28.12.2012 Aufrufe

EVP-Fraktion - EPP Group

EVP-Fraktion - EPP Group

EVP-Fraktion - EPP Group

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VIII<br />

j a h r b u c h d e r e v p - f r a k t i o n - 2 0 1 0<br />

318<br />

Kommission nehmen, die eine Einigung vor Ende Juni anstrebt. Die meisten Forderungen des<br />

Europäischen Parlaments wurden in das neue Verhandlungsmandat aufgenommen. Die <strong>EVP</strong>-<br />

<strong>Fraktion</strong> fordert die Gewährleistung der Bürgerrechte und der Sicherheit.<br />

Der Kampf gegen den Terrorismus stellt einen Schwerpunkt für die Europäische Union dar, und<br />

eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den USA – einschließlich des Austauschs von Informationen<br />

und Daten – bildet eine Voraussetzung für die Vereitelung terroristischer Anschläge und für die<br />

Gewährleistung der Sicherheit unserer Bürger. In Bezug auf den neuen Verhandlungsprozess<br />

bekräftigte die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, dass die Weitergabe von europäischen personenbezogenen Daten<br />

an Drittländer zu Sicherheitszwecken bestimmten Verfahrensgarantien und Verteidigungsrechten<br />

sowie den Datenschutzvorschriften auf nationaler und europäischer Ebene unterliegen sollte.<br />

Manfred Weber (DE), stellvertretender Vorsitzender der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, Simon Busuttil (MT),<br />

Koordinator der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres,<br />

und Ernst Strasser (AT), <strong>EVP</strong>-Schattenberichterstatter, betonen, dass die Verhandlungen auf<br />

dem richtigen Weg seien: Das Europäische Parlament sei nun endlich in die Verhandlungen<br />

eingebunden und seine Forderungen seien weitgehend in das Mandat aufgenommen worden.<br />

Nach Ansicht der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> ist es u. a. dringend erforderlich, den Begriff „Terrorismus“ genauer<br />

zu definieren, die Weitergabe von Daten an Drittländer auszuschließen, die Weitergabe großer<br />

Datenmengen zu verhindern und den Begriff „Zweckbindung“ bei der Verarbeitung von Daten<br />

in Fällen, in denen eine nachweisliche Verbindung zu terroristischen Aktivitäten besteht, genauer<br />

festzulegen.<br />

Meerespolitik: Europa muss weiterhin führende Rolle spielen<br />

Von Theo Georgitsopoulos<br />

In der diesmonatigen Plenartagung des Europäischen Parlaments in Straßburg stand erneut das<br />

Thema Verkehr im Mittelpunkt des Interesses. Während der Aussprache über die „Strategischen<br />

Ziele und Empfehlungen für die Seeverkehrspolitik der EU bis 2018“ betonte Georgios<br />

Koumoutsakos (GR), <strong>EVP</strong>-Schattenberichterstatter, dass die führende Rolle des europäischen<br />

Seeverkehrssektors auf dem Weltmarkt bewahrt werden müsse, und verwies auf die große<br />

Bedeutung der staatlichen Beihilfen für die Schifffahrt bei der erfolgreichen Bewältigung des<br />

unlauteren Wettbewerbs mit Drittländern. Die Leitlinien über staatliche Beihilfen im Seeverkehr, die<br />

2011 ihre Gültigkeit verlieren, müssen beibehalten und verlängert werden, da sie wesentlich zum<br />

Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Schifffahrt beigetragen haben<br />

sowie dazu, dass sie sich im oft unlauteren Wettbewerb mit Drittländern erfolgreich bewähren und<br />

ihre führende Rolle weltweit behaupten konnten. Auf diese Weise konnten die Volkswirtschaften<br />

der Mitgliedstaaten unterstützt werden.<br />

Ein weiteres Ziel besteht darin, das Seeverkehrsgewerbe für junge EU-Bürger attraktiver zu<br />

gestalten. Die Notwendigkeit, auf allen Ebenen lebenslange Weiterbildungsmöglichkeiten und<br />

Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an Land und auf See anzubieten, um die beruflichen<br />

Qualifikationen und das Fachwissen der Arbeitskräfte zu erhöhen, sollte betont werden. Die<br />

Piraterie stellte einen weiteren wichtigen Punkt dar. Alle Reeder werden aufgefordert, mit staatlichen<br />

Initiativen zu ihrem Schutz vor Piraterie wie zum Beispiel der ersten erfolgreichen Marineoperation<br />

der EU - Mission Atalanta – zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus werden die Kommission und die<br />

Mitgliedstaaten aufgefordert, ihre Zusammenarbeit untereinander und im Rahmen der Vereinten<br />

Nationen zu intensivieren, um die Seeleute, Fischer und Reisenden sowie die Schiffe zu schützen.<br />

„Da aufgrund der außergewöhnlichen Umstände in Europa in den vergangenen zwei Wochen auf<br />

alternative Transportmittel umgestiegen werden musste, ist den EU-Bürgern die Bedeutung des<br />

Schienen- und Seeverkehrs verstärkt bewusst geworden.<br />

Wir benötigen eine kombinierte europäische Strategie für den Seeverkehr, um auf europäischer<br />

und internationaler Ebene in diesem Sektor eine hohe Qualität zu wahren, schließlich befindet sich<br />

die Weltflotte zu 41 % in europäischem Besitz“, so Georgios Koumoutsakos.<br />

<strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> Bericht<br />

Ausgabe 5 / Mai 2010<br />

Die Eurokrise: Forderung nach einer Mentalitätsänderung in den Mitgliedstaaten<br />

Von Eduard Slootweg<br />

„Europa hat endlich reagiert. Die Staats- und Regierungschefs haben endlich damit begonnen, sich<br />

Klarheit über die Probleme zu verschaffen, und vor zehn Tagen einen Stützungsplan für unsere<br />

Währung, den Euro, beschlossen. Einen Plan, in dem das Ausmaß der europäischen Solidarität<br />

zum Ausdruck kommt und der damit all jene widerlegt, die an ihr zweifelten“, erklärte der<br />

<strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>svorsitzende Joseph Daul (F) im Plenum. „Aber einen Plan, der nicht ausreicht und<br />

von Maßnahmen zur Senkung der Defizite der nationalen Haushalte und der Zusammenarbeit<br />

zwischen den 27 im Bereich der Haushalts-, Sozial- und Steuerpolitik flankiert werden muss.“<br />

Für Joseph Daul wird Europa ohne politischen Mut und ohne radikale Mentalitätsveränderung<br />

in den Mitgliedstaaten keinen Erfolg haben. „Weil wir die Maßnahmen, die wir gemeinsam auf<br />

europäischer Ebene und jeder einzeln auf nationaler Ebene hätten treffen müssen, jetzt ergreifen<br />

müssen. Und dies gilt für die Regierungen der Rechten wie der Linken.“<br />

„Aus all dem”, erklärte Daul, „müssen wir unsere Lehren ziehen. Erste Lehre: Wir brauchen größere<br />

Transparenz bei den nationalen und den europäischen Haushalten. Zweite Lehre: Die 27 müssen<br />

sich rechtzeitig über ihre haushaltspolitischen, sozialen und steuerlichen Leitlinien abstimmen.<br />

Dritte Lehre: Der Euro ist nur dann lebensfähig, wenn wir gemeinsam die notwendigen Mittel<br />

aufbringen.<br />

Ich weiß, es verärgert die Mitgliedstaaten, wenn von ihnen verlangt wird, dass sie sich<br />

untereinander abstimmen sollen. Aber sie werden sich daran gewöhnen müssen, künftig verärgert<br />

zu sein, wenn sie ihre öffentlichen Finanzen weiterhin so behandeln, als wären sie nicht durch<br />

eine Währung und somit durch eine notwendige gemeinsame Haushaltsdisziplin miteinander<br />

verbunden“, erklärte Daul abschließend.<br />

Die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> fordert die Kommission auf, die Therapie des „Schadenfreiheitsrabatts“ auf die<br />

Mitgliedstaaten anzuwenden: finanzielle Vergünstigungen für die, die ihre öffentlichen Finanzen<br />

in Ordnung bringen, Sanktionen für die Widerspenstigen.<br />

Corien Wortmann-Kool MdEP, stellvertretende Vorsitzende der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> und zuständig für<br />

Wirtschafts- und Umweltpolitik, sagte: „Die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt,<br />

dass eine stärkere wirtschafts- und währungspolitische Governance von wesentlicher Bedeutung<br />

für die Überwindung der Eurokrise ist und dass die Strategie Europa 2020 den Rahmen für die<br />

Verhinderung künftiger Krisen darstellt. Eine ehrgeizige und konkrete Strategie Europa 2020 kann<br />

uns auf den Weg zurück zu Wachstum und Beschäftigung führen.“<br />

Organtransplantationen leichter gemacht<br />

Von Atilla Agárdi<br />

Das Europäische Parlament hat einen Bericht von Miroslav Mikolášik (SK) über Qualitäts- und<br />

Sicherheitsstandards für zur Transplantation bestimmte menschliche Organe angenommen.<br />

„Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte und für den Erfolg von Transplantationen.<br />

Ich begrüße die reibungslose Annahme der Richtlinie und des Aktionsplans. Mit der Festlegung<br />

hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards für das Transplantationsverfahren können wir Tausenden<br />

von Patienten in der gesamten EU helfen“, erklärte Mikolášik.<br />

Der Berichterstatter zeigte sich vor allem zufrieden mit den ausgezeichneten Ergebnissen in der<br />

Frage des Schutzes von Spendern und Empfängern durch das Altruismusprinzip – die freiwillige<br />

j a h r b u c h d e r e v p - f r a k t i o n - 2 0 1 0<br />

319

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!