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aus den Bezirken und Kreisen 63<br />
DER „MANN FÜR ALLE FÄLLE“ WIRD 60 JAHRE ALT<br />
Unterreichenbacher Edmund Schenk seit 40 Jahren als<br />
Schiedsrichter aktiv – Auch Kassenwart und Ortsvorsteher<br />
Wer 60 Jahre alt wird und davon 40 Jahre ehrenamtlich<br />
tätig ist, den kann man als wahren<br />
Vereinsmenschen und Legende bezeichnen.<br />
Die Rede ist von Edmund Schenk (KSG Unterreichenbach).<br />
Im Jahre 1985 schrieb der Hessische<br />
Tischtennis-Verband die Vereine an,<br />
die noch keinen ausgebildeten Schiedsrichter<br />
hatten. Die KSG Unterreichenbach war auch<br />
dabei. Edmund Schenk – damals 22 Jahre<br />
jung - nahm erfolgreich bei diesem Lehrgang<br />
in Hanau teil.<br />
„Die KSG hat schon damals Turniere ausgerichtet,<br />
deshalb habe ich mich angemeldet“,<br />
sagte Schenk. Und das war gut so. „Ede“ –<br />
wie ihn seine Freunde rufen - hat sich immer<br />
weiter- und fortgebildet. Das muss auch sein,<br />
denn die Regel und die Schlägerbeschaffenheit<br />
ändern sich oft. Zu oft wie er sagt. „In den<br />
vergangenen Jahren wurde zu viel verändert.<br />
Die Sätze auf elf Punkte zu reduzieren, finde<br />
ich ok, da das den Tischtennis-Sport schneller<br />
und interessanter für die Zuschauer macht.<br />
Wenn man größere Bälle oder anderes Material<br />
verwenden kann, da sehe ich keinen Nutzen für den Sport“,<br />
lautet sein klares Statement.<br />
Der Jubilar ist ein akribischer Arbeiter. Er überwacht die Auslosungen<br />
der Turnierleitung. Die Einhaltung der Zeitpläne. Die<br />
Beleuchtung in der Halle muss auch stimmen. Schenk kontrolliert<br />
Tische, Netze und auch die Schläger der Spieler. „Natürlich<br />
achte ich auch auf sportgerechte Kleidung und faires Verhalten<br />
der Akteure. Als Oberschiedsrichter bin ich bei Regelfragen die<br />
oberste Instanz“.<br />
Edmund Schenk spielt selbst in der 1. Kreisklasse bei der KSG<br />
Unterreichenbach II. Manchmal wird auch der ruhige Ede impulsiv.<br />
Gerade dann, wenn er im Entscheidungssatz hoch in Führung<br />
liegt und noch verliert. Ein Schrei, ein böses Gesicht – aber das<br />
vergeht schnell, den Ede kann ohne Tischtennis nicht sein. Aber<br />
nach unnötigen Niederlagen droht er den Sport an den Nagel zu<br />
hängen. Dieser Zustand hält aber nur ein paar Minuten an, dann<br />
schmiedet er wieder neue Pläne!<br />
An ein besonderes Spiel erinnert er sich noch heute. Damals<br />
ging ein Satz noch bis 21 Punkte. „In Hailer holte ich mal einen<br />
4:15-Rückstand im dritten Satz auf und gewann 23:21. Auch deshalb<br />
ist Tischtennis so interessant“. Auch als Schiedsrichter hat<br />
er viel erlebt. Ein Jahr nachdem er im Amt war (1986), war die<br />
KSG Unterreichenbach Ausrichter der Bundesligapartie Altena<br />
gegen Grenzau in der Birsteiner Großturnhalle. „Weiterhin war<br />
ich beim Compeed Cup (mit Spielern wie Jörgen Persson, Speedy<br />
Fetzner, Andrej Grubba und Petr Korbl) im Einsatz. „Beeindruckend<br />
waren auch die Deutschen Meisterschaften der Rollstuhlfahrer<br />
und Behinderten“. Die unzähligen Kreis- Bezirk und Verbandsveranstaltungen<br />
wurden auch mit Edmund Schenk besetzt.<br />
Dem Schiedsrichter aus Unterreichenbach gefällt beim Tischtennis<br />
die Bandbreite des Alters. „Die Mannschaften sind ohne<br />
Altersbegrenzung. Du kannst an einem Abend gegen einen<br />
17jährigen genauso wie gegen einen 70jährigen spielen und<br />
triffst so auf verschiedene Spielarten, beziehungsweise Typen.<br />
Durch mein jahrzehntelanges Tischtennisspiel gibt es gewachsene<br />
Bekannt- und Freundschaften im gesamten Kreisgebiet“,<br />
sagte Schenk.<br />
So ganz nebenbei hat er auch noch viele Ehrenämter inne. Bei<br />
der KSG Unterreichenbach ist Schenk von 1986 bis heute Kassenwart.<br />
Immer wieder übernahm er auch die Pressearbeit, die<br />
er wie ein Schweizer Uhrwerk verrichtet. Und seit 1989 obliegt<br />
im auch das Amt des Kassenwartes im Tischtenniskreis Gelnhausen<br />
(später Main-Kinzig-Kreis).<br />
Also ein Mann für alle Fälle. Den im Sternzeichen des Stiers Geborenen<br />
sagt man Zuverlässigkeit, Loyalität, Gründlichkeit und<br />
Geselligkeit nach. Auf Edmund Schenk (4. Mai) treffen diese Eigenschaften<br />
alle zu.<br />
Text und Foto:<br />
Rainer Michelmann, Kreispressewart