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Seit 150 Jahren sind wir da, wo das Leben passiert. - DSW 12

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Auch Abteilungsleiter U. Becker lobte den Verstorbenen:<br />

„Rückschauend <strong>wir</strong>d uns bewusst, wie er mit leichter Hand und doch sachkundig,<br />

mit ausgleichender Geduld und doch Zielstrebigkeit <strong>da</strong>s <strong>Leben</strong> in der<br />

Wassersportabteilung gestaltete.“<br />

Im Mai 1974 schloss sich die Ruderriege der TH dem <strong>DSW</strong> an. Da sie einen<br />

eigenen Bootspark mitbrachte, reichten die vorhandenen Bootsplätze nicht aus.<br />

Großenteils in Selbsthilfe, unter Beteiligung auch der Jugend, entstand neben<br />

der vorhandenen Bootshalle eine zweite in gleicher Größe. Sie konnte 1978 fertig<br />

gestellt werden.<br />

1975 überließ Heinz Schäfer seinen Trainerstuhl dem jungen Horst Heckel. Erfolge<br />

waren in diesem Jahr rar. Lediglich der 13-jährige Christof Essinger errang<br />

einen Sieg. Trainer und Abteilungsvorstand konnten mit den erzielten Leistungen<br />

und diesem totalen Niedergang der Renntätigkeit nicht zufrieden sein.<br />

Hinwendung zum Breitensport<br />

In der Abteilung fing man an, sich Ge<strong>da</strong>nken zu machen, welchen Sinn es macht,<br />

Wettkampf zu betreiben. In den vergangenen Jahrzehnten war immer wieder unter<br />

großen Anstrengungen und finanziellen Belastungen versucht <strong>wo</strong>rden, neue<br />

Mannschaften aufzubauen, die <strong>da</strong>nn zur großen Enttäuschung der Verant<strong>wo</strong>rtlichen<br />

bald auseinander fielen.<br />

Anfang 1977 bilanzierte Abteilungsleiter U. Becker die Lage:<br />

„Kritisch gesehen werden muss in der Abteilung die Entwicklung im Wettkampfsport.<br />

Mit nur einem errungenen Sieg auf einer Regatta und dem „Einfrieren“<br />

der rennsportlichen Tätigkeit ist hier <strong>wo</strong>hl ein Tiefpunkt eingetreten. Man<br />

fragt sich natürlich, warum? Gewiss, der Trainer der Junioren ist im Laufe des<br />

Sommers durch Krankheit ausgefallen, und alle Bemühungen, einen Ersatz zu<br />

finden, scheiterten. Doch die eigentlichen Ursachen für den Niedergang des Leistungssports<br />

in unserer Abteilung <strong>sind</strong> vielfältigerer Art und deuteten sich schon<br />

lange an. Die relativ kleine Abteilung tat sich schon immer schwer, einen ordnungsgemäßen<br />

Rennbetrieb zu finanzieren (hochwertige Rennboote, Trainerbegleitboot,<br />

Transport zum Training und zu Regatten, Meldegebühren, Reparatur<br />

und Unterhaltung des Bootsmaterials). Hinzu kommt, <strong>da</strong>ss gerade im Rudersport<br />

die Anforderungen in den letzten <strong>Jahren</strong> stark gestiegen <strong>sind</strong>. Wer nur im<br />

regionalen Bereich während der Regattasaison erfolgreich sein will, muss nach<br />

Abschluss eines regelmäßigen und intensiven Wintertrainings (wöchentlich 3x<br />

Konditionstraining und 2x Waldlauf) in der warmen Jahreszeit mindestens 5x<br />

wöchentlich aufs Wasser; hinzu kommen noch die Starts auf Regatten. Die bei<br />

einem solchen Trainingsbetrieb anfallenden Fahrtkosten zur 20 km entfernten<br />

Trainingsstätte kann die Abteilung nicht aufbringen. – Nicht zuletzt müssen die<br />

Bedingungen, unter denen bei uns Leistungssport betrieben werden kann, aus<br />

der Sicht des Aktiven (meist Schülers) gesehen werden. Welchem Jugendlichen<br />

kann angesichts der überall erhöhten Leistungsanforderungen noch zugemutet<br />

werden, fast täglich bis zu 5 Stunden für den Sport aufzuwenden? Der hohe Zeitaufwand<br />

ergibt sich aus der großen Entfernung zur Trainingsstätte mit Busfahrt<br />

nach Erfelden, umkleiden, Training, duschen, Rückfahrt nach Darmstadt. Manche<br />

Aktiven kommen erst gegen 21 Uhr nach Hause. Wer kann <strong>da</strong>nn noch etwas<br />

für Schule oder Studium tun? Kann es weiterhin Ziel der Abteilung sein Wettkampfsport<br />

in dieser extremen Form zu fördern?“<br />

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