pro aurum Magazin 01/2023
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Wenig Hoffnung auf baldige Normalisierung der Konsumentenpreise<br />
INFLATION <strong>2023</strong><br />
VERSCHWINDEN WIRD<br />
SIE NICHT!<br />
Das Inflationsgespenst verbreitet seit vielen Monaten fast überall auf der Welt Angst<br />
und Schrecken. In Deutschland bewegt sich die Rate seit Frühjahr 2021 über dem<br />
Wunschwert der EZB in Höhe von zwei Prozent und macht derzeit wenig Anstalten,<br />
sich dieser Marke wieder anzunähern.<br />
INFLATION ERWEIST SICH ALS<br />
HARTNÄCKIG<br />
Für den Monat Januar wurde zum Beispiel<br />
ein Anstieg der Teuerungsrate von 8,1 auf<br />
8,7 Prozent p. a. gemeldet. Zur Erinnerung:<br />
Im Oktober war mit 10,4 Prozent noch der<br />
höchste Wert seit über 70 Jahren registriert<br />
worden. Grundsätzlich lässt sich die<br />
Inflation derzeit aus den folgenden Gründen<br />
nur schwer <strong>pro</strong>gnostizieren. Erstens:<br />
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine<br />
stellt aufgrund der Sanktionen der EU- und<br />
G7-Staaten gegen Russland ein großer Unsicherheitsfaktor<br />
für das globale Ölangebot<br />
sowie andere Rohstoffe dar. Das Ende des<br />
Kriegs oder dessen Folgen für das künftige<br />
Nachfragewachstum bzw. die Versorgungssicherheit<br />
sind derzeit kaum zu <strong>pro</strong>gnostizieren.<br />
Zweitens: Ein Großteil des globalen<br />
Ölnachfragewachstum hängt stark vom<br />
Wohl und Wehe der chinesischen Wirtschaft<br />
ab. Nach dem Ende bzw. Scheitern<br />
der Null-Covid-Strategie der chinesischen<br />
Machthaber könnte die chinesische Ölnachfrage<br />
– und damit auch der Preis des<br />
fossilen Energieträgers – spürbar ansteigen.<br />
Die Internationale Energieagentur hat<br />
im Februar ihre Prognose zum globalen<br />
Nachfragewachstum um 100.000 auf zwei<br />
Millionen Barrel <strong>pro</strong> Tag nach oben revidiert.<br />
Auch die Ankündigung Russlands, ab<br />
März die tägliche Ölförderung um 500.000<br />
Barrel zu reduzieren, könnte den Ölpreis<br />
verteuern und dadurch zu einer anhaltend<br />
hohen Inflation führen.<br />
Der Internationale Währungsfonds macht<br />
derzeit wenig Hoffnung auf eine baldige<br />
Normalisierung der Konsumentenpreise.<br />
Dies lässt sich an den für das laufende Jahr<br />
<strong>pro</strong>gnostizierten jährlichen Inflationsraten<br />
für Deutschland (7,2 Prozent), Frankreich<br />
(4,6 Prozent), Italien (5,2 Prozent), Spanien<br />
(4,9 Prozent), Großbritannien (9,0 Prozent)<br />
und die USA (3,5 Prozent) besonders<br />
gut ablesen. Doch hinsichtlich der künftigen<br />
Inflation gibt es auch optimistischere<br />
Prognosen. Diese findet man zum Beispiel<br />
auf der US-Website Trading Economics,<br />
die Investoren aktuelle und historische<br />
Daten sowie Prognosen für mehr als 20<br />
Millionen Konjunkturindikatoren, Devisen,<br />
Aktienmarktindizes, Anleiherenditen und<br />
Rohstoffpreise liefert. Auf Basis globaler<br />
makroökonomischer Modelle und Analystenerwartungen<br />
wird für das Jahr 2024 eine<br />
Rückkehr der US-Teuerungsrate in<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
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