EVP-Fraktion - EPP Group
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VIII<br />
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Moldau erhält EU-Finanzhilfe<br />
Von Eugen Sandu<br />
Das Europäische Parlament sprach sich in dieser Woche dafür aus, Moldau einen Zuschuss in<br />
Höhe von 90 Mio. EUR zu gewähren. Mit dieser Finanzhilfe soll das Land bei der Bewältigung der<br />
Folgen der weltweiten Finanzkrise unterstützt werden. Der Bericht des rumänischen Abgeordneten<br />
Iuliu Winkler wurde vom Parlament mit großer Mehrheit angenommen.<br />
Der Zuschuss wird Chişinău beim Abbau des Zahlungsbilanzdefizits helfen und die Unterstützung<br />
ergänzen, die bereits von der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds und anderen<br />
bilateralen Gebern geleistet wird. Die Mittel sollen in drei oder vier Tranchen ausgezahlt werden;<br />
zwei Tranchen 2010, ein oder zwei Tranchen 2011.<br />
Nach dem Bericht von Iuliu Winkler muss die Europäische Kommission das Europäische<br />
Parlament regelmäßig über die Abwicklung der Finanzhilfe informieren, die entsprechend den<br />
Grundsätzen der Effizienz, Transparenz und Rechenschaftspflicht zu erfolgen hat.<br />
Der Berichterstatter sieht in der Annahme seines Berichtes im Plenum ein wichtiges Signal an die<br />
moldauische Regierung, die pro-europäischen demokratischen Reformen fortzusetzen.<br />
„Ich denke, dass die Regierung in Chişinău die einmütige Unterstützung durch alle <strong>Fraktion</strong>en des<br />
Parlaments zu schätzen weiß“, sagte Iuliu Winkler. „Darüber hinaus möchte ich meine Hoffnung<br />
zum Ausdruck bringen, dass die Festigung der Demokratie in Moldau ein unumkehrbarer<br />
Prozess ist.“<br />
<strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> Bericht<br />
Ausgabe 9 / September II 2010<br />
Gipfeltreffen des Europäischen Rates vom 16. September 2010<br />
Von Greet Gysen<br />
Am Mittwoch stellte Ratspräsident Herman van Rompuy den Europaabgeordneten die Ergebnisse<br />
des EU-Gipfels vom 16. September vor. Als Hauptthemen kamen in der Debatte die Außenpolitik,<br />
die wirtschaftspolitische Steuerung und die Lage der Roma in Europa zur Sprache.<br />
Die Staatschefs und Außenminister der EU erörterten die im Herbst anstehenden bilateralen<br />
und internationalen Gipfeltreffen sowie die Beziehungen zu strategischen Partnern. Auf einer<br />
gesonderten Sitzung wurde eine Einigung über ein neues Freihandelsabkommen mit Südkorea<br />
erzielt. Dabei wurde auf Antrag Italiens das Inkrafttreten des Abkommens um sechs Monate auf<br />
den 1. Juli 2011 verschoben.<br />
Mit Bezug auf die Arbeitsgruppe „Wirtschaftspolitische Steuerung“ erklärte der Ratspräsident, es<br />
seien wichtige Fortschritte bei der Entwicklung eines neuen Rahmens für die Makroaufsicht und bei<br />
der Stärkung der nationalen fiskalpolitischen Regelungsrahmen erzielt worden. Die Arbeitsgruppe<br />
werde ihren Abschlussbericht bis Mitte Oktober vorlegen. Die Europäische Kommission wiederum<br />
werde Ende September entsprechende Legislativvorschläge präsentieren.<br />
Obgleich die Abschiebung von Roma nicht offiziell auf der Tagesordnung stand, nahm sie<br />
doch im Zusammenhang mit der Ankündigung von Kommissarin Reding, dass ein<br />
Vertragsverletzungsverfahren gegen Frankreich eingeleitet werde, in den Debatten einen großen<br />
Raum ein. Herman van Rompuy erinnerte die Europaabgeordneten daran, dass ein Mitgliedstaat<br />
das Recht hat, die Rechtsstaatlichkeit innerhalb seines Hoheitsgebietes zu wahren, während die<br />
Kommission verpflichtet ist, Untersuchungen durchzuführen, um die Anwendung des EU-Rechts<br />
sicherzustellen. Joseph Daul, Vorsitzender der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, erklärte, er bedaure die Wortwahl<br />
bei den Diskussionen über die Roma. Er wies darauf hin, dass es darauf ankommt und die<br />
Mitgliedstaaten die Pflicht haben, sich um eine Integration von Minderheiten zu bemühen, und<br />
dass die Minderheiten in der Pflicht stehen, entsprechende Integrationsbereitschaft zu zeigen.<br />
Mehr Sicherheit für die europäische Gasversorgung<br />
Von Gunnar Larsson<br />
In den letzten Jahren kam es zu mehreren schweren Störungen bei der Gasversorgung Europas.<br />
Die Einfuhren wurden gedrosselt, und die unzulängliche Infrastruktur war den kalten Wintern nicht<br />
gewachsen. Zwar trat nicht unbedingt ein Gasmangel in der Europäischen Union insgesamt ein,<br />
doch erreichte das Gas nicht immer die Verbraucher. Das war 2008 der Fall, als die russischen<br />
Gaslieferungen gekürzt wurden. In den EU-Pipelines war genügend Gas vorhanden, doch konnten<br />
aufgrund kollidierender nationaler Regelungen und einer fehlenden Verbundinfrastruktur nicht alle<br />
Länder versorgt werden.<br />
Parlamentsvizepräsident Alejo Vidal-Quadras (ES) hat Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit<br />
der europäischen Gasversorgung erarbeitet, die von einer überwältigenden Mehrheit im Parlament<br />
als, wie Vidal-Quadras es ausdrückte, „echte Lösung für ein echtes Problem“ angenommen wurden.<br />
Im Plenum erklärte er vor den Abgeordneten: „In den vergangenen Jahren wurde uns mehrmals<br />
vor Augen geführt, wie anfällig die EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf Energie im Allgemeinen und<br />
die Gasversorgung im Besonderen sind. So entwickelten sich die Störungen und Ausfälle in den<br />
Wintern 2005, 2006 sowie 2008 bis 2009 zu einem wahren Alptraum. Die harten Winter, die wir<br />
in jüngster Zeit in Europa erleben, machen es umso wichtiger, dass wir nichts unversucht lassen,<br />
solche Versorgungsengpässe in Zukunft zu verhindern.“<br />
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