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pro aurum Magazin 01/2023

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Klassiker der Weltliteratur<br />

Ebenso interessant ist das Goldmotiv in der<br />

Bibel, dem wahrscheinlich berühmtesten<br />

Buch der Welt. Gold ist das Wertvollste und<br />

gebührt nur den Königen. So schildert der<br />

Evangelist Matthäus, wie die Sterndeuter<br />

aus dem Morgenland zur Geburt Jesu die<br />

Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe<br />

überbrachten. Oder auch König Salomos<br />

Tempelbau in Jerusalem war reich an Gold<br />

und Silber. Seinen Thron aus Elfenbein mit<br />

sechs Stufen und zwölf Löwenskulpturen<br />

ließ er mit Gold überziehen.<br />

DIE MAGIE DES GOLDES<br />

Gold in der Weltliteratur zeigt die magische<br />

Kraft, die von diesem prächtigen Edelmetall<br />

ausgeht. Diese Kraft kann sowohl positiv<br />

wie negativ besetzt sein. Sie ist ambivalent:<br />

Zum einen steht sie für Wertschätzung und<br />

Wohlstand, zum anderen für Gefahr und<br />

Gier. Die Passion und Bewunderung für das<br />

wertvolle Metall zeigen sich in allen Kulturen,<br />

Religionen und Regionen. Es wird meist<br />

mit Reichtum, sozialem Aufstieg, Ansehen<br />

und Wertigkeit verbunden. Global begehrt,<br />

ist es ein wertvolles Gut und wird damit in<br />

der Weltliteratur häufig thematisiert.<br />

eine erfüllte Zukunft. Gerade in deutschen<br />

Sprichwörtern und Redensarten ist Gold<br />

positiv besetzt: „Morgenstund’ hat Gold im<br />

Mund“ – „Reden ist Silber, Schweigen ist<br />

Gold“. So versinnbildlicht zum Beispiel „ein<br />

Herz aus Gold“ einen moralisch integren<br />

Menschen. Bei der Eheschließung stehen<br />

die goldenen Ringe für ewige Liebe und<br />

Treue zwischen zwei Menschen. Gold als<br />

königliches Metall – die Goldmedaille ist<br />

nicht umsonst bei den Olympischen Spielen<br />

das höchste Ziel der Sportler. Sie gebührt<br />

nur dem Sieger, dem Besten. Des Weiteren<br />

spricht der römische Dichter Horaz vom<br />

„goldenen Mittelweg“, einer Lösung, die<br />

den Kom<strong>pro</strong>miss zweier Parteien und damit<br />

die Ausgewogenheit symbolisiert.<br />

In diesem Zusammenhang hier noch der<br />

Hinweis für Literatur- und Goldliebhaber<br />

auf die für den 2. Oktober anberaumte<br />

Ausgabe der 100-Euro-Goldmünze <strong>2023</strong><br />

Goethes „Faust“ der Bundesregierung. In<br />

dieser Serie „Meisterwerke der deutschen<br />

Literatur“ folgen bis 2030 sieben weitere<br />

Goldmünzen.<br />

<br />

Wenngleich der erbitterte Kampf ums Gold<br />

oder die Gier danach fatale Auswirkungen<br />

haben können, steht es in der Literatur<br />

symbolisch meist für das Positive: für<br />

Wertschätzung, Anerkennung und Verehrung,<br />

für Huldigung und Liebe sowie für<br />

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