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IMMOBILIENBERUF<br />
E-MOBILITÄT<br />
LEITFADEN LADE<br />
INFRASTRUKTUR<br />
IN MIETOBJEKTEN<br />
«Laden zuhause» spielt für die Verbreitung<br />
der E-Mobilität eine zentrale Rolle.<br />
Swiss eMobility, EnergieSchweiz<br />
sowie <strong>SVIT</strong> Schweiz, Hauseigentümerund<br />
Mieterverband haben einen Leitfaden<br />
für Eigentümer und Bewirtschafter<br />
erarbeitet. TEXT— IVO CATHOMEN*<br />
Den Lademöglichkeiten zuhause – im Wohneigentum und in Mietliegenschaften – kommt bei der Elektrifizierung des Individualverkehrs eine<br />
Schlüsselrolle zu. BILD: 123RF.COM<br />
DOMINIERENDE<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Bereits 2035 könnte über<br />
die Hälfte aller Personenwagen<br />
in der Schweiz ein Steckerfahrzeug<br />
sein. Zu diesem<br />
Schluss kommt eine Studie,<br />
die das Bundesamt für Energie<br />
BFE Mitte Mai präsentiert<br />
hat. 1 Damit wären 2035 insgesamt<br />
2,8 Mio. Steckerfahrzeuge<br />
auf den Schweizer Strassen<br />
unterwegs. Und 2050 soll batterie-elektrisch<br />
der klar dominierende<br />
Antrieb bei Personenwagen<br />
sein. Doch ein breit<br />
abgestütztes Verständnis, wie<br />
die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge<br />
künftig effizient<br />
gestaltet sein soll, fehlte bislang.<br />
Nun liegt eine Gesamtsicht<br />
vor, bei der die Ansichten<br />
von 51 relevanten Organisationen<br />
(Auto, Immobilien, Energie,<br />
Verwaltung) eingeflossen<br />
sind. Der <strong>SVIT</strong> Schweiz<br />
hat sich an der Erarbeitung der<br />
Studie beteiligt, denn der Immobilienwirtschaft<br />
kommt bei<br />
der Entwicklung eine tragende<br />
Bedeutung zu.<br />
«LADEN ZUHAUSE» IST<br />
PRIORITÄR<br />
Die an der Studie beteiligten<br />
Akteure kommen zum<br />
Schluss, dass unter den verschiedenen<br />
Varianten von Lademöglichkeiten<br />
den privaten<br />
Ladestationen die tragende<br />
Bedeutung zukommt. Das Laden<br />
zuhause entspricht dem<br />
Bedürfnis der Halter von Elektrofahrzeugen.<br />
Das bedeutet,<br />
dass bis 2035 rund 2 Mio.<br />
private Ladepunkte in der<br />
Schweiz entstehen müssten.<br />
Der Aufbau der privaten Ladeinfrastruktur<br />
in Gebäuden<br />
ist allerdings kein Selbstläufer.<br />
Neben Anreizen braucht es<br />
vor allem für Eigentümer von<br />
Mietliegenschaften Planungsund<br />
Investitionssicherheit.<br />
Für Fahrzeughalter ohne<br />
Lademöglichkeit zu Hause<br />
oder am Arbeitsplatz – die<br />
Studie rechnet für 2035 mit<br />
400 000 bis 1 000 000 solchen<br />
Steckerfahrzeugen – braucht<br />
es ein allgemein zugängliches<br />
Ladenetz möglichst in der Nähe<br />
des Wohnorts. Im Jahr 2035<br />
braucht die Schweiz bis zu<br />
84 000 allgemein zugängliche<br />
Ladepunkte. Der Bedarf wird<br />
regional unterschiedlich sein.<br />
Aktuell gibt es knapp 10 000<br />
allgemein zugängliche Ladestationen.<br />
Weil die Elektrifizierung<br />
der Personenwagen schneller<br />
als angenommen zunimmt, ist<br />
der Strombedarf höher als prognostiziert.<br />
Es wird für 2035<br />
mit einem Strombedarf von<br />
7,3 TWh gerechnet. Gleichzeitig<br />
wird dadurch der Verbrauch<br />
fossiler Energieträger<br />
im Verkehr deutlich rascher<br />
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IMMOBILIA / Juni <strong>2023</strong>