Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ot spricht deshalb auch Menschen an, die<br />
eine finanziell günstigere Alternative zum<br />
Wohneigentum suchen.<br />
Sind die Investitionen in den Anteilsschein<br />
und den Ausbau getätigt, profitieren<br />
die genossenschaftliche Gemeinschaft<br />
von einem günstigen monatlichen Mietzins.<br />
Dieser leistet einen Beitrag dazu, die<br />
Lebenshaltungskosten tief zu halten. Das<br />
Modell eignet sich deshalb besonders gut<br />
für Personen, die von der Altersvorsorge leben<br />
oder als Selbstständige unregelmässige<br />
Einkommen haben.<br />
Das Haus funktioniert ohne Heizung.<br />
Die Sonne, die Menschen und die Abwärme<br />
technischer Geräte bringen Wärme herein,<br />
während die dicken, gemauerten Wände<br />
dafür sorgen, dass sie im Gebäude bleibt.<br />
So verbraucht das Gebäude keine Energie<br />
im Betrieb und schont die Umwelt. Es werden<br />
wo immer möglich Materialien eingesetzt,<br />
die sich wiederverwenden lassen und<br />
nach dem Rückbau nicht auf der Deponie<br />
landen.<br />
Auf dem Erlenmatt-Areal in Basel gibt<br />
es bereits ein solches Haus von Degelo Architekten.<br />
Die «Coopérative d'ateliers» ist<br />
eine Genossenschaft für Kunstschaffende,<br />
die dort seit über zwei Jahren Leben und<br />
Arbeiten verbinden.<br />
Frei platzierbarer Sanitärblock im Edelrohbau.<br />
EIN NEUES QUARTIER IN EINER<br />
AUFSTREBENDEN GEMEINDE<br />
Der «Südbaustein» ist in guter Nachbarschaft.<br />
Er ist Teil des Areals «Zentrale<br />
Pratteln» mit insgesamt 480 Wohnungen.<br />
Die sechs gemeinnützigen Entwicklungspartner<br />
Logis Suisse, Gewona Nord-West,<br />
Wohnbau-Genossenschaft Nordwest<br />
(wgn), Mietshäuser Syndikat, Terra/Habitare<br />
Schweiz und Homebase entwickeln<br />
das Areal gemeinsam. Für die Genossenschaft<br />
Homebase ist es wichtig, sich als Teil<br />
des gesamten Angebots zu verstehen. Unter<br />
Federführung der Logis Suisse stimmen<br />
sich die Bauträger ab, welche Wohnformen,<br />
Gemeinschaftsräume und Versorgungsangebote<br />
im Quartier gemacht werden. Dazu<br />
zählen unter anderem ein gemeinsamer,<br />
begrünter Wohnhof, die historische Shedhalle,<br />
Gästezimmer, Ateliers sowie Gastronomie<br />
und kleinere Geschäfte.<br />
Am Bahnhof Pratteln wandelt sich die<br />
Gemeinde vom Industrie- zum Wohnquartier.<br />
Die Zentrale Pratteln ist nur der Anfang<br />
einer grösseren Transformation. Mit<br />
dem Hiag-Areal (31 585 Quadratmeter),<br />
dem Bredella-Areal (80 000 Quadratmeter),<br />
einem neuen Gemeindezentrum und<br />
einer neuen Schule wird sich Pratteln in<br />
den kommenden Jahren für die eigene Bevölkerung<br />
und neue Zielgruppen weiterentwickeln.<br />
DIE GENOSSENSCHAFT<br />
HOMEBASE<br />
Für den «Südbaustein» auf dem Areal<br />
«Zentrale Pratteln» ist momentan die Baueingabe<br />
in Vorbereitung. Der Rückbau beginnt<br />
bald. Im Frühling 2024 ist Baustart<br />
und spätestens im Frühjahr 2027 kann<br />
eingezogen werden. Für Homebase gibt<br />
es noch einige Herausforderungen auf<br />
dem Weg zum innovativen Wohnhaus. Die<br />
2017 von Heinrich Degelo und Felix Leuppi<br />
gegründete Genossenschaft zählt 28<br />
Mitglieder. Im Jahr 2021 hat sie mit einem<br />
umfangreichen Partizipations- und<br />
Kommunikationsprozess für den «Südbaustein»<br />
begonnen. Regelmässig finden<br />
Informa tionsveranstaltungen und Workshops<br />
statt. Infolgedessen sind bereits diverse<br />
Module reserviert. Doch die Genossenschaft<br />
ist noch jung und hat im<br />
Vergleich zu älteren Genossenschaften<br />
wenig Eigenkapital. Damit Projekte trotzdem<br />
vorangetrieben werden können, haben<br />
Interessierte an einem sozial und ökologisch<br />
nachhaltigen Wohnungsbauprojekt<br />
die Möglichkeit, das Projekt mit verzinsten<br />
freiwilligen Anteilsscheinen zu unterstützen.<br />
Sie erhalten dabei spannende<br />
Einblicke in die Entwicklung und Bewirtschaftung<br />
nachhaltiger Gebäude. Damit<br />
innovative Projekte im gemeinnützigen<br />
Wohnungsbau entstehen können, braucht<br />
es Architektinnen und Fachplaner mit Mut<br />
und Investoren mit Weitblick.<br />
*ISABEL BORNER<br />
Die Autorin ist Vorstandsmitglied<br />
der Homebase, Genossenschaft<br />
für selbst gestaltetes Wohnen und<br />
Arbeiten.<br />
*JOËLLE ZIMMERLI<br />
Die Autorin ist Vorstandsmitglied<br />
der Homebase, Genossenschaft<br />
für selbst gestaltetes Wohnen und<br />
Arbeiten.<br />
IMMOBILIA / Juni <strong>2023</strong> 47