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immobilia 2023/06 - SVIT

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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />

DER MONAT<br />

Laut Wohntraumstudie <strong>2023</strong> von Helvetia<br />

und Moneypark steigt das Interesse an<br />

Solaranlagen. Grund dafür ist die Energiekrise.<br />

BILD: UNSPLASH.COM<br />

SCHWEIZ<br />

WOHNUNGEN UND<br />

BAULAND KNAPP<br />

Laut einer Umfrage des<br />

Bundesamts für Wohnungswesen<br />

(BWO) gibt es zu wenig<br />

preisgünstige Wohnungen.<br />

Rund 59 Städte nahmen an<br />

der Umfrage teil. Über 80%<br />

der Städte gaben nebst dem<br />

Wohnungsmangel auch knappe<br />

Baulandreserven an. Rund<br />

60% sehen diesbezüglich einen<br />

hohen bis sehr hohen Handlungsbedarf<br />

seitens Bund. Als<br />

mögliche Lösung nannten 80%<br />

ein Vorkaufsrecht von Bauland<br />

und Liegenschaften.<br />

HYPOTHEKEN<br />

SOLLEN GRÜNER<br />

WERDEN<br />

Indem sie Hypotheken auf<br />

Nachhaltigkeit ausrichten,<br />

können Banken und Kreditgeber<br />

dazu beitragen, dass Eigentümer<br />

ihre Immobilien ökologisch<br />

aufwerten. Dies geht<br />

aus einer Studie von Avobis<br />

zur Nachhaltigkeit im Hypothekargeschäft<br />

hervor. Vielen<br />

Eigentümern ist es laut Studie<br />

nicht bewusst, dass Nachhaltigkeit<br />

zu höheren Belegungsraten,<br />

Mieteinnahmen, niedrigeren<br />

Betriebskosten, höherer<br />

Liquidität und geringeren Risikoprämien<br />

führen kann. Dies<br />

erhöht den Wert der Immobilie,<br />

während weniger nachhaltige<br />

Gebäude ins Abseits<br />

geraten können. Grund dafür<br />

sind zukünftige regulatorische<br />

Massnahmen und Marktveränderungen.<br />

Was grüne Hypotheken<br />

betrifft, sind Greenwashing<br />

sowie mangelnde<br />

Transparenz bei Positionen<br />

und ökologischen Auswirkungen<br />

Kritikpunkte.<br />

SONNE<br />

VERSPRICHT<br />

GUTES<br />

Die Wohntraumstudie <strong>2023</strong><br />

von Helvetia Versicherungen<br />

und Moneypark beleuchtet die<br />

Wohnsituation der Schweizer<br />

Bevölkerung. Befragt wurden<br />

im Februar 1002 Personen.<br />

Was laut Untersuchung<br />

aktuell Sorgen bereitet, sind<br />

die drohende Strommangellage<br />

und Energiepreise. Auf<br />

das «schöner Wohnen» während<br />

der Pandemie mit Investitionen<br />

im Aussenbereich<br />

folgt das Interesse für Sonnenenergie.<br />

Rund 54% der Eigentümer<br />

planen in den nächsten<br />

zwei Jahren Investitionen<br />

ins Eigenheim. Davon möchten<br />

29% in eine Solaranlage investieren.<br />

Im Vergleich zum<br />

Vorjahr (17%) liegt die Solaranlage<br />

nun an der Spitze der<br />

geplanten Ausgaben. Im Vorjahr<br />

stand der Aussenbereich<br />

an erster Stelle.<br />

HEIZEN WIRD<br />

NACHHALTIGER<br />

Die Plattform für Wohneigentum<br />

Houzy hat Anfang<br />

Jahr 1901 Wohneigentümer<br />

gefragt, womit sie heizen.<br />

Knapp die Hälfte heizt nicht<br />

zeitgemäss bzw. mit Ölheizungen<br />

(23,6%), Erdgasheizungen<br />

(20,6%) und Elektroheizungen<br />

(3,7%). Rund 7,3% aller Wohneigentümer<br />

wollen ihre Heizung<br />

<strong>2023</strong> ersetzen. Wer mit<br />

Öl oder Gas heizt, hat es besonders<br />

eilig: 42,2% wollen demnächst<br />

und 13,2% noch dieses<br />

Jahr umsteigen. Rund 41,1%<br />

möchten Wärmepumpen installieren,<br />

während 15% eine<br />

Solaranlage wünschen.<br />

POTENZIAL<br />

BESSER NUTZEN<br />

Über die Bautätigkeit in der<br />

Schweiz fallen pro Jahr rund<br />

57 Mio. Tonnen Aushub- und<br />

17 Mio. Tonnen Ausbruchmaterial<br />

an. Um diese wertvolle<br />

Ressource bestmöglich<br />

zu nutzen, braucht es passende<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />

In der Sondersession<br />

vom 3. Mai hat sich der Nationalrat<br />

nun mit der Teilrevision<br />

des Umweltschutzgesetzes<br />

befasst. Der Schweizerische<br />

Baumeister verband SBV<br />

begrüsst die Reform.<br />

MEHR EIGENHEIME<br />

INSERIERT<br />

Laut Swiss Real Estate<br />

Economic Alert von Credit<br />

Suisse erhöht sich das verfügbare<br />

Angebot an Wohneigentum<br />

langsam, aber kontinuierlich.<br />

Im 1. Quartal stieg<br />

die Anzahl inserierter Eigentumswohnungen<br />

(EWG) um<br />

2300 auf über 21 750 Einheiten.<br />

Gleichzeitig waren<br />

16 650 Einfamilienhäuser<br />

(EFH) ausgeschrieben,<br />

was 970 mehr sind gegenüber<br />

Ende 2022. Mit +1,8% bei den<br />

EWG und +1,6% bei den EFH<br />

bleibt das Wachstum dennoch<br />

bescheiden (Durchschnitt<br />

seit 20<strong>06</strong>: +2,1% EWG<br />

bzw. +2,4% EFH). Grund für<br />

den Anstieg sind die höheren<br />

Hypothekarzinsen. Wohneigentum<br />

ist deswegen weniger<br />

interessant.<br />

IMMOBILIEN-<br />

WERTE SINKEN<br />

Laut Analyse von FPRE<br />

geben die Marktwerte von<br />

Mehrfamilienhäuser im<br />

1. Quartal zum Vorjahresquartal<br />

um –12,1% nach. Im<br />

Vergleich zum Vorquartal be­<br />

28<br />

IMMOBILIA / Juni <strong>2023</strong>

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