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Bauholz, Bauholztransport und Forstwirtschaft im Altenburger Land ...

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Für Anfang des 19. Jh. äußert sich SCHMALZ (1820: 265) zu diesem Problem:<br />

„Das nötige <strong>Bauholz</strong> holen die <strong>Altenburger</strong> zum größten Theil aus dem<br />

Reußischen oder aus der Gegend bei Eisenberg, wo es noch große Forsten<br />

giebt.“ Anschließend schildert er, dass die Käufer, Bauherren aus Altenburg, das<br />

Holz von Handwerkern in Waldnähe zurichten <strong>und</strong> erst dann zur Baustelle<br />

fahren lassen, um Geld zu sparen. Einen ähnlichen Zweck hatten Anweisungen<br />

aus dem Jahre 1790 (ThStA Altenburg, Kammer zu Altenburg, Amt Altenburg,<br />

Nr. 1081): „ ..., Eichen <strong>und</strong> andere Stämme sind nicht ´gewaldrappet´ vor dem<br />

Transport <strong>und</strong> werden an Ort <strong>und</strong> Stelle ´in die Späne gehauen´, sollen zukünftig<br />

nicht stärker als nötig bemessen sein.“ Schon früher aber haben Z<strong>im</strong>merleute<br />

<strong>Bauholz</strong> <strong>im</strong> Forst zubereitet; 1700 erhielten Z<strong>im</strong>merleute aus Schmölln Lohn für<br />

Arbeiten, die sie <strong>im</strong> Leinaforst verrichtet hatten (ThStA Altenburg, Kammer zu<br />

Altenburg, Amt Altenburg, Nr. 1407: 76 ff.).<br />

Unter dem hier angesprochenen Aspekt lohnt sich die Betrachtung der dendrochronologisch<br />

ermittelten Zahl von Jahresringen. Mehrfach sind Hölzer mit nur<br />

wenigen Jahresringen, also relativ dünne Hölzer, verbaut worden. Auf die den<br />

Anforderungen entsprechende Qualität ist zweifellos geachtet worden. Mit dem<br />

Kauf derartig dünner Hölzer wurden aber Preis <strong>und</strong> Transportprobleme<br />

min<strong>im</strong>iert.<br />

4.3.3. <strong>Bauholz</strong>versorgung durch Flößerei<br />

EIßING (CRAMER & EIßING 1996: 20) stellte fest: „Der Holztransport über die<br />

Flüsse <strong>und</strong> Seen war über das gesamte Mittelalter bis zur Einführung der<br />

Eisenbahn <strong>im</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>ert die einzige Möglichkeit, das Massengut Holz über<br />

weite Strecken zu transportieren.“ ADAM (2005) schildert die Bedeutung der<br />

<strong>Bauholz</strong>flößerei vom 16. bis zum 18. Jahrh<strong>und</strong>ert in Niedersachsen an mehreren<br />

Beispielen <strong>und</strong> erörtert damit verb<strong>und</strong>ene Probleme.<br />

Zur Flößerei auf Sprotte <strong>und</strong> Pleiße liegen mehrere Publikationen vor (z.B.: F.<br />

L. 1935, RENZ 1938, BRÄUNLICH 1936, HARTMANN 1988, 1990, GEHLAUF 1996,<br />

SCHNEIDER (o. A.), GREBENSTEIN 1984 u. a.); dazu äußert sich auch GLONKA (o.<br />

J.) unter Berufung auf GEISTFELD (1963) u.a. Berichtet wird stets nur von<br />

Scheitholzflößerei. Genutzt wurde die Pleiße in mehreren Perioden zur Flößerei,<br />

die zeitlichen Angaben dazu sind aber z. T. widersprüchlich.<br />

HARTMANN (1990: 244) gibt Flößerei auf der Pleiße durch die landesherrliche<br />

Floßanstalt 1578 – 1600 bis Leipzig <strong>und</strong> 1698 – 1723 bis Münsa an. Die<br />

Angaben von F. L. (1935) sind nahezu identisch; das Ende der Pleißeflößerei<br />

datiert er für 1733 (bis Münsa). Herkunftsgebiet des ab 1779 geflößten Holzes<br />

war der Werdauer Forst, der südlich von Altenburg in Sachsen liegt. Dort wurden<br />

1578 durch Vertiefung zweier Bäche „zwei Floßgräben bis ins Herz des<br />

Werdauer Waldes angelegt, Teiche vertieft“ <strong>und</strong> weitere Maßnahmen durchgeführt,<br />

so dass schon 1579 die Floßstrecke vom Werdauer Forst über die Pleiße

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