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EVP-Fraktion - EPP Group

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j a h r b u c h d e r e v p - f r a k t i o n - 2 0 1 0<br />

146<br />

V<br />

EUROLAT<br />

Die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> im Europäischen Parlament hat stets die entscheidende Bedeutung der Biregionalen<br />

Strategischen Partnerschaft zwischen der EU und Lateinamerika hervorgehoben. Im Jahr 2010 hat die<br />

<strong>Fraktion</strong> diese Beziehung fortgesetzt und weiter verbessert. Die EuroLat-Maßnahmen begannen mit<br />

der Tagung ihres Präsidiums am 30./31. März 2010 in Buenos Aires, Argentinien. Das Präsidium traf<br />

die Absprachen für die EuroLat-Plenartagung, die vom 13. bis 15. Mai 2010 am Vorabend des sechsten<br />

Gipfeltreffens EU-Lateinamerika/Karibik, in Sevilla, Spanien stattfand.<br />

Das Kongress-, Tagungs- und Messezentrum Sevilla war Austragungsort der vierten ordentlichen<br />

Plenartagung der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika. Bei der offiziellen<br />

Eröffnung der Versammlung waren anwesend: Herr Alfredo Sánchez Monteserrin, Bürgermeister<br />

von Sevilla; Herr Enrique V. Iglesias, Generalsekretär des Iberoamerikanischen Generalsekretariats<br />

(SEGIB); Herr Diego López Garrido, spanischer Staatssekretär für die Europäische Union, und<br />

der lateinamerikanische Ko-Präsident der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika,<br />

Herr Luis Fernando Duque García, sowie der EP-Ko-Präsident der Versammlung, Herr José<br />

Ignacio Salafranca Sánchez-Neyra. Die drei ständigen Eurolat-Ausschüsse traten zeitgleich mit<br />

der Plenartagung zusammen, um drei Berichte zu prüfen und gegebenenfalls anzunehmen.<br />

Der Ausschuss für politische Angelegenheiten, Sicherheit und Menschenrechte befasste sich<br />

mit der Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika/Karibik mit Blick<br />

auf das sechste Gipfeltreffen im Mai 2010 in Madrid. Der Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen<br />

und Handel erörterte die Reform der Welthandelsorganisation, und der Ausschuss für soziale<br />

Angelegenheiten, menschliche Kontakte, Umwelt, Bildung und Kultur befasste sich mit dem<br />

Thema „Herausforderungen des Klimawandels gemeinsam bewältigen: für eine koordinierte<br />

Strategie der EU und der LAK-Länder im Rahmen der UNFCCC-Verhandlungen“.<br />

Die Plenartagung der Versammlung begann mit der Erörterung der von den entsprechenden<br />

Ausschüssen angenommenen Entschließungsanträge. Die aus 21 Abgeordneten bestehende<br />

<strong>EVP</strong>-Delegation spielte eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen. Zudem wurde die Gelegenheit<br />

wahrgenommen, Sitzungen der Arbeitsgruppe für Migrationsfragen in den Beziehungen<br />

EU-Lateinamerika/Karibik (AG) abzuhalten. Die Gruppe arbeitete Empfehlungen für das<br />

sechste Gipfeltreffen EU-Lateinamerika/Karibik aus, die Verweise auf die Assoziation und die<br />

Handelsabkommen, den Gesamtansatz der EU zur Migration in Lateinamerika und der Karibik,<br />

auf die Beobachtungsstelle für Wanderungsbewegungen, die legale Zuwanderung, die Integration,<br />

die illegale Zuwanderung und die Bekämpfung des Menschenhandels, den Schutz besonders<br />

schutzbedürftiger Gruppen, auf Gleichstellungsfragen und auf die Familie enthielten.<br />

Ein weiteres großes Treffen fand im zweiten Halbjahr 2010 in Cuenca, Ekuador statt. Die drei<br />

ständigen Ausschüsse der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika kamen am<br />

4. und 5. November zusammen, um die folgenden Themen zu erörtern:<br />

a) Der Ausschuss für politische Angelegenheiten erörterte ein Dokument zu den Beziehungen<br />

zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika im Hinblick auf Sicherheit und<br />

Verteidigung zu behandeln.<br />

b) Der Ausschuss für Wirtschaft tauschte sich über Möglichkeiten zur Verbesserung der<br />

Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika aus.<br />

c) Der Ausschuss für soziale Angelegenheiten schließlich führte eine Aussprache zum Thema<br />

„Strategien zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen mit besonderem Augenmerk auf<br />

Frauen und Jugendliche“.<br />

Außerdem stellte die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> mit ihrer Beobachtung des Verlaufs mehrerer Wahlen in<br />

Kolumbien und Venezuela und ihrer erfolgreichen Suche nach politischen Kräften, die die von der<br />

<strong>EVP</strong> propagierten Werte und ihr Sozialmodell vertreten können, erneut ihr Engagement für die<br />

Länder Lateinamerikas und die Solidarität mit ihnen unter Beweis.<br />

Auf Ersuchen des Vorsitzes der <strong>Fraktion</strong> wohnte Herr Carlos Iturgaiz, der stellvertretende<br />

Vorsitzende der Mittelamerika-Delegation, am 27. Januar der Amtseinführung des designierten<br />

Präsidenten von Honduras, Herrn Porfirio Lobo, bei. Durch ihr Verhalten während der Krise in<br />

diesem mittelamerikanischen Land genoss die <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong> eine hohe Wertschätzung sowohl<br />

bei der (neu gebildeten und auch der aus dem Amt scheidenden) Regierung als auch bei der<br />

Bevölkerung des Landes. Die Tatsache, dass das Land von nun an wieder seinen Platz unter<br />

den Ländern der Region einnimmt und dass es sich wieder den regionalen und internationalen<br />

Organisationen anschließen wird, in denen seine Mitgliedschaft ausgesetzt wurde, zeigt, dass die<br />

Strategie unserer <strong>Fraktion</strong> sehr angebracht war. Dadurch ist unsere Glaubwürdigkeit gestiegen,<br />

wodurch es uns möglich sein wird, den Dialog mit Honduras als bevorzugtem Partner auf der<br />

höchsten Ebene aufzunehmen.<br />

Vom 22. bis 26. April 2010 stattete außerdem eine aus sechs Mitgliedern der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong><br />

bestehende Delegation, der der stellvertretende Vorsitzende Jaime Mayor Oreja, Alojz Peterle,<br />

José Ignacio Salafranca, Pablo Arias, Laima Andrikienė und Carlos Iturgaiz angehörten, Kolumbien<br />

einen Besuch ab, um dort mit führenden Politikern und Spitzenkandidaten für die am 30. Mai 2010<br />

anberaumten Präsidentschaftswahlen zusammenzukommen. Die Delegation traf u. a. auch den<br />

Präsidentschaftskandidaten Juan Manuel Santos (den designierten Präsidenten), der ein gewisses<br />

Maß an Kontinuität in der demokratischen Sicherheitspolitik von Präsident Uribe befürwortet.<br />

Eine weitere Begegnung wurde mit dem Botschafter der EU, Andrés Collado, anberaumt, der die<br />

Delegation kurz über die jüngsten Entwicklungen im Lande unterrichtete. Themen der Begegnung<br />

waren: der Wahlkampf; das Handelsabkommen zwischen der EU, Kolumbien und Peru; die<br />

Menschenrechtssituation in Kolumbien; eine Einschätzung der Amtsperiode von Präsident Uribe;<br />

die politische Lage in der Andenregion, vor allem in Bezug auf Venezuela und Ekuador, sowie die<br />

terroristische Bewegungen und deren internationale Verbindungen (ETA und FARC).<br />

Präsident Alvaro Uribe, empfing die Delegation ebenfalls und dankte bei dieser Gelegenheit für die<br />

Verteidigung und Unterstützung des mehrseitigen Handelsabkommens zwischen EU, Kolumbien<br />

und Peru durch die <strong>EVP</strong>.<br />

Außerdem begaben sich zur ersten und zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in Kolumbien<br />

am 30. Mai 2010 bzw. am 20. Juni 2010 zwei Delegationen in das Land. Der ersten Delegation<br />

gehörten Santiago Fisas, Jaroslaw Walesa und Laima Andrikienė an. In der zweiten Delegation<br />

waren Herr Marinescu, der stellvertretende Vorsitzende der <strong>Fraktion</strong>, Herr Salafranca, der<br />

Vorsitzende von Eurolat und <strong>EVP</strong>-Koordinator des AFET-Ausschusses, sowie Herr Diaz de Mera,<br />

der Vorsitzende des Ausschusses für politische Angelegenheiten und der Eurolat-Arbeitsgruppe<br />

zu Migrationsfragen, vertreten. Für die <strong>EVP</strong> waren die Besuche ein großer Erfolg in puncto<br />

Öffentlichkeitswirksamkeit, aber auch in Bezug auf das Niveau der Diskussion. Während der<br />

beiden Runden hatten die Mitglieder Gelegenheit zu Begegnungen mit führenden Politikern<br />

Kolumbiens, und es wurden sehr enge Kontakte zur neuen Regierung des Landes aufgebaut.<br />

Auf Einladung der Koalition der Demokratischen Einheit (Mesa de la Unidad Democrática – MUD)<br />

reiste eine weitere Delegation der <strong>EVP</strong>-<strong>Fraktion</strong>, bestehend aus Carlos Iturgaiz Angulo, Nuno<br />

Teixeira, Gabriel Mato und Pablo Arias Echeverría, nach Venezuela zu den am 26. September<br />

abgehaltenen Parlamentswahlen zur Nationalversammlung Venezuelas; dabei bekundete die<br />

<strong>Fraktion</strong> den Mitgliedern der Demokratischen Koalition ihre Unterstützung. Laut Wahlergebnissen<br />

errangen – bei einer Wahlbeteiligung von 66,45 % – die Sozialistische Partei (PSUV) 96 Sitze,<br />

die MUD 64 und die Partei „Heimatland für Alle“ (PPT) 2 Sitze. Die PSUV verlor somit ihre<br />

Zweidrittelmehrheit in der Nationalversammlung und wird daher nicht in der Lage sein, organische<br />

Rechtsvorschriften im Alleingang und ohne die Unterstützung zumindest einiger Mitglieder der<br />

MUD-Opposition zu verabschieden. Diese Ergebnisse sind eine ausgezeichnete Chance für die<br />

Opposition, die geeint bleiben und ihre Position weiter festigen muss, wenn sie eine offizielle<br />

Stimme in der Nationalversammlung erhält; und sie muss sich darum bemühen, ein starkes<br />

Führungsteam aufzubauen, das in der Lage ist, Chavez 2012 zu schlagen.<br />

Zu guter Letzt feiert die <strong>EVP</strong> die Verleihung des Sacharow-Preises 2010 für geistige Freiheit an ihren<br />

Anwärter, den kubanischen Dissidenten Guillermo Fariñas. Die <strong>Fraktion</strong> wertet die Vergabe des Preises an<br />

Fariñas als Bestätigung für alle Menschen, die um Freiheit, Demokratie und Achtung der Menschenrechte<br />

in Kuba ringen, und als sehr tatkräftige Unterstützung für die Dissidenten in diesem Land.<br />

Juan Salafranca, Leiter des AK Auswärtige Angelegenheiten<br />

Miriam Orsagova, Referentin<br />

Pier Rizza,<br />

Nancy Dominguez, Praktikantin<br />

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