EVP-Fraktion - EPP Group
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Kommission nehmen, die eine Einigung vor Ende Juni anstrebt. Die meisten Forderungen des<br />
Europäischen Parlaments wurden in das neue Verhandlungsmandat aufgenommen. Die <strong>EVP</strong>-<br />
<strong>Fraktion</strong> fordert die Gewährleistung der Bürgerrechte und der Sicherheit.<br />
Der Kampf gegen den Terrorismus stellt einen Schwerpunkt für die Europäische Union dar, und<br />
eine fruchtbare Zusammenarbeit mit den USA – einschließlich des Austauschs von Informationen<br />
und Daten – bildet eine Voraussetzung für die Vereitelung terroristischer Anschläge und für die<br />
Gewährleistung der Sicherheit unserer Bürger. In Bezug auf den neuen Verhandlungsprozess<br />
bekräftigte die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, dass die Weitergabe von europäischen personenbezogenen Daten<br />
an Drittländer zu Sicherheitszwecken bestimmten Verfahrensgarantien und Verteidigungsrechten<br />
sowie den Datenschutzvorschriften auf nationaler und europäischer Ebene unterliegen sollte.<br />
Manfred Weber (DE), stellvertretender Vorsitzender der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, Simon Busuttil (MT),<br />
Koordinator der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres,<br />
und Ernst Strasser (AT), <strong>EVP</strong>-Schattenberichterstatter, betonen, dass die Verhandlungen auf<br />
dem richtigen Weg seien: Das Europäische Parlament sei nun endlich in die Verhandlungen<br />
eingebunden und seine Forderungen seien weitgehend in das Mandat aufgenommen worden.<br />
Nach Ansicht der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> ist es u. a. dringend erforderlich, den Begriff „Terrorismus“ genauer<br />
zu definieren, die Weitergabe von Daten an Drittländer auszuschließen, die Weitergabe großer<br />
Datenmengen zu verhindern und den Begriff „Zweckbindung“ bei der Verarbeitung von Daten<br />
in Fällen, in denen eine nachweisliche Verbindung zu terroristischen Aktivitäten besteht, genauer<br />
festzulegen.<br />
Meerespolitik: Europa muss weiterhin führende Rolle spielen<br />
Von Theo Georgitsopoulos<br />
In der diesmonatigen Plenartagung des Europäischen Parlaments in Straßburg stand erneut das<br />
Thema Verkehr im Mittelpunkt des Interesses. Während der Aussprache über die „Strategischen<br />
Ziele und Empfehlungen für die Seeverkehrspolitik der EU bis 2018“ betonte Georgios<br />
Koumoutsakos (GR), <strong>EVP</strong>-Schattenberichterstatter, dass die führende Rolle des europäischen<br />
Seeverkehrssektors auf dem Weltmarkt bewahrt werden müsse, und verwies auf die große<br />
Bedeutung der staatlichen Beihilfen für die Schifffahrt bei der erfolgreichen Bewältigung des<br />
unlauteren Wettbewerbs mit Drittländern. Die Leitlinien über staatliche Beihilfen im Seeverkehr, die<br />
2011 ihre Gültigkeit verlieren, müssen beibehalten und verlängert werden, da sie wesentlich zum<br />
Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Schifffahrt beigetragen haben<br />
sowie dazu, dass sie sich im oft unlauteren Wettbewerb mit Drittländern erfolgreich bewähren und<br />
ihre führende Rolle weltweit behaupten konnten. Auf diese Weise konnten die Volkswirtschaften<br />
der Mitgliedstaaten unterstützt werden.<br />
Ein weiteres Ziel besteht darin, das Seeverkehrsgewerbe für junge EU-Bürger attraktiver zu<br />
gestalten. Die Notwendigkeit, auf allen Ebenen lebenslange Weiterbildungsmöglichkeiten und<br />
Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an Land und auf See anzubieten, um die beruflichen<br />
Qualifikationen und das Fachwissen der Arbeitskräfte zu erhöhen, sollte betont werden. Die<br />
Piraterie stellte einen weiteren wichtigen Punkt dar. Alle Reeder werden aufgefordert, mit staatlichen<br />
Initiativen zu ihrem Schutz vor Piraterie wie zum Beispiel der ersten erfolgreichen Marineoperation<br />
der EU - Mission Atalanta – zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus werden die Kommission und die<br />
Mitgliedstaaten aufgefordert, ihre Zusammenarbeit untereinander und im Rahmen der Vereinten<br />
Nationen zu intensivieren, um die Seeleute, Fischer und Reisenden sowie die Schiffe zu schützen.<br />
„Da aufgrund der außergewöhnlichen Umstände in Europa in den vergangenen zwei Wochen auf<br />
alternative Transportmittel umgestiegen werden musste, ist den EU-Bürgern die Bedeutung des<br />
Schienen- und Seeverkehrs verstärkt bewusst geworden.<br />
Wir benötigen eine kombinierte europäische Strategie für den Seeverkehr, um auf europäischer<br />
und internationaler Ebene in diesem Sektor eine hohe Qualität zu wahren, schließlich befindet sich<br />
die Weltflotte zu 41 % in europäischem Besitz“, so Georgios Koumoutsakos.<br />
<strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> Bericht<br />
Ausgabe 5 / Mai 2010<br />
Die Eurokrise: Forderung nach einer Mentalitätsänderung in den Mitgliedstaaten<br />
Von Eduard Slootweg<br />
„Europa hat endlich reagiert. Die Staats- und Regierungschefs haben endlich damit begonnen, sich<br />
Klarheit über die Probleme zu verschaffen, und vor zehn Tagen einen Stützungsplan für unsere<br />
Währung, den Euro, beschlossen. Einen Plan, in dem das Ausmaß der europäischen Solidarität<br />
zum Ausdruck kommt und der damit all jene widerlegt, die an ihr zweifelten“, erklärte der<br />
<strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>svorsitzende Joseph Daul (F) im Plenum. „Aber einen Plan, der nicht ausreicht und<br />
von Maßnahmen zur Senkung der Defizite der nationalen Haushalte und der Zusammenarbeit<br />
zwischen den 27 im Bereich der Haushalts-, Sozial- und Steuerpolitik flankiert werden muss.“<br />
Für Joseph Daul wird Europa ohne politischen Mut und ohne radikale Mentalitätsveränderung<br />
in den Mitgliedstaaten keinen Erfolg haben. „Weil wir die Maßnahmen, die wir gemeinsam auf<br />
europäischer Ebene und jeder einzeln auf nationaler Ebene hätten treffen müssen, jetzt ergreifen<br />
müssen. Und dies gilt für die Regierungen der Rechten wie der Linken.“<br />
„Aus all dem”, erklärte Daul, „müssen wir unsere Lehren ziehen. Erste Lehre: Wir brauchen größere<br />
Transparenz bei den nationalen und den europäischen Haushalten. Zweite Lehre: Die 27 müssen<br />
sich rechtzeitig über ihre haushaltspolitischen, sozialen und steuerlichen Leitlinien abstimmen.<br />
Dritte Lehre: Der Euro ist nur dann lebensfähig, wenn wir gemeinsam die notwendigen Mittel<br />
aufbringen.<br />
Ich weiß, es verärgert die Mitgliedstaaten, wenn von ihnen verlangt wird, dass sie sich<br />
untereinander abstimmen sollen. Aber sie werden sich daran gewöhnen müssen, künftig verärgert<br />
zu sein, wenn sie ihre öffentlichen Finanzen weiterhin so behandeln, als wären sie nicht durch<br />
eine Währung und somit durch eine notwendige gemeinsame Haushaltsdisziplin miteinander<br />
verbunden“, erklärte Daul abschließend.<br />
Die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> fordert die Kommission auf, die Therapie des „Schadenfreiheitsrabatts“ auf die<br />
Mitgliedstaaten anzuwenden: finanzielle Vergünstigungen für die, die ihre öffentlichen Finanzen<br />
in Ordnung bringen, Sanktionen für die Widerspenstigen.<br />
Corien Wortmann-Kool MdEP, stellvertretende Vorsitzende der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> und zuständig für<br />
Wirtschafts- und Umweltpolitik, sagte: „Die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt,<br />
dass eine stärkere wirtschafts- und währungspolitische Governance von wesentlicher Bedeutung<br />
für die Überwindung der Eurokrise ist und dass die Strategie Europa 2020 den Rahmen für die<br />
Verhinderung künftiger Krisen darstellt. Eine ehrgeizige und konkrete Strategie Europa 2020 kann<br />
uns auf den Weg zurück zu Wachstum und Beschäftigung führen.“<br />
Organtransplantationen leichter gemacht<br />
Von Atilla Agárdi<br />
Das Europäische Parlament hat einen Bericht von Miroslav Mikolášik (SK) über Qualitäts- und<br />
Sicherheitsstandards für zur Transplantation bestimmte menschliche Organe angenommen.<br />
„Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte und für den Erfolg von Transplantationen.<br />
Ich begrüße die reibungslose Annahme der Richtlinie und des Aktionsplans. Mit der Festlegung<br />
hoher Qualitäts- und Sicherheitsstandards für das Transplantationsverfahren können wir Tausenden<br />
von Patienten in der gesamten EU helfen“, erklärte Mikolášik.<br />
Der Berichterstatter zeigte sich vor allem zufrieden mit den ausgezeichneten Ergebnissen in der<br />
Frage des Schutzes von Spendern und Empfängern durch das Altruismusprinzip – die freiwillige<br />
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