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EVP-Fraktion - EPP Group

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Pakistan: <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> fordert Ausbau der Katastrophenschutzkapazitäten der EU<br />

Von Statul Karabashev<br />

Auf der Plenarsitzung widmeten sich die Abgeordneten in dieser Woche auch der dramatischen<br />

Situation in Pakistan nach den verheerenden Überschwemmungen des vergangenen Monats.<br />

Kristalina Georgieva, Europa-Kommissarin für humanitäre Hilfe und Krisenreaktion, dankte den<br />

Europaabgeordneten für ihren aktiven Beitrag zu einer kohärenten Reaktion der EU. Vor dem<br />

Plenum sprach sie über das Ausmaß der Tragödie, die bisherigen Maßnahmen der EU und die<br />

erforderlichen nächsten Schritte zur Unterstützung der pakistanischen Bevölkerung.<br />

Bislang hat die EU Soforthilfe im Umfang von insgesamt 231 Mio. EUR geleistet. Davon stellten<br />

die Europäische Kommission 70 Mio. und die Mitgliedstaaten 161 Mio. EUR zur Verfügung,<br />

womit die EU der größte Geber ist. Kommissarin Georgieva betonte, dass trotz dieses enormen<br />

Engagements massive Probleme fortbestehen: Ehe sich die Lage zum Besseren wendet, könnte<br />

eine weitere Verschlechterung eintreten, was vor allem für die Epidemiegefahr gilt; es kommt<br />

dringend darauf an, dass die Hilfe die armen Gemeinden, Frauen, Kinder, älteren und behinderten<br />

Menschen erreicht; eine rasche Hilfeleistung ist wichtig für die Wahrung der Stabilität eines<br />

Landes. Es muss jetzt dringend darüber nachgedacht werden, wie es vorangehen soll. Pakistan<br />

steht auch auf der Tagesordnung des nächsten Gymnich-Treffens und des Treffens der „Freunde<br />

eines demokratischen Pakistan“ in Brüssel am 14. und 15. Oktober.<br />

Mit Stolz stellte die EU-Kommissarin fest: „Pakistan hat gezeigt, dass die Solidarität der EU sich<br />

nicht auf Worte beschränkt, sondern konkrete Tat folgen lässt.“<br />

Filip Kaczmarek (PL), Koordinator für die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Entwicklungsausschuss, sprach der<br />

Europäischen Kommission und insbesondere Kommissarin Georgieva Anerkennung für die<br />

wirksame und unverzügliche EU-Reaktion auf die Katastrophe aus. „Das Instrumentarium für die<br />

Katastrophenvorsorge und –hilfe muss verbessert werden, und ich hoffe, dass die Präsidentschaft<br />

und die Kommission hier mit Unterstützung des EP aktiv werden“, erklärte er.<br />

Freihandelsabkommen EU-Korea - EP fordert vor der Unterzeichnung wirksamen und transparenten<br />

Schutz für die EU-Wirtschaft<br />

Von Pedro López<br />

Das Europäische Parlament fordert für den Fall, dass es nach Unterzeichnung des Freihandelsabkommens<br />

zu einer Schwemme von Billigimporten aus Korea kommt, einen wirksamen und transparenten<br />

Schutz für die EU-Wirtschaft. Mit großer Mehrheit unterstützten die Abgeordneten die<br />

Änderungsvorschläge zu der Schutzklausel, die die Europäische Kommission vorgeschlagen<br />

hatte, und gaben dem EU-Rat Zeit bis zur Plenartagung im Oktober, um zu einer Vereinbarung<br />

zu gelangen.<br />

Der Lissabon-Vertrag verleiht dem Parlament neue Kompetenzen und erfordert seine Zustimmung<br />

zu dem Freihandelsabkommen. Die entsprechende Abstimmung soll auf der Novembersitzung<br />

erfolgen, sofern die Schutzmaßnahmen gebilligt werden.<br />

„Unsere politische Botschaft an den Rat der EU ist klar: Wir wollen ein Freihandelsabkommen<br />

EU-Korea, aber nicht um jeden Preis. Entscheidend für unsere endgültige Beurteilung wird sein,<br />

unter welchen Bedingungen die Klausel zum Schutz der EU-Wirtschaft angewendet werden kann“,<br />

erklärte Pablo Zalba (ES), der für den Vorschlag verantwortlich ist.<br />

Dem Parlament gehe es nicht um Protektionismus, sondern um ein ausgewogenes<br />

Freihandelsabkommen, erklärt Pablo Zalba: „Die Schutzmaßnahmen erhöhen die Attraktivität<br />

des Freihandelsabkommens für diejenigen Wirtschaftsbereiche, die die größten Bedenken über<br />

mögliche nachteilige Auswirkungen haben.“<br />

Die Schutzklausel ermöglicht der EU eine vorübergehende Aussetzung der Zollermäßigungen, falls<br />

es zu einem übermäßigen Importanstieg aus Südkorea kommt, der die EU-Unternehmen schädigt.<br />

Die Europaabgeordneten fordern Schutzmaßnahmen für den Fall, dass konkrete Regionen<br />

betroffen sind. Außerdem wollen sie, dass das Recht auf Einleitung eines Verfahrens zur<br />

Anwendung der Schutzmaßnahmen auf das Europäische Parlament und jede Vereinigung, die<br />

mindestens 25 % eines Wirtschaftszweiges vertritt, ausgeweitet wird.<br />

Roma – verwerfliche politische Ausnutzung der europäischen Roma-Gemeinschaft<br />

Von Peter Adler<br />

Ein in dieser Woche eingereichter Entschließungsantrag der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> zielte vor allem auf eine<br />

seriöse und ausgewogene Lösung der Probleme ab, mit denen sich die Roma konfrontiert sehen.<br />

Der Vorschlag fiel jedoch im Plenum durch. Stattdessen wurde eine Entschließung des linken<br />

Flügels angenommen, in der Frankreich und die Europäische Kommission kritisiert werden.<br />

„Frankreich und die Europäische Kommission anzuprangern, wie es der linke Flügel im<br />

Europäischen Parlament getan hat, tut leider nichts zur Lösung der eigentlichen Probleme, d. h.<br />

zur Verbesserung der Lebensbedingungen, der Bildungschancen, der gesundheitlichen Versorgung<br />

und Deckung sonstiger Grundbedürfnisse der Roma, die EU-Bürger sind und daher Anspruch auf<br />

unsere Solidarität, Hilfe und Unterstützung haben“, sagte Simon Busuttil (MT), Verfasser der<br />

Entschließung der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> zur Lage der Roma in Europa, nach der Abstimmung.<br />

„Die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> hat im gesamten Verlauf dieser Debatte hervorgehoben, dass das EU-Recht<br />

sowohl Rechte als auch Pflichten vorsieht. Die Regeln sind klar. Wer sich beispielsweise länger als<br />

drei Monate aufhält, muss einer abhängigen oder selbständigen Beschäftigung nachgehen oder<br />

über ausreichende Mittel verfügen, um nicht zu einer finanziellen Belastung zu werden.<br />

Ebenso kann die Freizügigkeit aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung eingeschränkt<br />

werden“, betonte Manfred Weber (DE), stellvertretender Vorsitzender der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>.<br />

Die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> beschloss die Einrichtung einer internen Arbeitsgruppe unter Vorsitz der Ungarin<br />

Lívia Járóka. Sie ist die einzige gewählte Roma-Vertreterin im Europäischen Parlament und<br />

wurde im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres zur Berichterstatterin für die<br />

EU-Strategie zur sozialen Eingliederung der Roma ernannt.<br />

„Ich bin sehr froh, dass die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> durch die Bildung der internen Arbeitsgruppe ihr<br />

Engagement für eine echte Eingliederung der Roma verstärkt. Natürlich möchte ich mich sofort<br />

an die Arbeit machen und zusammen mit meinen Kollegen konkrete politische Empfehlungen<br />

ausarbeiten, um eine offizielle EU-Strategie zur wirtschaftlichen und sozialen Eingliederung der<br />

Roma zu fördern, für die sich die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> schon seit 2004 einsetzt“, so Járóka.<br />

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