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immobilia 2023/06 - SVIT

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BAU & HAUS<br />

WOHNUNGSBAU<br />

NEUES WOHN-<br />

QUARTIER AUF<br />

DEM GLASI-AREAL<br />

Bis Ende 2022 sind alle Wohnungen<br />

fertiggestellt worden. Die Baugenossenschaft<br />

Glattal, die Logis Suisse AG<br />

und die Seraina Investment Foundation<br />

verfolgen zusammen mit der<br />

Steiner AG das ehrgeizige Ziel, in<br />

Bülach Nord ein Vorbild für verdichtetes<br />

Bauen der Zukunft zu realisieren.<br />

TEXT— GERALD BRANDSTÄTTER*<br />

Auf dem Glasi-Areal am<br />

Bahnhof Bülach ist ein<br />

neuer Stadtteil mit rund<br />

580 Wohnungen und<br />

20 000 Quadratmetern<br />

Gewerbe- und Büroflächen<br />

entstanden.<br />

BILDER: STEINER AG / STUDIO GATARIC FOTOGRAFIE<br />

AREAL LAG EINIGE JAHRE BRACH<br />

Nur der Name erinnert noch an die industrielle<br />

Vergangenheit des Areals, auf dem während mehr als<br />

100 Jahren Glas hergestellt wurde. Nachdem die Firma<br />

Vetropack den Produktionsstandort in Bülach im<br />

Jahr 2002 stilllegte, lag das Glasi-Areal für einige Jahre<br />

brach. Bis sich die Stadt daran machte, die mögliche<br />

Entwicklung des Geländes und der umliegenden ehemaligen<br />

Industriegelände untersuchen zu lassen. Um<br />

für soziale Nachhaltigkeit zu sorgen, wurden die planungsrechtlichen<br />

Voraussetzungen in einem Gestaltungsplan<br />

festgehalten. 2012 kauften schliesslich die<br />

beiden gemeinnützigen Wohnbauträger Baugenossenschaft<br />

Glattal und Logis Suisse AG das Glasi-Areal. Für<br />

die Entwicklung und die Ausführung schlossen sie einen<br />

exklusiven Vertrag mit dem erfahrenen Projektentwickler<br />

und Totalunternehmer Steiner AG ab. Die<br />

Division Immobilienentwicklung von Steiner übernahm<br />

fortan sämtliche Leistungen der Projektentwicklung<br />

und startete mit der Marktanalyse und einer<br />

detaillierten Chancen- und Risikobewertung. Um<br />

geeignete Lösungen zu evaluieren, folgte ein einstufiger<br />

städtebaulicher Studienauftrag. Zu diesem wurden<br />

einheimische und internationale Architektenbüros<br />

eingeladen, um ihre Ideen für ein neues Stadtquartier<br />

vorzubringen.<br />

DICHTES NETZ MIT HOHEM WOHNWERT<br />

Die Vision der Auftraggeber sah vor, ein wohnliches<br />

Quartier mit ökonomisch vertretbaren Mietund<br />

Eigentumswohnungen zu schaffen, das eine hohe<br />

soziale Durchmischung ermöglicht. Und das alles<br />

in einer für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlichen<br />

Dichte. Um diese positiv zu gestalten, sollten auch<br />

höchste Ansprüche an modernen Wohnkomfort erfüllt<br />

werden und neben ausreichend Raum für gemeinschaftliche<br />

Aktivitäten genauso Rückzugsmöglichkeiten<br />

vorhanden sein. In der Entstehung ist jetzt<br />

ein neuer Stadtteil mit rund 580 Wohnungen und gut<br />

20 000 Quadratmetern Gewerbe- und Büroflächen.<br />

Bis Mitte 2024 soll ein oberirdisches Bauvolumen von<br />

rund 315 000 Kubikmetern vollständig realisiert sein.<br />

Unter den elf teilnehmenden Entwurfsbüros<br />

konnte das Konzept von Duplex Architekten aus Zürich<br />

überzeugen: Duplex gingen bei ihrem Ansatz von<br />

aussen nach innen vor. Dafür definierten sie zuerst<br />

die Zwischenräume und dann – davon ausgehend –<br />

die Gebäude. Die Basis bildet ein Netz aus strahlenförmigen<br />

Strassen, an deren vier Haupt-Kreuzungspunkten<br />

sich je ein Platz befindet. Die Strassen im<br />

Glasi-Quartier sind dem Leben und der Begegnung<br />

vorbehalten, für motorisierte Fahrzeuge sind sie lediglich<br />

beschränkt zugänglich; der Autoverkehr wird<br />

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IMMOBILIA / Juni <strong>2023</strong>

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