pro aurum Magazin 01/2023
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Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filialen<br />
Savile Row gelernt hat und nun bei Ladage<br />
und Oelke tätig ist, die modischen Aspekte<br />
des Thronwechsels unter die Lupe: „Der<br />
Mann ist gut gekleidet und eine Stilikone<br />
über mehrere Jahrzehnte“, stellt Arnold<br />
gleich zu Beginn klar. Er sei ein „Town and<br />
Country Man“ im besten Sinne: immer<br />
stilvoll angezogen ohne Mühe, egal, ob im<br />
Hochland auf der Pirsch oder bei einem<br />
festlichen Abend. Dabei sei der Kleidungsstil<br />
des Königs aus Sicht des Experten durch<br />
Formalität und Beständigkeit sowie unprätentiöse<br />
Zurückhaltung gekennzeichnet.<br />
Bei seiner Kleidung legt Charles besonderen<br />
Wert auf handwerkliche Qualität, frei<br />
nach dem Motto: „Buy once, buy well“ – er<br />
investiert also in gute Kleidung und lässt<br />
sich neue Kleidungsstücke individuell<br />
schneidern, kann aufgrund dieser Qualität<br />
jedoch auch nach Jahrzehnten noch auf<br />
bewährte Stücke zurückgreifen: Ein Mantel<br />
von „Anderson & Sheppard“, der 1986 geschneidert<br />
wurde, kommt noch heute als<br />
Countrymode zum Einsatz. Damit er an<br />
seinen Lieblingsstücken lange Freude hat,<br />
lässt der König getragene Anzüge zurück<br />
zum Schneider schicken, wo sie aufbereitet<br />
und pressgebügelt werden.<br />
Neben dem generellen Auftreten des neuen<br />
Staatsoberhauptes hatte Herrenschneider<br />
Johannes Arnold auch einige Detailbeobachtungen<br />
aus fachlicher Sicht parat: So sei<br />
auffällig, dass Charles keine Schulterpolster<br />
trage: „Deshalb erscheint seine Statur etwas<br />
schlaff, aber er wirkt dadurch auch nahbar<br />
und sieht nicht wie ein strenger Mann aus“,<br />
so Arnold. Weitere Beobachtungen aus Expertensicht:<br />
Alle Hemden des Königs haben<br />
Umschlagmanschetten. Er trägt außerdem<br />
gerne Krawatten mit Regimentsstreifen –<br />
und ein Einstecktuch, „das über die Jahre<br />
farbenfroher geworden ist“.<br />
Auch kurzlebige stilistische Experimente<br />
hat Johannes Arnold aufgespürt – so trat<br />
Charles in den Siebzigerjahren kurzzeitig<br />
mit Bart auf, der jedoch nach geradezu frivolen<br />
Kommentaren in der Boulevardpresse<br />
bald wieder verschwand. Beim Experten<br />
sammelt Charles dadurch zusätzliche<br />
Pluspunkte. Sein Fazit: „König Charles ist<br />
stilvoll, ohne <strong>pro</strong>tzig zu sein.“<br />
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