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ruc_2-2023

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Donald Trump auf gar keinen Fall, der schummelt. Schon<br />

lieber mit Barack Obama. Vielfach kannst du es dir aber<br />

nicht aussuchen, wenn du alleine auf die Runde gehst und<br />

zugeteilt wirst. Mit unschönen Szenen wie letztes Jahr auf<br />

einer Runde mit einer Dame, die gleich beim ersten Abschlag<br />

meinte «das ging jetzt aber total daneben» – dumme<br />

Kommentare gehören nicht auf den Golfplatz, passen<br />

aber auch nicht zu veb.ch. Teamgeist ist wichtig, und die<br />

Chemie muss stimmen.<br />

Du warst über 30 Jahre Präsident von veb.ch – eine ungewöhnlich<br />

lange Dauer im heutigen schnell lebigen Geschäftsleben.<br />

Ich kenne dich und weiss, dass du vielfältig<br />

interessiert bist und auch zahl reiche VR-Mandate hast.<br />

Woher kommt diese Treue?<br />

Mattle: Es hat mir all die Jahre viel Spass gemacht und ich<br />

hatte auch immer das Gefühl, dass ich etwas bewegen<br />

könnte. Wenn ich merke, dass ich nichts bewegen kann,<br />

dann ist mir die Zeit dafür zu schade. In unserem Verband<br />

haben wir sehr einfache Strukturen: die jährliche GV mit<br />

allen Mitgliedern, keine Sektionen, keine Delegierten. Die<br />

Sektionen in der Romandie und im Tessin können sehr<br />

autonom agieren und sind mit je einem Vertreter in unserem<br />

Vorstand vertreten. Dadurch können wir sehr schnell<br />

entscheiden, und auch das Verhältnis zu den Regionalgruppen<br />

ist sehr gut. Als ich damals zur Regional gruppe<br />

Zürich kam, war dies ganz anders.<br />

Pfaff: Lass uns in die Zukunft blicken. Wohin soll die Reise<br />

von veb.ch gehen?<br />

«Wenn ich merke, dass ich nichts mehr bewegen<br />

kann, dann ist mir die Zeit dafür zu schade.»<br />

Herbert Mattle<br />

Mattle: Wichtig ist, dass wir unseren Wachstumskurs fortsetzen.<br />

Auch die Prüfungen bilden wie bereits erwähnt<br />

einen wichtigen Schwerpunkt. Weiter gilt es, unser vielfältiges<br />

Weiterbildungsangebot zu pflegen und ständig<br />

zu aktualisieren; damit verdienen wir unser Geld. Das<br />

Networking bei den Regionalgruppen wie auch unsere<br />

politischen Vernehmlassungen sind ebenfalls wichtig.<br />

Besonderes Augenmerk gilt der Nachfolge regelung im<br />

Vorstand. Ich habe stets nach guten Leuten Ausschau<br />

gehalten, habe das Gespräch gesucht, um zu er fahren,<br />

ob jemand zu uns passt. Das heisst nicht, dass dies alles<br />

Ja­ Sager waren. Ganz im Gegen teil: Mir war es immer<br />

wichtig, dass wir im Vorstand kontrovers diskutieren<br />

konnten. Wenn dann aber ein Entscheid gefällt wurde,<br />

standen alle dahinter und wurde von allen loyal nach aussen<br />

vertreten. Unser Vorstand funktioniert im Milizsystem<br />

und umfasst die jährliche Teil nahme an sechs bis sieben<br />

ganztägigen Sitzungen sowie an einem dreitägigen<br />

Workshop. Dazu kommt die Mit arbeit in Projekten. Ich<br />

empfehle, auf diesem Weg weiter zufahren, obwohl<br />

du sicherlich einiges anders machen wirst mit deinem<br />

grossen Rucksack an Erfahrungen.<br />

Was hast du als neuer Präsident vor?<br />

Pfaff: Unser Verband steht auf zwei wichtigen Säulen:<br />

Mitgliederbereich und Weiterbildung. In beiden Bereichen<br />

müssen wir nach wie vor wachsen. Wachs tum im<br />

Mitgliederbereich bedeutet Stärke. Je grösser wir sind,<br />

desto einfacher können wir Anliegen für unseren Berufsstand<br />

durchsetzen. Unserer Stärke und auch dir war es<br />

zu verdanken, dass das Diplom für Rechnung slegung und<br />

Controlling als erster Schweizer Abschluss im Nationalen<br />

Qualifikationsrahmen (NQR) Berufsbildung auf Stufe 8,<br />

auf höchstmöglichem Niveau, ausgezeichnet wurde. Der<br />

Fachausweis im Finanz- und Rechnungswesen wurde mit<br />

Stufe 6 belohnt.<br />

«Wer sich nicht permanent in Lehrgängen<br />

weiterbildet, ist nicht auf der Höhe des<br />

Berufsstandes und verliert den Anschluss.»<br />

Dieter Pfaff<br />

Mattle: Ja, das war ein grosser Erfolg, aber bei den Verhandlungen<br />

in Bern zur Einstufung unserer Abschlüsse im<br />

Nationalen Qualifikationsrahmen warst du ja auch beteiligt<br />

und vor Ort.<br />

Wie siehst du die Zukunft im Bereich Weiter bildung?<br />

Pfaff: Hier bewegen wir uns in einem Geschäft, das einerseits<br />

gut planbar ist. Weiterbildungen und lebenslanges<br />

Lernen stehen seit geraumer Zeit hoch im Kurs; Tendenz<br />

steigend. Wer sich nicht permanent in Lehrgängen weiterbildet,<br />

ist nicht auf der Höhe des Berufsstands und verliert<br />

den Anschluss. Andererseits leben unsere Tagesseminare<br />

aber auch von politischen Veränderungen; das macht das<br />

Geschäft volatil. Immer dann, wenn in Bern neue Gesetze<br />

gemacht oder Verordnungen angepasst werden, sind wir<br />

im Marriott ausgebucht. Aber im Weiterbildungsbereich<br />

müssen wir auch dann attraktiv sein, wenn es nicht so<br />

viele Neuerungen gibt. Unser CAS Angebot ist hier ein<br />

wichtiger Schritt. Stillstand ist Rückschritt.<br />

Mattle: Was wirst du ändern? Woran willst du dich nach<br />

100 Tagen im Amt messen lassen?<br />

Pfaff: Oh je, 100 Tage sind ja nichts. Nur so viel: Zentrales<br />

Marken zeichen unseres Verbands ist ja unser Fachmagazin,<br />

das du jahrzehntelang mit kreativen Fotos und<br />

spannenden Editorials geprägt hast. Die nächste Ausgabe<br />

im September wird mit neuem Namen und Erscheinungsbild<br />

daherkommen. Eines kann ich bereits verraten: Es<br />

Persönlich<br />

2 I <strong>2023</strong> rechnungswesen & controlling I 57

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