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BAU & HAUS<br />
WOHNUNGSBAU<br />
NEUES WOHN-<br />
QUARTIER AUF<br />
DEM GLASI-AREAL<br />
Bis Ende 2022 sind alle Wohnungen<br />
fertiggestellt worden. Die Baugenossenschaft<br />
Glattal, die Logis Suisse AG<br />
und die Seraina Investment Foundation<br />
verfolgen zusammen mit der<br />
Steiner AG das ehrgeizige Ziel, in<br />
Bülach Nord ein Vorbild für verdichtetes<br />
Bauen der Zukunft zu realisieren.<br />
TEXT— GERALD BRANDSTÄTTER*<br />
Auf dem Glasi-Areal am<br />
Bahnhof Bülach ist ein<br />
neuer Stadtteil mit rund<br />
580 Wohnungen und<br />
20 000 Quadratmetern<br />
Gewerbe- und Büroflächen<br />
entstanden.<br />
BILDER: STEINER AG / STUDIO GATARIC FOTOGRAFIE<br />
AREAL LAG EINIGE JAHRE BRACH<br />
Nur der Name erinnert noch an die industrielle<br />
Vergangenheit des Areals, auf dem während mehr als<br />
100 Jahren Glas hergestellt wurde. Nachdem die Firma<br />
Vetropack den Produktionsstandort in Bülach im<br />
Jahr 2002 stilllegte, lag das Glasi-Areal für einige Jahre<br />
brach. Bis sich die Stadt daran machte, die mögliche<br />
Entwicklung des Geländes und der umliegenden ehemaligen<br />
Industriegelände untersuchen zu lassen. Um<br />
für soziale Nachhaltigkeit zu sorgen, wurden die planungsrechtlichen<br />
Voraussetzungen in einem Gestaltungsplan<br />
festgehalten. 2012 kauften schliesslich die<br />
beiden gemeinnützigen Wohnbauträger Baugenossenschaft<br />
Glattal und Logis Suisse AG das Glasi-Areal. Für<br />
die Entwicklung und die Ausführung schlossen sie einen<br />
exklusiven Vertrag mit dem erfahrenen Projektentwickler<br />
und Totalunternehmer Steiner AG ab. Die<br />
Division Immobilienentwicklung von Steiner übernahm<br />
fortan sämtliche Leistungen der Projektentwicklung<br />
und startete mit der Marktanalyse und einer<br />
detaillierten Chancen- und Risikobewertung. Um<br />
geeignete Lösungen zu evaluieren, folgte ein einstufiger<br />
städtebaulicher Studienauftrag. Zu diesem wurden<br />
einheimische und internationale Architektenbüros<br />
eingeladen, um ihre Ideen für ein neues Stadtquartier<br />
vorzubringen.<br />
DICHTES NETZ MIT HOHEM WOHNWERT<br />
Die Vision der Auftraggeber sah vor, ein wohnliches<br />
Quartier mit ökonomisch vertretbaren Mietund<br />
Eigentumswohnungen zu schaffen, das eine hohe<br />
soziale Durchmischung ermöglicht. Und das alles<br />
in einer für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlichen<br />
Dichte. Um diese positiv zu gestalten, sollten auch<br />
höchste Ansprüche an modernen Wohnkomfort erfüllt<br />
werden und neben ausreichend Raum für gemeinschaftliche<br />
Aktivitäten genauso Rückzugsmöglichkeiten<br />
vorhanden sein. In der Entstehung ist jetzt<br />
ein neuer Stadtteil mit rund 580 Wohnungen und gut<br />
20 000 Quadratmetern Gewerbe- und Büroflächen.<br />
Bis Mitte 2024 soll ein oberirdisches Bauvolumen von<br />
rund 315 000 Kubikmetern vollständig realisiert sein.<br />
Unter den elf teilnehmenden Entwurfsbüros<br />
konnte das Konzept von Duplex Architekten aus Zürich<br />
überzeugen: Duplex gingen bei ihrem Ansatz von<br />
aussen nach innen vor. Dafür definierten sie zuerst<br />
die Zwischenräume und dann – davon ausgehend –<br />
die Gebäude. Die Basis bildet ein Netz aus strahlenförmigen<br />
Strassen, an deren vier Haupt-Kreuzungspunkten<br />
sich je ein Platz befindet. Die Strassen im<br />
Glasi-Quartier sind dem Leben und der Begegnung<br />
vorbehalten, für motorisierte Fahrzeuge sind sie lediglich<br />
beschränkt zugänglich; der Autoverkehr wird<br />
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IMMOBILIA / Juni <strong>2023</strong>