Elbufer Rundschau: Erinnerungen - Himmel und Hölle in der Bäckerei

ÆLV
Licht auf Lüchow-Dannenberg. Das Bild vom wilden Osten
Niedersachsens hat sich gewandelt, und das nicht erst seit
klar ist, dass in Gorleben kein Endlager für Atommüll gebaut
und auch das Zwischenlager eines Tages Geschichte
sein wird. Im Windschatten der KLP hat sich im Wendland
eine munter-quirlige Gesellschaft entwickelt, die mit ihren
mutigen Ideen, der weiten Landschaft, mit besagter Landpartie
und der vergleichsweise intakten Natur weit über die
Grenzen des Landkreises in die Bundesrepublik hineinwirkt
und für viele Menschen attraktiv ist.
Und da lässt sich der Bogen zu Neu Darchau spannen: Immer
schon Stiefkind des Wendlands und in gewisser Weise
heute noch das Zonenrandgebiet des Zonenrandgebiets,
war der Ort nie ein wichtiges Ausflugsziel für Gäste der Region
und damit häufig außen vor, wenn stadtmüde Menschen
auf dem Land Erholung oder gar eine neue Bleibe suchten.
V Imageträger Wunde.r.punkt
Hier leistet der Wunde.r.punkt seit 2017 einen wichtigen Beitrag
zur Verbesserung des Images von Neu Darchau – im
eigenen und dem Nachbarlandkreis, aber längst auch weit
über die Region hinaus. „Wir kommen von der Flensburger
Förde“, hat uns beispielsweise ein Ehepaar mittleren Alters
verraten. „Ihre Elblandzunge ist für uns ein absolutes Must
geworden. Hier stimmt alles: Natur und Kultur im Einklang,
bekannte Gesichter lassen ein Gefühl von Zuhause aufkommen,
und das Scheppern der Fähre ergänzt sich mit fröhlichem
Lachen aus dem Speisewagen. Wenn es einmal ein
Ranking gäbe, bekäme Neu Darchau ein Triple A.” Und von
der Junior-Chefin des Café Rautenkranz war zu hören: „Unsere
Gäste waren alle sehr angetan und haben geradezu geschwärmt!“
Hafenmeister Heinz Kastens äußerte gar, die
zwölf Tage in Neu Darchau seien „das Dorffest des Ortes.“
V Wir beißen nicht!
Das ist natürlich Balsam für das Team des Wunde.r.punkts.
Und es sollte Dorfbewohnerinnen und -bewohner aufhorchen
lassen, von denen einige die Bedeutung des KLP-
Punkts in Neu Darchau möglicherweise noch unterschätzen.
Natürlich waren viele von ihnen immer wieder Gast des
Wunde.r.punkts. Auch einige Ratsmitglieder, der Bürgermeister
und andere Honoratioren des Ortes kamen zu Konzerten
oder auf einen Kaffee oder ein Wendlanbräu vorbei. Doch denen
im Ort, die weiterhin vor einem Besuch zurückschrecken,
möchte man zurufen: „Zeigt Euch! Dieses Fest machen wir
auch für Euch! Für das Image der Gemeinde Neu Darchau.“
Denn eines ist inzwischen völlig klar: Während der zwölf Tage
der Landpartie sind nicht nur die touristischen Betriebe der
Gemeinde sehr gut ausgelastet, auch das durch die Brückenthematik
und den bisweilen rüden Ton im Gemeinderat beschädigte
Image des Ortes im Landkreis und jenseits seiner
Grenzen ändert sich durch Veranstaltungen wie den
Wunde.r.punkt zum Positiven.
Und auch für die einheimische Bevölkerung liegen immer
Fotos: S.1 und 4: Andreas Conradt, S.2 bis 3: Andreas Conradt, Seite 3 (u.):Privat
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