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EVP-Fraktion - EPP Group

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in Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal erfordern eine konsequentere Einhaltung des<br />

Stabilitäts- und Wachstumspaktes.“<br />

Nach Ansicht von Frau Wortmann-Kool liegt die Lösung nicht in der Bereitstellung zusätzlicher<br />

Gelder aus dem EU-Haushalt, sondern darin, dass die Reformpläne, wie sie beispielsweise die<br />

griechische Regierung vorgelegt hat, auch tatsächlich umgesetzt werden. Das wird deutlich auf die<br />

anderen Mitgliedstaaten abstrahlen, die sich in derselben Situation befinden – Spanien, Portugal<br />

und Irland.<br />

Frau Wortmann-Kool fügte hinzu: „Die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> befürwortet uneingeschränkt den Ansatz<br />

der Kommission zur Bewältigung der Probleme Griechenlands. Gleichzeitig ist eine bessere<br />

Abstimmung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen erforderlich.“ Die Europäische Kommission<br />

müsse die Lage in der Eurozone im Auge behalten, damit sie im Falle einer finanzielle Notsituation<br />

die erforderlichen Schritte einleiten kann, einschließlich einer Intervention durch den IWF. Ferner<br />

müsse die Europäische Union die europäischen Vorschriften für die Finanzmärkte verschärfen.<br />

Frau Wortmann-Kool stellte abschließend fest: „Am Markt gibt es zahlreiche aktive Hedgefonds,<br />

die auf Abwertung spekulieren. Die Reaktion der Finanzmärkte trägt zur weiteren Vertiefung des<br />

Problems bei. Das macht deutlich, dass die europäischen Finanzmarktvorschriften verschärft<br />

werden müssen.“<br />

<strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> Bericht<br />

Ausgabe 3 / März 2010<br />

2020-Strategie: EP-<strong>Fraktion</strong>svorsitzende fordern gemeinsam eine mit mehr Nachdruck<br />

verfolgte wirtschaftliche Ordnungspolitik<br />

Von Eduard Slootweg<br />

Die Vorsitzenden der drei größten <strong>Fraktion</strong>en im Europäischen Parlament - Joseph Daul (FR),<br />

<strong>EVP</strong>, Martin Schulz, S&D und Guy Verhofstadt, ELDR - haben im Vorfeld des Frühjahrsgipfels<br />

der EU-Staats- und Regierungschefs gemeinsam in Straßburg für eine mit mehr Nachdruck<br />

verfolgte wirtschaftliche Ordnungspolitik im Rahmen der neuen EU-2020-Strategie plädiert.<br />

Mit dieser gemeinsamen Initiative wollen sie unterstreichen, dass sich alle Mitgliedstaaten<br />

auf ein gemeinsames Konzept für eine sozialverträgliche und nachhaltige Wiederbelebung der<br />

europäischen Wirtschaft in den kommenden Jahren verständigen müssen.<br />

In einem gemeinsamen Entschließungsantrag der drei <strong>Fraktion</strong>en heißt es, dass das Scheitern der<br />

Lissabon-Strategie auf das unzureichende Engagement und die mangelnde Eigenverantwortung<br />

der Mitgliedstaaten sowie auf das Fehlen wirksamer Anreize und verbindlicher Instrumente auf<br />

EU-Ebene zurückzuführen ist. Die drei <strong>Fraktion</strong>en fordern den Europäischen Rat nachdrücklich<br />

auf, die auf dem Gruppenzwang basierende Methode der offenen Koordinierung in der<br />

Wirtschaftspolitik zugunsten wirksamerer Instrumente aufzugeben. Sie ermutigen die Kommission,<br />

alle im Vertrag von Lissabon zur Verfügung stehenden Rechtsgrundlagen zur Koordinierung der<br />

Wirtschaftsreformen und zur Kontrolle der Umsetzung der nationalen Aktionspläne anzuwenden,<br />

darunter gegebenenfalls auch Anreize und Sanktionen.<br />

Darüber hinaus ist das neue Governancekonzept darauf ausgerichtet, die neue 2020-Strategie,<br />

die Strategie für nachhaltige Entwicklung und den Stabilitäts- und Wachstumspakt kohärenter<br />

zu gestalten. Die Mitgliedstaaten werden allerdings aufgefordert, die Kriterien des europäischen<br />

Stabilitäts- und Wachstumspakts einzuhalten.<br />

In dem gemeinsamen Entwurf wird als Ziel einer erfolgreichen Wirtschaftsstrategie die Schaffung<br />

einer sozialen Marktwirtschaft genannt, die sich durch nachhaltige und hochwertige Beschäftigung,<br />

Flexibilität, offene und auf Wettbewerb beruhende Arbeitsmärkte, eine bessere Vereinbarkeit von<br />

Arbeits- und Privatleben, lebenslanges Lernen und Ausbildungsmöglichkeiten für Männer und<br />

Frauen bei gleichzeitiger Fortsetzung der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung<br />

auszeichnet. Das Parlament ist der Meinung, dass das Beschäftigungspotenzial von älteren<br />

Menschen und Arbeitnehmern mit Behinderungen oft vernachlässigt wird, und erwartet Vorschläge<br />

zur besseren Nutzung dieses Potenzials.<br />

Mit Blick auf die Realwirtschaft betonten die drei <strong>Fraktion</strong>svorsitzenden, dass kleine und mittlere<br />

Unternehmen angesichts ihres Innovationspotenzials und des individuellen Unternehmertums<br />

auch in den kommenden zehn Jahren ein Schlüssel für Beschäftigung und Wirtschaftswachstum<br />

seien. Allerdings müsse die EU diesen Prozess unterstützen, indem sie den KMU eine umfassende<br />

Teilhabe an den Ergebnissen der Forschungs- und Innovationspolitik ermögliche und für eine<br />

Verringerung unnötigen Verwaltungsaufwandes sorge.<br />

Längerfristige Visa: Mehr Sicherheit durch die Erleichterung des freien Personenverkehrs<br />

für Inhaber von Visa für den längerfristigen Aufenthalt<br />

Von Katherine O’Loghlen<br />

Drittstaatsangehörige, die die EU mit einem Visum für den kurzfristigen Aufenthalt besuchen,<br />

können sich frei in dem aus 25 Staaten bestehenden Schengenraum bewegen, wohingegen<br />

für Besucher mit einem Visum für den längerfristigen Aufenthalt Passkontrollen und eine<br />

Visumspflicht zur Anwendung kommen. Von dieser Uneinheitlichkeit sind beispielsweise Studenten<br />

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