindern abgerufen<br />

werden. Untersucht wurden<br />

folgende BEMA-Nummern:<br />

• FU1a (Früherkennungsuntersuchung<br />

vom 6. bis zum vollendeten<br />

9. Lebensmonat)<br />

• FU1b (Früherkennungsuntersuchung<br />

vom 10. bis zum vollendeten<br />

20. Lebensmonat)<br />

• FU1c (Früherkennungsuntersuchung<br />

vom 21. bis zum vollendeten<br />

33. Lebensmonat)<br />

• FUPr (Praktische Anleitung der<br />

Betreuungspersonen zur Mundhygiene<br />

beim Kind)<br />

• FLA (Fluoridlackanwendung<br />

zur Zahnschmelzhärtung)<br />

• FU2 (Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung<br />

eines Kindes<br />

vom 34. bis zum vollendeten<br />

72. Lebensmonat)<br />

ZBW 10/2021<br />

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Titelthema 17<br />

Anzahl<br />

Leistung<br />

FLA FU1a FU1b FU1c FU2 FUPr Auswertung<br />

2019/3 20.327 362 4.281 9.870 32.436 7.543 74.819<br />

2019/4 26.498 565 5.281 12.342 39.092 9.572 93.350<br />

2020/1 24.800 491 4.085 8.569 32.547 7.359 77.851<br />

2020/2 22.654 381 3.298 6.615 27.399 5.728 66.075<br />

2020/3 27.883 577 5.093 9.667 36.417 8.672 88.309<br />

2020/4 28.688 641 5.359 10.281 40.914 8.704 94.587<br />

2021/1 31.773 690 5.324 10.338 41.026 9.440 98.591<br />

Leistungen. Die Zahl der von den Vertragszahnärzt*innen in Baden-Württemberg abgerechneten Leistungen zwischen Quartal<br />

3-2019 und Quartal 1-2021.<br />

Zahlen: KZV BW<br />

Insgesamt gibt es bei den neuen<br />

Leistungen – mit Berücksichtigung<br />

des coronabedingten Rückgangs im<br />

Jahr 2020 – eine ansteigende Tendenz<br />

seit deren Einführung. Deutlich<br />

sichtbar ist jedoch auch, dass<br />

die Früherkennungsuntersuchungen<br />

mit steigendem Alter immer<br />

häufiger in Anspruch genommen<br />

werden und es sicherlich noch so<br />

mancher Initiative und Aufklärung<br />

über die bestehenden Angebote <strong>für</strong><br />

die Jüngsten bedarf.<br />

Kompetenter Service. Von der<br />

Gebissentwicklung vom ersten<br />

Milchzahn über Gefahren <strong>für</strong> die<br />

Zähne und Informationen zur gesunden<br />

Ernährung bis hin zu Vorsorge<br />

und Individualprophylaxe:<br />

Neu erschienen ist vor kurzem die<br />

Patienteninformation mit dem Titel<br />

„Gesunde Zähne <strong>für</strong> Ihr Kind“ der<br />

Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KZBV), die man kostenfrei<br />

als PDF-Datei downloaden<br />

kann (s. Infokasten). Die gedruckte<br />

Broschüre – zur Auslage in der<br />

Praxis <strong>für</strong> die Eltern – kann bei der<br />

KZBV bestellt werden (verfügbar<br />

auch in den Hauptmigrantensprachen<br />

Türkisch und Russisch).<br />

Ganz aktuell haben KZBV und<br />

BZÄK zudem in enger Abstimmung<br />

mit Wissenschaft und Fachgesellschaften<br />

den gemeinsamen<br />

Ratgeber „Frühkindliche Karies<br />

vermeiden – Praktischer Ratgeber<br />

<strong>für</strong> die zahnärztliche Praxis“<br />

grundlegend überarbeitet. Die<br />

3. Auflage mit neu produzierten<br />

Fotos und aktualisierten zentralen<br />

Textinhalten insbesondere über<br />

die Fluoridkonzentration in Kinderzahnpasten<br />

und deren altersentsprechende<br />

Dosierung steht seit<br />

August auf der Website der KZBV<br />

zum Download bereit. Abgerundet<br />

wird das Angebot u. a. durch einen<br />

Comic, der die Themen Vorsorgeuntersuchung,<br />

Zahnpflege und Ernährung<br />

bildlich aufgreift.<br />

Guido Reiter<br />

Info<br />

Anzeige<br />

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ZBW 10/2021


18<br />

Titelthema<br />

Foto: RAGZ Rastatt/O. Hurst<br />

Kinder- und Zahngesundheit in Pandemiezeiten<br />

Gruppenprophylaxe startet wieder<br />

Wie sehr die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen durch die<br />

Coronapandemie Schaden genommen hat, lässt sich noch nicht<br />

feststellen. Aber man muss davon ausgehen, dass sich die rudimentäre<br />

gruppenprophylaktische Betreuung in den Kindertagesstätten und<br />

Schulen in den letzten 18 Monaten bei den zukünftigen Reihenuntersuchungen<br />

niederschlagen wird. Es wird Zeit, dass die Gruppenprophylaxe<br />

wieder zur Normalität zurückkehrt. Auch wenn die Situation<br />

in den regionalen Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit zurzeit noch<br />

sehr dynamisch ist, sind die Bedingungen <strong>für</strong> eine Wiederaufnahme<br />

des Außendienstes gut.<br />

Die Gruppenprophylaxe läuft in<br />

Baden-Württemberg seit Jahrzehnten<br />

reibungslos, wie die Ergebnisse<br />

der epidemiologischen Begleituntersuchungen<br />

in der Vergangenheit<br />

regelmäßig belegten. Die Zahngesundheit<br />

der Kinder in Baden-<br />

Württemberg lag im europaweiten<br />

Vergleich immer ganz vorne. Kein<br />

Wunder, denn die 37 regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit,<br />

die unter dem Dach der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong><br />

Zahngesundheit e. V. (LAGZ) agieren,<br />

sorgten bislang zuverlässig <strong>für</strong><br />

eine flächendeckende Betreuung<br />

von Kindern von 0 bis 16 Jahren<br />

in Kindertagesstätten, Grund- und<br />

Hauptschulen, außerdem in Förderschulen<br />

sowie in weiterführenden<br />

Schulen. Doch dann kam die<br />

Coronapandemie mit ihren Infektionswellen<br />

und Lockdowns bzw.<br />

Notbetrieben in Schulen und Kitas<br />

und brachte die Gruppenprophylaxe<br />

zum Erliegen.<br />

Unterbrechung. Von heute auf<br />

morgen konnten die über 220 <strong>Prophylaxe</strong>fachkräfte<br />

und Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte des öffentlichen<br />

Gesundheitsdienstes sowie die 1350<br />

Patenzahnärztinnen und -zahnärzte<br />

ihre tagtägliche <strong>Prophylaxe</strong>arbeit<br />

nicht mehr leisten. Und das über<br />

einen Zeitraum von 18 Monaten<br />

hinweg. Die meisten regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

waren in dieser<br />

Zeit von Kurzarbeit betroffen. Viele<br />

<strong>Prophylaxe</strong>fachkräfte waren zudem<br />

an die Gesundheitsämter überlassen,<br />

um sie bei wichtigen Pandemietätigkeiten<br />

zu unterstützen.<br />

Digitale <strong>Prophylaxe</strong>. Aufgrund<br />

der Coronapandemie gerieten die<br />

<strong>Prophylaxe</strong>besuch. Bei der spielerischen Vermittlung der Regeln zur Mund- und Zahngesundheit sind die Kinder mit Freude dabei,<br />

hier z. B. mit dem Zubehör der regionalen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit Rastatt.<br />

ZBW 10/2021<br />

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Titelthema 19<br />

<strong>Prophylaxe</strong>angebote der regionalen<br />

AGs völlig in den Hintergrund. Da<br />

teilweise noch nicht mal die Eltern<br />

die Kitas betreten durften, waren<br />

auch die <strong>Prophylaxe</strong>teams vielerorts<br />

nicht mehr zugelassen. In den<br />

Schulen sah die Situation ähnlich<br />

aus. Der Fokus lag auf der Vermittlung<br />

des Lehrplans, sodass externe<br />

Angebote meist nicht zugelassen<br />

wurden. Um die Kinder und deren<br />

Eltern weiterhin zu erreichen, bot<br />

etwa ein Viertel der regionalen<br />

AGs bereits im Herbst/<br />

Winter 2020 digitale <strong>Prophylaxe</strong>programme<br />

an. Hier<br />

war z. B. die AG Rastatt<br />

Vorreiter. Ein weiteres Viertel<br />

der AGs plante im Frühjahr<br />

2021, mit einem digitalen<br />

Angebot an den Start zu<br />

gehen. In dieser kreativen<br />

Entwicklungsphase bot die<br />

Geschäftsstelle der LAGZ<br />

unter der kommissarischen<br />

Leitung von Carolin Scheib<br />

wertvolle Hilfestellung an:<br />

Die LAGZ dokumentierte<br />

alle digitalen Angebote der<br />

AGs sowie ihre Erfahrungswerte,<br />

sodass alle regionalen AGs<br />

aus diesem Erfahrungspool schöpfen<br />

können.<br />

Anpassung. Zusätzlich haben<br />

sich die regionalen Arbeitsgemeinschaften,<br />

die sich nicht in Kurzarbeit<br />

befunden haben oder an die Gesundheitsämter<br />

ausgeliehen waren,<br />

sehr darum bemüht, ihre <strong>Prophylaxe</strong>programme<br />

an die Gegebenheiten<br />

bzw. Hygieneanforderungen<br />

während Corona anzupassen. So<br />

wurde die Betreuung auf kleine<br />

Gruppengrößen umgestellt und die<br />

Besuche auf mehrere Tage verteilt.<br />

Nach Möglichkeit werden die Kinder<br />

im Freien mittels Fingerübungen<br />

und Singspielen mit den Regeln<br />

zur richtigen Zahnreinigung vertraut<br />

gemacht. Manche <strong>Prophylaxe</strong>teams<br />

machen Fensterbesuche und<br />

vermitteln ihre Infos von draußen<br />

nach drinnen. In Sachen Schutzausrüstung<br />

und Impfschutz sind die<br />

Außendienstmitarbeiter der regionalen<br />

AGs außerdem vorbildlich<br />

aufgestellt. Sie bringen alles Erforderliche<br />

mit bzw. halten alle Vorgaben<br />

ein, die die Einrichtungen zur<br />

Bedingung machen.<br />

Die Erfahrungen haben gezeigt,<br />

dass die Kitas den Besuchsangeboten<br />

der regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

sehr positiv gegenüberstehen.<br />

So kommt wieder ein bisschen<br />

Alltag zurück in die Einrichtung.<br />

Doch nicht jede angefragte Kita<br />

kann dem <strong>Prophylaxe</strong>außendienst<br />

die Türen öffnen. Es liegt meist an<br />

der Trägerschaft und den entsprechenden<br />

Coronaregelungen, ob externe<br />

Besuche zugelassen werden.<br />

„Eine regelmäßige und damit<br />

wirkungsvollere Kariesprophylaxe<br />

könnte beispielsweise dadurch<br />

erfolgen, dass das tägliche Zähneputzen<br />

mit fluoridierter Zahnpasta<br />

in Kindergärten, Kitas und Grundschulen<br />

verbindlich im Kinderschutzgesetz<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg verankert wird.“<br />

Dr. Torsten Tomppert, Vorstandsvorsitzender der LAGZ<br />

Empfehlungen. In vielen Gemeinschaftseinrichtungen<br />

wurde<br />

das gemeinschaftliche Zähneputzen<br />

aus Sorge vor einem erhöhten Infektionsrisiko<br />

ausgesetzt. Um den Kitas<br />

aufzuzeigen, dass trotz Coronapandemie<br />

ein sicheres Zähneputzen<br />

möglich und vor allem wichtig ist, hat<br />

die Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Jugendzahnpflege (zusammen<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Hygiene und Öffentliche<br />

Gesundheit der Uniklinik<br />

Bonn sowie weiteren Organisationen)<br />

entsprechende Empfehlungen<br />

mit dem Titel „Mundhygiene in den<br />

Zeiten von COVID-19 – jetzt erst<br />

recht!“ veröffentlicht. Die LAGZ hat<br />

diese Hygiene-Checkliste, die Ende<br />

August aktualisiert wurde, den regionalen<br />

AGs übermittelt. Zusätzlich<br />

konnte die LAGZ im Frühjahr 2021<br />

das Ministerium <strong>für</strong> Kultus, Jugend<br />

und Sport Baden-Württemberg da<strong>für</strong><br />

gewinnen, ein LAGZ-Schreiben<br />

an die Trägerverbände der Kindertagesstätten<br />

zu übermitteln, in dem <strong>für</strong><br />

das regelmäßige Zähneputzen in den<br />

Kitas geworben wird.<br />

Aktuelle Entwicklung. Derzeit<br />

befinden sich immer noch einige<br />

regionale AGs entweder in Kurzarbeit<br />

oder die <strong>Prophylaxe</strong>fachkräfte<br />

sind noch <strong>für</strong> die Gesundheitsämter<br />

im Einsatz. Die Entwicklung in<br />

Richtung Normalität ist seit Ende<br />

der Sommerferien bereits sehr dynamisch,<br />

sodass einer umfangreichen<br />

Wiederaufnahme der Gruppenprophylaxe<br />

im Herbst/Winter 2021 nicht<br />

mehr viel im Wege steht. Bei der<br />

Konferenz der Geschäftsführerinnen<br />

und Geschäftsführer der regionalen<br />

Arbeitsgemeinschaften, die<br />

Mitte September online stattfand,<br />

tauschten sich die Beteiligten<br />

aus und berichteten über<br />

ihre derzeitigen Aktivitäten<br />

und Erfahrungen im Rahmen<br />

der Gruppenprophylaxe.<br />

So sind z. B. die AGs in<br />

Stuttgart, Schwäbisch Hall,<br />

Heilbronn, Karlsruhe, im<br />

Rems-Murr-Kreis, in Ludwigsburg,<br />

Tübingen und Heidenheim<br />

teilweise schon seit<br />

den Pfingstferien 2021 wieder<br />

im Außendienst aktiv. Die<br />

oben genannten AGs besuchen<br />

ausschließlich Kitas (Ludwigsburg,<br />

Tübingen, Schwäbisch<br />

Hall), manche AGs dürfen<br />

aber bereits auch wieder in die Schulen<br />

(Rems-Murr-Kreis, Heilbronn)<br />

oder stehen kurz davor (Stuttgart).<br />

Aus den Erfahrungsberichten geht<br />

hervor, dass die Einrichtungen den<br />

<strong>Prophylaxe</strong>angeboten wieder sehr<br />

aufgeschlossen gegenüberstehen.<br />

Teilweise kommen sogar aktive Anfragen<br />

von Kitas und Schulen. Richtiges<br />

Zähneputzen findet noch nicht<br />

statt, weil hier die Abstände nicht<br />

eingehalten werden können. Meist<br />

wird mit den Kindern trocken geübt<br />

und über Ernährung gesprochen.<br />

Fluoridierungsmaßnahmen gibt es<br />

noch keine, aber die Reihenuntersuchungen<br />

fangen mancherorts wieder<br />

an.<br />

Ausblick. Der Erfahrungsaustausch<br />

der AGs zeigt, dass die Gruppenprophylaxe<br />

wieder an Fahrt gewinnt,<br />

weil die AGs den Kitas und<br />

Schulen entsprechende Angebote<br />

machen und sich bei den Besuchen<br />

vor Ort an die hygienischen Vorgaben<br />

anpassen. Die Motivation, wieder<br />

zur Normalität zurückkehren<br />

zu können, ist bei allen Beteiligten<br />

sehr groß. Claudia Richter<br />

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ZBW 10/2021


20<br />

Titelthema<br />

Expertenstandard zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege<br />

Schnittstellen zwischen<br />

Zahnarzt und Unterstützungsumfeld<br />

Im Mai 2021 wurde der Expertenstandard zur Förderung der Mundgesundheit<br />

in der Pflege der Fachöffentlichkeit vorgestellt und von<br />

den über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Videokonferenz<br />

konsentiert. Dabei haben erstmals Zahnmedizinerinnen und<br />

-mediziner sowie Pflegeexpertinnen und -experten interprofessionell<br />

zusammengearbeitet. Aktuell läuft die Phase der sogenannten<br />

modellhaften Implementierung und die finale Veröffentlichung des<br />

Standards ist <strong>für</strong> September 2022 geplant.<br />

die notwendigen Kompetenzen und<br />

Instrumente. Darüber hinaus sind<br />

notwendige Maßnahmen zu planen.<br />

Die betroffene Person und ihr Umfeld<br />

müssen informiert, geschult<br />

bzw. beraten und bei der Durchführung<br />

der Mundpflege – soweit<br />

notwendig – praktisch unterstützt<br />

werden. Im Einzelfall muss die<br />

Durchführung der Mundpflegemaßnahmen<br />

komplett übernommen<br />

werden.<br />

Folgende Schnittstellen <strong>für</strong> die interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit<br />

zwischen Zahnärztin und Zahnarzt<br />

sowie Pflege sind von Bedeutung:<br />

Akute Behandlungsbedürftigkeit.<br />

Durch die Sensibilisierung zu Risiken<br />

und Problemen der Mundgesundheit<br />

werden verstärkt z. B.<br />

Schmerzen bzw. Schwellungen,<br />

Zahnfleischbluten, Zahnstein, gelockerte<br />

Zähne oder Passungenauigkeiten<br />

bei Prothesen auffallen.<br />

Diese können nur durch zahnärztliche<br />

Behandlung und nicht durch<br />

pflegerische Maßnahmen bewältigt<br />

werden. Der Standard gibt vor, dass<br />

<strong>für</strong> diese Fälle eine Zahnärztin oder<br />

ein Zahnarzt hinzuzuziehen ist.<br />

Mundhygienemaßnahmen. Dr. Elmar Ludwig bespricht mit den Fachkräften der<br />

Pflege die Möglichkeiten der Mundinspektion bei Unterstützungsbedarf.<br />

Für uns Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

ist dieser Expertenstandard<br />

wichtig, weil er auch konkret die<br />

interprofessionellen Schnittstellen<br />

zwischen Pflege und Zahnmedizin<br />

benennt. Die Pflege wird spätestens<br />

ab September 2022 – und<br />

vielerorts sicher schon früher – den<br />

Kontakt zu den Zahnärztinnen und<br />

Zahnärzten vor Ort suchen, um die<br />

geforderte zahnmedizinische Betreuung<br />

der Menschen mit pflegerischem<br />

Unterstützungsbedarf zu<br />

erfüllen. Dies betrifft vor allem die<br />

stationäre bzw. ambulante Langzeitpflege,<br />

gilt aber auch <strong>für</strong> die<br />

Settings Krankenhaus, Rehabilitationseinrichtung<br />

und Hospiz.<br />

Zielsetzung. Für jeden Menschen<br />

mit pflegerischem Unterstützungsbedarf<br />

sind zu Beginn des<br />

pflegerischen Auftrags und darüber<br />

hinaus zu weiteren definierten Zeitpunkten<br />

im Rahmen der pflegerischen<br />

Tätigkeit bestehende Risiken<br />

bzw. Probleme im Hinblick auf die<br />

Mundgesundheit zu identifizieren<br />

(Screening und Assessment). Der<br />

Expertenstandard beschreibt hier<strong>für</strong><br />

Gesetzliche Leistungsansprüche.<br />

Kooperationsverträge zwischen<br />

stationären Pflegeeinrichtungen<br />

und Zahnärztinnen und Zahnärzten<br />

nach § 119b SGB V sowie<br />

die präventionsorientierten Leistungsansprüche<br />

auf Zahnsteinentfernung,<br />

Mundgesundheitsstatus,<br />

Plan und Aufklärung zweimal<br />

jährlich <strong>für</strong> gesetzliche Versicherte<br />

nach § 22a SGB V (Pflegegrad,<br />

Eingliederungshilfe) in allen Settings<br />

werden im Expertenstandard<br />

ebenfalls beschrieben. Ab 2022 ist<br />

daher damit zu rechnen, dass der<br />

Medizinische Dienst der Krankenversicherungen<br />

(MDK) sowie<br />

die Heimaufsicht konsequent im<br />

Rahmen der Qualitätsprüfungskriterien<br />

bzw. der Prüfleitfäden die<br />

ZBW 10/2021<br />

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Titelthema 21<br />

Mundpflege im Bett. Wenn nicht anders möglich, wird die<br />

Mundpflege im Bett durchgeführt.<br />

Schulung. Die praktische Anleitung der Pflegekräfte ist ein<br />

wichtiger Bestandteil der zahnmedizinischen Betreuung.<br />

Fotos: Dr. W. Boch<br />

Umsetzung und Erfüllung dieser<br />

Leistungsansprüche abfragen. Dies<br />

wird den Wunsch der Pflege nach<br />

kontrollorientierter zahnärztlicher<br />

Betreuung deutlich steigern.<br />

Schulung und Anleitung. Der<br />

Expertenstandard adressiert an die<br />

Pflege auch, <strong>für</strong> die Mundgesundheit<br />

Qualifikationen zu entwickeln<br />

und entsprechende Angebote in<br />

der Fort- und Weiterbildung der<br />

Pflegeberufe wahrzunehmen. Die<br />

Mundpflege wird im Alltag vor<br />

allem von pflegerischen Hilfskräften<br />

oder Pflegehelfern unterstützt.<br />

Um alle Qualifikationsniveaus zu<br />

erreichen, können wir uns zum<br />

Beispiel im Rahmen hausinterner<br />

Schulungen einbringen. Natürlich<br />

sind auch in der Ausbildung der<br />

Pflegeberufe die Weichen entsprechend<br />

zu stellen. Dazu hat die Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

bereits vor vielen Jahren<br />

ein umfassendes Konzept zur<br />

Zahn-, Mund- und Zahnersatzpflege<br />

<strong>für</strong> die Aus- und Fortbildung<br />

entwickelt und zuletzt auch an die<br />

Anforderungen der generalistischen<br />

Pflegeausbildung angepasst.<br />

Eine weitere wichtige Schnittstelle<br />

<strong>für</strong> die Schulung und Anleitung ist<br />

die Mundgesundheitsaufklärung<br />

nach § 22a SGB V (BEMA-Nr.<br />

174b). Hier sind in erster Linie<br />

Tipps und bewährte Maßnahmen<br />

bei abwehrendem Verhalten, bei<br />

demenziell erkrankten Menschen,<br />

bei Mundpflegemaßnahmen im<br />

Sitzen am Waschbecken oder im<br />

Liegen am Bett gefragt. Wichtige<br />

Stichworte sind hier ergonomisches<br />

Arbeiten und Berücksichtigung<br />

der Aspirationsgefahr (siehe<br />

Infokasten mit QR-Codes).<br />

Es geht nur gemeinsam! Der<br />

Expertenstandard schafft endlich<br />

in der Pflege die notwendige Aufmerksamkeit<br />

<strong>für</strong> das Thema Mundgesundheit.<br />

Weniger Schmerzen im<br />

Mund, weniger Mundgeruch, weniger<br />

Lungenentzündungen, bessere<br />

Diabeteskontrolle, unbeschwert<br />

Kauen und Lachen und damit mehr<br />

am Leben teilhaben können – das<br />

sind die Ziele, die der Standard<br />

verfolgt. Nicht zuletzt werden so<br />

auch unsere jahrzehntelangen Bemühungen<br />

der Prävention und Behandlung<br />

nachhaltig gesichert.<br />

Die bedarfsgerechte Mundpflege<br />

kann die Pflege aufgrund der<br />

sehr individuellen und zum Teil<br />

komplexen Ausgangssituation –<br />

mehr eigene Zähne bzw. Implantate<br />

und technisch aufwändiger<br />

Zahnersatz – allein nicht leisten.<br />

Packen wir es an, nutzen die Chance<br />

und bringen uns aktiv ein – die<br />

Schnittstellen dazu sind jetzt auch<br />

in der Pflege prominent beschrieben.<br />

Dr. Elmar Ludwig,<br />

Referent <strong>für</strong><br />

Alterszahnheilkunde der LZK BW<br />

Info<br />

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ZBW 10/2021


22<br />

Titelthema<br />

Zahnärztin Dr. Katharina Brase-Mitsch versorgt pflegebedürftige Menschen<br />

„Essenziell <strong>für</strong> die Patientinnen und<br />

Patienten im Heim“<br />

Sie ist Zahnärztin und sie versorgt pflegebedürftige Menschen:<br />

Für Dr. Brase-Mitsch aus Konstanz ist die persönliche Versorgung<br />

der Heimbewohner*innen in Pflegeheimen enorm wichtig. Wenn<br />

es Probleme mit den Zähnen gibt, wenn man nicht mehr richtig essen<br />

kann, sei das sehr essenziell <strong>für</strong> die Patient*innen. Als Zahnärztin<br />

hilft sie den Menschen im Heim. Dieses Engagement sei <strong>für</strong> sie<br />

„ganz alltäglich“, sagt sie im ZBW-Interview.<br />

ZBW: Frau Dr. Brase-Mitsch, als<br />

Zahnärztin gehen Sie in Pflegeheime,<br />

um pflegebedürftige Menschen<br />

zu versorgen. Wie entwickelte<br />

sich dieses Engagement?<br />

Dr. Brase-Mitsch: Das ergab<br />

sich durch meine Tätigkeit an<br />

der Züricher Klinik <strong>für</strong> Altersund<br />

Behindertenzahnheilkunde.<br />

Die Versorgung von pflegebedürftigen<br />

Menschen ist<br />

da alltäglich, da gibt es eine<br />

eigene Abteilung am Uniklinikum.<br />

Erste Berührungspunkte<br />

hatte ich mit der Thematik<br />

durch meinen Vater, der Patientinnen<br />

und Patienten in<br />

Heimen betreut hatte. Meine<br />

Mutter war ehrenamtlich in<br />

der Altenhilfe Konstanz tätig.<br />

Und so richtig fing es mit einem<br />

Pflegemobil an: Wir sind<br />

mit mehreren Studenten, Helfern<br />

und Zahntechnikern in<br />

die Heime gegangen – das<br />

kann man mit einer Einzelpraxis<br />

natürlich nicht realisieren.<br />

Die Heime haben das Angebot<br />

sehr gerne angenommen und<br />

daraufhin gesagt: „Du musst das<br />

machen!“ Mein Kollege und Bruder<br />

ist später auch mit eingestiegen<br />

und so hat sich das Engagement<br />

bis heute ausgeweitet.<br />

Wie viele Patient*innen betreuen<br />

Sie in den Heimen? Wie oft kommen<br />

Sie vorbei?<br />

Wir gehen regelmäßig in die Heime.<br />

Wir haben einen speziellen<br />

Hausbesuche. Dr. Brase-Mitsch: „Unser Angebot in<br />

den Heimen wird positiv wahrgenommen“.<br />

Tag, an dem wir auf Abruf bereit<br />

sind. Da ist der Nachmittag <strong>für</strong><br />

Hausbesuche geblockt. Aber<br />

wenn es mal brennt, kann es auch<br />

sein, dass man in der Mittagspause<br />

oder auch am Abend zu den<br />

Patienten fährt. Je regelmäßiger<br />

wir die Behandlungen in den<br />

Häusern anbieten, desto unwahrscheinlicher<br />

sind diese Notfälle.<br />

An Zahnschmerzen ist aber noch<br />

niemand verstorben. Es ist aber<br />

so: Wenn es irgendwo drückt oder<br />

ein Zahn abgebrochen ist, dann<br />

ist das <strong>für</strong> die Heimbewohnerinnen<br />

und -bewohner essenziell,<br />

weil sie beispielsweise nicht mehr<br />

richtig essen können.<br />

Wir betreuen aktuell sechs Pflegeheime<br />

mit Kooperationsverträgen.<br />

Die Anzahl der Patientinnen und<br />

Patienten schwankt. Grundsätzlich<br />

ist jede und jeder in der Zahnarztwahl<br />

frei, er muss nicht von<br />

uns behandelt werden, wenn er<br />

das nicht möchte. Häufig ist das<br />

aber nicht so einfach, wenn Patientinnen<br />

und Patienten aufgrund<br />

von Bettlägerigkeit nicht mehr mobil<br />

sind. Der Transport, sprich weg<br />

aus der gewohnten Umgebung, ist<br />

<strong>für</strong> manche ein Stressfaktor. Unser<br />

Angebot hierzu wird sehr positiv<br />

wahrgenommen.<br />

Was erleben Sie als Zahnärztin<br />

im Pflegealltag? Sind<br />

das „ganz normale“ Versorgungen<br />

ähnlich der Praxis?<br />

Sind das komplizierte und<br />

komplexe Fälle?<br />

Das ist ganz unterschiedlich.<br />

Es gibt mittlerweile immer<br />

mehr Heimbewohnerinnen<br />

und -bewohner, die mit einem<br />

Implantat versorgt sind.<br />

Das ist <strong>für</strong> die Pflege meistens<br />

komplizierter. Ein alltägliches<br />

Problem im Heim<br />

ist die Mundhygiene, bei<br />

mindestens jedem Zweiten.<br />

Weitere Themen sind die<br />

akute Versorgung, weil eine<br />

Entzündung vorliegt, oder<br />

einfache Reparaturen. Wichtig<br />

ist, dass die Pflegekraft<br />

im Anschluss an unsere Behandlung<br />

oder Reparatur weiß, wie sie<br />

mit dem Fall umgeht.<br />

Ist das Equipment bei Praxis und<br />

Pflegeheim identisch oder muss<br />

man zum Beispiel im Heim eher<br />

Abstriche machen?<br />

Das fängt schon beim Behandlungsstuhl<br />

an: In der Praxis ist der<br />

Stuhl mit all seinen Absaugeinheiten<br />

fest installiert. Für die Behand-<br />

ZBW 10/2021<br />

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Titelthema 23<br />

lung im Heim habe ich eine mobile<br />

Einheit, die ursprünglich <strong>für</strong><br />

das Militär entwickelt wurde. Da<br />

haben wir fast alles, was wir brauchen.<br />

Damit kann ich Füllungen<br />

und Zahnreinigungen vornehmen<br />

und eine Prothese ordentlich bedienen<br />

– aber keine chirurgischen<br />

Eingriffe. Bei kaputten Zähnen<br />

braucht man ein Röntgenbild. Das<br />

ist etwas, was wir im Heim nicht<br />

realisieren können. Mobile Röntgengeräte<br />

sind selten und das<br />

haben wir nicht. Da<strong>für</strong> werden die<br />

Patienten in der Praxis versorgt.<br />

Haben Sie den Eindruck, dass zukünftig<br />

wesentlich mehr vulnerable<br />

Patient*innen vor Ort versorgt<br />

werden müssen?<br />

Ja, das glaube ich schon. Wir haben<br />

zum Beispiel auch Anfragen<br />

bekommen, zu Privatpersonen<br />

nach Hause zu kommen. Das ist<br />

<strong>für</strong> uns aber wirtschaftlich und<br />

zeitlich nicht machbar. Auch was<br />

die „Logistik“ angeht, ist der Vorteil<br />

im Pflegeheim der, dass es<br />

dort einen Raum gibt und die Hygiene<br />

gegeben ist.<br />

Was muss die Zahnärzteschaft in<br />

dem Bereich tun, was die Gesundheitspolitik?<br />

Wie erreicht man,<br />

dass die Mundgesundheit im Alter<br />

noch mehr verbessert wird?<br />

Es gibt bereits Ansätze: Zahnsteinentfernung<br />

bei pflegebedürftigen<br />

Menschen kann zweimal im Jahr<br />

erfolgen. Das ist ein guter Weg.<br />

Vielleicht kann man das ausweiten,<br />

denn vielfach hängt es doch<br />

davon ab: Kann sich der Patient<br />

noch selbständig um seine Mundhygiene<br />

kümmern? Oder ist er<br />

dement und ergo muss die Zahnpflege<br />

von anderen durchgeführt<br />

werden? Das macht einen großen<br />

Unterschied. An dieser Stelle ist zu<br />

betonen, dass im Pflegealltag die<br />

Arbeitskraft und auch die Zeit fehlen,<br />

um sich darum zu kümmern.<br />

Natürlich stehen da andere Dinge<br />

wie die Wundversorgung oder die<br />

Assistenz beim Stuhlgang im Vordergrund.<br />

Die Zähne sind dann<br />

nicht der Schwerpunkt. Aber der<br />

Mangel an Pflegekräften ist da<br />

sicherlich ein großes Problem. Es<br />

ist letztlich eine Frage von Priorität<br />

und der Zeit.<br />

Die Zahl der Kooperationsverträge<br />

ist in Baden-Württemberg<br />

trotz der Coronapandemie gestiegen:<br />

von 657 in 2020 auf<br />

766 im September 2021. Meinen<br />

Sie, dass man vor Ort mit<br />

weiteren Steigerungen rechnen<br />

kann, also mit weiteren<br />

Kooperationspartner*innen?<br />

Dr. Brase-Mitsch<br />

Das ist bestimmt von Stadt zu<br />

Stadt sehr unterschiedlich. Das<br />

hängt von der Anzahl der Heime<br />

ab, die alle einen Kooperationspartner<br />

finden sollten, damit sie<br />

einen Ansprechpartner haben.<br />

Aber nicht alle Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte sind bereit, einen<br />

Kooperationsvertrag einzugehen.<br />

Das Thema Rufbereitschaft ist <strong>für</strong><br />

viele ein „Angstthema“.<br />

Was würden Sie sich in Sachen<br />

Pflegeengagement in zehn Jahren<br />

wünschen? Was muss <strong>für</strong><br />

Pflegebedürftige hinsichtlich der<br />

Zahnmedizin erreicht werden?<br />

Es wäre schon sehr hilfreich, wenn<br />

die Bürokratie nicht so aufgebläht<br />

wäre. Wenn ich zu mehreren Patientinnen<br />

und Patienten gehe, dann<br />

gibt es einen, der ist in meinem<br />

Abrechnungsprogramm schon geführt,<br />

einer ist neu und muss noch<br />

in das System eingepflegt werden.<br />

Und es wird unterschieden zwischen<br />

gesetzlich und privat Versicherten.<br />

Die Liste könnte ich hier<br />

Fotos: B. Schweizer<br />

endlos fortführen. Was ich sagen<br />

will ist: Im Fokus sollten der Patient<br />

und die Behandlung stehen und<br />

nicht deren Verwaltung. Das raubt<br />

unglaublich viel Zeit und schreckt<br />

Kollegen ab, Kooperationsverträge<br />

einzugehen. Zudem muss das Modell<br />

finanziell attraktiver ausgestaltet<br />

werden.<br />

Das Gespräch führten<br />

Alexander Messmer und<br />

Guido Reiter<br />

Kooperationsverträge<br />

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ZBW 10/2021


24<br />

Titelthema<br />

Barrierearmer Zugang zur PAR-Behandlung<br />

Neue zahnärztliche Leistungen<br />

<strong>für</strong> vulnerable Gruppen<br />

Foto: KZV BW<br />

Für pflegebedürftige Menschen und Menschen mit Behinderungen<br />

ist die tägliche Zahnpflege etwa aufgrund von Immobilität mitunter<br />

nur eingeschränkt gegeben und mit einem erhöhten Assistenzbedarf<br />

verbunden. Vor diesem Hintergrund sind <strong>für</strong> vulnerable Gruppen das<br />

Thema Prävention und eine an ihren individuellen Bedürfnissen ausgerichtete<br />

Behandlung <strong>für</strong> eine gute Mundgesundheit besonders wichtig.<br />

PAR-Behandlung. Dr. Ute Maier: „Mit der neuen Behandlungsrichtlinie kommen wir<br />

dem Ziel, Patientinnen und Patienten mit Behinderungen oder Pflegebedarf eine bedarfsgerechte<br />

Behandlung zu ermöglichen und deren Lebensqualität zu verbessern,<br />

deutlich näher.“<br />

Mit der am 1. Juli 2021 in Kraft<br />

getretenen Richtlinie zur systematischen<br />

Behandlung von Parodontitis<br />

und anderen Erkrankungen<br />

und der Änderung der<br />

Behandlungsrichtlinie in Bezug<br />

auf die Behandlung von Parodontitis<br />

bei Versicherten nach § 22a<br />

SGB V ist es gelungen, aktuelle<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

und Therapieansätze bei der<br />

PAR-Behandlung in den GKV-<br />

Leistungskatalog zu integrieren.<br />

Besonders erfreulich: Gerade<br />

auch <strong>für</strong> die vulnerablen Bevölkerungsgruppen<br />

konnten enorme<br />

Verbesserungen durchgesetzt<br />

werden. Der Zugang zu einer an<br />

die individuellen Bedürfnisse<br />

angepassten Versorgung wurde<br />

deutlich vereinfacht und barrierearm<br />

gestaltet.<br />

Hohe Erkrankungsrate. Die<br />

Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie<br />

(DMS V, Köln 2016,<br />

S. 29 f.) offenbarte schonungslos:<br />

Bei etwa der Hälfte der jüngeren<br />

Erwachsenen (35- bis 44-Jährige)<br />

lagen parodontale Erkrankungen<br />

vor, bei den 65- bis 74-Jährigen<br />

lag die Quote bei 65 Prozent und<br />

bei den 75- bis 100-Jährigen sogar<br />

bei 90 Prozent.<br />

Mit zunehmendem Alter steigt<br />

das Risiko parodontaler Erkrankungen,<br />

ebenso bei pflegebedürftigen<br />

Menschen und bei Menschen<br />

mit Behinderungen. Diese sind<br />

oft nicht oder nur eingeschränkt<br />

in der Lage, selbst eine optimale<br />

Mundhygiene durchzuführen. Bestehende<br />

Allgemeinerkrankungen<br />

und ungesunde Ernährung spielen<br />

zusätzlich eine Rolle.<br />

Verbesserte Versorgung. Auf<br />

Grundlage des Beschlusses des<br />

G-BA vom 6. Mai 2021 erhalten<br />

„Versicherte, die einem Pflegegrad<br />

nach § 15 Elftes Buch Sozialgesetzbuch<br />

(SGB XI) zugeordnet<br />

sind oder Eingliederungshilfe<br />

nach § 99 Neuntes Buch Sozialgesetzbuch<br />

(SGB IX) erhalten<br />

und bei denen die Fähigkeit zur<br />

Aufrechterhaltung der Mundhygiene<br />

nicht oder nur eingeschränkt<br />

gegeben ist, oder die einer Behandlung<br />

in Allgemeinnarkose<br />

bedürfen, oder bei denen die Kooperationsfähigkeit<br />

nicht oder nur<br />

eingeschränkt gegeben ist,“ seit<br />

1. Juli 2021 eine PAR-Behandlung<br />

in einem bedarfsgerechten modifizierten<br />

Umfang. Die Versicherten<br />

können somit anstelle der systematischen<br />

Behandlung gemäß der<br />

PAR-Richtlinie Leistungen erhalten,<br />

die individuell auf sie abgestimmt<br />

sind.<br />

Davon umfasst sind folgende<br />

Leistungen:<br />

• Erhebung von Anamnese, Befund<br />

und Diagnose; zumindest<br />

jedoch die Messung der Sondierungstiefen<br />

an mindestens zwei<br />

Stellen pro Zahn<br />

• Antiinfektiöse Therapie (AIT)<br />

bei Sondierungstiefen ≥ 4 mm<br />

• Sofortige Chirurgische Therapie<br />

(CPT) anstelle der AIT an<br />

Zähnen mit einer Sondierungstiefe<br />

von ≥ 6 mm bei Behandlung<br />

in Allgemeinnarkose<br />

• Adjuvante systematische Antibiotikatherapie<br />

sowie eine<br />

umfangreiche Nachsorgephase<br />

über zwei Jahre mit Messung<br />

der Sondierungstiefen, vollständiger<br />

supragingivaler und<br />

gingivaler Reinigung aller Zäh-<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 25<br />

ne von anheftenden Biofilmen<br />

und Belägen und subgingivaler<br />

Instrumentierung an den<br />

betroffenen Zähnen mit einer<br />

Sondierungstiefe von ≥ 4 mm<br />

und Sondierungsbluten sowie<br />

an allen Stellen mit einer Sondierungstiefe<br />

von ≥ 5 mm.<br />

Die Behandlung muss nicht wie<br />

die systematische PAR-Behandlung<br />

vorher bei der Krankenkasse<br />

beantragt sondern nur bei der<br />

Krankenkasse angezeigt werden.<br />

D. h. wird ein Behandlungsbedarf<br />

festgestellt, kann sofort mit der<br />

Behandlung begonnen werden.<br />

Und durch die über zwei Jahre<br />

gewährleistete Unterstützende<br />

Parodontitistherapie (UTP) in<br />

einem ebenfalls an den individuellen<br />

Bedürfnissen der vulnerablen<br />

Patient*innen ausgerichteten<br />

Umfang, kann das Behandlungsergebnis<br />

regelmäßig überprüft<br />

und gesichert werden.<br />

Anzeige<br />

Fazit. Durch den Abbau von<br />

bürokratischen Hürden und die<br />

individuelle Ausrichtung der neuen<br />

Leistungen profitieren nun<br />

auch pflegebedürftige Menschen<br />

und Menschen mit Behinderungen<br />

in großem Umfang von den<br />

aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

bei der Behandlung<br />

der Volkskrankheit Parodontitis.<br />

Das Ziel, die Mundgesundheit<br />

dieser Zielgruppe deutlich zu verbessern,<br />

lebenslang die eigenen<br />

Zähne erhalten zu können und damit<br />

einhergehend eine deutliche<br />

Steigerung der Lebensqualität zu<br />

erreichen, ist damit auch <strong>für</strong> diesen<br />

Personenkreis in greifbare<br />

Nähe gerückt.<br />

Alexander Messmer<br />

© solovyova/Fotolia<br />

Ihre Hilfe kommt an!<br />

Schaffen Sie Zukunft!<br />

Mit Ihrem Testament<br />

eröffnen Sie Kindern<br />

neue Perspektiven!<br />

Info<br />

Margitta Behnke:<br />

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www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


Landeszahnärztekammer BaWü Körperschaft des Öffentlichen Rechts<br />

Akademie<br />

Fortbildungsangebot<br />

Oktober 2021<br />

Kurs Nr. 9177 / 14 Punkte<br />

Patienten mit starkem Zahnabrieb: Diagnose und Behandlung<br />

Referenten: Prof. Dr. Niek Opdam, DDS, PhD, Nijmegen<br />

Dr. Bas A.C. Loomans, Nijmegen<br />

Datum: 15.-16.10.2021 Kursgebühr: 850 €<br />

Kurs Nr. 9238<br />

Willkommen am Telefon - der erste Eindruck<br />

Referentin: Brigitte Kühn, ZMV, Tutzing<br />

Datum: 23.10.2021 Kursgebühr: 180 €<br />

Kurs Nr. 9191 / 14 Punkte<br />

Parodontale Regeneration und mukogingivale Chirurgie<br />

Referenten: Dr. Sonja Sälzer, Hamburg<br />

PD Dr. Christian Graetz, Kiel<br />

Datum: 15.-16.10.2021 Kursgebühr: 650 €<br />

Kurs Nr. 9259<br />

Röntgenkurs <strong>für</strong> die Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

Referent: Dr. Burkhard Maager, Denzlingen<br />

Datum. 28.-30.10.2021 Kurshonorar: 590 €<br />

Kurs Nr. 6305 / 14 Punkte<br />

Komplexe Implantatrekonstruktionen - biologische, technische<br />

und ästhetische Anforderungen<br />

Referent: Dr. med. dent. Michael Stimmelmayr, Cham<br />

Datum: 15.-16.10.2021 Kursgebühr: 750 €<br />

Kurs Nr. 9137 / 14 Punkte<br />

Innovative Behandlungskonzepte der ästhetischen Zahnheilkunde<br />

unter Einsatz moderner Materialien und CAD/CAM<br />

Referent: Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München<br />

Datum: 29.-30.10.2021 Kurshonorar: 750 €<br />

Kurs Nr. 9225 / 18 Punkte<br />

Ästhetische Frontzahnrestaurationen mit Komposit<br />

Referent: Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg<br />

Datum: 22.-23.10.2021 Kursgebühr: 700 €<br />

Kurs Nr. 9246 / 14 Punkte<br />

Die thermoplastische Wurzelfüllung<br />

Referent: Dr. Carsten Appel, Bonn<br />

Datum. 29.-30.10.2021 Kurshonorar: 700 €<br />

Karlsruher Vortrag „Mund auf“ 2021<br />

„In den Wurzeln Europas liegt die Kraft <strong>für</strong> seine<br />

Zukunft“ - Warum eine Allianz zwischen Italien und<br />

Deutschland der EU gut tut<br />

Frau Senatorin Laura Garavini, Rom, Italien<br />

Freitag, 29. Oktober 2021 | 18.00 Uhr kostenfrei<br />

Der Vortrag wird live bei BadenTV und als Stream im Internet<br />

übertragen.<br />

Fotograf: Massimo Dragonetti<br />

©<br />

Akademie <strong>für</strong> Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe | Lorenzstraße 7 | 76135 Karlsruhe | Fon 0721 9181-200 | Fax 0721 9181-222 | fortbildung@za-karlsruhe.de


Karlsruher Konferenz 2022<br />

und Karlsruher Tag der ZFA<br />

Nachhaltige Zahnmedizin – Von Prävention bis Klimaschutz<br />

Freitag, 18. März 2022<br />

Gartenhalle am Zoo, Karlsruhe<br />

Wählen Sie selbst, ob Sie vor Ort oder<br />

online dabei sein möchten.<br />

Der Vormittag<br />

Fachvorträge<br />

<strong>für</strong> Zahnärzte/-innen | <strong>für</strong> ZFA<br />

Prävention,<br />

Endodontie,<br />

Parodontologie<br />

und Perioprothetik:<br />

Wie der Patient<br />

nachhaltig versorgt<br />

werden kann.<br />

Prävention,<br />

Zahnerhalt,<br />

nachhaltiges Handeln<br />

im Praxisalltag und<br />

Ergonomie zur<br />

Gesundheits<strong>für</strong>sorge<br />

Der Nachmittag<br />

Nachhaltigkeit<br />

und Klimaschutz<br />

Wo stehen<br />

wir aktuell?<br />

Gründe,<br />

warum wir handeln<br />

müssen - jede<br />

Veränderung ist ein<br />

Anfang!<br />

Wie wird<br />

meine Praxis<br />

nachhaltiger und<br />

CO 2<br />

-neutral?<br />

Karlsruher Vortrag „Mund auf“ 2022<br />

Cradle to Cradle als Innovationschance<br />

Prof. Dr. Michael Braungart, Hamburg<br />

Samstag 19. März 2022 | 11.00 Uhr<br />

Gartenhalle am Zoo, Karlsruhe<br />

Die Vision eines<br />

immerwährenden<br />

Recyclingkreislaufs.


28<br />

Berufspolitik<br />

Foto: J. Potente<br />

Dialoggespräch im Vorfeld der Bundestagswahl 2021<br />

Intensiver Austausch mit der Politik –<br />

auch in Zukunft<br />

Wohin entwickelt sich unser Gesundheitssystem? Gilt es die Selbstverwaltung zu stärken oder besser<br />

zu entmachten? Wie systemrelevant ist die Zahnärzteschaft und wie bürokratisch muss es in<br />

Deutschland eigentlich zugehen? Im Rahmen einer Online-Diskussionsrunde gelang es, nicht einmal drei<br />

Wochen vor der Bundestagswahl 2021, Vertreter*innen aller im Bundestag vertretenen Parteien,<br />

darunter einige Spitzenkandidat*innen aus Baden-Württemberg, zusammenzubringen. Im Gespräch<br />

mit Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV BW), und<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer (LZK BW), stellten sich Michael Hennrich<br />

MdB (CDU), Dr. Nils Schmid MdB (SPD), Dr. Christina Baum (AfD), Jochen Haußmann MdL<br />

(FDP), Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernd Riexinger MdB (Die Linke) den<br />

Fragen. Moderiert wurde die Runde von Cornelia Schwarz, Leiterin des Informationszentrums<br />

Zahn- und Mundgesundheit (IZZ BW).<br />

„Ich bin mir mittlerweile nicht<br />

mehr sicher, ob die Selbstverwaltung<br />

dazu beiträgt, dass die Probleme<br />

beim Thema Dokumentation<br />

kleiner werden.“ Michael Hennrich MdB (CDU)<br />

Foto: michael-hennrich.de<br />

Foto: S. Knoll<br />

„Es mag sein, dass<br />

es da eine unterschiedliche<br />

Behandlung zu anderen Ärztegruppen<br />

gibt, aber zu sagen, es<br />

gäbe überhaupt keinen Schutzschirm,<br />

ist schlicht und ergreifend<br />

falsch.“ Dr. Nils Schmid MdB (SPD)<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


„Das Wort Gerechtigkeit<br />

muss <strong>für</strong> alle ärztlichen Heilberufe<br />

gelten und da ist die Zahnmedizin<br />

ein essentieller Teil. Ich bitte<br />

das in Zukunft bei politischen Entscheidungen<br />

zu sehen.“<br />

Dr. Torsten Tomppert (LZK BW)<br />

Foto: dr-christina-baum.de<br />

Berufspolitik 29<br />

Foto: J. Potente<br />

„In der Fläche wollen wir<br />

inhabergeführte Praxen erhalten,<br />

eine leistungsgerechte Bezahlung<br />

der Mediziner, keine weitere Budgetierung,<br />

keine Kopfpauschalen<br />

und die Degression beenden.“<br />

Dr. Christina Baum (AfD)<br />

„Auch wir wollen das duale<br />

System weiterführen. Wenn<br />

wir unsere gesundheitliche<br />

Versorgung mit anderen Ländern<br />

vergleichen, vor allem auch hinsichtlich<br />

der Zahngesundheit,<br />

so kenne ich wenige Länder, die<br />

sich in puncto <strong>Prophylaxe</strong> und<br />

Prävention besser darstellen.“<br />

Jochen Haußmann MdL (FDP)<br />

Foto: fdp-dvp-fraktion.de<br />

„Stichwort Normenkontrollrat – da<br />

gab es vielfältige Stellungnahmen von<br />

uns und deutliche Ideen, wie man was<br />

bürokratieärmer umsetzen könnte.<br />

Doch leider war der Normenkontrollrat<br />

bisher im zahnärztlichen Bereich ein<br />

ziemlich zahnloser Tiger.“<br />

Dr. Ute Maier (KZV BW)<br />

Foto: J. Potente<br />

„Ich bin absolut <strong>für</strong> <strong>Prophylaxe</strong><br />

und Prävention, aber ich bin<br />

nicht da<strong>für</strong>, dies hauptsächlich<br />

finanziell durch hohe Eigenanteile<br />

zu steuern.“ Bernd Riexinger MdB (Die Linke)<br />

Info<br />

Foto: R. Hägele<br />

Foto:<br />

gruene.de<br />

„Digitalisierung kann, wenn<br />

wir es gut machen, zu einer Entlastung<br />

der Menschen im Gesundheitssystem<br />

führen. Aber auch<br />

zu einem besseren Angebot <strong>für</strong><br />

Patient*innen, die schneller<br />

auf ihre Informationen zugreifen,<br />

schneller in Kontakt treten<br />

können.“ Ricarda Lang (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Stand: 10.9.2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


Ihre Daten <strong>für</strong> die Weiterentwicklung<br />

der vertragszahnärztlichen Versorgung!<br />

Das Zahnärzte Praxis-Panel – kurz ZäPP – ist eine bundesweite Datenerhebung zur wirtschaftlichen<br />

Situation und zu den Rahmenbedingungen in Zahnarztpraxen. Etwa 35.000 Praxen<br />

haben da<strong>für</strong> einen Fragebogen erhalten.<br />

Sie haben auch Post bekommen? – Dann machen Sie mit!<br />

● Für den Berufsstand! Das ZäPP dient Ihrer Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) und<br />

der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) als Datenbasis <strong>für</strong> Verhandlungen<br />

mit Krankenkassen.<br />

● Vorteil <strong>für</strong> Sie! Finanzielle Anerkennung <strong>für</strong> Ihre Mitarbeit<br />

● Vorteil <strong>für</strong> Sie! Kostenloser Praxisbericht <strong>für</strong> einen Vergleich Ihrer Praxis mit dem bundesdeutschen<br />

Durchschnitt<br />

● Vorteil <strong>für</strong> Sie! Kostenlose Chefübersicht <strong>für</strong> Ihre Finanzplanung<br />

● Wir garantieren Vertraulichkeit und Schutz Ihrer Daten!<br />

Sie haben Fragen zum ZäPP?<br />

Weitere Informationen im Internet unter<br />

www.kzvbw.de · www.kzbv.de/zaepp · www.zäpp.de<br />

Oder einfach QR-Code mit dem Smartphone scannen.<br />

Für Rückfragen bei Ihrer KZV Baden-Württemberg:<br />

Telefon: 0711 7877-178<br />

E-Mail:<br />

frank.pfeiffer@kzvbw.de<br />

Ansprechpartner: Frank Pfeiffer<br />

Ansonsten erreichen Sie bei Bedarf die Treuhandstelle des mit ZäPP beauftragten<br />

Zentralinstituts <strong>für</strong> die kassenärztliche Versorgung (Zi) unter der Rufnummer 0800 4005-2444<br />

von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr. Oder E-Mail an kontakt@zi-ths.de<br />

Unterstützen Sie das ZäPP – In Ihrem eigenen Interesse!


Berufspolitik 31<br />

ZäPP mit neuer Datenerhebung gestartet<br />

Fakten <strong>für</strong> wirksame Verhandlungen<br />

Die Coronapandemie dauert im zweiten Jahr an. Nach einer Entspannung<br />

im Frühsommer stieg die Inzidenz im August und September<br />

2021 wieder an. Allerdings lässt sich schwer vorhersagen, wie sich<br />

bei zunehmender Impfquote die Pandemie weiter entwickeln wird.<br />

Die Krise hat insbesondere in 2020 die zahnärztliche Behandlung<br />

in den Praxen in Baden-Württemberg stark beeinflusst und einen<br />

Rückgang bei den Fallzahlen und bei den Praxiseinnahmen mit sich<br />

gebracht. Mit Blick auf die bevorstehenden Vertragsverhandlungen<br />

ist es deshalb von größter Bedeutung, aussagekräftige Daten zur<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der Praxen bereitzustellen. Das Zahnärzte-Praxis-Panel,<br />

kurz ZäPP, wird helfen, hier eine stabile Datenbasis<br />

zur Kostenstruktur abzubilden. Vor kurzem ist das Panel wieder<br />

gestartet worden.<br />

Erneut hat die Kassenzahnärztliche<br />

Bundesvereinigung (KZBV)<br />

zusammen mit den KZVen Mitte<br />

September das Zahnärzte-Praxis-<br />

Panel (ZäPP) gestartet. Bundesweit<br />

bekommen derzeit 33.500<br />

Zahnarztpraxen die Unterlagen<br />

mit dem strukturierten Fragebogen.<br />

„Viele von Ihnen haben bereits<br />

mitgemacht“, so die KZBV.<br />

„Daher war das ZäPP bereits in<br />

nommierte Zentralinstitut <strong>für</strong> die<br />

kassenzahnärztliche Versorgung<br />

(Zi), das das Panel durchführt.<br />

Übergeordnetes Ziel ist es, dass<br />

viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

in diesem und in den kommenden<br />

Jahren Auskunft über die<br />

wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer<br />

Praxis geben. Je höher der Rücklauf<br />

<strong>für</strong> ZäPP über mehrere Jahre<br />

hinweg ist und je mehr Praxen<br />

kontinuierlich mitmachen, desto<br />

aussagekräftiger sind die Daten<br />

und umso größer die Validität und<br />

die Akzeptanz dieser Daten in den<br />

Vertragsverhandlungen mit den<br />

Krankenkassen.<br />

nen nicht unerheblichen Aufwand<br />

<strong>für</strong> die Zahnärzt*innen. Deshalb<br />

bedankt sich der Vorstand der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung<br />

Baden-Württemberg sehr herzlich<br />

bei den Teilnehmer*innen, die die<br />

Unterlagen ausfüllen und an das Zi<br />

zurückschicken. Damit verbunden<br />

ist zugleich eine Aufwandsentschädigung.<br />

Zudem erhält die Praxis<br />

im Berichtsportal einen kostenlosen<br />

Praxisbericht und zusätzlich<br />

ein Planungsinstrument (früher<br />

„Chefübersicht“ genannt).<br />

Noch ein wichtiger Hinweis:<br />

Zahnärzt*innen, die schon im Jahr<br />

2020 bei ZäPP mitgewirkt haben,<br />

brauchen nur den Fragebogen <strong>für</strong><br />

das vergangene Jahr auszufüllen.<br />

Mehr Informationen zum Zahnärzte-Praxis-Panel<br />

(ZäPP) haben<br />

wir <strong>für</strong> Sie auf der nebenstehenden<br />

Seite zusammengefasst. Für<br />

weitere Fragen steht Ihnen Frank<br />

Pfeiffer (frank.pfeiffer@kzvbw.<br />

de) von der KZV BW gern als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung.<br />

Guido Reiter<br />

ZäPP kompakt<br />

den Vorjahren ein großer Erfolg.“<br />

Allein im letzten Jahr seien rund<br />

3.200 Erhebungsbögen eingegangen,<br />

damit habe man auf den Bund<br />

gerechnet eine Rücklaufquote von<br />

10 Prozent erreicht. Im Vergleich<br />

mit anderen, ähnlichen Untersuchungen<br />

habe man eine sehr gute<br />

Resonanz erzielt.<br />

Mitwirkung. Entscheidend ist<br />

„eine hohe und kontinuierliche<br />

Beteiligung“ durch die Vertragszahnärzteschaft,<br />

betont das re-<br />

Corona. Die Krise ist noch lange<br />

nicht überwunden. Im zweiten<br />

Jahr der Pandemie kann man zwar<br />

deutlich einen veränderten Umgang<br />

mit dieser feststellen. Fast<br />

vollständige Lockdowns und Eingriffe<br />

in die Behandlung wie im<br />

letzten Jahr sind sicherlich nicht<br />

mehr zu erwarten. Dennoch sind<br />

die Auswirkungen und Einschränkungen<br />

weiterhin in den Praxen zu<br />

spüren. Umso wichtiger ist es, so<br />

die KZBV, „über eine stabile Datenbasis<br />

zu verfügen, welche die<br />

erheblichen Auswirkungen der<br />

Krise <strong>für</strong> Zahnarztpraxen möglichst<br />

realistisch abbildet“.<br />

Dankeschön. Die Bearbeitung<br />

der ZäPP-Unterlagen bedeutet ei-<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


32<br />

Berufspolitik<br />

Foto: KZV BW<br />

KFO-Gutachtertagung Baden-Württemberg im Juli 2021<br />

Einheitliche Entscheidungshilfen und Lösungen<br />

Nach der coronabedingten Pause im vergangenen Jahr konnte am<br />

16. Juli 2021 endlich wieder die landesweite KFO-Gutachtertagung<br />

der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW)<br />

im Zahnärztehaus in Stuttgart stattfinden. Das Angebot einer Hybrid-<br />

Veranstaltung machte es möglich.<br />

Eingeladen waren alle KFO-<br />

Gutachter*innen der KZV BW.<br />

Geleitet wurde die Tagung von den<br />

KFO-Referentinnen Dr. Silke Kuhlmann,<br />

Freiburg, und Dr. Johanna<br />

Kutz, Tübingen, dem KFO-Referenten<br />

Dr. Christoph Metz, Karlsruhe,<br />

sowie der Vorstandsreferentin<br />

<strong>für</strong> Kieferorthopädie Dr. Patricia<br />

Miersch, Stuttgart.<br />

Der Wunsch der Teilnehmer*<br />

innen nach Präsenz war groß. Alle<br />

unter Coronarichtlinien zur Verfügung<br />

stehenden Plätze waren im<br />

Vorfeld schnell vergeben. Aufgrund<br />

der möglichen Online-Teilnahme<br />

waren aber auch alle anderen gutachterlich<br />

tätigen Kolleg*innen baden-württembergweit<br />

mit im Boot.<br />

Auch die Vertreter*innen der Gesetzlichen<br />

Krankenkassen nutzten<br />

die Teilnahme per Videokonferenz,<br />

um wieder ganz aktuell über alle<br />

wichtigen Themen und Anliegen<br />

seitens des Gutachterwesens informiert<br />

zu sein.<br />

Nach der monatelangen eingeschränkten<br />

Kommunikation war im<br />

Saal schon vor dem eigentlichen<br />

Beginn der Sitzung sehr gut erkennbar,<br />

wie groß das Bedürfnis war,<br />

endlich wieder etliche Themen der<br />

vergangenen Monate im persönli-<br />

chen kollegialen Gespräch intensiv<br />

zu diskutieren.<br />

Im Rahmen der Begrüßung wurde<br />

<strong>für</strong> die zukünftige Neubesetzung<br />

des KFO-Referats der BD Freiburg<br />

Dr. Martin Leupholz vorgestellt.<br />

Zudem konnte die Ernennung von<br />

Dr. Volker Lorch zum KFO-OGA<br />

der KZV BW bekannt gemacht<br />

werden.<br />

Entwicklungen. Die Vorstandsvorsitzende<br />

der KZV BW Dr. Ute<br />

Maier berichtete im Folgenden<br />

über die aktuellen Entwicklungen<br />

auf Landes- und Bundesebene, die<br />

naturgemäß stark vom bisherigen<br />

Pandemiegeschehen geprägt waren.<br />

Dazu gehörten u. a. auch die<br />

Vereinbarung der Pandemiepauschale<br />

oder die von den bisherigen<br />

Jahren pandemiebedingt abweichenden<br />

Mengenentwicklungen im<br />

zahnärztlichen Bereich und hier im<br />

speziellen bei den kieferorthopädischen<br />

Leistungen.<br />

Bei der Aufarbeitung der statistischen<br />

Eckdaten im Gutachterwesen<br />

des Jahres 2020 zeigte sich erneut,<br />

dass das Gutachterwesen in Baden-<br />

Württemberg einen tragenden Bestandteil<br />

der allgemeinen Qualitätssicherung<br />

in der KFO darstellt. Die<br />

überregionale Vergabe der Gutachten<br />

führt dabei deutlich erkennbar<br />

zu der gewünschten Vereinheitlichung<br />

der Regelungen und Richtlinien<br />

und somit zur allgemeinen<br />

Sicherung der kieferorthopädischen<br />

Versorgung der gesetzlich versicherten<br />

Patientinnen und Patienten.<br />

Diskussion. Auch bei der anschließenden<br />

engagierten und konstruktiven<br />

Diskussion entlang der<br />

von den Gutachter*innen eingereichten<br />

Fragen war es eindeutig<br />

das Ziel aller Teilnehmer*innen,<br />

gemeinsam einheitliche Entscheidungshilfen<br />

und Lösungen zu erarbeiten.<br />

Mit Ende der Tagung war allen<br />

Gutachter*innen nach all den<br />

vielen aktuellen und wichtigen<br />

Informationen wieder einmal bewusst,<br />

wie sehr die Tätigkeit als<br />

Gutachterin oder Gutachter persönliche<br />

und gemeinsame Verantwortung<br />

und Kompetenz erfordert, um<br />

Patient*innen, Kieferorthopäd*innen<br />

bzw. Zahnärzt*innen, Krankenversicherungen,<br />

dem Gesetzgeber und<br />

dem kontinuierlichen Fortschritt in<br />

der KFO gleichermaßen gerecht zu<br />

werden.<br />

Zum Abschluss am Nachmittag<br />

galt der Dank allen Kolleginnen<br />

und Kollegen in Präsenz und online,<br />

dies insbesondere, weil sie auch in<br />

den aktuell anstrengenden Zeiten<br />

ihre Tätigkeit als Gutachter*innen<br />

gewohnt engagiert und zuverlässig<br />

ausüben.<br />

Dr. Patricia Miersch<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Fortbildung 33<br />

Reduktion von Narkosen <strong>für</strong> Zahnbehandlungen bei Kindern (Teil 2)<br />

Modernes Kariesmanagement<br />

Karies im Milchgebiss, aber auch schwere Formen der MIH mit hypersensiblen Zähnen, stellen eine<br />

enorme Herausforderung <strong>für</strong> (Kinder)Zahnärzte dar, insbesondere bei gering kooperativen oder sehr<br />

ängstlichen Kindern. Nicht selten wird daher eine Behandlung in Narkose angedacht. Der zweite Teil<br />

dieses Beitrags beleuchtet weitere Vermeidungsstrategien, die über die Patientenführung hinausgehen<br />

(vgl. Teil 1, ZBW-Ausgabe 8-9/2021) und primär den Bereich des Kariesmanagements umfassen. Der<br />

Schwerpunkt liegt auf den Aspekten der Kariesinaktivierung (z. B. mit Silberdiaminfluorid), Kariesbehandlung<br />

ohne vollständige Kariesentfernung (u. a. Hall-Technik) sowie der ECC-Prävention von Anfang an.<br />

Wer möchte schon bei sich in der Praxis einen Zwischenfall<br />

bei einer Zahnbehandlung eines Patienten in Narkose<br />

erleben? Wohl niemand! Und dennoch kann es passieren<br />

und ist folglich in den Medien immer mal wieder ein<br />

Thema: „Schwere Komplikationen bei einer Narkose <strong>für</strong><br />

Zahnbehandlung“ oder „Patient verstirbt bei einer Narkose<br />

<strong>für</strong> Zahnbehandlung“. Eine Entscheidung zur Behandlung<br />

in Narkose sollte daher niemals leichtfertig getroffen<br />

werden. Alle Beteiligten sollten sich über die potentiellen<br />

Risiken und Nutzen im Klaren sein und Alternativen abwägen.<br />

Denn eine Behandlung in Narkose ist oftmals vermeidbar.<br />

Falls ein Zwischenfall bei einer Narkose auftritt,<br />

wird zunächst die zahnärztliche Indikation und die Aufklärung<br />

über die Narkose sowie vorhandene Alternativen<br />

hinterfragt; der Zahnarzt trägt also primär die Verantwortung<br />

(Indikationsstellung, Aufklärung inkl. Alternativen)<br />

und nicht der Anästhesist. Alternativen zu kennen, darüber<br />

aufzuklären und indikationsgerecht anzuwenden sind<br />

daher essentielle Voraussetzungen Narkosen zu vermeiden,<br />

aber auch um Narkosen durchzuführen. Viele Kinderzahnärzte<br />

haben folgende Faustregel zur Narkosestellung<br />

im Kopf: „Anzahl behandlungsbedürftiger Zähne<br />

> Alter des Kindes“. Jedoch ist selbst die Einschätzung<br />

der Behandlungsbedürftigkeit zwischen Behandlern sehr<br />

verschieden. Es gibt verständlicherweise keinen festen<br />

„Cut-off-point“, bei dem eine Indikation besteht, d. h. es<br />

existieren wie fast überall in der Medizin Ermessensspielräume.<br />

Kariesinaktivierung. Traditionell wurde in der Zahnmedizin<br />

die vollständige Entfernung kariöser Zahnhartsubstanz<br />

mit anschließender restaurativer Versorgung<br />

als Standardtherapie <strong>für</strong> kariöse Zähne als „chirurgischtechnische“<br />

Maßnahme durchgeführt. Im aktuellen, biologischen<br />

Verständnis von Kariesentstehung und -entwicklung<br />

kann Karies (der kariöse Prozess) durch die<br />

Störung des Biofilms sowie durch Beeinflussung der Deund<br />

Remineralisationsprozesse gestoppt werden (Kidd<br />

and Fejerskov, 2013). Die Erkrankung „Karies“ wird als<br />

chronischer Prozess begriffen und neben der etablierten<br />

Füllungstherapie können in diesem Verständnis alternative<br />

evidenzbasierte Kariesmanagementmethoden wie<br />

z. B. die „Kariesinaktivierung“ oder die „Hall-Technik“<br />

als Therapieoptionen ohne Kariesexkavation angewandt<br />

werden (Santamaría et al., 2018). Im deutschen Sprachgebrauch<br />

wird der Begriff Karies zugleich auch <strong>für</strong> das<br />

Symptom der Erkrankung, also „das Loch im Zahn“ genutzt,<br />

was irreführend sein kein.<br />

Das Karies- und auch das Pulpamanagement haben<br />

sich in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere im<br />

Abb. 1a<br />

Abb. 1b<br />

Frühkindliche Karies. Schwere Form der frühkindlichen Karies mit großen aktiven kariösen Läsionen bei einem zweijährigen Kind<br />

beim Erstbesuch (a) und einige Monate später nach Kariesinaktivierung der flächigen kariösen Defekte durch tägliche Plaqueentfernung<br />

und Fluoridierung (b). Bei diesem klinischem Erscheinungsbild einer schweren Form der frühkindlichen Karies mit aktiven<br />

kariösen Läsionen (a) ist von weiterer schnell progredienter Kariesentwicklung selbst nach Narkosebehandlung auszugehen – während<br />

nach erfolgreicher Umsetzung des Kariesmanagementkonzept hier deutliche Zeichen der Kariesinaktivierung der flächigen<br />

kariösen Defekte (b) aufgrund effektiver täglicher Plaqueentfernung und Fluoridierung zu diagnostizieren sind, was <strong>für</strong> die Prognose<br />

der Mundgesundheit entscheidend ist. Eine Pulpasymptomatik (Pulpitis, Fistel, Abszess) erfordert eine weitergehende Therapie.<br />

Fotos: Dr. R. Santamaría<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


34<br />

Fortbildung<br />

Abbildungen: Dr. R. Santamaría<br />

Approximalkaries an Zahn<br />

74 distal. Diese Läsion ist so<br />

nicht suffizient zu reinigigen.<br />

Die Entfernung des überhängenden<br />

Zahnschmelzes<br />

(s. Abb. 2b und 2c) und Fluorid-applikation<br />

wäre hier<br />

eine Therapieoption.<br />

Abb. 2a Abb. 2b Abb. 2c<br />

Überhängender Zahnschmelz. Schematische Darstellung der Entfernung des überhängenden<br />

Zahnschmelzes <strong>für</strong> die Kariesinaktivierung. Klinisch nicht gut zugängliche Approximalkaries an<br />

Milchmolaren (a). Nach der Entfernung des überhängenden Zahnschmelzes (mittels Schleifer)<br />

sind die kariösen Läsionen mit Fluoridlack zu touchieren und auch die Plaqueentfernung zu Hause<br />

mittels Zahnbürste möglich.<br />

Milchgebiss gewandelt: So werden aufgrund neuer Erkenntnisse<br />

immer mehr biologisch basierte Therapieoptionen<br />

bevorzugt. Die sogenannte „vollständige Kariesentfernung“<br />

wird gerade bei pulpanahen Läsionen<br />

immer mehr in Frage gestellt (Schwendicke et al., 2016).<br />

Die (häusliche) Kariesinaktivierung bietet hier einen<br />

biologischen, ursächlichen Ansatz: Gerade bei offenen<br />

kariösen Defekten ohne irreversible pulpale Schädigung<br />

kann sie z. B. bei jüngeren Angstpatienten als<br />

non-invasive Kariestherapie ohne Bohren (Santamaría et<br />

al., 2015), Zange oder gar Narkose dienen (Hansen and<br />

Nyvad, 2017). Dabei sind regelmäßige Mundhygienemaßnahmen<br />

und eine risikogerechte Zufuhr an Fluoriden<br />

essentielle Bausteine der Therapie (Abb. 1).<br />

Die Kariesinaktivierung von approximal kariösen Läsionen<br />

bei Milchzähnen ist schwieriger, da diese i. d. R.<br />

nicht gut <strong>für</strong> die tägliche Mundhygiene zugänglich sind.<br />

Daher können diese Läsionen <strong>für</strong> eine Kariesinaktivierung<br />

in der Zahnarztpraxis oberflächlich z. B. mittels Schleifer<br />

eröffnet werden (vgl. Schema: Entfernung des überhängenden<br />

Zahnschmelzes, Abb. 2), um dort eine manuelle<br />

Plaqueentfernung durch das Zähneputzen und Fluoridierungen<br />

zu Hause bzw. in der Praxis zu ermöglichen. Ferner<br />

erhalten die Eltern exakte Mundhygiene- und Ernährungsinstruktionen<br />

sowie eine effektive Motivation zur entsprechenden<br />

Umsetzung. Das beinhaltet auch ein Putztraining<br />

und Anwendung von Techniken im Rahmen der sprechenden<br />

Zahnmedizin wie „motivational interviewing“ (Miller<br />

and Moyers, 2017). Bei dieser nicht-restaurativen Kariestherapie<br />

wird im Gegensatz zu den Standardfüllungen<br />

das Kariesmanagement bewusst auf die Patientenebene<br />

verlagert, da nur durch die manuelle Störung des Biofilms<br />

(also das Putzen) der chronische Kariesprozess gestoppt<br />

werden kann und somit eine Inaktivierung von Karies erfolgt<br />

(Kidd and Fejerskov, 2013). In diesem Falle ist nicht<br />

zwingend eine restaurative Therapie notwendig, kann aus<br />

ästhetischen oder funktionellen Gründen aber sekundär<br />

bei inaktiven Läsionen erfolgen.<br />

Die zentrale Zielsetzung dieser Kariestherapieoption<br />

(Kariesinaktivierung) besteht folglich darin, das chronische<br />

Ungleichgewicht durch eine Reduktion der Demineralisationsfaktoren<br />

und eine Verbesserung der Remineralisation<br />

zu kompensieren, was die Eltern durch das<br />

Nachputzen der Kinderzähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta<br />

selbst durchführen. Eigene Auswertungen haben<br />

gezeigt, dass die häusliche Kariesinaktivierung kombiniert<br />

mit regelmäßigen Fluoridlackapplikationen in der<br />

Praxis selbst bei Kariesrisikokindern genauso erfolgreich<br />

war wie die approximale Kompomerfüllung (Santamaría<br />

et al., 2018), was sich mit der internationalen Literatur<br />

deckt (Peretz and Gluck, 2006; Schmoeckel et al., 2020).<br />

Silberfluoridprodukte. Neben der Kariesinaktivierung<br />

über das tägliche Zähneputzen ist auch eine Kariesinaktivierung<br />

über die Applikation von Silberfluorid<br />

(SF)/Silberdiaminfluorid (SDF) möglich. In den letzten<br />

Jahren erregte insbesondere SDF unter den fluoridhaltigen<br />

Substanzen bei Forschern und Zahnärzten große<br />

Aufmerksamkeit. Die Fähigkeit von SDF, das Fortschreiten<br />

kariöser Läsionen zu hemmen und gleichzeitig<br />

die Bildung neuer kariöser Läsionen zu verhindern,<br />

unterscheidet diese Substanz von anderen Substanzen in<br />

der Kariesprävention wie z. B. Natriumfluorid (5 Prozent)<br />

(Rosenblatt et al., 2009).<br />

Die SDF-Lösung besteht aus Diaminsilberionen und<br />

Fluoridionen, welche den Demineralisierungsprozess<br />

und den Abbau von Dentinkollagen verhindern und zusätzlich<br />

die Remineralisierung von kariösem demineralisiertem<br />

Schmelz und Dentin fördern (Mei et al., 2013a).<br />

SDF besitzt zudem antibakterielle Eigenschaften, die<br />

innerhalb der bakteriellen Mikroflora ihre Wirkung entfalten<br />

(Mei et al., 2013b). Ein kürzlich durchgeführtes<br />

systematisches Review ergab, dass SDF das Wachstum<br />

kariogener Bakterien inhibiert (Zhao et al., 2018).<br />

Wissenschaftlich wurde bereits eindeutig belegt, dass<br />

kavitierte kariöse Läsionen durch die halbjährliche Ap-<br />

ZBW 10/2021<br />

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Fortbildung 35<br />

Indikationen<br />

– aktive kavitierte kariöse Läsionen an Milchmolaren<br />

auf jeder koronalen Oberfläche von Milchzähnen oder<br />

bleibenden Zähnen<br />

– caries media<br />

– Zähne ohne Anhalt auf pulpale Beteiligung<br />

Kontraindikationen<br />

- caries profunda mit dem Risiko pulpaler Komplikationen<br />

- irreversible Pulpitis<br />

- Pulpanekrose, Fistel, Abszess<br />

- apikale bzw. interradikuläre Aufhellung oder<br />

pathologische Wurzelresorption<br />

Silberdiaminfluorid. Indikationsstellung bei der Anwendung von Silberdiaminfluorid (SDF) auf Zahnebene (Tabelle 1).<br />

Zusammenstellung: Dr. Schmoeckel<br />

plikation von 38 Prozent SDF-Lösung im Vergleich zur<br />

Anwendung von 5-prozentigem NaF-Lack besser inaktiviert<br />

werden. Insgesamt wurden bereits mehr als 10 randomisierte<br />

klinische Studien veröffentlicht (Horst, 2018;<br />

Mei et al., 2018), in welchen die Effektivität von SDF<br />

analysiert wurde. Des Weiteren wurden die Pharmakokinetik<br />

(Vasquez et al., 2012) und die Reaktion der Gingiva<br />

bei der Anwendung von SDF untersucht (Castillo et<br />

al., 2011). Zusammenfassend heißt das, dass im Rahmen<br />

dieser Studien nicht nur die Effektivität von SDF verifiziert,<br />

sondern auch keine signifikanten Nebenwirkungen<br />

bei der Anwendung dieses Produktes aufgetreten sind.<br />

Im Jahr 2014 wurde SDF von der „US Food and Drug<br />

Administration“ zur Kariesinaktivierung und Behandlung<br />

von Zahnüberempfindlichkeit zugelassen (US food<br />

and drug administration, 2017). In Deutschland wird<br />

SDF allerdings bis jetzt hauptsächlich als Desensibilisierungsmittel<br />

bei überempfindlichen Zähnen angewandt<br />

(Riva-Star®). Es ist zu beachten, dass in Deutschland <strong>für</strong><br />

dieses Produkt Karies als Kontraindikation aufgeführt<br />

wird und eine Anwendung daher „off-label“ passiert. Für<br />

einen kurzen Überblick sind in Tabelle 1 die in der Forschungsliteratur<br />

(Slayton et al., 2018) beschriebenen Indikationen<br />

und Kontraindikationen bei der Anwendung<br />

von SDF auf der Zahnebene zusammengefasst.<br />

Dank diesem (modernen) biologischen geprägtem<br />

Ansatz zur Behandlung kariöser Milchzähne ist es möglich,<br />

Dentinkaries ohne Kariesexkavation zu inaktivieren<br />

(Abb. 3). Auf diese Weise kann sowohl die Inaktivierung<br />

als auch die Remineralisierung kavitierter kariöser Läsionen<br />

erreicht werden, auch wenn die nötige Mitarbeit von<br />

Eltern und Kindern beim häuslichen Zähneputzen nicht<br />

erreicht wird und/oder die Kooperation <strong>für</strong> eine konventionelle<br />

restaurative Therapie auf dem Zahnarztstuhl (aufgrund<br />

von geringem Alter oder Angst) ungenügend ist.<br />

Im Übrigen ist diese Therapieoption auch im bleibenden<br />

Gebiss anwendbar, so ergeben sich beispielsweise auch in<br />

der Seniorenzahnmedizin Anwendungsbereiche (z. B. bei<br />

Wurzelkaries oder Karies bei pflegebedürftigen Patienten).<br />

Entsprechend der primär aufgeführten Indikation von<br />

Silberfluoridprodukten kann dieses auch zur Desensibilisierung<br />

von hypersensiblen MIH-Zähnen genutzt werden.<br />

Eine später folgende zahnärztliche Behandlung (z. B. Versiegelung,<br />

Füllung oder Stahlkrone) ist dann meist einfacher<br />

(Abb. 4), ebenso ist die Wirksamkeit der Lokalanästhesie<br />

an nicht mehr hypersensiblen Zähnen verbessert.<br />

Selektive Kariesentfernung. Der Begriff der Kariesentfernung<br />

ist, wie oben bereits angedeutet, etwas irreführend,<br />

weil nur kariös verändertes Dentin entfernt<br />

werden kann, während der kariöse Prozess des chronischen<br />

Mineralverlustes aus Zahnhartsubstanzen davon<br />

unberührt bleibt. Auch wenn diese Unterscheidung eher<br />

semantisch erscheint, sind die Folgen <strong>für</strong> Kariespräventi-<br />

Info<br />

Abb. 3a<br />

Abb. 3b<br />

Kariesinaktivierung. Aktive kariöse Läsionen an den Milchmolaren im Unterkiefer bei einem mäßig kooperativem 4-jährigem<br />

Kind ohne berichtete Schmerzsymptomatik vor der Applikation mit Riva-Star® (a). Zwei Monate später sind diese<br />

kariösen Läsionen deutlich inaktiviert (b). Eine entsprechende Aufklärung über die off-label Verwendung, Nutzen, Risiken<br />

und Alternativen ist selbstverständlich erfolgt und eine Entscheidung <strong>für</strong> diese Therapieoption wurde mittels informierter<br />

Zustimmung getroffen (Patientenrechtegesetz).<br />

Fotos: Dr. J. Schmoeckel<br />

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ZBW 10/2021


36<br />

Fortbildung<br />

Fotos: Dr. J. Schmoeckel<br />

Abb. 4a<br />

Abb. 4a<br />

Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Schwere Form<br />

der MIH mit Substanzverlust und Hypersensibilität (MIH-<br />

TNI 4a). Nur bei leichter Berührung und Luftzug ist der<br />

Zahn trotz teilweise noch vorhandener Abdeckung mit Glasionomerzement<br />

(a) schmerzhaft. Da der Zahn sehr empfindlich<br />

ist und sich noch im Durchbruch befindet, wurde<br />

zunächst Silberdiaminfluorid (SDF) appliziert (b). Dadurch<br />

konnte die Empfindlichkeit deutlich reduziert werden, was<br />

<strong>für</strong> eine später geplante invasiven Therapiemaßnahme<br />

(z. B. Lokalanästhesie und Stahlkrone) hilfreich ist.<br />

on und -therapie revolutionär: Die Entfernung kariös veränderter<br />

Zahnhartsubstanz dient primär dazu, den Zahn<br />

<strong>für</strong> die spätere Versorgung durch beispielsweise eine Füllung<br />

vorzubereiten, damit diese langfristig hält und stellt<br />

primär keine ursächliche Kariestherapie dar (Schwendicke<br />

et al., 2016; Innes et al., 2016).<br />

Im Rahmen verschiedener Studien mit hohem Evidenzgrad<br />

wurde gezeigt, dass durch eine schrittweise selektive<br />

bzw. sogar gar keine Kariesentfernung (vgl. Hall-Technik)<br />

von kariös infiziertem Zahnhartgewebe im Vergleich zur<br />

sogenannten konventionellen kompletten Kariesexkavation<br />

signifikant mehr Zähne vital erhalten werden konnten<br />

(Ricketts et al., 2013). So hat sich bislang der Terminus<br />

„selective removal of carious tissue“, also die selektive<br />

Entfernung von kariösem Gewebe, auch als zeitgemäßer<br />

Therapieansatz insbesondere bei profunder Karies durchgesetzt<br />

(Innes et al., 2016; Schwendicke et al., 2016).<br />

Unter selektiver Kariesentfernung ist zu verstehen, dass<br />

danach die Kavitätenränder im gesunden Zahnschmelz<br />

liegen, kariöses Dentin pulpenfern vollständig entfernt (u.<br />

a. Schmelz-Dentingrenze) und nur pulpennah erweichtes/ledriges<br />

Dentin belassen wird. Die heute genutzten<br />

Komposite/Adhäsive halten deutlich besser an gesunder<br />

Zahnhartsubstanz und ein dichter Verschluss der Kavität<br />

ist bei der selektiven Kariesexkavation essentiell. Im<br />

GKV-Bereich bewegte man sich bis vor kurzem aber auch<br />

hier lange auf schwierigem Terrain. Laut BEMA war bis<br />

vor Kurzem eine Füllung nur nach vollständiger Kariesexkavation<br />

abrechenbar. Die wissenschaftliche Evidenz<br />

spricht v. a. bei tiefen kariösen Läsionen aber deutlich <strong>für</strong><br />

die selektive Kariesentfernung (Elhennawy et al., 2018).<br />

Die selektive Kariesentfernung ist im Übrigen nicht nur<br />

<strong>für</strong> Milchzähne, sondern auch bei permanenten Zähnen<br />

geeignet, und die wissenschaftliche Evidenz deutlich (Ricketts<br />

et al., 2013; Santamaría et al., 2020). Dies ist zudem<br />

klinisch relevant, da mittels selektier Kariesentfernung<br />

(Abb. 5) mehr Zähne vital erhalten werden können (z. B.<br />

Reduktion der Pulpaexposition: von 40 Prozent auf 17,5<br />

Prozent (Leksell et al., 1996) bzw. von 29 Prozent auf 17,5<br />

Prozent (Bjørndal et al., 2010)) und auch im Vergleich zur<br />

vollständigen Kariesentfernung postoperativ signifikant<br />

weniger Symptome auftreten (Ricketts et al., 2013).<br />

Hall-Technik. Die sogenannte Hall-Technik ist eine<br />

innovative, minimalinvasive Methode zur Behandlung<br />

kariöser Milchmolaren, mit folgenden Hauptmerkmalen:<br />

• Indikation: kariöser Milchmolar ohne Symptomatik/<br />

Hinweis auf irreversible Pulpitis; deutliche Dentinbrücke<br />

zwischen kariöser Läsion und Pulpa im Röntgenbild<br />

• Kein Bedarf weder an Lokalanästhesie, Kariesexkavation<br />

noch Zahnpräparation<br />

• Platzierung einer konfektionierten Stahlkrone (Abb. 6)<br />

mit dünnfließendem Glasionomerzement ohne jegliche<br />

Kariesentfernung<br />

Fotos: Dr. Alkilzy<br />

Abb. 5a<br />

Abb. 5c<br />

Abb. 5b<br />

Abb. 5d<br />

Approximalkaries. Tiefe Approximalkaries<br />

an den Milchmolaren<br />

84 und 85 (a). Nach<br />

selektiver Kariesexkavation:<br />

Wichtig <strong>für</strong> das Gelingen in der<br />

Adhäsivtechnik ist dabei, dass<br />

eine komplette Kariesexkavation<br />

peripher erfolgt, jedoch<br />

pulpennah kariöse Zahnhartsubstanz<br />

belassen wird, um<br />

die Pulpa nicht akzidentell zu<br />

eröffnen oder zu stark zu reizen<br />

(b). Während der Applikation<br />

des Prime & Bond, hier unter<br />

relativer Trockenlegung (c).<br />

Nach Fertigstellung der Kompomerfüllungen<br />

(d).<br />

ZBW 10/2021<br />

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Fortbildung 37<br />

Info<br />

Info<br />

Abb. 6<br />

Stahlkronen. Ein Set mit präkonfektionierten Stahlkronen<br />

und entsprechende Instrumente (Zangen und Kronenschere)<br />

sollten <strong>für</strong> die Versorgung kariöser Milchmolaren<br />

mittels Hall-Technik in der Praxis vorliegen.<br />

Die Erfolgsraten von über 90 Prozent liegen äquivalent<br />

zu konventionellen Stahlkronen (Elamin et al.,<br />

2019; Innes et al., 2015) und deutlich über den Erfolgsraten<br />

der Füllungstherapie mit ca. 50 bis 80 Prozent<br />

(Santamaría et al., 2018; Innes et al., 2007). Der<br />

herausragende Erfolg der Hall-Technik basiert auf der<br />

vollständigen Bedeckung des Zahnes, die einen dichten<br />

Verschluss der kariösen Läsion und zugleich eine<br />

prophylaktische Versiegelung der restlichen Zahnhartsubstanz<br />

darstellt. Im Gegensatz zur Füllungstherapie<br />

funktioniert die Hall-Technik dadurch auch bei Kindern<br />

mit hohem Kariesrisiko bzw. hoher Kariesaktivität, da<br />

Foto: ZA Mourad<br />

das Risiko von „Sekundärkaries“ dadurch ausgeschaltet<br />

wird. Auch bei mäßig kooperativen Kindern oder Kindern<br />

mit Angst vor Bohrern und Spritzen ist diese Technik<br />

i. d. R. gut durchführbar (Abb. 7a-h).<br />

Eine Übersicht zu wesentlichen Aspekten der Hall-<br />

Technik und der Kariesinaktivierung, die wichtige Alternativen<br />

zur Standardfüllung im Milchgebiss darstellen,<br />

sind in Tab. 2 aufgeführt.<br />

Durch die Kariesinaktivierung und auch die Hall-<br />

Technik können folglich Narkosen vermieden werden,<br />

da damit Karies auch auf dem Zahnarztstuhl bzw. zu<br />

Hause gemanagt werden kann, ohne z. B. Füllungen<br />

durchzuführen. Nichtsdestoweniger ist eine Therapie<br />

von pulpitischen Zähnen damit nicht möglich. Die<br />

Kombination akute Pulpitis/Abszess und unkooperatives<br />

Kind stellen in der Kinderzahnheilkunde daher eine<br />

der Hauptindikationen <strong>für</strong> eine Narkose dar.<br />

Prävention von Anfang an. Zu guter Letzt: Noch<br />

wünschenswerter ist natürlich eine flächendeckende<br />

frühzeitige Kariesprävention ab dem ersten Milchzahn.<br />

Zudem sind eine adäquate rechtzeitige Kariesdiagnostik<br />

(Initialkaries) und (möglichst non-invasive)<br />

Behandlung von Karies im Milchgebiss von zentraler<br />

Bedeutung, um Narkosen bei Kindern zu reduzieren! In<br />

den letzten Jahren hat sich diesbezüglich glücklicherweise<br />

bereits einiges getan:<br />

1) Im gelben U-Heft sind regelmäßige Verweise der<br />

Kleinkinder vom Kinderarzt zum Zahnarzt <strong>für</strong> adäquate<br />

Abb. 7a<br />

Abb. 7b Abb. 7c Abb. 7d<br />

Abb. 7e Abb. 7f Abb. 7g Abb. 7h<br />

Hall-Technik. Fallserie zur Hall-Technik: Klinischer Befund (a) und röntgenologischer Befund (b) Zahn 84: distal kavitierte kariöse<br />

Läsion mit Verlust der Randleiste ohne Anhalt auf irreversible Pulpitis. (c) Ermittlung der richtigen Größe der Stahlkrone, bzw.<br />

Anprobe. Die mit Glasionomerzement befüllte Stahlkrone (d) wird einfach – vorzugsweise von lingual kommend – über den Zahn<br />

gestülpt und in richtiger Position festgedrückt, sodass die Kronenränder idealerweise leicht subgingival liegen (e). Das Kind beißt<br />

anschließend fest zusammen (f) und Zementüberschüsse werden möglichst vor dem Aushärten entfernt und die finale Passung<br />

(g) und die Okklusion geprüft (h). Im Gegensatz zu diesem Fall tritt oftmals temporär eine leichte Erhöhung der Okklusion auf.<br />

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ZBW 10/2021


38<br />

Fortbildung<br />

Zusammenstellung: Dr. Schmoeckel<br />

Hall-Technik Kariesinaktivierung/NRCC Bemerkung<br />

Keine Lokalanästhesie<br />

- Lokalanästhesie bei Kindern ist nicht immer leicht<br />

- Verkürzte Behandlungsdauer<br />

Keine Präparation des Zahnes Minimale Präparation des Zahnes - Reduzierte Gefahr der Reizung der Pulpa<br />

- Verkürzte Behandlungsdauer<br />

Keine Kariesentfernung<br />

Hohe Erfolgsrate<br />

Nur Entfernung von überhängendem<br />

Zahnschmelz<br />

Vergleichbare Erfolgsraten zu<br />

Füllungen<br />

- Geringeres Risiko der Pulpaeröffnung<br />

- Keine/weniger Beschwerden bei der Behandlung<br />

- Geringere Kooperation des Kindes notwendig<br />

- HT= 90%-100 vs. ca. 50%-80 % bei Füllungen<br />

- NRCC= 72% vs. 67% bei Füllungen<br />

Vermeidung von Sekundärkaries Management der Kariesaktivität - HT: keine Sekundärkaries möglich; v.a. bei Kindern<br />

mit hohem Kariesrisiko sehr wichtig<br />

- NRCC: Kariesmanagement auf Patientenebene<br />

(nicht nur Zahnebene)<br />

Einfache und schnelle<br />

Handhabung<br />

Hohe Akzeptanz und Beliebtheit<br />

- Jeweilige Prozedur mit wenig Übung innerhalb<br />

weniger Minuten durchführbar<br />

- Patienten, Eltern und Zahnärzte bevorzugen die HT<br />

und NRCC gegenüber der konventionellen Füllung.<br />

Kosteneffektiv Kostenintensiver - HT: kostengünstiger als konv. Füllungen oder<br />

NRCC - NRCC: kostenintensiver wg. häufigen<br />

Kontrolluntersuchungen<br />

Übersicht zu wesentlichen Aspekten der Hall-Technik (CHT) und der nicht-restaurativen Karieskontrolle (NRCC) (Tabelle 2).<br />

zahnärztliche Untersuchungen und Präventionsempfehlungen<br />

schon ab dem Alter von sechs Monaten vorgesehen<br />

(Abb. 8a/b). Dies soll hauptsächlich dazu beitragen,<br />

mehr Kinder frühzeitig in der Zahnarztpraxis von Anfang<br />

(präventiv) zu betreuen.<br />

2) Verbesserte Leistungen in der zahnärztlichen Individualprophylaxe<br />

(neue Frühuntersuchungen und Fluoridierungsmaßnahmen<br />

ab 6 Monaten: FU1a-c, FUPr,<br />

FLA) sind bereits seit Juli 2019 verfügbar; somit ist diese<br />

frühzeitige individuelle Betreuung auch <strong>für</strong> Zahnärzte<br />

endlich abrechenbar (Abb. 9). Dazu ist auch ein praktischer<br />

Ratgeber zur Vermeidung frühkindlicher Karies<br />

online verfügbar, welcher von der Kassenzahnärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KZBV) und der Bundeszahnärztekammer<br />

(BZÄK) herausgegeben wurde (https://www.<br />

kzbv.de/fruehkindliche-karies-vermeiden.1030.de.html).<br />

Zudem soll dies mit der Neuauflage des Kinderpasses in<br />

Baden-Württemberg unterstützt werden (s. diese Ausgabe<br />

Seite 15).<br />

3) Bemühungen und gesetzliche Bestimmungen <strong>für</strong><br />

mehr wirksame Maßnahmen in der Gruppenprophylaxe<br />

in Einrichtungen (z. B. tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger<br />

Zahnpasta in der Kita);<br />

4) Neue Empfehlungen (Tab. 3) zu einem wirksameren<br />

Fluoridgehalt in der Kinderzahnpasta (1000 ppm),<br />

und entsprechende auf dem Markt erhältliche Zahnpasta,<br />

was als Kollektivprophylaxe wohl eine essentielle Stellschraube<br />

zur Kariesreduktion im Milchgebiss darstellt.<br />

Diese gemeinsam erzielten strukturellen Fortschritte<br />

sind ein Meilenstein in der zahnmedizinischen Pro-<br />

Alter des<br />

Kindes<br />

Konzentration<br />

Häufigkeit<br />

Menge<br />

Abbildungen: Gemeinsamer Bundesausschuss<br />

Abb. 8a<br />

Abb. 8b<br />

Kinderuntersuchungsheft. Das aktuelle gelbe U-Heft (a) enthält<br />

Verweise durch den Kinderarzt zur vertragszahnärztlichen Untersuchung<br />

beim Zahnarzt <strong>für</strong> Kinder vom 6. bis zum 64. Lebensmonat<br />

in Form von Ankreuzfeldern und in zeitlichem Zusammenhang<br />

der U5 bis U9 (b). So soll die Rate der Erstvorstellungen beim<br />

Zahnarzt mit Durchbruch des ersten Milchzahns (ca. 6. Lebensmonat,<br />

U5) erhöht und so frühkindliche Karies vermieden werden.<br />

Ab Durchbruch<br />

des 1. Milchzahnes<br />

bis zum<br />

2. Geburtstag<br />

2. bis 6.<br />

Geburtstag<br />

1000 ppm 2x tägl. reiskorngroß<br />

Oder<br />

500 ppm 2x tägl. erbsengroß<br />

1000 ppm 2x tägl. erbsengroß<br />

Zusätzlich fluoridiertes Speieselsalz ab Teilnahme<br />

des Kindes an der Familienverpflegung<br />

Kinderzahnpasten mit Fluorid. Die aktuellen deutschen<br />

Empfehlungen* zur Kariesprävention favorisieren<br />

vom ersten Zahn an die Nutzung von fluoridhaltiger<br />

Kinderzahnpaste. [Quelle: DGPZM]* DGZ, DGPZM,<br />

DGKiZ, BZÖG, BZÖK; Stand 27.09.2018 (https://www.<br />

dgpzm.de/neue-empfehlungen-fuer-kinderzahnpastenmit-fluorid)<br />

(Tabelle 3).<br />

ZBW 10/2021<br />

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Fortbildung 39<br />

Foto 9a: ©BZÄK/KZBV/Dr. Schmoeckel<br />

Abb. 9a Abb. 9b Abb. 9c<br />

Abb. 9a-c: Für die zahnärztliche Frühuntersuchung (FU1-a-c) kann das kleine Kind in den Schoß des Zahnarztes gekippt werden<br />

(a). Dabei kann es die Erziehungsperson gut sehen. Diese liegende Position eignet sich sehr gut <strong>für</strong> die Inspektion. Nach<br />

dem abrechenbaren praktischen Putztraining (FUPr) erfolgt die Fluoridlackapplikation (FLA) zur Vermeidung frühkindlicher<br />

Karies (b), aber auch bei vorhandener Karies zur Kariesinaktivierung (c). Die FLA kann seit Juli 2019 zweimal pro Halbjahr bei<br />

Kindern unabhängig vom Kariesrisiko bis zum 6. Geburtstag eingesetzt werden.<br />

Fotos 9b/c: Dr. Schmoeckel<br />

phylaxe und ein gutes Beispiel <strong>für</strong> die Innovationsfähigkeit<br />

der Zahnmedizin bei einer modernen Versorgung<br />

in Deutschland. Sie lassen das Ziel insbesondere<br />

die schweren Formen von Frühkindlicher Karies bzw.<br />

Milchgebisskaries und folglich auch Narkosebehandlungen<br />

zu reduzieren greifbar erscheinen. Trotzdem sind<br />

wir noch lange nicht am Ziel, denn es ist bekanntlich ein<br />

langer Weg von der Einführung neuer Maßnahmen bis<br />

zur flächendeckenden Umsetzung.<br />

Fazit. (Zahn-)medizinische Behandlungen dürfen rechtlich<br />

nicht wie eine Menüwahl im Restaurant à la carte<br />

erfolgen. Sie bedürfen einer strikten Indikationsstellung,<br />

die der Behandler (NICHT der Patient/Eltern und auch<br />

NICHT der Überweiser) feststellen und mit seiner Approbation<br />

verantworten muss. Die Entscheidungsfindung erfolgt<br />

trotzdem mittels informierter Zustimmung, da keine<br />

Behandlung ohne Zustimmung durchgeführt wird.<br />

Als Zahnarzt sollte man seine eigenen Grenzen gut<br />

kennen und auch individuelle organisatorische Rahmenbedingung<br />

berücksichtigen. Eine Überweisung zu einem<br />

Spezialisten kann sinnvoll sein, doch ist dann eine<br />

Überweisung zur Behandlungsübernahme angenehmer<br />

(z. B. „Erbitte Weiterbehandlung aufgrund von geringer<br />

Kooperation“) als eine explizite Überweisung zur Narkose.<br />

So ist <strong>für</strong> den spezialisierten Weiterbehandler ein<br />

adäquates Abwägen mit den Patienten einfacher möglich.<br />

Überweisungsbegehren wie „Narkose“, „Lachgasbehandlung“<br />

oder „Extraktion von 75 & 85“ sind dagegen<br />

nicht unbedingt zielführend, da die häufig nur vom<br />

Spezialisten in Erwägung gezogenen Alternativtherapien<br />

nicht offengehalten werden.<br />

Mit den vorgestellten Optionen zur Reduktion von<br />

Narkosen zur Zahnbehandlung bei Kindern mittels Patientenführung<br />

(Teil 1; u. a. Verhaltensformung und Lachgassedierung)<br />

und verschiedene Optionen im Rahmen des<br />

aktuellen Kariesmanagements (Teil 2: u. a. Prävention,<br />

Kariesinaktivierung und Hall-Technik) rückt das Ziel <strong>für</strong><br />

alle Kinder eine hohe orale Lebensqualität über ein entspanntes,<br />

fröhliches Verhältnis zum Zahnarztbesuch und<br />

eine langfristig gute Mundgesundheit deutlich näher –<br />

und dies langfristiger und verbunden mit weniger Risiken<br />

und Kosten als bei einer Narkosebehandlung.<br />

Das Literaturverzeichnis kann beim IZZ bestellt<br />

werden unter Tel: 0711/222966-14 oder E-Mail:<br />

info@ zahnaerzteblatt.de.<br />

OA Dr. Julian Schmoeckel,<br />

Mhd Said Mourad,<br />

OA PD Dr. Mohammad Alkilzy,<br />

OÄ Dr. Ruth M. Santamaría,<br />

Prof. Dr. Christian. H. Splieth<br />

Dr. Julian Schmoeckel<br />

Mhd Said Mourad<br />

Oberarzt<br />

Abt. <strong>für</strong> Präventive Zahnmedizin &<br />

Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Zahnarzt<br />

Abt. <strong>für</strong> Präventive Zahnmedizin und<br />

Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Oberarzt<br />

Abt. <strong>für</strong> Präventive Zahnmedizin und<br />

Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Dr. Mohammad Alkilzy<br />

Dr. Ruth M. Santamaría<br />

Prof. Dr. Christian<br />

H. Splieth<br />

Oberärztin<br />

Abt. <strong>für</strong> Präventive Zahnmedizin und<br />

Kinderzahnheilkunde<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Leiter der Abt. <strong>für</strong> Präventive<br />

Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde<br />

Universität Greifswald<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


Live-Stream und On-Demand: 26. Januar – 28. Februar 2022<br />

WINTER-AKADEMIE<br />

online<br />

ÄSTHETISCHE<br />

Zahnheilkunde<br />

P R A X I S N A H U N D U M S E T Z B A R<br />

Live-Stream-Vorträge und Diskussionen: 26. Januar, 02. und 09. Februar 2022.<br />

Jeden Mittwoch von 14 bis 17.30 Uhr mit jeweils zwei Vorträgen und gemeinsamer Diskussion.<br />

Alle Vorträge mit Diskussion sind nach dem Live-Termin auch On-Demand (auf Abruf)<br />

bis Ende Februar 2022 abrufbar.<br />

9 Fortbildungspunkte: jetzt noch einfacher sichern.<br />

Die Fortbildungspunkte werden Ihnen automatisch im März 2022 bescheinigt, wenn Sie die Vorträge live<br />

oder aufgezeichnet gesehen haben. Es müssen hier<strong>für</strong> keine Codes o.ä. eingesendet werden. Und in den<br />

On-Demand-Videos können Sie bei der Winter-Akademie navigieren, um einzelne Sequenzen noch einmal anzusehen.<br />

Spannende Vorträge und Diskussionen<br />

und ein buntes Rahmenprogramm<br />

Durch das Programm der Winter-Akademie online führt PD Dr. Yvonne Wagner. Neben den Hauptvorträgen<br />

sind weitere praktische Tutorials geplant.<br />

33 Tage Dentalausstellung<br />

mit vielen interessanten virtuellen Messeständen<br />

Die ausstellenden Firmen werden Ihnen während der kompletten Winter-Akademie online neue Produkte<br />

und Innovationen von 2022 präsentieren. Informieren Sie sich und bitten Sie die Dentalfirmen einfach um weitere<br />

Informationen oder einen individuellen Beratungstermin im jeweiligen virtuellen Messestand.


6 Vorträge<br />

als Live-Stream<br />

+ On-Demand<br />

+ Rahmenprogramm<br />

+ Dentalausstellung<br />

Jetzt anmelden:<br />

winter-akademie.zfz-stuttgart.de<br />

Prof. Dr. Hendrik<br />

Meyer-Lückel<br />

Ästhetik ohne<br />

Schaden: Bohren<br />

Sie nur oder<br />

infiltrieren Sie schon?<br />

Livestream:<br />

26.01.2022 ab 14 Uhr<br />

Prof. Dr. Dr.<br />

Hans Jörg Staehle<br />

Lückenschluss mit<br />

neuen konservierendrestaurativen<br />

Methoden<br />

Livestream:<br />

26.01.2022 ab 15:30<br />

Dr. Elyan<br />

Al-Machot<br />

Rot-Weiß-Ästhetik<br />

aus<br />

parodontologischer<br />

Sicht<br />

Livestream:<br />

02.02.2022 ab 14:00<br />

Live-Stream und On-Demand auf<br />

winter-akademie.zfz-stuttgart.de<br />

26.01. – 28. 02. 2022<br />

Live-Streams jeden Mittwoch<br />

jeweils 14:00 – 17:30 Uhr<br />

149 Euro<br />

Zahnärzte/innen<br />

105 Euro<br />

Vorbereitungsassistenten*innen<br />

0711 22 716-685<br />

kurs@zfz-stuttgart.de<br />

Einfach online anmelden:<br />

winter-akademie.zfz-stuttgart.de<br />

Prof. Dr. Dr.<br />

Stefan<br />

Schultze-Mosgau<br />

Rot-Weiß-Ästhetik<br />

bei Implantaten<br />

Livestream:<br />

02.02.2022 ab 15:30<br />

Prof. Dr. Petra<br />

Gierthmühlen<br />

CAD/CAM-Restaurationen<br />

– Möglichkeiten<br />

und Grenzen<br />

Livestream:<br />

09.02.2022 ab 14:00<br />

Prof. Dr. Michael<br />

Wolf<br />

Frontzahnästhetik<br />

– individuelle Kieferorthopädie<br />

heute<br />

Livestream:<br />

09.02.2022 ab 15:30<br />

9 Fortbildungspunkte<br />

Für die Bescheinigung der Fortbildungspunkte<br />

müssen die Vorträge live<br />

oder aufgezeichnet angeschaut werden.<br />

Alle Vorträge On-Demand bis 28.2.2022 abrufbar<br />

Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart<br />

Eine Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts


42<br />

Fortbildung<br />

Venia Legendi <strong>für</strong> PD Dr. Andreas Bartols M.A.<br />

Die endodontische Therapie des<br />

Frontzahntraumas<br />

Foto: Markus Lehr<br />

Am 16. Juli 2021 hielt der stellvertretende Direktor und Leiter<br />

der Poliklinik der Akademie <strong>für</strong> Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe,<br />

PD Dr. Andreas Bartols M.A. seine Antrittsvorlesung zur Erlangung<br />

der Lehrbefähigung. Das Thema lautete: „Die endodontische Therapie<br />

des Frontzahntraumas“.<br />

Online-Vorlesung. PD Dr. Andreas Bartols M.A. bei der Antrittsvorlesung.<br />

Die in der Akademie <strong>für</strong> Zahnärztliche<br />

Fortbildung Karlsruhe gehaltene<br />

Online-Vorlesung markierte<br />

nach mehrjähriger wissenschaftlicher<br />

Tätigkeit in Kooperation mit<br />

der Klinik <strong>für</strong> Zahnerhaltungskunde<br />

und Parodontologie (Direktor:<br />

Prof. Dr. Christof E. Dörfer) des<br />

Universitätsklinikums Schleswig-<br />

Holstein den Schlusspunkt seiner<br />

Habilitation an der Medizinischen<br />

Fakultät der Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel.<br />

Moderne Therapie. Ausgehend<br />

von einem komplexen Fall einer<br />

9-jährigen Patientin, die bei einem<br />

Schwimmbadunfall eine Avulsion<br />

der oberen beiden Inzisivi erlitten<br />

hatte und den Andreas Bartols zu<br />

Beginn seiner klinischen Tätigkeit<br />

an der Poliklinik der Akademie<br />

über lange Zeit hinweg betreute,<br />

konnte er die Grundlagen und die<br />

modernen Therapiemöglichkeiten<br />

bei Frontzahntraumata bis hin zu<br />

klinisch-experimentellen Therapieansätzen<br />

aufzeigen.<br />

Auch der Dekan der Kieler Medizinischen<br />

Fakultät, Prof. Dr.<br />

Joachim Thiery, der durch die<br />

Vorlesung führte, zeigte sich beeindruckt<br />

durch die Möglichkeiten<br />

der modernen Zahnerhaltung. Im<br />

Anschluss konnte er dem Habilitanden<br />

die Lehrbefähigung aussprechen<br />

und blendete die Urkunden<br />

zum Führen der Venia Legendi<br />

<strong>für</strong> das Fach Zahnmedizin und der<br />

Bezeichnung Privatdozent ein.<br />

Professor Thiery erläuterte, dass<br />

dies zur eigenständigen Forschung<br />

und eigenverantwortlichen Präsentation<br />

von Forschungsergebnissen<br />

berechtigt. Gleichzeitig soll<br />

die Verleihung der Bezeichnung<br />

Privatdozent zu weiterer wissenschaftlicher<br />

Tätigkeit beflügeln.<br />

Privatdozent Dr. Bartols bekräftigte,<br />

dass der eingeschlagene Weg<br />

seiner wissenschaftlichen Aktivitäten<br />

nicht endet und die geknüpften<br />

Verbindungen nach Kiel bestehen<br />

bleiben. Er richtete Worte des Dankes<br />

an die Familie, an sein Team,<br />

an Kollegen aus Arbeitsgruppen,<br />

Freunde und Kollegen.<br />

Versorgungswissenschaft. In<br />

einem mehrstufigen Prozess integrierte<br />

PD Dr. Bartols in seinen<br />

Publikationen ganz unterschiedliche<br />

Ansätze. Diese reichten von<br />

der Grundlagenforschung über<br />

klinische Betrachtungsweisen bis<br />

hin zu Aspekten der Versorgungsforschung<br />

in der Zahnheilkunde.<br />

Der Titel der Habilitationsschrift<br />

hieß: „Technologischer Fortschritt<br />

in der Endodontie – Implikationen<br />

<strong>für</strong> die Behandlung und die Krankenversorgung“.<br />

So untersuchte<br />

PD Dr. Bartols, ob sich durch technologischen<br />

Fortschritt Vorteile in<br />

der endodontischen Therapie ergeben<br />

– ein Thema, dem er sich auch<br />

in Poliklinik, Lehre und Fortbildung<br />

leidenschaftlich widmet.<br />

Prof. Dr. Winfried Walther resümierte:<br />

„Andreas Bartols ist am<br />

1. April 2006 in die Zahnärztliche<br />

Akademie eingetreten. Er weiß,<br />

was er tut und er hat das Ziel vor<br />

Augen. Das ist entscheidend, denn<br />

in der Medizin greift man immer<br />

in die Realität ein. Es geht darum,<br />

besser zu verstehen, was man tut“.<br />

Im Anschluss luden PD Dr.<br />

Bartols und der Direktor der Akademie<br />

<strong>für</strong> Zahnärztliche Fortbil-<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Fortbildung Buchtipps 43<br />

dung Karlsruhe, PD Dr. Daniel<br />

Hellmann, zu einem Umtrunk ins<br />

ZKM ein.<br />

Dr. Dr. Hans Ulrich Brauer M.A.,<br />

Akademie <strong>für</strong> Zahnärztliche<br />

Fortbildung Karlsruhe<br />

Zahnmedizin<br />

Einsatz von Antibiotika<br />

Grundlagen <strong>für</strong> die Praxis<br />

Parodontologie<br />

Curriculum vitae<br />

Die nicht sachgerechte Verschreibung<br />

von Antibiotika und das Auftreten<br />

antibiotikaresistenter Bakterienstämme<br />

stellen ein globales<br />

Problem dar, das auch <strong>für</strong> die oralen<br />

Mikrobiota und <strong>für</strong> die Behandlung<br />

oraler und dentaler Infektionen große<br />

Bedeutung hat. Obwohl es in der<br />

Zahnmedizin häufig gelingt, Erkrankungsursachen<br />

ohne begleitende Antibiotikatherapie<br />

zu behandeln, gilt<br />

es klinisch, Ausbreitungstendenz,<br />

Bakteriämie und lokale Infektionen<br />

<strong>für</strong> den Antibiotikaeinsatz mit ins<br />

Kalkül zu ziehen. Das vorliegende<br />

Buch gibt eine praxisnahe Übersicht<br />

über die klinisch relevanten Aspekte<br />

der Antibiose in der Zahnmedizin.<br />

Autoren aus den Bereichen zahnärztliche<br />

Chirurgie, Parodontologie,<br />

Endodontie und Allgemeinmedizin<br />

beschreiben auf Grundlage aktueller<br />

Literatur und Leitlinienempfehlungen,<br />

<strong>für</strong> welche zahnärztlichen<br />

Behandlungen und bei welchen<br />

Patientengruppen der Einsatz von<br />

Antibiotika indiziert ist. Die entsprechenden<br />

Antibiotikaklassen werden<br />

vorgestellt, Indikationen, Wirkungen,<br />

Nebenwirkungen und Regime<br />

erläutert.<br />

IZZ<br />

Bilal Al-Nawas, Peter Eickholz,<br />

Michael Hülsmann<br />

Antibiotika in der Zahnmedizin<br />

1. Auflage 2021<br />

Quintessence Publishing<br />

ISBN 978-3-86867-552-8<br />

240 Seiten<br />

98 Euro<br />

Moderate bis schwere Parodontalerkrankungen<br />

betreffen die Hälfte<br />

der jüngeren Erwachsenen und<br />

zwei Drittel der jüngeren Senioren<br />

(DMS V). Trotz abnehmender Prävalenz<br />

ist durch die demografische<br />

Entwicklung und die Altersabhängigkeit<br />

der Erkrankung mit einem<br />

steigenden Behandlungsbedarf zu<br />

rechnen. Früherkennung, Prävention<br />

und effektive Therapie sind daher<br />

unverzichtbare Bestandteile des<br />

Spektrums jeder Zahnarztpraxis.<br />

Dieses Buch gibt einen kompakten<br />

Überblick über den klinischen Teil<br />

der Parodontologie. Von der Anatomie<br />

des Zahnhalteapparats über<br />

Ätiologie und Diagnostik der parodontalen<br />

Erkrankungen bis hin zu<br />

den verschiedenen Stufen (1. Biofilmkontrolle,<br />

Verhaltensänderung;<br />

2. subgingivale Instrumentierung; 3.<br />

Chirurgische Therapie; UPT: unterstützende<br />

Parodontitistherapie) der<br />

Parodontitistherapie sowie zur plastischen<br />

Parodontalchirurgie werden<br />

alle wichtigen Fakten zusammengefasst<br />

und das jeweilige Vorgehen<br />

anhand von klinischen Beispielen<br />

und schematischen Abbildungen anschaulich<br />

dargestellt. IZZ<br />

Peter Eickholz<br />

Parodontologie von A bis Z<br />

2., überarbeitete und erweiterte<br />

Auflage 2021<br />

Quintessence Publishing<br />

ISBN 978-3-86867-549-8<br />

384 Seiten<br />

138 Euro<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


44<br />

Fortbildung<br />

KFO-Fortbildung beim Forum Rottweil<br />

Progenie gestern – heute – morgen<br />

Foto: Dr. Schugg<br />

Als Pionierin der Zahnmedizin ist aus baden-württembergischer Sicht<br />

Prof. Dr. Dorothea Dausch-Neumann (1921-2013) bedeutsam.<br />

1968 wurde sie auf den ersten Lehrstuhl <strong>für</strong> Kieferorthopädie<br />

in der Bundesrepublik berufen: im Ländle, in Tübingen. In den<br />

berühmt-berüchtigten Umbruchjahren war dies eine außerordentliche<br />

Leistung.<br />

Pionierin. Im Rahmen der KFO-Fortbildung des Forum Rottweil wurde an den 100.<br />

Geburtstag von Prof. Dr. Dorothea Dausch-Neumann erinnert.<br />

das Thema von Dr. Albert Breunig,<br />

Memmingen, der das ganze Spektrum<br />

der verschiedenen Klasse-<br />

III-Anomalien in Diagnostik und<br />

Therapie darstellte. Auch wenn<br />

gerade bei den progenen Anomalien<br />

Kompromisse und auch Misserfolge,<br />

aufgrund von funktionellen<br />

und insbesondere genetischen<br />

Einflussfaktoren, zu verzeichnen<br />

sind: Die Fülle an ausgezeichneten<br />

Behandlungsergebnissen, die<br />

Dr. Breunig präsentierte, machte<br />

dem Fachpublikum Mut. Gerade<br />

bei Progenie-Fällen ist Mut auch<br />

gefordert, durch fachzahnärztlich<br />

richtige Diagnostik und adäquate<br />

Geräteauswahl eine effiziente Behandlungsstrategie<br />

zu verwirklichen.<br />

Und auch die stets schwere<br />

Entscheidung zu treffen, wann und<br />

wie lange kieferorthopädisch behandelt<br />

und wann eine OP durchgeführt<br />

wird.<br />

Nach dem Zahnmedizinstudium in<br />

Leipzig wurde Dorothea Dausch-<br />

Neumann bereits mit 22 Jahren bei<br />

Prof. Erwin Reichenbach Assistentin<br />

in der Prothetik und Kieferorthopädie.<br />

Sie folgte ihm an die Zahnklinik<br />

nach Halle und baute dort die<br />

KFO-Abteilung auf und aus. Nach<br />

ihrer Habilitation (1953) wechselte<br />

sie nach Bonn zu Prof. Gustav<br />

Korkhaus, einem der ganz Großen<br />

der Kieferorthopädie der damaligen<br />

Zeit. 1962 nahm sie den Ruf an die<br />

Universitätszahnklinik Tübingen an<br />

und wurde 1968 zur 1. Lehrstuhlinhaberin<br />

<strong>für</strong> Kieferorthopädie in der<br />

BRD berufen. Welch eine Leistung<br />

<strong>für</strong> eine Frau zur damaligen Zeit.<br />

Im Gegensatz zu heute war der Anteil<br />

weiblicher Studierender in der<br />

Zahnmedizin gering.<br />

Ausbilderin. Bis zu ihrer Emeritierung<br />

1990 unterrichtete sie unzählige<br />

Studierende im Fach Kieferorthopädie<br />

und gab mit Strenge und<br />

inhaltlicher Stringenz allen eine gute<br />

und solide KFO-Grundausbildung<br />

<strong>für</strong> die Allgemeinpraxis mit. Viele<br />

Weiterbildungsassistent*innen haben<br />

sie als wissenschaftlich fundierte<br />

und engagierte Ausbilderin erlebt<br />

und so die Grundlagen <strong>für</strong> die eigene<br />

Praxistätigkeit geschaffen. Die Frühbehandlung<br />

von schweren Kieferanomalien<br />

wie z. B. der Progenie lag<br />

ihr sehr am Herzen. Bereits mit Prof.<br />

Korkhaus hatte sie Ende der 50er-<br />

Jahre wissenschaftliche Arbeiten<br />

dazu veröffentlicht. Das rechtzeitige<br />

Erkennen und das frühzeitige therapeutische<br />

Eingreifen, besonders<br />

bei Anomalien des progenen Formenkreises<br />

war eines ihrer großen<br />

Themen. Am 11. März dieses Jahres<br />

hätte „D-N“ oder „Frau Professor“,<br />

wie sie respektvoll von Studierenden<br />

und Assistent*innen genannt wurde,<br />

ihren 100. Geburtstag gehabt. Anlass<br />

<strong>für</strong> Dr. Schugg, in seiner Fortbildungsreihe<br />

Forum Rottweil mit<br />

einer thematisch passenden Fortbildung<br />

dies zu würdigen und an eine<br />

bedeutende Hochschullehrerin in<br />

Baden-Württemberg zu erinnern.<br />

Progenie. Die Klasse-III-Behandlung<br />

im klinischen Alltag war<br />

Neue Möglichkeiten. Prof. Dr.<br />

Christopher Lux, Universität Heidelberg,<br />

gab unter dem Titel „KFO<br />

goes future“ einen Ausblick auf<br />

neue therapeutische Möglichkeiten<br />

bei der Klasse-III-Behandlung.<br />

Er zeigte eindrucksvolle neue<br />

Technologien bei der Anfertigung<br />

hochindividueller Apparaturen<br />

(mittels Laser-Schmelzverfahren).<br />

Die Einbeziehung von traditionellen<br />

und bewährten Methoden wie<br />

der Behandlung mit dem Funktionsregler<br />

(nach Fränkel) sowie die<br />

progressive Erweiterung des (Be-)<br />

Handlungsspielraums mit diesen<br />

individualisierten und <strong>für</strong> den Patienten<br />

komfortablen Apparaturen<br />

biete eine bessere Perspektive.<br />

Die gesamte Progenie-Thematik<br />

bleibt weiterhin schwierig, aber<br />

es gibt kleine Fortschritte. Somit<br />

war nicht nur die Freude über die<br />

gelungene Präsenzfortbildung in<br />

der „Pulverfabrik“ in Rottweil,<br />

sondern auch über die praxisnahe<br />

Darstellung beider Referenten <strong>für</strong><br />

alle Teilnehmer*innen ein Gewinn.<br />

Dr. Reinhard Schugg<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Praxis 45<br />

Urteil des Bundeverwaltungsgerichts zu Fixretainern<br />

Linke Tasche, rechte Tasche<br />

Die seit Inkrafttreten der GOZ 2012 zwischen Zahnärzten und<br />

Kostenerstattern schwelende und mit zahlreichen Urteilen begleitete<br />

Auseinandersetzung zur Kostenerstattung der Fixretainer fand mit<br />

dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 5.3.2021 ihr Ende –<br />

noch steht offen, ob eine Entscheidung des BGH gesucht wird.<br />

Das Bundesverwaltungsgericht befand,<br />

dass es sich bei der Eingliederung<br />

des festsitzenden Retainers<br />

zwar nicht um einen methodisch<br />

notwendigen Bestandteil, aber um<br />

eine besondere Ausführung<br />

der GOZ-Nummern<br />

6030 bis 6080 (Kernpositionen)<br />

handele. Der fachkundige<br />

Zahnarzt kann<br />

darüber nur den Kopf<br />

schütteln, denn die Richter<br />

verwechseln die in den<br />

Kernpositionen beschriebene<br />

Behandlungsleistung<br />

„Retention“ mit dem<br />

Behandlungsgerät. Aber<br />

das ändert nichts, die gesonderte<br />

Berechnung des<br />

Fixretainers ist obsolet geworden.<br />

Reichweite des Urteils. Allerdings<br />

nicht ganz, denn die Beschränkung<br />

gilt nur innerhalb des<br />

Vier-Jahreszeitraums der Kernpositionen.<br />

Außerdem wird nicht jede<br />

KFO-Behandlung mit Kernpositionen<br />

berechnet. Dazu zählen natürlich<br />

die Behandlungen von gesetzlich<br />

versicherten Patienten. Außerdem<br />

Privatpatienten, bei denen<br />

lediglich ein Fixretainer repariert<br />

oder erneuert wird. Schließlich können<br />

bei einer KFO-Behandlung anstelle<br />

der Kernpositionen die GOZ-<br />

Nummern 6190 bis 6260 und 6090<br />

angesetzt werden, bei denen die Beschränkung<br />

ebenfalls nicht gilt.<br />

Umgang mit dem Urteil. Und<br />

auch beim Ansatz von Kernpositionen<br />

gibt es Auswege: Gilt die<br />

medizinische Notwendigkeit zum<br />

Eingliedern eines Fixretainers, so<br />

fordert das Urteil geradezu auf, die<br />

Kosten in die Kernpositionen einzurechnen.<br />

Die Kosten wandern sozusagen<br />

von der linken in die rechte<br />

Tasche, indem sie nicht mehr gesondert<br />

als Behandlungsgerät berechnet<br />

werden, sondern in gleicher Höhe<br />

Fixretainer. Das neue Urteil des Bundesverwaltungsgerichts<br />

bedeutet <strong>für</strong> die Praxen viel Aufklärungsarbeit.<br />

kostensteigernd den Kernpositionen<br />

zugeschlagen werden. Die Steigerungsfaktoren<br />

der Kernpositionen<br />

steigen dadurch meist zwangsläufig<br />

über 3,5, weshalb die Kosten nach<br />

§ 2 Abs. 1 und 2 GOZ mit dem Patienten<br />

zu vereinbaren sind. Dennoch,<br />

nach den leidvollen Erfahrungen mit<br />

der mangelnden Stabilität ihrer eigenen<br />

Zahnstellung, sind die Eltern<br />

der jungen Patienten ebenso wie<br />

erwachsene Patienten inzwischen<br />

nur noch ausnahmsweise bereit, am<br />

Ende der aktiven Behandlung auf<br />

Fixretainer zu verzichten.<br />

Praktische Hinweise. Während<br />

<strong>für</strong> neue Heil- und Kostenpläne die<br />

Anhebung der Steigerungsfaktoren<br />

alternativlos ist, stellt sich bei<br />

bereits laufenden Fällen die Frage<br />

nach dem Umgang mit dem Urteil.<br />

Gemäß § 5 GOZ ist der Steigerungsfaktor<br />

einer Leistung unter<br />

Berücksichtigung der Schwierigkeit<br />

und des Zeitaufwandes bei der Ausführung<br />

zu bemessen. Zeigt sich<br />

am Ende der aktiven Behandlung,<br />

dass ein Fixretainer erforderlich<br />

wird, ist dieser beim Bemessen des<br />

Faktors zu berücksichtigen. Sind<br />

bereits Teilzahlungen auf die Kernpositionen<br />

geleistet worden, sind<br />

diese auf die neu berechnete höhere<br />

Summe anzurechnen. Bei längeren<br />

Behandlungen, die über die vierjährige<br />

Laufzeit der in Ansatz genommenen<br />

Kernpositionen hinaus<br />

andauern, kann ggf. auf<br />

den erneuten Ansatz von<br />

Kernpositionen verzichtet<br />

und stattdessen auf die<br />

GOZ-Nummern 6190 ff.<br />

bzw. 6090 ausgewichen<br />

werden. Dann können<br />

Fixretainer wie bisher gesondert<br />

berechnet werden.<br />

Foto: AsobeStock/Dirk<br />

Fazit. Die Konsequenz<br />

aus dem Urteil bedeutet<br />

<strong>für</strong> die Praxen viel Aufklärungsarbeit<br />

gegenüber<br />

dem Patienten und ein<br />

Umdenken der Abrechnungsphilosophie.<br />

Für<br />

den Patienten wird eine KFO-Behandlung<br />

in Zukunft dadurch (linke<br />

Tasche/rechte Tasche) insgesamt<br />

nicht teurer, aber wegen der höheren<br />

Steigerungsfaktoren <strong>für</strong> die Kernpositionen<br />

könnte die Erstattungshöhe<br />

durch die Kostenerstatter geringer<br />

ausfallen. Das Unbehagen über den<br />

Spruch der Verwaltungsrichter dürfte<br />

bei PKV und Beihilfe gleichermaßen<br />

<strong>für</strong> Katerstimmung sorgen, denn<br />

ihr erstrittenes Urteil im Verein mit<br />

ihren selbst auferlegten Erstattungsobergrenzen<br />

wirft <strong>für</strong> alle sichtbar<br />

ein Schlaglicht darauf, wie dysfunktional<br />

diese Gebührenordnung nach<br />

33 Jahren ohne Anpassung an den<br />

wissenschaftlichen Fortschritt <strong>für</strong><br />

die Kostenerstattung von kieferorthopädischen<br />

Behandlungen geworden<br />

ist: Der werbewirksame Begriff<br />

„Vollversicherung“ wird nun noch<br />

mehr ausgehöhlt!<br />

Autorenteam des<br />

GOZ-Ausschusses der LZK BW<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


46<br />

Praxis<br />

Neues Kommunikationsmittel<br />

Kammer legt Podcast-Reihe auf<br />

Die Zahl der Podcast-Nutzer in Deutschland hat ein neues Rekordniveau<br />

erreicht: 38 Prozent hören zumindest ab und zu Audiobeiträge,<br />

die über das Internet verfügbar sind und über Smartphone<br />

oder Tablet gehört werden können. Das zeigt eine repräsentative<br />

Befragung, die vom Digitalverband Bitkom im September 2021<br />

veröffentlicht wurde. Grund genug <strong>für</strong> die Landeszahnärztekammer,<br />

Podcasts als Kommunikationsmittel in der internen Kommunikation<br />

einzusetzen. Aktuell wendet sie sich mit drei Botschaften an Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte.<br />

Derzeit ist die Zahnärzteschaft<br />

dabei, die neue am 1. Juli 2021<br />

vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) beschlossene<br />

„Richtlinie zur systematischen<br />

Behandlung von Parodontitis<br />

und anderen Parodontalerkrankungen<br />

(PAR-Richtlinie)“ in ihren<br />

Praxen umzusetzen. Dabei<br />

beschäftigt viele Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte die<br />

Frage, was mit der Professionellen<br />

Zahnreinigung<br />

passiert und vor allem, ob<br />

die Professionelle Zahnreinigung<br />

im Rahmen der<br />

neuen PAR-Therapie als<br />

wichtiges Standbein der<br />

privaten <strong>Prophylaxe</strong> erhalten<br />

bleibt.<br />

Mit dieser Frage setzt sich Dr.<br />

Jan Wilz im ersten LZK-Podcast<br />

auseinander. Anhand der Therapiestrecke<br />

gibt der GOZ-Referent<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

einen fachlich fundierten Überblick,<br />

wann eine PAR-Therapie<br />

außervertraglich zu berechnen<br />

ist und welche Therapieschritte<br />

außervertraglich geregelt sind<br />

und nicht zu Lasten der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung abgerechnet<br />

werden können.<br />

Authentisch und originell.<br />

Im zweiten Podcast lässt die Landeszahnärztekammer<br />

ihren Referenten<br />

<strong>für</strong> Alterszahnheilkunde<br />

zu Wort kommen. Mit der ihm<br />

eigenen empathischen Authentizität<br />

rückt Dr. Elmar Ludwig in<br />

einem lockeren Dialog Menschen<br />

„Wir möchten mit dem <strong>für</strong> uns<br />

neuen Medium Podcast die<br />

Kolleginnen und Kollegen direkt<br />

und ohne Umwege erreichen. Wir<br />

lassen unsere Kammer-Experten<br />

zu Wort kommen, das hat eine<br />

persönliche Note.“<br />

Dr. Torsten Tomppert<br />

mit pflegerischem Unterstützungsbedarf<br />

in den Fokus. Der<br />

bundesweit ausgewiesene Experte<br />

im Bereich der Alterszahnmedizin<br />

zeigt auf, was die Gesellschaft<br />

des längeren Lebens <strong>für</strong><br />

die zahnärztliche Versorgung in<br />

Deutschland bedeutet. Wie kann<br />

sich die Zahnarztpraxis auf dieses<br />

neue Patientenklientel einstellen<br />

und lässt sich die Betreuung<br />

von Menschen mit pflegerischem<br />

Unterstützungsbedarf in<br />

der Zahnarztpraxis betriebswirtschaftlich<br />

überhaupt stemmen?<br />

Agenda <strong>für</strong> den Nachwuchs.<br />

Der nachfolgenden Zahnarztgeneration<br />

kommt eine große<br />

Bedeutung <strong>für</strong> die Zukunft des<br />

Berufsstandes zu – insbesondere<br />

im Hinblick auf den Erhalt<br />

von Freiberuflichkeit, Selbstverwaltung<br />

und Selbständigkeit.<br />

Die Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg möchte junge<br />

Kolleginnen und Kollegen auf<br />

ihrem Weg in die freiberufliche<br />

Selbständigkeit unterstützen. Es<br />

zeichnet sich jedoch seit einiger<br />

Zeit der professionsinterne Trend<br />

ab, dass vor allem junge Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte ihren<br />

Beruf immer häufiger in einem<br />

Angestelltenverhältnis ausüben.<br />

Darauf hat die Landeszahnärztekammer<br />

reagiert und in der Geschäftsstelle<br />

eine neue Abteilung<br />

„Studierende, junge und angestellte<br />

Kammermitglieder“ aufgebaut.<br />

Zusätzlich wurden mit<br />

Dr. Florentine Carow-Lippenberger<br />

und Dr. Norbert Struß zwei<br />

Referenten – <strong>für</strong> Studierende und<br />

junge Kammermitglieder sowie<br />

<strong>für</strong> angestellte Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte –<br />

bestellt. Im dritten und<br />

letzten Teil unserer Podcast-Reihe<br />

informieren die<br />

beiden LZK-Referenten<br />

über die Agenda der Landeszahnärztekammer<br />

<strong>für</strong><br />

den zahnärztlichen Nachwuchs.<br />

Hören Sie rein<br />

Andrea Mader<br />

Foto: Adobe Stock/Hans Jörg Nisch/kirania/Collage LZK<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Praxis 47<br />

„BEMA mit Biss“<br />

Neuer Abrechnungspodcast der KZV BW online<br />

Mitte September fiel der Startschuss <strong>für</strong> ein neues Serviceangebot<br />

der KZV BW <strong>für</strong> alle Vertragszahnärzt*innen: „BEMA mit Biss“ –<br />

der neue Abrechnungspodcast Ihrer KZV BW ging mit der ersten<br />

Folge online. Fortan wird die KZV BW interessierten Zahnärzt*<br />

innen und dem Praxispersonal wichtige abrechnungsrelevante<br />

Informationen zu unterschiedlichen Fragestellungen in einem eigens<br />

konzipierten Podcast regelmäßig zum Anhören zur Verfügung stellen.<br />

Die Idee eines eigenen Podcasts mit<br />

zahnärztlichen Themen war bereits<br />

letztes Jahr im Informationszentrum<br />

<strong>für</strong> Zahn- und Mundgesundheit<br />

(IZZ) geboren und der KZV BW<br />

und der LZK BW von der Leiterin<br />

des IZZ vorgestellt worden. Vor<br />

dem Hintergrund des Inkrafttretens<br />

der neuen PAR-Richtlinie und der<br />

damit einhergehenden vielen Fragen<br />

hat die KZV BW diese Idee<br />

aufgegriffen und den Abrechnungspodcast<br />

der KZV BW ins Leben<br />

gerufen.<br />

Für die erste Folge wurde bewusst<br />

ein Themenbereich aus<br />

der zum 1. Juli 2021 eingeführten<br />

PAR-Richtlinie gewählt. Dr.<br />

Ute Maier, Vorsitzende des Vorstandes<br />

der KZV BW, erklärt den<br />

Zuhörer*innen im Gespräch mit<br />

dem Moderator Alexander Ries<br />

alles Wissenswerte über Abrechnungsmodalitäten<br />

bei der unterstützenden<br />

Parodontitistherapie (UPT)<br />

in der neuen PAR-Behandlungsstrecke.<br />

„Durch unseren täglichen<br />

Kontakt zu den Zahnärzt*innen und<br />

den Praxismitarbeiter*innen wissen<br />

wir, dass die UPT als neue Leistung<br />

mit vielen unterschiedlichen<br />

Abrechnungspositionen und Abrechnungsbestimmungen<br />

besonders<br />

viele Fragen aufwirft. Hier wollen<br />

wir gerne unterstützen und den Praxen<br />

kurz und knapp umfassende Informationen<br />

zukommen lassen und<br />

einen schnellen Überblick über die<br />

wichtigsten Regelungen verschaffen“,<br />

so Dr. Maier.<br />

Zuhören statt Lesen. Der Podcast<br />

ist ein Medium, dass sich in<br />

allen Bereichen und gesellschaftlichen<br />

Gruppen immer größerer<br />

Foto: KZV BW<br />

Angebot. „BEMA mit Biss“ ist das<br />

neue Serviceangebot der KZV BW <strong>für</strong><br />

alle Vertragszahnärzt*innen und deren<br />

Praxisteams. Im Abrechnungspodcast<br />

werden regelmäßig unterschiedliche abrechnungsrelevante<br />

Fragen aufgegriffen<br />

und verständlich erklärt.<br />

Beliebtheit erfreut. Quasi en passant<br />

ist es durch ihn möglich, zielgerichtet<br />

Informationen zu einem<br />

speziellen Thema zu erhalten. Im<br />

Auto oder in der Bahn auf dem Weg<br />

zur Arbeit, beim Joggen oder auch<br />

mal kurz bevor die Praxis öffnet,<br />

kann der Podcast „BEMA mit Biss“<br />

schnell und unkompliziert Informationen<br />

vermitteln, die normalerweise<br />

eine konzentrierte Lektüre und<br />

Zeit voraussetzen würden. Dr. Ute<br />

Maier: „Die Aufbereitung der Abrechnungsthemen<br />

als Podcast hat<br />

den großen Vorteil, dass man sich<br />

erst mal nicht durch Richtlinien<br />

und Bestimmungen lesen muss. Wir<br />

möchten damit <strong>für</strong> unsere Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte und deren<br />

Mitarbeiter*innen, auch komplexe<br />

Themen aufschlüsseln und näherbringen,<br />

die sonst durch langes Lesen<br />

parallel zum stressigen Praxisalltag<br />

erarbeitet werden müssten. “<br />

Häppchenweise. Relevante Inhalte<br />

und wiederkehrende Fragestellungen<br />

zur vertragszahnärztlichen<br />

Abrechnung werden im Podcast<br />

in kurze Hörstücke verpackt<br />

und häppchenweise gut verständlich<br />

aufbereitet. „Um die Themen<br />

zu sondieren, die immer wieder Fragen<br />

aufwerfen, stehen wir im Austausch<br />

mit den Kolleg*innen aus<br />

der Abrechnungsabteilung“, erklärt<br />

Dr. Maier. „Sehr gerne nehmen wir<br />

aber auch Themenvorschläge aus<br />

der Zahnärzteschaft entgegen.“<br />

Weitere Infos. Die neuen Folgen<br />

sind bereits in Planung. Unter anderem<br />

wird es noch einmal um die<br />

PAR-Richtlinien gehen, aber auch<br />

um Abrechnungsfragen aus anderen<br />

Bereichen. Wer neben dem Podcast<br />

weitere Informationen zu einem<br />

Abrechnungsthema sucht, muss<br />

auf die altbewährten Informationsquellen<br />

dennoch nicht verzichten.<br />

Selbstverständlich informiert die<br />

KZV BW in Rundschreiben und auf<br />

der Webseite www.kzvbw.de weiterhin<br />

über alles Notwendige und<br />

Wissenswerte zur vertragszahnärztlichen<br />

Abrechnung und Praxisführung.<br />

Darüber hinaus bieten unsere<br />

Abrechnungsleitlinien Unterstützung<br />

in allen abrechnungsrelevanten<br />

Fragestellungen.<br />

„BEMA mit Biss“ finden Sie auf<br />

unserer Webseite sowie überall, wo<br />

es Podcasts gibt.<br />

Jenny Dusche<br />

Info<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


48<br />

Praxis<br />

Foto: AdobeStock/Feodora<br />

PRAXIS-Handbuch: Schaltfläche 3<br />

Die Dokumentendatenbank<br />

Das PRAXIS-Handbuch der LZK BW unterstützt die<br />

Zahnarztpraxen als Fach-Ratgeber und umfangreiche<br />

Dokumenten-Datenbank. Für eine optimale Nutzung<br />

des PRAXIS-Handbuchs ist es wichtig, schnell und<br />

effizient an die gewünschten Muster-Dokumente zu<br />

kommen. Um dies zu ermöglichen, existieren über die<br />

Startseite des PRAXIS-Handbuchs drei verschiedene<br />

Zugangsmöglichkeiten. Die Schaltflächenoptionen orientieren<br />

sich an der unterschiedlichen Art und Weise,<br />

wie Menschen auf Dokumentensuche gehen. Eine zeitintensive<br />

Suche soll sich hierdurch erübrigen. Der folgende<br />

Beitrag stellt die drei Optionen der Schaltfläche 3<br />

im PRAXIS-Handbuch vor.<br />

Datenbank. Das PRAXIS-Handbuch der LZK BW bildet<br />

u. a. die Qualitätssicherung der Zahnarztpraxis ab<br />

und stellt eine umfangreiche Sammlung an Muster-Dokumenten<br />

aus den unterschiedlichen praxisrelevanten<br />

Aufgabengebieten zur Verfügung.<br />

Schaltfläche 3.1. Hier handelt es sich um den altbewährten<br />

„Klassiker“ im PRAXIS-Handbuch. Die Schaltfläche<br />

3.1 stellt Informationen und Muster-Dokumente<br />

in einer Art „Datenbankstruktur“ bereit. Zu finden sind<br />

z. B. praxisrelevante Adress- und Kontaktdaten (Adressenverzeichnis);<br />

Arbeitsanweisungen (Hygiene/MP-Aufbereitung,<br />

Röntgen), Muster-Dokumente zum Aushang<br />

(z. B. Hygieneplan, Alarmplan); Betriebsanweisungen<br />

(z. B. <strong>für</strong> Elektrogeräte, Biostoffe, Gefahrstoffe, RDG<br />

und Autoklav, Lasergerät); Formulare (Arbeitsmedizinische<br />

Vorsorge (z. B. Aufforderung der G 42-Vorsorge),<br />

Arbeitsschutz (z. B. Verbandbuch), Bauliche Anforderungen,<br />

Datenschutz, Druckbehälter, Amalgamabscheider/<br />

Entsorgung, Gefahrstoffe (z. B. Gefahrstoffverzeichnis),<br />

Hygiene (z. B. Muster-Risikobewertung und Einstufung<br />

von Medizinprodukten), Laser, Medizinprodukte (z. B.<br />

Bestandsverzeichnis), Personal (z. B. Gefährdungsbeurteilung<br />

<strong>für</strong> beschäftigte werdende/schwangere Frauen<br />

(anlassbezogen)), Praxisabgabe/Praxisübernahme, Praxisverwaltung<br />

(z. B. Muster-Anamnesebögen), Röntgen<br />

(z. B. Röntgenkontrollbuch); Gefährdungsbeurteilungen<br />

(<strong>für</strong> das BuS-Dienst „Kammermodell“), Merkblätter<br />

(z. B. Arbeitsmedizinische Vorsorge, Bauliche Anforderungen),<br />

Unterweisungen (z. B. Dokumentation/Erklärung;<br />

Unterweisungsmodule), Verfahrensanweisungen<br />

(z. B. Vorgehen nach einer Nadelstichverletzung; BfArM-<br />

Meldung) und Europäische Medizinprodukteverordnung<br />

(Handreichung und Muster-Dokumente).<br />

Schaltfläche 3.2. Die gleichen Informationen und<br />

Muster-Dokumente der oben dargestellten Schaltfläche<br />

werden in der „Schaltfläche 3.2“ als „Formularsammlungen“<br />

angeboten. D. h. die Muster-Dokumente<br />

sind den folgenden Themenbereichen zugeordnet und<br />

können somit „gebündelt“ abgerufen werden: Arbeitsschutz/Arbeitsmedizin,<br />

Hygiene/Medizinprodukte,<br />

Praxislabor, Röntgen und Schwangere/Jugendliche.<br />

Schaltfläche 3.3. Über die „Schaltfläche 3.3“ werden<br />

die identischen Inhalte unter dem Blickwinkel „Wie sucht<br />

das Praxisteam nach einem Dokument im PRAXIS-Handbuch?“<br />

zur Verfügung gestellt. Die Muster-Dokumente<br />

sind den Fachrubriken: Elektrische Geräte, Hygiene, Medizinprodukte<br />

und Arzneimittel, Patient, Personal, Praxis<br />

und Sonstige zugeordnet. Die Praxis sucht beispielsweise<br />

nach einem Muster-Hygieneplan: Der Muster-Hygieneplan<br />

ist ein hygienerelevantes Dokument und ist somit<br />

über die Fachrubrik „Hygiene“ (Schaltfläche „3.3.2“) zu<br />

finden. Des Weiteren ist die Praxis auf der Suche nach<br />

einem „Muster-Anamnesebogen“. Dieser stellt ein „patientenbezogenes<br />

Dokument“ dar und kann über die<br />

Fachrubrik „3.3.4 Patient“ heruntergeladen werden.<br />

PRAXIS-Handbuch. Das PRAXIS-Handbuch finden<br />

Sie auf der Homepage der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg unter https://lzk-bw.de wie folgt:<br />

„ZAHNÄRZTE“ >>> unter der Rubrik „Praxisführung“<br />

auf das „PRAXIS-Handbuch“ >>> nochmal auf „PRAXIS-<br />

Handbuch (Online-Version)“.<br />

Ihre LZK-Geschäftsstelle<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Leserreise 49<br />

LZK-Mitglieder-Fachexkursion 2022<br />

Helsinki und Baltikum – wilder Meeresstrand<br />

und Hauptstädte von Weltrang<br />

Die Mitglieder-Fachexkursion der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg führt im Jahr 2022 nach Helsinki und in die drei europäischen<br />

Staaten Estland, Lettland und Litauen. Die Reise bringt Sie<br />

von Helsinki nach Tallinn, der Kulturhauptstadt 2011, durch Jugendstilalleen<br />

in Riga bis zum Tor der Morgenröte in Vilnius. Ein Aufenthalt<br />

auf der landschaftlich reizvollen Kurischen Nehrung rundet die Exkursion<br />

ab. Neben allen Sehenswürdigkeiten darf man sich aber auch vor<br />

allem auf eines freuen: die Natürlichkeit der Menschen im Baltikum.<br />

geht es nach Kaunas, das mit seiner<br />

farbenfrohen Altstadt malerisch an<br />

der Mündung der Neris in die Memel<br />

liegt. Die Reise führt Sie weiter<br />

durch urwüchsige Landschaften<br />

nach Trakai. Das von Kiefernwäldern<br />

umgebene und inmitten einer<br />

malerischen Seenlandschaft gelegene<br />

Städtchen war einst Hauptstadt<br />

des Litauischen Reiches. Die Reise<br />

endet schließlich mit dem Besuch<br />

der Stadt Vilnius: Der Kathedralen-<br />

Platz, der Glockenturm der Kathedrale<br />

sowie die Burg mit dem Gediminas-Burgberg<br />

erwarten Ihren Besuch.<br />

Per Stadtrundfahrt erkunden<br />

Sie die barocke St.-Peter-und-Paul-<br />

Kirche sowie die St.-Anna-Kirche.<br />

Highlight. Die Wasserburg von Trakai.<br />

Die Fachexkursion beginnt in der<br />

finnischen Hauptstadt Helsinki, die<br />

Sie während einer Stadtrundfahrt<br />

ausführlich besichtigen werden. Als<br />

erstes führt die Reise nach Estland.<br />

Hier erkunden Sie Tallinn, Estlands<br />

„Tor zur Welt“ mit dessen zahlreichen<br />

Sehenswürdigkeiten, zu denen<br />

die prächtige russisch-orthodoxe<br />

Alexander-Newski-Kathedrale mit<br />

ihren fünf Kuppeln und die „Dicke<br />

Margarethe“, die mächtige Strandpforte<br />

mit dem Kanonenturm, zählen.<br />

Über Tartu, der zweitgrößten<br />

und ältesten Stadt Estlands, bringt<br />

Sie die Reise weiter nach Lettland.<br />

Reisetermine<br />

Auf dem Weg nach Riga, Lettlands<br />

Hauptstadt, besuchen Sie die<br />

Burgen Cesis und Turaida, die im<br />

Nationalpark Gauja liegen, der als<br />

„Lettische Schweiz“ berühmt ist.<br />

Riga wiederum wird Sie mit einer<br />

wunderschönen Altstadt begeistern,<br />

welche mit ihrem Dom St. Marien,<br />

der Jakobikirche, der Petrikirche,<br />

dem Schwarzhäupterhaus und ihrem<br />

Jugendstilviertel zum Unesco-<br />

Weltkulturerbe erklärt worden ist.<br />

Während der Weiterfahrt in Richtung<br />

Litauen halten Sie in Siauliai<br />

am eindrucksvollen Berg der Kreuze.<br />

Weiter besuchen Sie Klaipeda,<br />

die einzige Hafenstadt Litauens, um<br />

schließlich das idyllische Nida und<br />

die Kurische Nehrung zu erreichen:<br />

Der Naturpark Kurische Nehrung,<br />

Unesco-Weltnaturerbe, ist einer der<br />

faszinierendsten Landstriche Europas.<br />

Wilder Meeresstrand, Kiefernund<br />

Birkenwälder und die kleinen<br />

Fischerorte auf der Halbinsel begeistern<br />

jeden Besucher. Weiter<br />

Foto: Intercontact<br />

Fachprogramm. Auch die Fachbesuche<br />

verschiedener Zahnarztpraxen<br />

und Kliniken vor Ort stehen auf<br />

dem Programm. Hier haben Sie die<br />

Möglichkeit, sich mit Kolleginnen<br />

und Kollegen auszutauschen und<br />

spannende Einblicke in die Zahnmedizin<br />

im Baltikum zu gewinnen.<br />

Besucht werden die Kaarli Hambapoliklinik<br />

in Tallinn, eine estnische<br />

Privatklinik <strong>für</strong> Zahnmedizin, die<br />

Uni-Zahnklinik in Riga sowie das<br />

Implantologie-Zentrum in Vilnius.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

am Fachprogramm erhalten<br />

eine Teilnahmebestätigung, die<br />

durch den Reiseveranstalter ausgestellt<br />

wird.<br />

Kristina Hauf<br />

Anmeldung<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


STRUKTURIERTE FORTBILDUNGEN ’22<br />

Curricula<br />

Präsenzkurs<br />

Ästhetische<br />

Zahnheilkunde<br />

169 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

5.200 Euro (ZA / ZÄ)<br />

Präsenzkurs<br />

Geriatrische<br />

Zahnheilkunde<br />

38 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

2.000 Euro (ZA / ZÄ) / 1.000 Euro (ZAH / ZFA / ZMP / DH)<br />

Präsenzkurs<br />

Endodontie<br />

157 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

5.200 Euro (ZA / ZÄ)<br />

Präsenzkurs + ZFZ Online-Campus<br />

Implantologie<br />

131 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

5.200 Euro (ZA / ZÄ)<br />

Präsenzkurs<br />

Kinderzahnheilkunde<br />

157 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

4.800 Euro (ZA / ZÄ)<br />

Präsenzkurs<br />

Qualitätsmanagement<br />

18 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

700 Euro (ZA / ZÄ / ZFA / ZAH)<br />

1.050 Euro bei 2 Teilnehmern aus der gleichen Praxis<br />

Präsenzkurs + ZFZ Online-Campus<br />

Parodontologie<br />

115 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

5.200 Euro (ZA / ZÄ)<br />

Präsenzkurs<br />

Zahnärztl. Chirurgie<br />

132 FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

4.700 Euro (ZA / ZÄ)<br />

Alle Infos und einfach anmelden auf zfz-stuttgart.de<br />

Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart<br />

Eine Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts


AUFSTIEGSFORBILDUNG ZFA/ZAH ’22<br />

Präsenzkurs<br />

Gruppen- und<br />

Individualprophylaxe<br />

KURSTEIL 1<br />

Präsenzkurs<br />

Herstellung von Situationsabformungen<br />

und Provisorien<br />

KURSTEIL 2a<br />

Präsenzkurs<br />

Hilfestellung bei der kieferorthopädischen<br />

Behandlung<br />

KURSTEIL 2b<br />

Präsenzkurs<br />

Fissurenversiegelung von<br />

kariesfreien Zähnen<br />

KURSTEIL 2c<br />

Präsenzkurs<br />

Kombinationskurs<br />

Standard<br />

KURSTEIL 1, 2a und 2c<br />

Präsenzkurs o.<br />

Präsenzkurs +<br />

Online-Inhalte<br />

Praxisverwaltung oder Praxisverwaltung<br />

Online<br />

KURSTEIL 3<br />

auch<br />

berufsbegleitend<br />

Präsenzkurs + Online-Inhalte<br />

Kombinationskurs<br />

Online<br />

KURSTEIL 1, 2a und 2c<br />

Präsenzkurs + Online-Inhalte<br />

Zahnmedizinische/r<br />

Verwaltungsassistent/in (ZMV)<br />

Präsenzkurs<br />

Zahnmedizinische/r<br />

<strong>Prophylaxe</strong>assistent/in (ZMP)<br />

Präsenzkurs<br />

Dentalhygieniker/in<br />

Professional (DH-Professional)<br />

Präsenzkurs + Online-Inhalte<br />

Zahnmedizinische/r <strong>Prophylaxe</strong>assistent/in<br />

(ZMP) Online<br />

Alle Infos und<br />

einfach anmelden auf<br />

zfz-stuttgart.de<br />

Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart<br />

Eine Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts


52<br />

Namen und Nachrichten<br />

Digitale Ausstellung in Tübingen<br />

„Dental Things“<br />

Die zahnmedizinische Sammlung<br />

der Eberhard Karls Universität<br />

Tübingen wurde seit 1910 <strong>für</strong> die<br />

Lehre an der Zahnmedizinischen<br />

Klinik genutzt, geriet dann aber<br />

in Ver-gessenheit. 2018 wurde das<br />

Museum der Universität Tübingen<br />

MUT gebeten, sich der mehr als<br />

1000 Objekte aus über 300 Jahren<br />

anzunehmen. Hier<strong>für</strong> wird <strong>jedes</strong><br />

Exponat von Studierenden fotografiert,<br />

vermessen und beschrieben,<br />

Lager- und Ausstellungsräume<br />

werden eingerichtet und eine<br />

Begleitpublikation <strong>für</strong> eine Dauerausstellung<br />

in den Räumen der<br />

Tübinger Universitätsklinik <strong>für</strong><br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

erstellt. 2020 wurde das MUT <strong>für</strong><br />

eine Online-Ausstellung zum Thema<br />

mit dem DigAMus-Sonderpreis<br />

<strong>für</strong> Digitalprojekte von Museen<br />

ausgezeichnet.<br />

Die Online-Ausstellung „Dental<br />

Things“ präsentiert in vier virtuellen<br />

„Abteilungen“ den aktuellen<br />

Projekt-Stand. Besonders spannende<br />

Exponate werden in „Sammlung“<br />

und „Objekte“ in Bild und<br />

Text vorgestellt, bspw. ein Zahnschlüssel<br />

von 1803 oder der Werdegang<br />

einer Chlorodonttube. In<br />

„Projekt“ und „VR-Kooperationen“<br />

wird gezeigt, wie moderne Techniken,<br />

z. B. 3-D-Modelle und ein Hackathon,<br />

zum Erfolg des Projekts<br />

beitragen.<br />

Kerstin Sigle<br />

Info<br />

Link zur Digitalen Ausstellung:<br />

https://bit.ly/3AzQ9qC<br />

Gesundheit und Pflege<br />

Land unterstützt KI-Projekte<br />

Mit dem Cyber Valley, einem Verbund<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft,<br />

ist Baden-Württemberg<br />

bereits europaweiter Vorreiter in<br />

der Erforschung und Anwendung<br />

Künstlicher Intelligenz (KI). In<br />

den kommenden Jahren möchte die<br />

Landesregierung den Einsatz von<br />

KI im Gesundheitswesen unterstützen<br />

und damit auch die Verbesserung<br />

der Versorgung der Bürgerinnen<br />

und Bürger stärker fördern.<br />

Den Startschuss macht die Förderung<br />

von drei zukunftsweisenden<br />

Projekten mit insgesamt 2,5 Millionen<br />

Euro. „Künstliche Intelligenz<br />

leistet einen wichtigen Beitrag,<br />

dass Patientinnen und Patienten<br />

besser und individueller versorgt<br />

werden. Das medizinische Personal<br />

wird entlastet und beispielsweise<br />

bei Diagnose, Therapiewahl und<br />

Dokumentation unterstützt“, sagte<br />

Staatssekretärin Dr. Ute Leidig.<br />

„Die neu gewonnenen Kapazitäten<br />

können dann in der Patientenversorgung<br />

eingesetzt werden. Die<br />

KI unterstreicht somit die herausragende<br />

Bedeutung menschlicher<br />

Zuwendung im Gesundheitswesen.<br />

Jetzt geht es darum, Innovationen<br />

aus der KI-Forschung in die Versorgung<br />

zu überführen.“<br />

Das Projekt „Die KI-Translations-Initiative:<br />

Transparente und<br />

sichere Entscheidungen durch<br />

Künstliche Intelligenz <strong>für</strong> die patientenzentrierte<br />

Präzisionsonkologie<br />

bei Melanom, Brust- & Prostatakrebs“<br />

des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

(DKFZ) in<br />

Heidelberg erhält mehr als 1,5<br />

Millionen Euro aus Landesmitteln.<br />

Dabei werden neuartige digitale<br />

Biomarker entwickelt, die zur Verbesserung<br />

der Krebs-Diagnostik<br />

und Therapiesteuerung beim malignen<br />

Melanom (schwarzer Hautkrebs)<br />

und beim Brust- und Prostatakrebs<br />

beitragen können. Unnötige<br />

Untersuchungen und Eingriffe<br />

sollen vermieden werden.<br />

Darüberhinaus wird ein Projekt<br />

unterstützt, das bei der Früherkennung<br />

von Demenz helfen soll.<br />

Das FZI Forschungszentrum Informatik<br />

in Karlsruhe erhält da<strong>für</strong><br />

rund 650.000 Euro. Dabei soll die<br />

Therapie mit KI-gestützten Hirnfunktionsmessungen<br />

verbessert<br />

werden.<br />

Zudem bekommt das Siloah St.<br />

Trudpert Klinikum in Pforzheim<br />

rund 320.000 Euro <strong>für</strong> ein Projekt,<br />

das bei der Früherkennung<br />

von Prostatakrebs hilfreich sein<br />

soll. „Prostatakrebs gilt als die am<br />

häufigsten gemeldete Krebsneuerkrankung<br />

bei Männern in Baden-<br />

Württemberg“, heißt es in der Mitteilung<br />

des Ministeriums.<br />

SM BW<br />

Zitat<br />

Foto: Gabriel Baharlia<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Termine 53<br />

» Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V., Landesverband Baden-Württemberg<br />

Wo?<br />

Kassenzahnärztliche<br />

Vereinigung BW<br />

VV-Saal<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart-<br />

Möhringen<br />

Samstag, den 23. Oktober 2021<br />

9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />

Samstag, den 30. Oktober 2021<br />

9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />

Samstag, den 04. Dezember 2021<br />

9.00 bis ca. 16.00 Uhr<br />

Referenten:<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Bei Buchung von einem Teil<br />

Bei Buchung von zwei Teilen:<br />

(Rabatt 40 €)<br />

Bei Buchung von drei Teilen:<br />

(Rabatt 80 €)<br />

Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />

Abrechnung – Teil 1 – Der BEMA<br />

Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />

Abrechnung – Teil 2 – Die GOZ<br />

Intensivkurs Grundlagen der zahnärztlichen<br />

Abrechnung – Teil 3 – ZE<br />

ZA Holger Gerlach, Öhringen<br />

Dr. Jürgen Ulbrich, Bad Friedrichshall<br />

Bahar Aydin, Stuttgart<br />

Mitglieder: 220 €, Team (1 ZA/1 ZFA*): 320 €<br />

Nichtmitglieder: 320 €, Team (1 ZA/1 ZFA*): 450 €<br />

Mitglieder: 400€, Team (1 ZA/1 ZFA*): 600€<br />

Nichtmitglieder: 600 €, Team (1 ZA/1 ZFA*): 860 €<br />

Mitglieder: 580€, Team (1 ZA/1 ZFA*): 880€<br />

Nichtmitglieder: 880 €, Team (1 ZA/1 ZFA*): 1.270 €<br />

*Zahnärztliche Fachangestellte nur im Team mit ihrem Zahnarzt/ihrer Zahnärztin.<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Freier Verband<br />

Deutscher Zahnärzte e.V.<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart<br />

Tel. 0711-780 30 90<br />

Fax. 0711-780 30 92<br />

Mail: info@fvdz-bw.de<br />

Internet: www.fvdz-bw.de<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Einladung zur Vertreterversammlung<br />

Die Sitzung der Vertreterversammlung<br />

der Bezirkszahnärztekammer<br />

Stuttgart findet statt am<br />

Mittwoch, 17. November 2021,<br />

Beginn 15:00 Uhr, im Mövenpick<br />

Hotel Stuttgart Airport.<br />

Die Vertreterversammlung ist<br />

gem. § 1 Abs. 5 der Geschäftsordnung<br />

der Vertretervesammlung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg <strong>für</strong> Kammermitglieder<br />

öffentlich, wozu Sie hiermit<br />

eingeladen sind.<br />

Die Tagesordnung wird auf Anforderung<br />

übermittelt.<br />

Sofern Sie teilnehmen möchten,<br />

ist eine vorherige Anmeldung<br />

zwingend erforderlich (per E-Mail:<br />

info@bzk-stuttgart.de).<br />

Dr. Eberhard Montigel, Vorsitzender<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


54<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Die Satzung kann zudem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis zum<br />

14.11.2021 eingesehen werden.<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 24. Juli 2021<br />

eine Satzung zur Änderung der Satzung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg beschlossen.<br />

Die Satzung kann auf der LZK-Webseite unter<br />

https://lzk-bw.de unter Downloads/ Satzungsänderungen<br />

aufgerufen und eingesehen werden. Hier<br />

der direkte Link: https://lzk-bw.de/fileadmin/<br />

user_upload/Downloads/Satzungsänderungen/<br />

VV_07_2021/Satzungstext-LZK-Satzung.pdf<br />

Die Satzung zur Änderung der Satzung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg wird<br />

nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />

<strong>für</strong> Soziales, Gesundheit und Integration Baden-<br />

Württemberg vom 03.08.2021; Az.: 31-5415.3-<br />

005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 11.08.2021<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Die Satzung kann zudem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis<br />

zum 14.11.2021 eingesehen werden.<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 24. Juli 2021 eine<br />

Satzung zur Änderung der Beitragsordnung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg beschlossen.<br />

Die Satzung kann auf der LZK-Webseite unter<br />

https://lzk-bw.de unter Downloads/ Satzungsänderungen<br />

aufgerufen und eingesehen werden. Hier<br />

der direkte Link: https://lzk-bw.de/fileadmin/<br />

user_upload/Downloads/Satzungsänderungen/<br />

VV_07_2021/Satzungstext-Beitragsordnung.pdf<br />

Die Satzung zur Änderung der Beitragsordnung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wird<br />

nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />

<strong>für</strong> Soziales; Gesundheit und Integration Baden-<br />

Württemberg vom 03.08.2021; Az.: 31-5415.3-<br />

005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 11.08.2021<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 55<br />

Die Satzung kann zudem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis zum<br />

14.11.2021 eingesehen werden.<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 24.07.2021 eine<br />

Satzung zur Änderung der Berufsordnung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg beschlossen.<br />

Die Satzung kann auf der LZK-Webseite unter<br />

https://lzk-bw.de unter Downloads/ Satzungsänderungen<br />

aufgerufen und eingesehen werden. Hier<br />

der direkte Link: https://lzk-bw.de/fileadmin/<br />

user_upload/Downloads/Satzungsänderungen/<br />

VV_07_2021/Satzungstext-Berufsordnung.pdf<br />

Die Satzung zur Änderung der Berufsordnung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg wird<br />

nach Genehmigung mit Erlass des Ministeriums<br />

<strong>für</strong> Soziales, Gesundheit und Integration Baden-<br />

Württemberg vom 03.08.2021; Az.: 31-5415.3-<br />

005/1 hiermit ausgefertigt und bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 11.08.2021<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Die Satzung kann zudem während der Öffnungszeiten<br />

in den Geschäftsstellen der Landeszahnärztekammer<br />

und den Bezirkszahnärztekammern<br />

Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen, bis zum<br />

14.11.2021 eingesehen werden.<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat am 24. Juli 2021<br />

eine Satzung zur Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg beschlossen. Die Satzung kann auf<br />

der LZK-Webseite unter https://lzk-bw.de unter<br />

Downloads/ Satzungsänderungen aufgerufen und<br />

eingesehen werden. Hier der direkte Link: https://<br />

lzk-bw.de/fileadmin/user_upload/Downloads/<br />

Satzungsänderungen/VV_07_2021/Satzungstext-<br />

Weiterbildungsordnung.pdf<br />

Die Satzung zur Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg wird nach Genehmigung mit Erlass<br />

des Ministeriums <strong>für</strong> Soziales, Gesundheit und<br />

Integration Baden-Württemberg vom 03.08.2021;<br />

Az.: 31-5415.3-005/1 hiermit ausgefertigt und<br />

bekanntgemacht.<br />

Stuttgart, den 11.08.2021<br />

gez. Dr. Torsten Tomppert<br />

Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


56<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Weiterbildungsstätte<br />

Nach § 35 des Heilberufe-Kammergesetzes<br />

i. V. m.§§ 9 und 11<br />

der Weiterbildungsordnung wurde<br />

folgendes Kammermitglied<br />

zur Weiterbildung ermächtigt:<br />

Oralchirurgie<br />

Dr. Dr. Christoph Peters<br />

Wolfgang-Brumme-Allee 25<br />

71034 Böblingen<br />

Dr. Dr. Frank Schneider<br />

Im Gambrinus 4<br />

78224 Singen<br />

Dr. Caspar Käding<br />

Wilhelmstraße 7<br />

76275 Ettlingen<br />

Die anerkennungsfähige Weiterbildungszeit<br />

beträgt gem. § 24<br />

Abs. 1 und Abs. 3 der Weiterbildungsordnung<br />

3 Jahre.<br />

Einladung zur<br />

Vertreterversammlung<br />

Die Vertreterversammlung der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

findet statt<br />

am Freitag, 3. Dezember 2021,<br />

13:00 Uhr bis 18:00 Uhr und<br />

wird fortgesetzt am Samstag,<br />

4. Dezember 2021 ab 9:00 Uhr<br />

im Hotel Mövenpick Stuttgart.<br />

Die Tagesordnung wird auf<br />

Anforderung übermittelt. Die<br />

Kammermitglieder werden<br />

hiermit zur Vertreterversammlung<br />

eingeladen. Im Falle einer<br />

Teilnahme wird eine vorherige<br />

Anmeldung bei der LZK-Geschäftsstelle<br />

aus organisatorischen<br />

Gründen (per Fax 0711<br />

22845-40 oder E-Mail falk@lzkbw.de)<br />

erbeten.<br />

Für den Fall, dass die o. g.<br />

Vertreterversammlung beschlussunfähig<br />

ist, wird bereits<br />

heute zu einer 2. Vertreterversammlung<br />

über dieselben Gegenstände<br />

eingeladen.<br />

Diese findet statt am Freitag,<br />

3. Dezember 2021, 13:30 Uhr bis<br />

18:30 Uhr und wird fortgesetzt<br />

am Samstag, 4. Dezember 2021<br />

ab 9:00 Uhr im Hotel Mövenpick<br />

Stuttgart.<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident<br />

Winter-Abschlussprüfung<br />

<strong>für</strong> ZFA<br />

Die schriftliche Abschlussprüfung<br />

<strong>für</strong> Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

wird landeseinheitlich<br />

durchgeführt und findet <strong>für</strong><br />

alle Kammerbereiche an folgenden<br />

Terminen statt:<br />

Dienstag, 9. November 2021<br />

8:30 – 9:30 Uhr:<br />

Gemeinschaftskunde<br />

10:00 – 12:00 Uhr:<br />

Deutsch<br />

Mittwoch, 10. November 2021<br />

8:30 – 9:30 Uhr:<br />

Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

10:00 – 11:45 Uhr:<br />

Teil 1 (Behandlungsassistenz, Abrechnungswesen;<br />

schwerpunktmäßig<br />

Lernfelder 1 – 8)<br />

Donnerstag, 11. November 2021<br />

8:30 – 10:45 Uhr:<br />

Teil 2 (Behandlungsassistenz, Abrechnungswesen,<br />

Praxisorganisation<br />

und –verwaltung; schwerpunktmäßig<br />

Lernfelder 9 – 13)<br />

11:15 – 11:45 Uhr:<br />

Röntgenklausur (Erwerb Kenntnisse<br />

Strahlenschutz)<br />

Die Termine der mündlichen Abschlussprüfung<br />

werden von den<br />

einzelnen Bezirkszahnärztekammern<br />

durch Kammerrundschreiben<br />

mitgeteilt.<br />

Jahresrechnung 2020<br />

Gemäß § 25 Abs. 3 des Heilberufe-Kammergesetzes<br />

in der<br />

Fassung der Bekanntmachung<br />

vom 16. März 1995 (GBl. BW S.<br />

314), zuletzt geändert durch Artikel<br />

1 des Gesetzes vom 4. Februar<br />

2021 (GBl. S. 77), und § 17<br />

Abs. 6 der Satzung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

vom 23.01.2008, zuletzt<br />

geändert am 25. Juli 2020 (Zahnärzteblatt<br />

Baden-Württemberg,<br />

Heft 10/2020, S. 66), hat jeder<br />

Beitragspflichtige Gelegenheit,<br />

Einsicht in die Jahresrechnung<br />

der Landeszahnärztekammer zu<br />

nehmen.<br />

Der Prüfbericht der Bundeszahnärztekammer-Prüfstelle<br />

kann in der Zeit vom 10. November<br />

bis zum 24. November<br />

2021 in der Geschäftsstelle der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg, Albstadtweg 9,<br />

70567 Stuttgart während der<br />

Geschäftszeiten von: Montag bis<br />

Donnerstag, 8:00 bis 16:30 Uhr,<br />

Freitag, 8:00 Uhr bis 12:00 Uhr,<br />

durch die Kammermitglieder eingesehen<br />

werden.<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 57<br />

Einladung zur Vertreterversammlung<br />

der KZV BW<br />

Die Vertreterversammlung der<br />

KZV BW findet statt am Freitag,<br />

26.11.2021, ab 15 Uhr mit Fortsetzung<br />

am Samstag, 27.11.2021,<br />

ab 9 Uhr im Hotel „Der Öschberghof“,<br />

Golfplatz 1, 78166 Donaueschingen.<br />

Die VV ist <strong>für</strong> die Mitglieder der<br />

KZV BW öffentlich. Sofern eine<br />

Teilnahme gewünscht ist, bitten<br />

wir um formlose Anmeldung bei<br />

der KZV BW (Hauptverwaltung) an<br />

info@kzvbw.de gebeten.<br />

Dr. Dr. Alexander Raff, Vorsitzender<br />

der Vertreterversammlung<br />

Bedarfsplanung <strong>für</strong> die vertragszahnärztliche Versorgung in Baden-Württemberg<br />

Die vier Bezirksdirektionen der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Baden-Württemberg (KZV<br />

BW) haben im Einvernehmen<br />

mit den Landesverbänden der<br />

Krankenkassen und den Ersatzkassen<br />

sowie im Benehmen<br />

mit den zuständigen Landesbehörden<br />

nach Maßgabe der von<br />

dem Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) erlassenen<br />

Bedarfsplanungs-Richtlinie <strong>für</strong><br />

ihre Bereiche Bedarfspläne zur<br />

Sicherstellung der vertragszahnärztlichen<br />

Versorgung aufzustellen<br />

und jeweils der Entwicklung<br />

anzupassen. Die Bedarfspläne<br />

<strong>für</strong> die vertragszahnärztliche<br />

Versorgung in den Regierungsbezirken<br />

Freiburg, Karlsruhe,<br />

Stuttgart und Tübingen wurden<br />

zum Stand 31.12.2020 erstellt.<br />

Sie wurden dem Ministerium<br />

<strong>für</strong> Soziales und Integration Baden-Württemberg<br />

vorgelegt und<br />

nicht beanstandet.<br />

Die Bedarfspläne liegen <strong>für</strong><br />

alle Interessenten in den Bezirksdirektionen<br />

Freiburg, Karlsruhe,<br />

Stuttgart und Tübingen der<br />

KZV BW zur Einsichtnahme aus<br />

und können über die Website der<br />

KZV BW unter „Publikationen“<br />

heruntergeladen werden.<br />

Grundlage der Bedarfsplanung<br />

ist das Verhältnis der Zahl der<br />

Vertragszahnärzte bzw. der Kieferorthopäden,<br />

bezogen auf die<br />

Zahl der Einwohner in einem bestimmten<br />

Planungsbereich. Die<br />

Verhältniszahlen werden in der<br />

Bedarfsplanungsrichtlinie festgelegt<br />

und im Bedarfsfall angepasst.<br />

Unterversorgung<br />

Der Landesausschuss der Zahnärzte<br />

und Krankenkassen <strong>für</strong><br />

Baden-Württemberg prüft gemäß<br />

§ 6 Abs. 1 der Bedarfsplanungs-<br />

Richtlinie Zahnärzte anhand der<br />

tatsächlichen Versorgungssituation,<br />

ob <strong>für</strong> alle Planungsbereiche<br />

eine ausreichende zahnärztliche<br />

Versorgung gegeben ist oder eine<br />

Unterversorgung (< 50% des ermittelten<br />

Bedarfs) droht. Er trifft<br />

in seiner Sitzung Entscheidungen<br />

hierzu und legt gegebenenfalls<br />

fest, welche Maßnahmen getroffen<br />

werden sollen.<br />

Überversorgung<br />

Gemäß § 7 der Bedarfsplanungs-<br />

Richtlinie Zahnärzte ist eine<br />

Überversorgung anzunehmen,<br />

wenn der allgemeine bedarfsgerechte<br />

Versorgungsgrad um 10 v.<br />

H. überschritten ist (> 110% des<br />

ermittelten Bedarfs). Gesetzliche<br />

Zulassungsbeschränkungen in<br />

Folge einer festgestellten Überversorgung<br />

bestehen <strong>für</strong> den<br />

zahnärztlichen Bereich nicht.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


58<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Bedarfsplan <strong>für</strong> die vertragszahnärztliche Versorgung<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg – Stand 31.12.2019 – Regierungsbezirk Freiburg<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

PB-Nr<br />

Planungsbereich<br />

Bereinigte<br />

Einwohnerzahl<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

1101 SKR Freiburg 230.070 230.070 179,7 158,0 37,4 195,4 2,1 193,3 107,6<br />

1501 Gundelfingen/<br />

Breisach<br />

116.405 116.405 69,3 58,5 11,2 69,7 0,7 69,0 99,6<br />

1502 Titisee-Neustadt 42.127 42.127 25,1 17,0 3,3 20,3 0,2 20,1 80,1<br />

1503 Müllheim 106.350 106.350 63,3 58,5 8,1 66,6 0,6 66,0 104,3<br />

1601 Emmendingen 125.204 125.204 74,5 65,0 14,8 79,8 0,4 79,4 106,6<br />

1602 Waldkirch 41.446 41.446 24,7 20,0 2,8 22,8 0,1 22,7 91,9<br />

1701 Lahr 115.471 115.471 68,7 49,0 24,9 73,9 1,2 72,7 105,8<br />

1702 Wolfach 53.241 53.241 31,7 23,0 6,6 29,6 0,4 29,2 92,1<br />

1801 Offenburg 99.529 99.529 59,2 45,5 8,3 53,8 0,9 52,9 89,4<br />

1802 Achern 95.355 95.355 56,8 36,0 18,9 54,9 0,9 54,0 95,1<br />

1803 Kehl 67.868 67.868 40,4 31,0 10,3 41,3 0,7 40,6 100,5<br />

2501 Oberndorf/<br />

Schramberg<br />

83.893 83.893 49,9 35,0 8,0 43,0 0,2 42,8 85,8<br />

2502 Rottweil 56.119 56.119 33,4 27,0 6,3 33,3 0,2 33,1 99,1<br />

2601 Donaueschingen 45.899 45.899 27,3 18,0 2,5 20,5 0,1 20,4 74,7<br />

2602 Furtwangen 38.301 38.301 22,8 15,0 3,0 18,0 0,1 17,9 78,5<br />

2603 Villingen-<br />

Schwenningen<br />

128.613 128.613 76,6 70,0 10,5 80,5 0,4 80,1 104,6<br />

2701 Spaichingen-<br />

Trossingen<br />

63.679 63.679 37,9 22,5 5,5 28,0 0,1 27,9 73,6<br />

2702 Tuttlingen 77.428 77.428 46,1 36,0 9,6 45,6 0,1 45,5 98,7<br />

3501 Konstanz 97.038 97.038 57,8 70,5 11,8 82,3 1,2 81,1 140,3<br />

3502 Radolfzell/<br />

Stockach<br />

78.119 78.119 46,5 45,0 11,5 56,5 0,8 55,7 119,8<br />

3503 Singen 111.509 111.509 66,4 64,5 17,4 81,9 1,3 80,6 121,4<br />

3601 Lörrach 133.674 133.674 79,6 60,0 28,3 88,3 1,7 86,6 108,8<br />

3602 Rheinfelden 50.498 50.498 30,1 33,0 15,1 48,1 1,0 47,1 156,5<br />

3603 Schopfheim 44.856 44.856 26,7 15,5 5,3 20,8 0,4 20,4 76,4<br />

3701 Bad Säckingen 74.653 74.653 44,4 31,5 15,9 47,4 0,3 47,1 106,1<br />

3702 Waldshut-Tiengen 96.498 96.498 57,4 54,0 19,7 73,7 0,4 73,3 127,7<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

0-18 J<br />

Bereinigte Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Zahnärzte<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

1180 SKR Freiburg 36.757 36.757 9,2 19,0 4,8 23,8 2,1 25,9 281,5<br />

1181<br />

LKR Breisgau-<br />

Hochschwarzwald<br />

45.910 45.910 11,5 12,0 0,5 12,5 1,5 14,0 121,7<br />

1680 LKR Emmendingen 28.836 28.836 7,2 11,5 7,5 19,0 0,5 19,5 270,8<br />

1780 LKR Ortenaukreis 74.583 74.583 18,6 15,0 3,3 18,3 4,1 22,4 120,4<br />

2580 LKR Rottweil 24.633 24.633 6,2 3,0 0,5 3,5 0,4 3,9 62,9<br />

2680<br />

LKR Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

35.832 35.832 9,0 10,0 1,0 11,0 0,5 11,5 127,8<br />

2780 LKR Tuttlingen 26.179 26.179 6,5 5,0 0,5 5,5 0,2 5,7 87,7<br />

3580 LKR Konstanz 47.081 47.081 11,8 17,0 3,8 20,8 3,3 24,1 204,2<br />

3680 LKR Lörrach 40.494 40.494 10,1 11,0 3,0 14,0 3,1 17,1 169,3<br />

3780 LKR Waldshut 30.649 30.649 7,7 5,5 2,0 7,5 0,7 8,2 106,5<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 59<br />

Bedarfsplan <strong>für</strong> die vertragszahnärztliche Versorgung<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg – Stand 31.12.2019 – Regierungsbezirk Karlsruhe<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

Bereinigte Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

501 SKR Baden-Baden 55.237 55.237 32,9 36,5 7,0 43,5 0,0 43,5 132,2<br />

502 SKR Heidelberg 159.134 159.134 124,3 113,5 23,8 137,3 1,7 135,6 109,1<br />

503 SKR Karlsruhe 309.328 309.328 241,7 178,0 47,0 225,0 4,2 220,8 91,4<br />

504 SKR Mannheim 309.450 309.450 241,8 192,5 50,8 243,3 2,1 241,2 99,8<br />

505 SKR Pforzheim 125.945 125.945 98,4 70,5 23,2 93,7 4,3 89,4 90,9<br />

511 Stadt-Calw 23.693 23.693 14,1 11,0 3,0 14,0 0,1 13,9 98,6<br />

512 Stadt-Nagold 22.624 22.624 13,5 15,0 2,8 17,8 0,2 17,6 130,4<br />

513 Calw-Land 113.516 113.516 67,6 32,5 4,7 37,2 0,3 36,9 54,6<br />

521 Stadt Mühlacker 26.197 26.197 15,6 11,0 1,8 12,8 0,1 12,7 81,4<br />

522 Enzkreis-Land 173.576 173.576 103,0 53,0 14,1 67,1 0,4 66,7 64,6<br />

531 Stadt-Freudenstadt 23.702 23.702 14,1 11,0 2,8 13,8 0,1 13,7 97,2<br />

532 Stadt Horb 25.066 25.066 14,9 9,0 0,5 9,5 0,1 9,4 63,1<br />

533 Freudenstadt-Land 69.478 69.478 41,4 23,0 2,5 25,5 0,2 25,3 61,1<br />

541 Stadt-Bretten 29.498 29.498 17,6 14,5 4,5 19,0 0,1 18,9 107,4<br />

542 Stadt-Bruchsal 45.165 45.165 26,9 28,0 3,0 31,0 0,2 30,8 114,5<br />

543 Stadt-Ettlingen 39.344 39.344 23,4 25,0 13,3 38,3 0,3 38,0 162,4<br />

544 Karlsruhe Land 332.305 332.305 197,8 131,0 22,4 153,4 1,1 152,3 77,0<br />

551 Stadt-Buchen 17.802 17.802 10,6 12,5 2,3 14,8 0,2 14,6 137,7<br />

552 Stadt-Mosbach 26.330 26.330 15,7 17,0 6,8 23,8 0,3 23,5 149,7<br />

553 NOK-Land 99.570 99.570 59,3 43,0 10,9 53,9 0,6 53,3 89,9<br />

561 Stadt-Brühl 28.871 28.871 17,2 15,5 6,3 21,8 0,3 21,5 125,0<br />

562 Stadt-Gaggenau 29.877 29.877 17,8 10,0 2,8 12,8 0,2 12,6 70,8<br />

563 Stadt-Rastatt 50.149 50.149 29,9 20,5 3,5 24,0 0,3 23,7 79,3<br />

564 Rastatt-Land 123.051 123.051 73,2 57,5 3,3 60,8 0,8 60,0 82,0<br />

571 Stadt-Leimen 26.979 26.979 16,1 15,0 2,6 17,6 0,3 17,3 107,5<br />

572 Stadt-Schwetzingen 21.592 21.592 12,9 15,0 2,0 17,0 0,3 16,7 129,5<br />

573 Stadt-Sinsheim 35.398 35.398 21,1 18,0 5,3 23,3 0,3 23,0 109,0<br />

574 Stadt-Weinheim 45.317 45.317 27,0 32,5 7,8 40,3 0,6 39,7 147,0<br />

575 Stadt-Wiesloch 26.706 26.706 15,9 20,0 4,2 24,2 0,4 23,8 149,7<br />

576 RNK-Land 392.696 392.696 233,7 194,0 45,1 239,1 3,5 235,6 100,8<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

0-18 J<br />

Bereinigte<br />

Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

581 SKR Baden-Baden 8.077 8.077 2,0 4,0 1,3 5,3 0,0 5,3 265,0<br />

582 SKR Heidelberg 23.232 23.232 5,8 10,0 0,5 10,5 1,7 12,2 210,3<br />

583 SKR Karlsruhe 44.726 44.726 11,2 18,0 1,0 19,0 4,2 23,2 207,1<br />

584 SKR Mannheim 47.971 47.971 12,0 12,5 7,0 19,5 2,1 21,6 180,0<br />

585 SKR Pforzheim 22.697 22.697 5,7 7,0 0,5 7,5 4,3 11,8 207,0<br />

586 LKR Calw 27.510 27.510 6,9 4,0 0,0 4,0 0,6 4,6 66,7<br />

587 LKR Enzkreis 34.240 34.240 8,6 2,5 1,0 3,5 0,5 4,0 46,5<br />

588 LKR Freudenstadt 20.296 20.296 5,1 2,0 1,8 3,8 0,4 4,2 82,4<br />

589 LKR Karlsruhe 74.192 74.192 18,5 12,0 3,0 15,0 1,8 16,8 90,8<br />

590<br />

LKR Neckar-<br />

Odenwald-Kreis<br />

23.654 23.654 5,9 2,0 3,0 5,0 1,1 6,1 103,4<br />

591 LKR Rastatt 38.036 38.036 9,5 5,0 1,0 6,0 1,6 7,6 80,0<br />

592<br />

LKR Rhein-Neckar-<br />

Kreis<br />

92.741 92.741 23,2 23,5 5,3 28,8 5,4 34,2 147,4<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


60<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

Bedarfsplan <strong>für</strong> die vertragszahnärztliche Versorgung<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg – Stand 31.12.2019 – Regierungsbezirk Stuttgart<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

Bereinigte<br />

Einwohnerzahl<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

01/1101 SKR Stuttgart-Mitte 190.466 190.466 148,8 156,5 71,4 227,9 3,8 224,1 150,6<br />

01/1102 SKR S-Feuer./S-Zuf. 140.307 140.307 109,6 66,0 16,4 82,4 1,3 81,1 74,0<br />

01/1103 S-Bad Cannstatt 134.863 134.863 105,4 62,0 18,9 80,9 1,3 79,6 75,5<br />

01/1104 S-Vaih./S-Degerloch 146.058 146.058 114,1 83,5 22,0 105,5 1,7 103,8 91,0<br />

01/1501 Böblingen/Sindelf. 225.913 225.913 134,5 112,5 35,2 147,7 2,8 144,9 107,7<br />

01/1502 Herrenberg 62.240 62.240 37,0 29,0 7,1 36,1 0,7 35,4 95,7<br />

01/1503 Leonberg 105.019 105.019 62,5 40,0 16,6 56,6 1,0 55,6 89,0<br />

01/1601 Esslingen 156.017 156.017 92,9 86,0 20,9 106,9 0,8 106,1 114,2<br />

01/1602 Plochingen 95.145 95.145 56,6 39,0 10,8 49,8 0,4 49,4 87,3<br />

01/1603 Kirchheim/Teck 83.974 83.974 50,0 44,5 10,5 55,0 0,5 54,5 109,0<br />

01/1604 Nürtingen 113.231 113.231 67,4 47,0 16,9 63,9 0,5 63,4 94,1<br />

01/1605 Filderstadt/L.-E. 86.389 86.389 51,4 41,5 16,4 57,9 0,5 57,4 111,7<br />

01/1701 Göppingen 139.766 139.766 83,2 62,0 21,6 83,6 1,3 82,3 98,9<br />

01/1702 Geislingen 59.313 59.313 35,3 22,5 4,5 27,0 0,4 26,6 75,4<br />

01/1703 Eisl./Donzd./Süßen 59.501 59.501 35,4 33,5 12,0 45,5 0,7 44,8 126,6<br />

01/1801 Ludwigsburg 297.480 297.480 177,1 138,0 52,9 190,9 0,3 190,6 107,6<br />

01/1802 Bietigheim-Bissingen 128.813 128.813 76,7 44,0 19,4 63,4 0,1 63,3 82,5<br />

01/1803 Marbach 119.149 119.149 70,9 36,5 12,1 48,6 0,1 48,5 68,4<br />

01/1901 Waiblingen 210.212 210.212 125,1 114,5 23,6 138,1 1,6 136,5 109,1<br />

01/1902 Backnang 105.100 105.100 62,6 33,5 20,5 54,0 0,6 53,4 85,3<br />

01/1903 Schorndorf 112.174 112.174 66,8 58,0 14,9 72,9 0,8 72,1 107,9<br />

01/2101 Heilbronn 126.317 126.317 98,7 77,5 24,6 102,1 0,6 101,5 102,8<br />

01/2501 Brackenh./Eppingen 112.791 112.791 67,1 42,0 16,8 58,8 1,1 57,7 86,0<br />

01/2502 Neckarsulm 145.684 145.684 86,7 50,0 30,5 80,5 1,7 78,8 90,9<br />

01/2503 Weinsberg 87.168 87.168 51,9 33,5 12,3 45,8 0,9 44,9 86,5<br />

01/2601 Künzelsau 54.794 54.794 32,6 18,0 4,1 22,1 0,0 22,1 67,8<br />

01/2602 Öhringen 58.172 58.172 34,6 27,0 6,2 33,2 0,0 33,2 96,0<br />

01/2701 Schwäbisch Hall 109.685 109.685 65,3 45,0 15,5 60,5 1,2 59,3 90,8<br />

01/2702 Crailsheim 87.771 87.771 52,2 36,0 13,8 49,8 1,0 48,8 93,5<br />

01/2801 Tauberbischofsheim 43.164 43.164 25,7 22,0 5,0 27,0 0,1 26,9 104,7<br />

01/2802 Bad Mergentheim 57.534 57.534 34,2 25,0 2,0 27,0 0,1 26,9 78,7<br />

01/2803 Wertheim 31.825 31.825 18,9 20,0 3,8 23,8 0,1 23,7 125,4<br />

01/3501 Heidenheim 87.557 87.557 52,1 43,0 9,8 52,8 0,6 52,2 100,2<br />

01/3502 Giengen 45.275 45.275 26,9 21,0 2,0 23,0 0,3 22,7 84,4<br />

01/3601 Aalen 130.744 130.744 77,8 56,5 16,1 72,6 0,9 71,7 92,2<br />

01/3602 Ellwangen 49.196 49.196 29,3 17,0 5,5 22,5 0,3 22,2 75,8<br />

01/3603 Schwäbisch Gmünd 134.122 134.122 79,8 72,5 13,0 85,5 1,1 84,4 105,8<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

0-18 J<br />

Bereinigte Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Zahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

01/1181 SKR Stuttgart 94.453 94.453 23,6 26,0 10,8 36,8 8,1 44,9 190,3<br />

01/1581 LKR Böblingen 70.565 70.565 17,6 17,5 4,3 21,8 4,5 26,3 149,4<br />

01/1681 LKR Esslingen 90.271 90.271 22,6 21,0 4,3 25,3 2,7 28,0 123,9<br />

01/1781 LKR Göppingen 43.892 43.892 11,0 7,0 3,5 10,5 2,4 12,9 117,3<br />

01/1881 LKR Ludwigsburg 96.132 96.132 24,0 24,0 10,5 34,5 0,5 35,0 145,8<br />

01/1981 LKR Rems-Murr 73.309 73.309 18,3 18,0 3,8 21,8 3,0 24,8 135,5<br />

01/2181 SKR Heilbronn 22.142 22.142 5,5 4,0 4,5 8,5 0,6 9,1 165,5<br />

01/2581 LKR Heilbronn 60.598 60.598 15,1 12,0 6,8 18,8 3,8 22,6 149,7<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 61<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

0-18 J<br />

Bereinigte<br />

Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

01/2681 LKR Hohenlohe 19.473 19.473 4,9 3,0 0,5 3,5 0,1 3,6 73,5<br />

01/2781 LKR Schwäbisch Hall 35.102 35.102 8,8 3,0 3,0 6,0 2,2 8,2 93,2<br />

01/2881 LKR Main-Tauber 21.719 21.719 5,4 6,0 3,5 9,5 0,2 9,7 179,6<br />

01/3581 LKR Heidenheim 22.862 22.862 5,7 4,0 0,0 4,0 0,9 4,9 86,0<br />

01/3681 LKR Ostalb 53.885 53.885 13,5 13,0 3,0 16,0 2,3 18,3 135,6<br />

Bedarfsplan <strong>für</strong> die vertragszahnärztliche Versorgung<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg – Stand 31.12.2019 – Regierungsbezirk Tübingen<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

Bereinigte<br />

Einwohnerzahl<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

4151 Reutlingen 182.470 182.470 108,6 90,5 27,9 118,4 0,2 118,2 108,8<br />

4152<br />

Metzingen/<br />

Münsingen<br />

104.587 104.587 62,3 47,5 11,5 59,0 0,1 58,9 94,5<br />

4161 Tübingen 173.037 173.037 103,0 88,0 29,9 117,9 0,7 117,2 113,8<br />

4162 Rottenburg 54.955 54.955 32,7 23,5 2,8 26,3 0,2 26,1 79,8<br />

4171 Albstadt 71.875 71.875 42,8 33,5 11,5 45,0 0,6 44,4 103,7<br />

4172 Balingen 57.101 57.101 34,0 26,0 7,8 33,8 0,4 33,4 98,2<br />

4173 Hechingen 60.504 60.504 36,0 28,0 5,1 33,1 0,4 32,7 90,8<br />

4210 SKR Ulm 126.599 126.599 98,9 78,5 44,9 123,4 0,6 122,8 124,2<br />

4251 Alb-Donau-Nord 101.987 101.987 60,7 46,5 8,5 55,0 0,7 54,3 89,5<br />

4252 Alb-Donau-Süd 95.574 95.574 56,9 41,5 7,3 48,8 0,6 48,2 84,7<br />

4261 Biberach/Laupheim 162.476 162.476 96,7 67,0 16,5 83,5 0,4 83,1 85,9<br />

4262 Riedlingen 39.218 39.218 23,3 17,0 1,6 18,6 0,1 18,5 79,4<br />

4351 Friedrichshafen 152.821 152.821 91,0 98,5 17,5 116,0 0,3 115,7 127,1<br />

4352 Überlingen 65.343 65.343 38,9 37,5 5,3 42,8 0,1 42,7 109,8<br />

4361<br />

Ravensburg/<br />

Weingarten/ 168.602 168.602 100,4 94,5 29,9 124,4 3,5 120,9 120,4<br />

Bad Waldsee<br />

4362 Wangen/Leutkirch 106.240 106.240 63,2 48,5 10,4 58,9 1,7 57,2 90,5<br />

4371<br />

Sigmaringen/<br />

Pfullendorf<br />

101.609 101.609 60,5 42,0 8,8 50,8 0,1 50,7 83,8<br />

4372<br />

4373<br />

Bad Saulgau 40.748 40.748 24,3 16,0 8,1 24,1 0,2 23,9 98,4<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zahnärzte<br />

PB-Nr Planungsbereich Einwohnerzahl<br />

0-18 J<br />

Bereinigte Einwohnerzahl<br />

Versorgungsgrad<br />

100 %<br />

Angest.<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Vertragszahnärzte<br />

Kfo-Anrechnung<br />

ZÄ<br />

Insg.<br />

Versorgunsgrad<br />

in %<br />

31580 LKR Reutlingen 49.880 49.880 12,5 11,5 5,0 16,5 0,2 16,7 133,6<br />

31680 LKR Tübingen 38.442 38.442 9,6 14,0 2,8 16,8 0,9 17,7 184,4<br />

31780 Zollernalbkreis 31.046 31.046 7,8 3,0 2,0 5,0 1,4 6,4 82,1<br />

32180 SKR Ulm 20.650 20.650 5,2 6,5 0,0 6,5 0,6 7,1 136,5<br />

32580 Alb-Donau-Kreis 35.946 35.946 9,0 3,5 1,5 5,0 1,3 6,3 70,0<br />

32680 LKR Biberach 37.613 37.613 9,4 8,0 3,0 11,0 0,4 11,4 121,3<br />

33580 Bodenseekreis 36.274 36.274 9,1 13,5 2,3 15,8 0,4 16,2 178,0<br />

33680 LKR Ravensburg 50.217 50.217 12,6 10,0 2,0 12,0 5,5 17,5 138,9<br />

33780 LKR Sigmaringen 22.613 22.613 5,7 3,0 5,5 8,5 0,2 8,7 152,6<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


62<br />

Personalia<br />

Der langjährige FFZ-Referent Albert Mergelsberg nimmt Abschied<br />

Einmal muss auch Schluss sein!<br />

Da war er also, sein letzter Kurs im Zahnärztehaus Freiburg, der<br />

Baustein 6 im ZMV-Aufbaukurs, den Dipl.-Volkswirt Albert Mergelsberg<br />

seit Jahren gemeinsam mit Iris Karcher durchführte. Wiederum<br />

haben alle 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (einer zum ersten<br />

Mal) mit großem Erfolg den Gesamtkurs abgeschlossen.<br />

Wir alle aus dem Zahnärztehaus<br />

Freiburg, aus Kammer, KZV und<br />

Fortbildungsforum danken Albert<br />

Mergelsberg von Herzen <strong>für</strong> die<br />

jahrzehntelange hervorragende Zusammenarbeit.<br />

Lassen wir im Folgenden<br />

Albert Mergelsberg, ehemaliger<br />

Studiendirektor an der Gertrud-<br />

Luckner-Gewerbeschule in Freiburg<br />

und über sein ganzes Berufsleben<br />

hinweg stets sehr anerkannt und<br />

beliebt bei Azubis sowie ZFAs, im<br />

Folgenden seine Abschiedsworte<br />

selbst formulieren.<br />

Engagement. „Angefangen habe<br />

ich meine Arbeit bei den (ehemals)<br />

Zahnarzthelferinnen in den 1980er<br />

Jahren mit Unterstützung von Dr.<br />

Franz Schleemilch, dem damaligen<br />

Helferinnenreferenten. Mit dem<br />

Ausbau der Fortbildung <strong>für</strong> Zahnarzthelferinnen<br />

durfte ich mich<br />

auch immer mehr in den Fortbildungskursen<br />

der BZK/KZV Freiburg<br />

engagieren. Inhaltlich wurde<br />

ich stark von Prof. Dr. Dr. Jürgen<br />

Düker unterstützt, der mich in die<br />

Geheimnisse der Zahnmedizin ein-<br />

führte und mich lehrte, dass Röntgenbilder<br />

sprechen können. Die<br />

Besuche in der Uniklinik Freiburg<br />

und die Frage von Prof. Dr. Gisbert<br />

Krekeler: „Möchten Sie auch Häkchen<br />

halten?“, bleiben mir immer<br />

in Erinnerung. Auch von Seiten der<br />

KZV und BZK Freiburg, insbesondere<br />

von Dipl.-Volkswirt Christoph<br />

Besters sowie dem Präsidenten, Dr.<br />

Joachim Schwalber, und zuletzt Dr.<br />

Peter Riedel wurde ich immer gefördert<br />

und begleitet.<br />

Mit Unterstützung des Kultusministeriums<br />

in Stuttgart konnte ich<br />

mich <strong>für</strong> den Beruf der Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten (ZFA) ab<br />

2001 auch auf der nationalen Ebene<br />

engagieren. In zahlreichen Fortbildungen<br />

in allen Bundesländern<br />

konnte ich <strong>für</strong> den Beruf der ZFA<br />

werben. In Kooperation mit der Getrud-Luckner-Gewerbeschule<br />

wurden<br />

die EDV-Kurse in den dortigen<br />

Räumen durchgeführt. Dr. Anton Fabinger,<br />

Dr. Michael Rediker und Dr.<br />

Norbert Struß haben hier tatkräftig<br />

mitgeholfen. Nachdem im Zahnärztehaus<br />

Freiburg ein Computerraum<br />

geschaffen wurde, konnten die gesamten<br />

Kursinhalte vom Praxisverwaltungskurs,<br />

dem ZMV-Aufbaukurs<br />

sowie dem ZMF-Aufbaukurs<br />

dort vermittelt werden. Gottseidank<br />

konnte ich ein gutes Lehrkräfteteam<br />

im Bereich Datenverarbeitung<br />

aufbauen, welches die Fortbildung<br />

allein in die Hand nahm, nachdem<br />

mein Nachfolger im Amt leider viel<br />

zu früh verstorben ist.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in der KZV und BZK Freiburg<br />

haben mich auch immer mit viel<br />

Engagement unterstützt. Unbedingt<br />

loben will ich auch die supertolle<br />

Verwaltungsarbeit, die das Team um<br />

Daniela Dörner <strong>für</strong> das Fortbildungsforum<br />

im Zahnärztehaus Freiburg<br />

leistet.<br />

Das mit dem lachenden und dem<br />

weinenden Auge kann ich nicht so<br />

ganz nachvollziehen. Ich bin eher<br />

traurig, dass diese schöne Zeit zu<br />

Ende geht, aber es müssen auch junge<br />

Leute eine Chance erhalten. Die<br />

können das auch, vielleicht sogar<br />

besser. Mein Ziel war immer, eine<br />

freundliche, kompetente, selbstbewusste,<br />

engagierte, flexible und<br />

wertvolle Mitarbeiterin <strong>für</strong> die Zahnarztpraxis<br />

auszubilden.“<br />

Dipl.-Volksw. Christoph Besters,<br />

stv. Vorsitzender des Vorstandes<br />

Dipl.-Volksw. Albert Mergelsberg<br />

Fotos: KZV BW<br />

Abschied. Albert Mergelsberg hat seinen letzten Kurs im FFZ in Freiburg abgehalten.<br />

Hier zusammen mit Iris Karcher und den Seminarteilnehmer*innen.<br />

Langjährige Weggefährten. Albert<br />

Mergelsberg (l.) und Dipl.-Volkswirt<br />

Christoph Besters, stv. Vorsitzender des<br />

Vorstandes der KZV BW.<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


66<br />

Termine<br />

» Landesarbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V. (LAGZ)<br />

Wo?<br />

Web-Seminare<br />

Mittwoch, 20. Oktober 2021<br />

09-11 Uhr<br />

Dienstag, 02. November 2021<br />

14-16 Uhr<br />

Mittwoch, 17. November 2021<br />

09-11 Uhr<br />

Mittwoch, 24. November 2021<br />

19-21 Uhr<br />

Dienstag, 07. Dezember 2021<br />

14-16 Uhr<br />

Nr. 08 1. Teil: Entstehung der Karies und Zahnbetterkrankungen,<br />

Prävention durch Mundhygiene<br />

Nr. 09 1. Teil: Entstehung der Karies und Zahnbetterkrankungen,<br />

Prävention durch Mundhygiene<br />

Nr. 10 2. Teil: Die Wirkung der Ernährung auf die<br />

Zähne, <strong>Prophylaxe</strong> durch Fluoride<br />

Nr. 11 1. Teil: Entstehung der Karies und Zahnbetterkrankungen,<br />

Prävention durch Mundhygiene<br />

Nr. 12 2. Teil: Die Wirkung der Ernährung auf die<br />

Zähne, <strong>Prophylaxe</strong> durch Fluoride<br />

Thema:<br />

Zahngesundheits-Tipps <strong>für</strong> Kids – So bleiben<br />

(Kinder-) Zähne gesund<br />

Die Teilnahme am Seminar ist kostenlos.<br />

Bitte geben Sie diese Termine an Erzieher*innen Ihres Bekannten- und Patientenkreises weiter.<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Landesarbeitsgemeinschaft<br />

<strong>für</strong> Zahngesundheit<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

Heßbrühlstr. 7, 70565 Stuttgart<br />

Telefon: 0711 222966 -18<br />

E-Mail: info@lagz-bw.de<br />

Internet: www.lagz-bw.de<br />

Anzeige<br />

[ZBW_09_Titel,1,25.08.2005,ZBW,1,TIT,1] ZAHNAERTZEBLATT-05_Kontrolle Lay-ZBW_09_Titel 05.09.2005 9:52 Uhr Seite 1<br />

ahn<br />

ärzte<br />

blatt<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Informationen<br />

aus der Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde<br />

Sie wollen das Zahnärzteblatt<br />

Baden-Württemberg zukünftig lieber<br />

in der digitalen Version lesen?<br />

Ab sofort haben Sie die Möglichkeit,<br />

unser Blatt digital im<br />

Titelthema<br />

Zahnärztekammer Fortbildung<br />

praktischen ePaper-Format zu<br />

Wählermeinung/<br />

Außerordentliche VV: Eine<br />

Umfrageaktion zur<br />

neue liberale Berufsordnung<br />

Bundestagswahl 2005<br />

beziehen. Auf diese Weise kommen<br />

Sie über <strong>jedes</strong> Ihrer Endgeräte,<br />

zu jedem Zeitpunkt und<br />

überall zur Lektüre des ZBW.<br />

Leitartikel<br />

Hierarchie und<br />

Beteiligung: Der<br />

Governance-Ansatz<br />

9.2005<br />

Zahnerhaltung durch<br />

Wurzelspitzenresektion<br />

So einfach geht‘s:<br />

Schreiben Sie uns eine E-Mail und<br />

bestellen Sie das ZBW online.<br />

E-Mail: info@zahnaerzteblatt.de<br />

Wollen Sie auf die gedruckte<br />

Version des ZBW verzichten,<br />

bestellen Sie die Printausgabe<br />

bitte bei Ihrer zuständigen Bezirkszahnärztekammer<br />

ab:<br />

BZK Freiburg,<br />

Tel. 0761 4506-343<br />

BZK Karlsruhe,<br />

Tel. 0621 38000-227<br />

BZK Stuttgart,<br />

Tel. 0711 7877-236<br />

BZK Tübingen,<br />

Tel. 07071 911-230<br />

ZBW 10/2021<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Zu guter Letzt 67<br />

Karikatur: Pfohlmann<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW),<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart, und<br />

Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-<br />

Württemberg (KZV BW),<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart,<br />

<strong>für</strong> das Informationszentrum Zahn- und<br />

Mundgesundheit Baden-Württemberg<br />

Eine Einrichtung der LZK BW und KZV BW<br />

Redaktion:<br />

Cornelia Schwarz (Cos) (ChR, verantw.)<br />

E-Mail: cornelia.schwarz@izzbw.de<br />

Telefon: 0711/222 966-10<br />

Gabriele Billischek (Bi),<br />

E-Mail: gabriele.billischek@izzbw.de<br />

Telefon: 0711/222 966-14<br />

Andrea Mader (am),<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/228 45-29<br />

E-Mail: mader@lzk-bw.de<br />

Dr. Holger Simon-Denoix (hsd),<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung<br />

Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/78 77-229<br />

E-Mail: holger.simon-denoix@kzvbw.de<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Informationszentrum Zahn- und Mundgesundheit<br />

Baden-Württemberg<br />

Heßbrühlstr. 7, 70565 Stuttgart<br />

Telefon: 0711/222 966-14<br />

Telefax: 0711/222 966-21<br />

E-Mail: info@zahnaerzteblatt.de<br />

Redaktionsassistenz: Gabriele Billischek<br />

Layout: Armin Fischer, Gabriele Billischek<br />

Autoren dieser Ausgabe: PD Dr. Mohammad Alkilzy,<br />

Dipl.-Volksw. Christoph Besters, Gabriele Billischek, Dr.<br />

Dr. Hans Ulrich Brauer, Jenny Dusche, Kristina Hauf,<br />

Dr. Elmar Ludwig, Dipl.-Volksw. Albert Mergelsberg,<br />

Alexander Messmer, Dr. Patricia Miersch, Mhd Said<br />

Mourad, Guido Reiter, Claudia Richter, Dr. Ruth M.<br />

Santamaría, Dr. Julian Schmoeckel, Cornelia Schwarz,<br />

Dr. Reinhard Schugg, Prof. Dr. Christian. H. Splieth, Dr.<br />

Torsten Tomppert.<br />

Titelseite: Foto: Jan Potente<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> Amtliche Mitteilungen der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Baden-Württemberg (KZV BW):<br />

Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg<br />

(KZV BW), KdöR<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> Amtliche Mitteilungen der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

(LZK BW):<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW), KdöR<br />

Hinweise: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

gekürzt zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf<br />

Veröffentlichung besteht nicht. Bei Einsendungen an<br />

die Redaktion wird der vollen oder auszugsweisen<br />

Veröffentlichung zugestimmt.Unaufgefordert eingegangene<br />

Fortbildungsmanuskripte können nicht veröffentlicht<br />

werden, da die Redaktion nur mit wissenschaftlichen<br />

Autoren vereinbarte Fort bildungsbeiträge veröffentlicht.<br />

Die im Zahnärzteblatt Baden-Württemberg<br />

veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in<br />

fremde Sprachen, sind vorbehalten. Kein Teil des<br />

Zahnärzteblattes darf ohne schriftliche Genehmigung des<br />

Informationszentrum<br />

Zahn- und Mundgesundheit Baden-Württemberg in<br />

irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder<br />

andere Verfahren reproduziert oder in eine von<br />

Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen,<br />

verwendbare Sprache übertragen werden.<br />

Fotokopien <strong>für</strong> den persönlichen und sonstigen eigenen<br />

Gebrauch dürfen nur von einzelnen Beiträgen oder<br />

Teilen daraus als Einzelkopien hergestellt werden. Der<br />

Herausgeber haftet nicht <strong>für</strong> unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos.<br />

Bei Änderungen der Lieferanschrift (Umzug,<br />

Privatadresse) wenden Sie sich bitte an die<br />

Mitgliederverwaltung Ihrer zuständigen<br />

Bezirkszahnärztekammer<br />

Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement inkl. MwSt. € 90,-<br />

Einzelverkaufspreis inkl. MwSt. € 7,50<br />

Bestellungen werden von der W. Kohlhammer<br />

Druckerei GmbH + Co. KG entgegengenommen. Die<br />

Kündigungsfrist <strong>für</strong> Abonnements beträgt 6 Wochen<br />

zum Ende des Bezugszeitraumes. Für die Mitglieder<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ist<br />

der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Druck:<br />

W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG<br />

Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart<br />

Stefan Leicht, Tel. 0711 3272-232<br />

E-Mail: stefan.leicht@kohlhammerdruck.de<br />

www.kohlhammerdruck.de<br />

ISSN: 0340-3017<br />

Druckauflage: 12.000 Exemplare<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 10/2021


FONDATION BEYELER<br />

10. 10. 2021 – 23. 1. 2022<br />

RIEHEN / BASEL<br />

Bekleidete Maja (La maja vestida), 1800 – 1807 (Detail), Öl auf Leinwand, 95 × 190 cm, Museo Nacional del Prado. Madrid © Photographic Archive. Museo Nacional del Prado. Madrid<br />

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid.

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