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Berufsorientierung in Neubrandenburg RÜM-Befragungen 2011

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1.2.2 Situation am Übergang: F<strong>in</strong>den Wirtschaft und Azubis zue<strong>in</strong>ander?<br />

Re<strong>in</strong> zahlenmäßig betrachtet hat sich die Lage am Ausbildungsmarkt 2010/11 landesweit<br />

durch die verbesserte Konjunktur und den demografisch bed<strong>in</strong>gten Rückgang der Schulabgänger<strong>in</strong>nen<br />

und -abgänger entspannt. Doch die Schwierigkeiten im Übergang s<strong>in</strong>d damit<br />

nicht für alle Jugendlichen gelöst. Zahlen aus dem aktuellen Arbeitsmarktmonitor des<br />

Arbeitgeberverbands Nordmetall und der IG Metall Küste für Mecklenburg-Vorpommern<br />

s<strong>in</strong>d alarmierend: „Immer mehr Jugendliche <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern verlassen die<br />

Schule ohne Berufsreife. Mit 14 % im Jahr <strong>2011</strong> ist der Anteil doppelt so hoch wie der<br />

Durchschnitt aller norddeutschen Bundesländer. 1.345 Jugendliche <strong>in</strong> MV s<strong>in</strong>d davon betroffen“,<br />

berichtete am 5. März die Ostsee-Zeitung. 1 Diese Jugendlichen sowie jene mit<br />

e<strong>in</strong>em schlechten Schulabschluss haben am Übergang Schule – Beruf e<strong>in</strong>e besonders<br />

schwierige Ausgangslage.<br />

Unternehmen beklagen weiterh<strong>in</strong> fehlende oder unpassende Qualifikationen. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt, dass die Interessen der Jugendlichen oft nicht mit den Bedarfen der Wirtschaft<br />

übere<strong>in</strong>stimmen. Besonders problematisch ist das im Masch<strong>in</strong>enbau und im Hotel- und<br />

Gaststättenbereich. Auch für viele kle<strong>in</strong>e Betriebe stellt sich das Problem, dass sie Auszubildende<br />

als Arbeitskräfte e<strong>in</strong>setzen (müssen), aber zunehmend jene Jugendliche e<strong>in</strong>stellen<br />

müssen, die eigentlich mehr Förderung benötigen. „Ke<strong>in</strong> Wunder also, dass man<br />

Handwerksmeister und Hoteliers klagen hört, die Schulabgänger seien heutzutage nicht<br />

mehr ‚ausbildungsreif‘ – die Betriebe mussten es selbst lange Zeit nicht se<strong>in</strong>“, konstatiert<br />

Bernd Kramer zusammen mit der Soziolog<strong>in</strong> Heike Solga: „Im Moment ist unser ganzes<br />

System nicht ausbildungsreif“, sagt die Professor<strong>in</strong> der Freien Universität Berl<strong>in</strong>. 2<br />

1.2.3 Basisdatenerhebungen <strong>in</strong> <strong>2011</strong>: Den Überblick schaffen<br />

„Wenn aus dir beruflich etwas werden soll, musst du die Region verlassen!“ – Diese Me<strong>in</strong>ung<br />

hat sich <strong>in</strong> den vergangenen zwei Jahrzehnten bei den meisten Eltern im Land verfestigt.<br />

Auch <strong>in</strong> Schulen und <strong>in</strong> Freizeite<strong>in</strong>richtungen war und ist dieser Satz zu hören. Bestätigung<br />

fand die Aussage <strong>in</strong> Zahlen, die e<strong>in</strong>en Überhang an Auszubildenden <strong>in</strong> fast allen Bereichen<br />

deutlich machten. Durch den demografischen Wandel hat sich dieses Bild umgekehrt.<br />

1 http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/brennpunkt/<strong>in</strong>dex_artikel_komplett.<br />

phtml?param=news&id=3384241, Stand: 5.3.2012.<br />

2 Kramer, Bernd, „Das ist zu viel zu wenig!“ <strong>in</strong>: jetzt SCHULE & JOB N° 1/12, Beilage der Süddeut-<br />

schen Zeitung, S. 32-35<br />

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